Viele Hunde sind geradezu verrückt nach menschlichem Essen. Doch nicht alles wird von den Vierbeinern auch vertragen. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, ob und wann Kartoffeln für Hunde gut sind.
Kartoffeln niemals ungekocht füttern
Das Wichtigste zuerst: Kartoffeln (Solanum tuberosum) sollten niemals roh, sondern nur gekocht verfüttert werden. Rohe Knollen enthalten Solanin, eine auch für uns Menschen schwach giftige chemische Verbindung, die bei Hunden zu Vergiftungserscheinungen führt. Zwar wird Ihr Hund in der Regel von einer kleinen, ungekocht verspeisten Kartoffel nicht gleich krank werden – in diesem Fall macht tatsächlich die Dosis das Gift. Auch geringfügig größere Mengen jedoch führen unweigerlich zu Problemen. Um dies zu vermeiden, achten Sie bei der Zubereitung der Knollen auf diese Hinweise:
- keine rohen Kartoffelstücke geben
- keine Kartoffelschale füttern (auch nicht gekocht!)
- grüne Stellen immer herausschneiden (stark solaninhaltig)
- Kartoffelknollen gut durchkochen
- sollen auch innen nicht mehr roh sein
Gekochte Kartoffeln sind beim Barfen von Hunden eine wichtige Kohlenhydratquelle, zudem liefern die gesunden Knollen viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Anzeichen für Solanin-Vergiftung
Hat Ihr Hund rohe Kartoffelstücke gefressen (etwa, weil er Ihnen welche beim Schälen fürs Mittagessen stibitzt hat), sollten Sie das Tier in den folgenden Stunden gut beobachten. Zeigt es eines oder mehrere dieser Symptome:
- Durchfall
- gereizte Schleimhaut
- Krämpfe
- oder Lähmungen
dann sollten Sie umgehend einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen. Allerdings treten diese Anzeichen oft erst nach dem Verspeisen größerer Mengen auf. Wie und ob das enthaltene Solanin für den Hund giftig wirkt, hängt zudem von der Größe des Tieres und seiner Konstitution ab. Wegen einer kleinen Kartoffel oder gar nur einem Stückchen müssen Sie sich in der Regel keine Sorgen machen.
Wie viel Kartoffeln füttern?
Gekochte Kartoffelstückchen sind im Rahmen einer BARF-Ernährung oder als Schonkost bei Magen-Darm-Beschwerden für den Hund tatsächlich gesund. Ein etwa zehn Kilogramm schwerer Hund kann am Tag bis zu 80 Gramm davon essen, ein größeres Tier entsprechend mehr. Füttern Sie das Nachtschattengewächs jedoch nicht täglich, sondern variieren Sie die Rezepturen – sonst kann es sein, dass das Tier das Futter alsbald verweigert.
Vorsicht bei Kartoffelflocken
So mancher Hundebesitzer schwört auf Kartoffelflocken, wie sie etwa in Instant-Kartoffelpüree enthalten sind, da diese garantiert keine Giftstoffe mehr enthalten. Grundsätzlich können Sie Ihrem Hund diese geben, jedoch nur in kleinen Mengen: Hier ist nämlich nicht das Solanin, sondern das enthaltene Kalium das Problem. Kartoffelflocken enthalten viel Kalium, welches in hohen Dosen zunächst harntreibend wirkt, aber auch den Herzschlag Ihres Hundes verlangsamt. Wirkt Ihr Hund nach dem Fressen von Kartoffelflocken abgeschlagen, so sollten Sie ihn daher zum Tierarzt bringen. Im schlimmsten Fall könnte sogar ein Herzstillstand drohen.
Häufig gestellte Fragen
Tatsächlich haben verschiedene wissenschaftliche Studien gezeigt, dass im Laufe der Jahrtausende der Hund sein Ernährungsverhalten an das der Menschen angepasst hat. Daher kann sein Nährstoffbedarf durch Fleisch allein nicht gedeckt werden, weshalb Kohlenhydrate und Gemüse zwingend zur täglichen Ernährung gehören müssen. Der Hund ist eben kein Wolf, sondern wird mittlerweile eher als Allesfresser angesehen.
Auch andere Nachtschattengewächse wie Tomaten, Paprika und Auberginen sind für Ihren Hund zumindest in rohem Zustand giftig und sollten daher ebenfalls nur gut gegart serviert werden. Andere Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Rhabarber und Avocado dürfen sogar überhaupt nicht verfüttert werden. Sämtliche Kohlarten und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen können hingegen gegart gegeben werden, jedoch nur in kleinen Mengen, da sie zu Blähungen führen können.