Gartenpflanzen Kletterpflanzen

Efeu, Hedera helix – Pflanzen, Pflege und Vermehren

Efeu

Einmal gepflanzt, ist Efeu in Garten und Haus nicht kleinzukriegen. Die anspruchslose Kletterpflanze mit dem dekorativen, immergrünen Laub lässt ihren Gärtner nicht im Stich. Sie verwandelt nüchterne Zäune, öde Fallrohre und karge Fassaden in malerische Grünlandschaften. Will auf einem schattigen Beet so gar nichts gedeihen, übernimmt Hedera helix diese Aufgabe als pflegeleichter Bodendecker. Als Zimmerpflanze greift der emsige Kletterkünstler dem Anfänger unter die Arme und verwandelt spartanische Räume mit lebendigem Grün in Wohlfühloasen. Als einziger Wermutstropfen könnte der Giftgehalt von Efeu angesehen werden. Wer die zentralen Aspekte von Pflanzen, Pflege und Vermehren berücksichtigt, wird sich die Freude an Hedera helix dadurch nicht verderben lassen.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Araliengewächse (Araliaceae)
  • Gattung Efeu (Hedera)
  • Gemeiner Efeu (Hedera helix)
  • Immergrüner, winterharter Wurzelkletterer
  • Ausdauernd und krautig, im Alter verholzend
  • Gestielte, fünflappige Blätter in verschiedenen Zeichnungen
  • Unscheinbare Blüte im Herbst
  • Vermag zu klettern bis in 20 Meter Höhe
  • Lebenserwartung beträgt bis zu 450 Jahre
  • Giftig in allen Pflanzenteilen

Rankpflanzen Efeu Innerhalb der Gattung Efeu sind mehr als 1.000 Arten präsent, die mit ganz individuellen Attributen für sich werben. Einige Exemplare haben den Status als immergrüne Pflanze abgelegt und entwickeln bereits am dem Sommer dunkelrotes bis violettes Laub. Darüber hinaus sind fähigen Züchtern dekorative Sorten gelungen mit herrlich panaschierten Blättern.

Pflanzen am richtigen Standort

Ein Standort für Efeu im Beet will mit Besonnenheit gewählt sein. In erster Linie strebt der Hobbygärtner natürlich ein vitales, üppiges Wachstum an. In Zusammenhang damit darf nicht übersehen werden, dass es zumeist ein Bund fürs Leben ist, den Sie mit Hedera helix eingehen. Bei geeigneter Lage, verbunden mit guter Pflege, vermag die Kletterpflanze ein stolzes Alter zu erreichen. Wo sie sich erst einmal etabliert hat, klammert sich die immergrüne Kletterpflanze dank ihrer Haftwurzeln derart vehement im Erdreich oder an der Rankhilfe fest, dass sie nur mit großem Aufwand zu entfernen ist.

  • Halbschattige bis schattige Lage
  • Maximal 2 bis 3 Stunden Morgen- oder Abendsonne
  • Kühl, luftig und ohne stauende Hitze im Sommer

Je farbiger und heller das Laub gezeichnet ist, desto sonnigere Lichtverhältnisse sollten gewählt werden. Ausgesprochen wohl fühlt Efeu sich dort, wo die Temperaturen zwischen den Tages- und Nachtzeiten nicht zu deutlich schwanken.

Ein geeigneter Platz in Zimmerkultur

Efeu Hedera helix

Dient Efeu der Raumbegrünung, ist ein heller, nicht vollsonniger Platz am West- oder Ostfenster ideal. Die gesamte Pflanze sollte gleichmäßig vom Licht umgeben sein. Befinden sich einige Sektionen im Dämmerlicht, während andere Bereich von der Sonne beschienen werden, entwickelt Efeu einen unsymmetrischen Habitus. Die Ranken mit weniger Lichtversorgung vergeilen in Richtung der Sonne, werden immer dünner und entwickeln eine karge Belaubung.

  • Efeu in Zimmerkultur bedarf einer harmonischen Lichteinstrahlung
  • Ganzjährig gleichbleibende Temperaturen sind von Vorteil
Tipp: Efeu setzt auch in weniger lichtverwöhnten Ecken des Raumes dekorative Akzente. Mithilfe einer einfachen Pflanzenlampe versorgen Sie Ihre Hedera helix an einem solchen Standort mit einer ausreichenden Helligkeit.

Bodenbeschaffenheit und Substrat

Efeu gedeiht in jeder guten Gartenerde. Die Kultivierung verläuft umso erfolgreicher, wenn die Pflanze folgende Bedingungen vorfindet:

  • Nährstoffreiches, humoses Erdreich, frisch und doch durchlässig
  • Ideal ist ein pH-Wert von 6,0 bis maximal 8,0
  • Als Substrat im Pflanzgefäß eignet sich handelsübliche Kübelpflanzenerde

Wenngleich Efeu einen leicht feuchten Boden bevorzugt, darf hier keine Gefahr von Staunässe bestehen. Eine lehmig-sandige Bodenbeschaffenheit ist folglich von Vorteil. Im Kübel gibt der geübte Hobbygärtner dem Substrat einen Füllstoff hinzu, wie Perlite, Blähton oder Kokosfasern.

Pflanzen

Rankpflanzen Efeu Während der gesamten Vegetationsphase von März bis Oktober kann Efeu gepflanzt werden. Einzige Bedingung ist ein frostfreier bzw. aufgetauter Boden, damit sich die Wurzeln rasch ausbreiten können.

  • Die noch eingetopfte Pflanze in ein Gefäß mit Wasser stellen und vollsaugen lassen
  • Währenddessen am vorgesehenen Standort das Erdreich auflockern und reinigen
  • Pflanzlöcher graben im Abstand von 50 cm bis 80 cm, abhängig von der Sorte
  • Den Aushub mit Kompost und Hornspänen oder Hornmehl mischen
  • An der Sohle jeder Pflanzgrube eine Drainage anlegen aus Kies oder Splitt

Nach diesen vorbereitenden Arbeiten topfen Sie die wasserdurchtränkten Pflanzen aus und setzen diese ein. Efeu sollte nicht tiefer gepflanzt werden, als im Container. Nach einem kräftigen Schluck Wasser unterstützt eine Mulchschicht das Anwachsen.

Tipp: Im Pflanzgefäß, wie Kübel, Blumentopf, Balkonkasten oder Ampel, breiten Sie über der Drainage ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies aus, damit das Substrat das körnige Material nicht verstopft.

Gießen & Düngen

Efeu ist auf eine konstante Wasserversorgung angewiesen. Die Bildung von Staunässe ist trotzdem zu vermeiden.

  • Gießen, wenn die Substratoberfläche angetrocknet ist (Daumenprobe)
  • Im Zimmer bei Temperaturen über 20 Grad Celsius täglich mit kalkfreiem Wasser besprühen
  • Untersetzer entweder mit Kieselsteinen füllen oder unmittelbar nach dem Gießen entleeren

Hedera helix

Wer als Hobbygärtner ab und zu einmal das Gießen seiner Zimmerpflanzen versäumt, wird erfreut zur Kenntnis nehmen, dass Efeu sich ausgezeichnet eignet für die Hydrokultur. In diesem Fall wird der Vorratsbehälter nur dann aufgefüllt, wenn der Wasserstandsanzeiger den Bedarf signalisiert.

Der Hunger nach Nährstoffen ist bei Hedera helix problemlos zu stillen. Im Beet arbeiten Sie regelmäßig ein wenig Gartenkompost ins Erdreich ein, wenn Sie ohnehin mit der Schubkarre unterwegs sind. Efeu im Pflanzgefäß erhält von März bis September/Oktober alle 2 Wochen Flüssigdünger für Grünpflanzen in normaler Dosierung nach Herstellerangaben.

Schneiden

Die robuste Genügsamkeit von Efeu setzt sich in Bezug auf einen Form- und Erhaltungsschnitt nahtlos fort. Im Prinzip verträgt die Pflanze zu jeder Zeit einen Rückschnitt. Zumindest ein Mal im Jahr nehmen Sie die Kletterpflanze in Augenschein hinsichtlich vertrockneter Ranken, um diese auszulichten. Auf Lichtmangel im Zimmer reagiert Hedera helix mit kümmerlichen Trieben. In einem solchen Fall schneiden Sie diese ab und wechseln den Standort.

  • Jeden Schnitt 1-2 mm über einem Blattknoten ansetzen
  • Prinzipiell frisch geschärftes und desinfiziertes Werkzeug verwenden
  • Stets Handschuhe tragen aufgrund des Giftgehaltes von Efeu

Überwintern im Freiland

Efeu an Fassade

Die biblische Lebenserwartung von bis zu 450 Jahren verdankt Efeu nicht zuletzt der vollkommenen Winterhärte. Im Beet sind demzufolge keine besonderen Schutzmaßnahmen erforderlich. Einzig im Herbst gepflanzte Exemplare sollten ihren ersten Winter unter einer dicken Schicht aus Laub oder Stroh verbringen.

Die mitteleuropäischen Winter sind zunehmend gekennzeichnet durch frostige Temperaturen und ausbleibendem Schnee. Angesichts einer derartigen Witterung sprechen Gärtner von Kahlfrost. Dieser Begriff impliziert, dass Efeu von Trockenheit bedroht ist. Der Boden ist tief gefroren und gibt kein Wasser her, während zugleich eine feuchtigkeitsspendende Schneeschicht fehlt. An einem frostfreien Tag wird Hedera helix folglich auch während des Winters gegossen.

Im Pflanzgefäß sollte Vorsorge getroffen werden, dass der Wurzelballen nicht durchfriert. Hilfreich ist eine Hülle aus Luftpolsterfolie zum Schutz vor frostigem Seitenwind. Damit die Kälte nicht vom Boden her die Wurzeln erstarren lässt, platzieren Sie Kübel oder Kasten auf einem Holzblock.

Überwintern im Zimmer

Wo die Platzkapazitäten es erlauben, ist eine Winterruhe für Efeu in Zimmerkultur empfehlenswert. Darf sich die emsige Kletterpflanze von November bis Februar regenerieren, dankt sie die kleine Pause mit einer verbesserten Vitalität und Gesundheit. Ideal ist ein nicht zu dunkler, kühler Raum mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10 Grad Celsius. Während dieser Phase wird nur noch wenig gegossen und nicht gedüngt.

Vermehren

Efeupflanzen

Haben Sie Geschmack gefunden an den kreativen Gestaltungsmöglichkeiten von Efeu in der Garten- und Raumgestaltung? Dann vermehren Sie Ihre Kletter-Pflanzen ganz nach Belieben. Zur Auswahl stehen zwei Methoden.

Stecklinge

Schneiden Sie Kopfstecklinge mit einer Länge von 10 cm in der gewünschten Anzahl. Anschließend wird jeder Steckling entlaubt bis auf das obere Blattpaar und kommt in ein Glas mit Wasser auf die helle Fensterbank. Bei einer durchschnittlichen Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius, bilden sich innerhalb der nächsten 2 bis 4 Wochen neue Wurzeln. Ab einer Wurzellänge von 2-3 cm wird jeder Steckling in einen Topf gepflanzt mit dem empfohlenen Substrat oder kommt in die Erde am gewählten Standort. Damit die Stecklinge gut anwachsen, ist die Beachtung der Polarität von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Blattpaar während der gesamten Vermehrungsprozedur am Steckling zu belassen.

Aussaat

In Anbetracht der unkomplizierten Stecklings-Vermehrung, wählen nur wenige Hobbygärtner die Aussaat. Dank einer hohen Erfolgsquote eignet sich die Aussaat von Efeu hervorragend zu Übungszwecken für Anfänger, die ihren Erfahrungsschatz vergrößern möchten. Wohlgemerkt kommen einzig die Samen der reinen Art Hedera helix infrage. Die Samen der zahlreichen Sorten können Sie natürlich ebenfalls aussäen. Allerdings kann niemand das Resultat vorhersagen, denn bei Hybriden war häufig eine Vielzahl von Elternpflanzen im Verlauf der Kreuzungsversuche beteiligt. Sofern Sie die Aussaat einer Efeu-Sorte favorisieren, bietet der Fachhandel geeignetes Saatgut preisgünstig an.

Efeu-Samen ernten und vorbehandeln

Rankpflanzen - Hedera helix

Im März oder April sind die Samen ausgereift. Achten Sie einmal auf die Amseln. Wenn die Vögel damit beginnen, die Beeren zu vertilgen, sind sie reif für die Ernte. Denken Sie unbedingt daran, Handschuhe anzuziehen, denn in den Früchten ist der Giftgehalt besonders groß. Jede Beere enthält 1 bis 5 Samen, die im ersten Schritt vom Fruchtfleisch zu reinigen sind. Wie bei allen Samen, die einer Frucht entnommen werden, ist mittels einer Vorbehandlung die natürliche Keimhemmung zu brechen. Bei größeren Samen gelingt dies durch Anfeilen. Da Efeu-Samen indes 5 mm klein sind, bietet sich folgendes Verfahren an:

  • Kaliumnitrat in 0,2-prozentiger Konzentration in der Apotheke erwerben
  • Darin die Samen für maximal 24 Stunden einweichen

Als Alternative zu Kaliumnitrat eignet sich 3,0-prozentiges Wasserstoffperoxid, das ebenfalls in der Apotheke erhältlich ist. Im ersten Schritt quellen die Samen darin für 20 Minuten vor. Anschließend verdünnen Sie die Flüssigkeit um 50 Prozent mit Wasser und belassen das Saatgut für 24 Stunden in der Lösung.

Samen aussäen

Im Anschluss an die Vorbehandlung steht die eigentliche Aussaat auf dem Programm:

  • Eine Saatschale mit Aussaaterde füllen und die Samen darauf verteilen
  • Nur dünn mit Substrat übersieben und befeuchten
  • Das Saatgefäß mit Glas oder Folie bedecken und am warmen, halbschattigen Platz aufstellen

Hedera helix Lugen die ersten Keimblätter aus dem Substrat hervor, wird die Abdeckung täglich ein wenig länger gelüftet, um sie schließlich ganz wegfallen zu lassen. Lassen Sie den jungen Pflänzchen nun ausreichend Zeit, um sich zu entwickeln. Wichtig zu beachten ist, dass sie in dieser Phase nicht austrocknen. Verfügen die Keimlinge über 3 bis 5 Blattpaare, werden sie in Einzeltöpfe pikiert. Das funktioniert ausgezeichnet mithilfe eines Pikierstabes, der zugleich die kleinen Pflanzlöcher vorbohrt. Als Substrat empfiehlt sich indes spezielle Pikiererde aus dem Baumarkt. Die Keimblätter sollten die Erde nicht berühren, um der Bildung von Fäulnis vorzubeugen.

Es ziehen nun mehrere Wochen ins Land, bis jede Pflanze ihren Topf durchwurzelt hat. Dann sind die Hedera helix soweit gediehen, dass sie ihren endgültigen Standort im Beet oder Pflanzgefäß beziehen.

Fazit
Wer sich die Vorzüge von Efeu einmal vor Augen führt, wird auf die robuste, fleißige Kletterpflanze nicht mehr verzichten wollen. Die Kultivierung im Beet geht ebenso leicht von der Hand, wie im Haus. Unermüdlich begrünt sie selbst unwirtliche Plätze, solange sie nicht in praller Sonne liegen oder ausgetrocknet sind. Bei allen Tätigkeiten rund um Pflanzen, Pflege und Vermehren darf freilich der Giftgehalt von Hedera helix niemals außer Acht gelassen werden.