Entdecken Sie an einer Eiche eine Art dichtes Spinnengewebe ist Vorsicht geboten, denn es könnte sich um ein Nest des Eichenprozessionsspinners handeln. So erkennen Sie den Unterschlupf des berüchtigten Schädlings.
Nest erkennen
Beim Nest der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) handelt es sich eigentlich um ein Gespinst. Die Raupen spinnen es aus dichten Seidenfäden und halten sich tagsüber darin auf. Je älter das Nest wird, umso mehr verändert es sich. Die Raupen spinnen alte Häute, Brennhaare und anderes Material zur Tarnung ein, wodurch sich das Nest verfärbt und irgendwann der Baumrinde sehr ähnlich sieht. Gut erkennbar ist es nur im frühen Stadium und wenn die Bäume nicht zu dicht belaubt sind.
Das Nest des Eichenprozessionsspinners kann dabei unterschiedliche Formen annehmen. Es wurden schon halbkugel-, tränen- oder beutelförmige Nester entdeckt.
Die Größe des Nests hängt dabei von mehreren Faktoren ab:
- Alter der Raupen
- verfügbarer Platz
- Anzahl der Raupen
Ein recht frisches Nest kann nur wenige Zentimeter groß sein. Bei älteren Raupen, die nach einigen Häutungen bis zu 5 cm groß werden können, und einer großen Anzahl an Exemplaren, kann das Gespinst hingegen bis über einen Meter lang werden.
Raupen und Falter erkennen
Um das Nest zweifelsfrei zu identifizieren, ist es unerlässlich zu wissen, wie die Raupen und Falter aussehen. Der Spanner ist komplett unauffällig grau und kann leicht mit anderen Arten verwechselt werden. Die weiblichen Tiere legen etwa 2 Zentimeter große Eigelege in die Eichen.
- schlüpfende Raupen anfangs noch sehr klein
- nach mehreren Häutungen jedoch mehrere Zentimeter lang
- graue Grundfarbe mit dunkler Rückenzeichnung und weißen Seitenrändern
- dichte, samtartige Behaarung mit rotbraunen Warzen
Bevorzugte Baumarten
Grundsätzlich befällt der Eichenprozessionsspinner nur Eichen, ist dabei jedoch nicht auf eine Art spezialisiert. Innerhalb des Baumes wird kein besonderer Platz von den Raupen bevorzugt. Das Nest kann sich also hoch oben in der Krone befinden, an einer Astgabelung oder sehr viel weiter unten am Stamm, findet sich jedoch fast nie im Eichenlaub. Manchmal fallen die Nester auch vom Baum herunter und werden dann auf dem Boden gefunden.
Häufig gestellte Fragen
Es besteht keine Meldepflicht für die Raupen des Eichenprozessionsspinners, allerdings ist es trotzdem sinnvoll, einen Befall zu melden. Dies erfolgt beim Gesundheits- oder Forstamt oder auch beim zuständigen Förster. Die Raupen selbst bekämpfen zu wollen ist keine gute Idee. Besser ist es, einen Profi damit zu beauftragen, dieser verfügt über die notwendige Schutzausrüstung.
Die Raupen fressen Blätter und Triebe der Eichen. Es ist durchaus möglich, dass sie Bäume komplett kahl fressen, doch meist gelingt es der Eiche trotzdem wieder auszutreiben. In Einzelfällen kann der Kahlfraß jedoch zum Absterben des Baumes führen.
Es ist nicht die Art, wie die Raupen Eichen kahl fressen, die die Tiere so gefährlich macht. Stattdessen sind die Brennhaare das eigentliche Problem, nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Die Haare können schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Sie schweben überall um die Raupen herum und können durch Wind sehr weit verweht werden.