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Was fressen Eichhörnchen? | Futter im Sommer und Winter

Eichhörnchen

Weit verbreitet ist die Annahme, dass Eichhörnchen im Herbst ihre Nüsse vergraben und im Frühjahr nicht mehr wieder finden. Ob es sich dabei um ein Ammenmärchen handelt oder nicht, sei dahin gestellt. Fest steht, dass Sciurus aufgrund der wachsenden Bebauung von Landschaftsflächen und des Abholzens von Wäldern immer weniger Nahrung finden. Wer die Nager vor dem Verhungern schützen möchte, stellt ihnen am besten im eigenen Garten eine kleine Futterstelle auf. Aber was fressen Eichhörnchen eigentlich? Und muss der Gärtner das Futter Jahreszeitenbedingt anpassen?

Sind Eichhörnchen auf die Fütterung angewiesen?

Zumeist ist es der Bodenfrost, der den Eichhörnchen im späten Herbst den Zugang zu den angelegten Nahrungsdepots verwehrt. In den letzten Jahren erschweren aber auch sehr heiße Sommer die Futtersuche, da Bucheckern und Haselsträucher unter diesen Klimabedingungen größtenteils taube oder gar keine Nüsse tragen.

Eichhörnchen im Winter Besonders schwer haben es Nagetiere, die in städtischen Gebieten ansässig sind. Hier ist das Angebot an Baumfrüchten ohnehin sehr beschränkt. Unterstützung der Menschen nehmen diese Eichhörnchen dankend an.

Selbstverständlich hat niemand etwas dagegen, wenn Gärtner sich um die Tiere sorgen und Eichhörnchen Fressen anbieten. Dennoch stufen Experten die Populationen trotz extremer werdender Klimabedingungen noch nicht als gefährdet ein.

Dass die Fütterung von Eichhörnchen den Bestand beeinflusst, steht für Tierforscher mittlerweile fest. Beobachtungen über einen langen Zeitraum zeigten, dass die Bestände deutlich zunahmen, je mehr Nahrung den Tieren zur Verfügung stand. Andersherum nahm die Zahl der gesichteten Eichhörnchen merkbar ab. Zudem nahmen die Wissenschaftler zur Kenntnis, dass die Nager bei unzureichender Versorgungsmöglichkeit in großen Massen in Gebiete mit ergiebigerem Angebot umsiedelten.

Eichhörnchen füttern – aber richtig!

Wer Eichhörnchen im eigenen Garten eine Futterstelle anbietet, sollte sich im Klaren darüber sein, auch andere Tiere anzulocken. Wählt der Versorger einen ungünstigen Standort, kann es sogar sein, dass vordergründig Fressfeinde der Nagetiere von der gut gemeinten Unterstützung profitieren.

Allgemein empfehlen Experten, die Futterversorgung so natürlich wie möglich zu gestalten. Noch besser als ein Futterhäuschen aufzustellen sei es, heimische Bäume und Sträucher zu pflanzen, die entsprechende Nahrung tragen. Dabei könnte es sich zum Beispiel um folgende Gewächse handeln:

  • Haselnusssträucher
  • Walnussbäume
  • Fichten
  • Kiefern
  • Bucheckern
  • Sonnenblumen

Am aller wichtigsten- vor allem während der Sommermonate- sei laut Expertenrat jedoch neben dem Futter, die Wasserversorgung. Fast jedes Tier, einschließlich Vögeln und Igeln, freut sich an heißen Tagen über sauberes, leicht erreichbares Trinkwasser.

Hinweis: Beim Füttern muss sich der Gärtner nicht sorgen, dass Sciurus abhängig von seiner Hilfe wird. Zwar warnen viele Menschen davor, dass die Tiere ihren Jagdinstinkt verlieren und sich auf den Menschen verlassen, anders als zum Beispiel Vögel gewöhnen sich Eichhörnchen jedoch nicht an die zur Verfügung stehende Futterquelle. Allerdings legen die Nagetiere keine Vorräte in der Kobel an, sondern beschaffen sich ihre Versorgung für den Winter immer wieder neu aus ihrem Versteck. Bei gefrorenem Boden benötigen sie daher eine alternative Futterquelle. Hier kann der Gärtner eine große Hilfe leisten.

Natürliche Nahrung der Sciurus

Eichhörnchen sind Allesfresser. Hauptsächlich ernähren sie sich von:

  • Baumfrüchte
  • Kerne und Samen
  • Knospen, Triebe und Blätter verschiedener Pflanzen
  • Kleinvögel und deren Eier
  • Beeren
  • Baumzweige
  • Baumrinde
  • Pilze
  • wildwachsende Früchte

Walnuss - Juglans regia Spezielle Vorlieben besitzen die Tiere nicht. Viel eher machen Eichhörnchen ihr Fressen von dem Angebot der Umgebung und den Jahreszeiten abhängig. Indem der Gärtner ganzjährig ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung stellt, versorgt er die Eichhörnchen mit allen wichtigen Nährstoffen.

Geeignetes Futter

Damit die Eichhörnchen sich nicht den Magen verstimmen und das Futterangebot überhaupt annehmen, stehen dem Gärtner viele Lebensmittel zur Verfügung, die sich als Eichhörnchen Nahrung eignen:

  • mundgerechte Karottenstücke
  • ungezuckerter Zwieback
  • Walnüsse
  • Haselnüsse
  • Sonnenblumenkerne
  • Maronen
  • Zirbelnüsse
  • Rosinen
  • Äpfel und Weintrauben in Maßen
Hinweis: Oft sind Gärtner sich unsicher, ob sie die Hasel- und Walnüsse geknackt oder in der Schale anbieten sollen. Am besten beobachten sie dafür, ob sich vornehmlich Jungtiere oder adulte Eichhörnchen in der Umgebung aufhalten. Erst genannte können die harte Schale noch nicht aufbrechen und sind daher auf geknacktes Futter angewiesen. Ältere Sciurus benötigen die Nüsse als Wintervorrat. Mit Schale sind die Früchte länger haltbar.

Ungeeignetes Futter

Von folgenden Lebensmitteln ist hingegen abzuraten:

  • Brot
  • schimmelbildende Lebensmittel

Sind gekaufte Futtermischungen empfehlenswert

Wer sich unsicher bei der Zusammenstellung des Futters ist, freut sich über die Unterstützung des Fachhandels. Hier erhält der Gärtner Fertigmischungen, die angeblich bestens auf den Geschmack der kleinen Nager abgestimmt sind. Wer glaubt, mit solchen Produkten eine gute Wahl zu treffen, irrt gewaltig. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Großteil der Mischungen aus Bestandteilen besteht, die die Eichhörnchen gar nicht anrühren. Es handelt sich lediglich um günstige Kerne, die das Volumen erhöhen und die Produktionskosten gleichzeitig senken sollen.

Eichhörnchen mit Futter Zudem können Sonnenblumenkerne aus abgepackter Ware die gefährliche Ambrosia-Pflanze verbreiten, welche starke allergische Reaktionen bei Menschen hervorruft.
Nicht zuletzt freuen sich auch Tiere im Sommer über eine erfrischende Mahlzeit. Es muss nicht immer nur eine Trockenmischung sein. Über ein Stück Wassermelone freuen sich bei warmen Wetter selbst Eichhörnchen. Zusammenfassend sollte sich der Gärtner also die Kosten sparen und das Eichhörnchen Futter aus Lebensmittelresten selbst zusammenmischen.

Futter auf die Jahreszeiten abstimmen

Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern verfallen lediglich in eine Winterstarre. Da der Energiestoffwechsel herunter fährt, benötigen sie weniger Nahrung während der kalten Jahreszeit. Rund 35 g Futter pro Tag nehmen Sciurus dann zu sich. Im Sommer fressen Eichhörnchen mit rund 80 g am Tag mehr als das Doppelte. Trotzdem empfehlen Experten, die Tiere vorwiegend im Winter zu füttern, da die Nahrungssuche zu diesem Zeitpunkt erschwert ist. Sciurus meiden dann weite Wege, da diese zu viel Kraft kosteten. Wer eine Kobel im Garten entdeckt, sollte die Futterstelle also in unmittelbarer Nähe aufstellen.

Hinweis: Wussten Sie schon, dass Eichhörnchen zum ersten Mal im Februar werfen? Ist das Nahrungsangebot jedoch zu knapp, verschiebt sich der Termin in den Sommer.

Tipps für die Futterstelle

  • unerreichbar für Katzen
  • regelmäßig säubern, um Krankheiten vorzubeugen
  • Futter nicht direkt auf dem Boden ausbreiten
  • besser auf der Fensterbank platzieren
  • spezielle Eichhörnchenstationen sind im Handel erhältlich

Eichhörnchen im Winter Neben Fressfeinden existieren oft auch noch andere Gefahren, denen sich der Gärtner im ersten Moment gar nicht bewusst ist. Netze, die Obstbäume vor Vögeln schützen sollen, stellen für Eichhörnchen eine Falle dar. Versuchen die Nager von den Früchten zu fressen, verfangen sie sich in den Maschen und verhungern. Ebenso ist es nicht selten, dass die Tiere auf der Suche nach Wasser in Regentonnen fallen und kläglich ertrinken. Diese sollte der Gärtner deshalb stets abdecken.