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Eichhörnchen füttern: so machen Sie alles richtig

Eichhörnchen füttern

Eichhörnchen gehören zu den Wildtieren und können sich in der Regel ganz gut selbst versorgen. Dennoch kann das Füttern der possierlichen Tiere gerade in sehr kalten Wintern ein wichtiger Punkt für den Naturschutz im Garten sein. Kommt ein vergangener, sehr trockener und heißer Sommer hinzu, finden sie zudem weniger Nahrung. Ebenso gestaltet sich die Nahrungssuche in überwiegend bebauten Gebieten schwierig für die possierlichen Nager. Ein Zufüttern wird von den Eichhörnchen dann gerne angenommen.

Eichhörnchen füttern, aber richtig

Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) dürfen im Herbst und Winter gerade in bebauten Wohnsiedlungen zugefüttert werden. Nahrung für die Tiere wird knapp, wenn ein heißer und sehr trockener Sommer voraus gegangen ist. Denn dann werden von den Bäumen und Sträuchern im Umkreis weniger Samen und Früchte gebildet, die das Eichhörnchen sammeln kann. Kommt es dann noch zu einem harten Winter mit viel Schnee und Eis findet Sciurus oftmals seine versteckten Vorräte nicht mehr wieder. Die folgenden Punkte sollten auf jeden Fall beachtet werden, wenn die Eichhörnchen im eigenen Garten gefüttert werden sollen.

Der ideale Zeitpunkt

Rispenhortensie mit Schnee

Heiße Sommer sowie lange und kalte Winter mit viel Frost und Schnee erschweren den Tieren das Sammeln und Wiederfinden von Nahrung. Denn ihre mühsam angelegten Futtervorräte finden sie oft nicht mehr wieder oder kommen schlicht wegen dem gefrorenen Boden nicht an diese heran. So sollte der ideale Zeitpunkt für das Füttern von Eichhörnchen wie folgt gewählt werden:

  • bei den ersten Nachtfrösten
  • spätestens, wenn erster Schnee fällt
  • täglich füttern
  • Futterstellen müssen immer gut gefüllt sein

Warum Eichhörnchen füttern?

Auch wenn es sich bei Eichhörnchen um Wildtiere handelt, so sind diese längst in unsere Wohngebiete mit eingezogen. Doch hier bietet ihnen die Natur nicht das Futter oder genügend hiervon, was sie sich im Wald suchen würden. Doch es gibt weitere Gründe für eine Fütterung von Sciurus:

  • lange Kälteperiode
  • viel Schnee
  • Eichhörnchen kommen nicht an Wintervorräte
  • diese oft in Erde verbuddelt
  • Tiere beginnen im Dezember mit Paarung
  • im Februar kommen die ersten Jungen zur Welt
  • benötigen daher im Winter genügend Futter
  • Nachwuchs sowie die Weibchen
Hinweis: Es kann immer wieder passieren, dass die Eichhörnchen in Ihrem Garten zutraulich werden und sogar das Futter aus Ihrer Hand entgegen nehmen. Allerdings sollten Sie dies, so süß es auch sein mag, vermeiden, denn dadurch werden die Tiere 'blind' für drohende Gefahren wie vorbeifahrende Autos oder auch Freigänger-Katzen. Zutrauliche Eichhörnchen verlieren den angeborenen Fluchtinstinkt.

Futtersuche

Eichhörnchen beginnen bereits im Herbst mit der Nahrungssuche für den Winter. Denn sie legen sich kleine Vorräte an, auf die sie im Winter zurückgreifen können. Bis zu 10.000 Pilze, Nüsse und Samen sammeln die emsigen Tiere. Diese werden in flachen Erdmulden gelagert und sorgfältig wieder verschlossen. Diese Menge an Futtervorrat ist aus den folgenden Gründen erforderlich:

  • Plünderung von Verstecken durch andere Tiere
  • Mäuse, andere Nager oder Wildschweine
  • Aufräumarbeiten im Garten durch Hobbygärtner
  • Orientierungspunkte der Tiere verändern sich
  • zum Beispiel Laub, das von einer Wiese entfernt wurde
  • finden die Vorräte nicht mehr wieder
  • Verlassen des Nests im Winter nur zur Futteraufnahme
  • dann gehen die Tiere an die angelegten Vorräte

Futterauswahl

Walnüsse
Walnüsse

Wichtig ist es auch, die Futterauswahl richtig zusammen zu stellen. Denn Sie dürfen den Eichhörnchen nicht alles füttern. So sollte nur das an Futter ausgewählt werden, was der hiesige Wald, der natürliche Lebensraum der Eichhörnchen auch bieten würde. Auch bevorzugte Nahrung der Tiere sollte in den Futterspendern landen. So sieht die ideale und abwechslungsreiche Nahrung wie folgt aus:

  • Samen von Fichten, Tannen und Kiefern
  • Wal- und Haselnüsse
  • Bucheckern
  • Esskastanien
  • Baumsamen mit Zapfen anbieten
  • kann auf Waldspaziergang aufgesammelt werden
  • frisches, geschnittenes Obst
  • Birnen, Äpfel oder Karotten
  • spezielle Futtermischungen im Handel erhältlich
  • keine Mandeln wegen Blausäure anbieten

Wird frisches Futter angeboten, dann sollte hier unbedingt darauf geachtet werden, dass dieses schimmeln kann und faul wird, wenn es länger liegt. Daher sollten frische Sachen nicht gemeinsam mit lagerfähigem Futter gemischt und vor allem auch öfter ausgetauscht werden. Der Boden der Futterkästen kann hierfür auch mit Zeitungspapier ausgelegt werden, damit die Futterstelle besser sauber gemacht werden kann. Ansonsten könnten die Tiere bei Verzehr hiervon krank werden.

Hinweis: Wenn Sie ein krankes oder verletztes Eichhörnchen in Ihrem Garten finden, nähern Sie sich vorsichtig ohne hektische Bewegungen. Für den eigenen Schutz sollten Sie Handschuhe tragen und das Tier in ein Handtuch setzen. Idealerweise sollten Sie dann sofort die Wildtier-Auffangstationen vor Ort verständigen, die professionelle Hilfe bieten können.

Futterstellen einrichten

Futterstellen im Garten müssen richtig angelegt werden. Sciurus sind Einzelgänger, außer es ist Paarungszeit. Leben im Garten jedoch mehrere Eichhörnchen, sollten auch mehrere Futterstellen eingerichtet werden. Ansonsten kann es zu Machtkämpfen um das Futter und wilde Verfolgungsjagden durch Bäume und Garten kommen. Ebenfalls ist zu beachten, dass die Tiere bei der Futteraufnahme dann Ruhe haben. Daher sollte hierbei das Folgende beachtet werden:

  • spezielle Futterspender für Eichhörnchen verwenden
  • müssen täglich neu gefüllt werden
  • idealerweise hoch oben in Bäumen aufhängen
  • Tiere haben Ruhe von Katzen
  • Platz ruhig und abseits
  • Futterautomaten oder Kästen mit Klappe nutzen
  • Eichhörnchen lieben die Herausforderung der Suche
Idee: Wenn Sie in Ihrem Garten Futterstellen für die Eichhörnchen einrichten, dann können Sie den Tieren auch gleichzeitig Nistplätze im Garten bieten. So werden gerne künstliche Nistplätze aus Holz angenommen. Diese sind ein wenig größer als Vogelnistkästen. Sie erhalten die Teile im Fachhandel oder können selbst einen Kasten bauen.

Naturnahen Garten anlegen

Besser als die Eichhörnchen in jedem Jahr aufs Neue zu Füttern wäre es, ihnen ein natürliches Umfeld mit einem reichhaltigen Futterangebot im eigenen Garten zu bieten. Ein solcher naturnaher Garten kommt dann auch allen Tieren, wie Vögeln, Insekten und eben auch Nagern und Eichhörnchen zu Gute. So kann hierbei auf das Folgende geachtet werden:

  • Hecke aus Haselnusssträuchern
  • Walnussbaum auch bei Menschen beliebt
  • Buchenhecke anlegen
  • andere Früchte tragende Büsche
  • Garten abwechslungsreich bepflanzen
  • nicht nur Blumen und Nutzgarten

Fütterung ohne eigenen Garten

Mädchen füttert Eichhörnchen im Park

Auch wer keinen eigenen Garten besitzt und mitten in der Stadt wohnt, kann den hier lebenden Eichhörnchen mit Futterstellen im Winter helfen. Denn gerade in einem sehr bebauten Umfeld ist es für die Tiere noch schwieriger, Futter zu finden. Und das nicht nur in der kalten Jahreszeit sondern bereits auch schon im Sommer. Die Futterstellen können in diesem Fall wie folgt verteilt werden:

  • auf einem vorhandenen Balkon
  • in eventuellen Bäumen auf der Straße
  • so hoch wie möglich
  • an Bäumen im Hinterhof

Wasser anbieten

Nicht nur füttern sollten Sie die Eichhörnchen vor allem in einem sehr heißen und trockenen Sommer. Auch die Möglichkeit zur Wasseraufnahme sollte ihnen in einem solchen Fall geboten werden. Und nicht nur für Sciurus sind angebotene Wasserstellen dann wichtig und richtig, auch andere Tiere wie Igel, Vögel und Insekten freuen sich über das angebotene kühle Nass. So sollten die Wasserstellen wie folgt richtig verteilt werden:

  • mehrere Schalen im Garten aufstellen
  • Vogeltränken
  • Teich anlegen
  • auf Balkon Schale mit Wasser anbieten
  • immer in Nähe eines Futterspenders
  • Wasser regelmäßig wechseln
  • Schale jedes Mal säubern