
Die Lebensweise der Eidechsen ermöglicht es diesen faszinierenden Tieren, oft lebensfeindliche Regionen zu besiedeln. In Deutschland es immer weniger dieser Lebensräume, wodurch auch der Rückgang der Bestände bei Eidechsen zunimmt.
Kroatische Gebirgseidechse (Iberolacerta horvathi)
- Größe: bis zu 18 cm
- Farbe: grün-braune Grundfarbe, Rücken mit dunklen Sprenkeln, Unterseite weiß bis gelblich, seitlich scharf abgegrenzte rotbraune bis dunkelbraune Bänder
- Paarungszeit: Mai – Juni
- Lebensräume: Geröllhalden, steinige Bachufer, steinige und felsige Regionen mit Spalten im Gestein
- Vorkommen: nördliches Italien, südliches Österreich, nördliches Slowenien, in Deutschland im Karwendel
- Nahrung: Insekten, Spinnentiere, Nacktschnecken
- Besonderheiten: bisher in Deutschland nur in einer Region nachgewiesen

Die Kroatische Gebirgseidechse wurde erstmals in den 1980er Jahren in Deutschland nachgewiesen. Da sie bisher nicht weiter als bis zu den südlichen Bergregionen von Österreich vordrang, gehen Experten davon aus, dass sie in Deutschland ausgesetzt wurde. Durch die Klimaveränderung besteht aber die Möglichkeit, dass sich diese Art in Deutschland weiter ausbreitet, sofern sie geeignete Lebensräume vorfindet.
Mauereidechse (Podarcis muralis)
- Größe: bis zu 25 cm
- Farbe: grau-braun, Rücken mit teilweise netzartiger Zeichnung, Unterseite weiß oder gelblich bis fast orange
- Paarungszeit: März – Juni
- Lebensräume: südöstlich ausgerichtete Hänge mit niedrigem Bewuchs, Gestein mit tiefen Spalten
- Vorkommen: Nord- bis Mittelspanien, Mitteleuropa, Balkan bis zum Schwarzen Meer, in Deutschland vorwiegend in klimatisch begünstigen Regionen wie entlang von Rhein, Mosel oder Neckar
- Nahrung: Insekten, Spinnentiere, Asseln
- Besonderheiten: alt Kulturfolger in Weinbergen und entlang von Bahndämmen oder Straßenböschungen zu finden, gelegentlich auch an Gebäuden

Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis)
- Größe: bis zu 40 cm
- Farbe: hellgrün, Rücken mit bräunlicher Netzstruktur
- Paarungszeit: April – Mai
- Lebensräume: Südhänge, Trockenrasen, Trockenmauern, lichte Gebüsche
- Vorkommen: Österreich, Slowenien, Norditalien, Balkan, in Deutschland vorwiegend entlang der Donauhänge bei Passau und dem östlichen Brandenburg
- Nahrung: Insekten, Spinnentiere, gelegentlich auch Früchte, junge Reptilien sowie junge kleinere Säugetiere
- Besonderheiten: himmelblaue Kehlfärbung bei Männchen in der Paarungszeit

Ruineneidechse (Podarcis siculus)
- Größe: bis zu 25 cm
- Farbe: graubraun bis grünlich, Unterseite kann weiß, rotbraun oder hellgrün sein, brauner Längsstreifen am Rücken, gelbliche Sprenkel vor allem seitlich
- Paarungszeit: nur während der Sommermonate
- Lebensräume: Waldränder, felsiges Gelände, Parkanlagen, Fluss-, See- und Teichufer
- Vorkommen: Südeuropa bis Türkei, in den USA und Deutschland eingeführt
- Nahrung: Insekten, Spinnentiere, Würmer, gelegentlich auch pflanzliche Nahrung
- Besonderheiten: bei Karlsruhe konnte sich eine Population etablieren

Die Paarungszeit der Ruineneidechsen beginnt, sobald konstant sommerliche Temperaturen herrschen. Jungtiere schlüpfen aus den Eiern nach ca. 50 Tagen, weshalb es auch in Deutschland mehrmals zur Paarung kommt. In den Regionen im Süden, in denen sie ursprünglich vorkommen, findet eine Paarung ganzjährig statt.
Waldeidechse (Zootoca vivipara)
- Größe: bis zu 16 cm
- Farbe: dunkelbraun, Rücken und Seiten mit dunkeln Streifen mit gelben und schwarzen Flecken, Unterseite grau, gelblich bis orange
- Paarungszeit: Mai – Juni
- Lebensräume: Waldränder mit maximal mittlerer Vegetation, sumpfige Gebiete
- Vorkommen: Mitteleuropa, Nordeuropa, Verbreitung von Europa in einem Gürtel durch Mittelasien bis zum Ostchinesischen und Japanischen Meer
- Nahrung: Spinnentiere, Insekten, Pflanzenläuse
- Besonderheiten: gelegentlich gibt es Exemplare, die völlig schwarz sind

Die Waldeidechse ist wie keine andere Art zuvor weit in den Norden vorgedrungen. Sie konnte sogar am 70. Breitengrad im Varanger-Fjord nachgewiesen werden. Die Waldeidechse und die Zauneidechse sind die häufigsten heimischen Arten.
Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata)
- Größe: bis zu 40 cm
- Farbe: hell- bis dunkelgrün, Männchen mit schwarzen Sprenkeln am Rücken, Weibchen zwei seitlich am Rücken liegende unterbrochene Linien in Weiß und Schwarz
- Paarungszeit: April – Mai
- Lebensräume: Südhänge, Trockenrasen, Trockenmauern, lichte Gebüsche
- Vorkommen: Nordspanien, Südfrankreich, Deutschland, Italien, Kroatien, in den USA in Kansas eingeführt
- Nahrung: Insekten, Spinnentiere, Schnecken, kleine junge Wirbeltiere
- Besonderheiten: eine offizielle Trennung zwischen Östlicher und Westlicher Färbung fand erst im Jahre 1991 statt

Zauneidechse (Lacerta agilis)
- Größe: bis zu 27 cm
- Farbe: braun, Unterseite cremefarben, Oberseite mit dunklen Flecken mit hellen Punkten oder Streifen
- Paarungszeit: April – Juni
- Lebensräume: Steinhaufen, Trockenmauern, Trockenrasen, trockene Waldwege und Waldränder
- Vorkommen: Zentralfrankreich, Mitteleuropa, Osteuropa, Südschweden, Baltikum, Südspitze des Baikalsees, Kaukasus
- Nahrung: Insekten, Spinnentiere, Regenwürmer, trinken Tautropfen und Regenwasser
- Besonderheiten: währender der Paarungszeit verfärben sich die Seiten und der Bauch der Männchen smaragdgrün

Sonderfall: Blindschleiche
Die Blindschleiche (Anguis fragilis) sieht zwar aus wie eine Schlange, gehört jedoch nicht zu dieser Art von Reptilien. Ein gravierender Unterschied zu den Schlangen ist, dass sie, wenn Sie selbst zur Beute wird, ihr Schwanzende abwerfen kann.
Diese Eigenschaft besitzen auch Eidechsen. Dennoch gehört die Blindschleiche nicht zu den Eidechsen, sondern ist eine Echsenart in der Familie der Schleichen und ist dadurch nicht einmal entfernt mit der Familie der Echten Eidechse verwandt. Die Familie der Schleichen ist sehr vielseitig und es gibt auch einige Arten, die mehr oder weniger ausgeprägte Vorderbeine haben.

Merkmale der Blindschleiche:
- Größe: bis zu 55 cm
- Farbe: verschiedene Brauntöne, gelegentlich auch gelblich oder grau
- Paarungszeit: Mai – Juni
- Lebensräume: krautige Vegetation mit guten Versteckmöglichkeiten, Brachen, Bahndämme, Moorränder
- Vorkommen: es gibt lokale Unterarten, generell ist die Blindschleiche in Europa und Asien heimisch
- Nahrung: Nacktschnecken, Regenwürmer, Asseln, Käfer, Ameisen, Spinnentiere
Häufig gestellte Fragen
Nein, der Feuersalamander ist nicht mit den Eidechsen verwandt. Salamander und Eidechse haben in der Regel sehr unterschiedliche Lebensräume, denn die Salamander bevorzugen feuchte Gebiete, während sich Eidechsen eher in trockenen Regionen wohlfühlen.
Ja, selbst eingeführte Arten, wie die Kroatische Gebirgseidechse sind streng geschützt. Der Grund dafür sind die schwindenden Lebensräume, aber auch der zunehmende Jagddruck durch Wildtiere und Haustiere mit Freigang wie Katzen, sind eine Ursache für den Rückgang der Bestände weltweit.
Bieten Sie Eidechsen einen Lebensraum, siedeln sich innerhalb kurzer Zeit häufige Arten wie die Zauneidechse an. Legen Sie dazu in sonnigen Bereichen Steine- und Totholzhaufen an, wo sich die Tiere verstecken können. Zudem sollten Sie auch die Ansiedlung von Insekten wie durch Wildblumenwiesen fördern, damit die Eidechsen genug Nahrung vorfinden.