Eine Bewässerungsanlage nimmt im Sommer viel Gießarbeit ab. Doch damit sie funktioniert, muss sie mit ausreichend Wasserdruck betrieben werden. Auf die Schnelle lässt sich dieser mit dem sogenannten „Eimertest“ ermitteln.
Eimertest
Mit dem Eimertest wird ermittelt, innerhalb welcher Zeitspanne eine bestimmte Wassermenge aus dem Wasserhahn fließt bzw. über eine Pumpe gefördert wird. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf den Wasserdruck ziehen sowie der Wasserdurchlauf ermitteln. Für die Durchführung benötigen Sie einen 10 l Eimer und eine Stoppuhr.
Anleitung zur Durchführung
Die Messung der Wassermenge führen Sie wie folgt durch:
- Stellen Sie den Eimer zentriert direkt unter den Wasserhahn/Schlauch.
- Drehen Sie den Wasserhahn, für den der Wasserdruck ermittelt werden soll, voll auf. Wird an einer Pumpe gemessen, sollten Sie zuvor einen etwa 1 m langen ¾ Zoll Schlauch anschließen. Starten Sie gleichzeitig die Stoppuhr.
- Sobald der Eimer voll ist bzw. die 10 l Markierung erreicht, halten Sie die Stoppuhr an und drehen den Wasserhahn ab.
- Lesen Sie die gestoppte Zeit ab und notieren Sie sie ggf. für weitere Rechnungen.
Wasserdurchlaufmenge ermitteln
Sie finden die Wasserdurchlaufmenge pro Sekunde heraus, indem Sie 10 l durch die gemessene Sekundenanzahl dividieren und anschließend mit der gewünschten/benötigten Zeitspanne in Sekunden multiplizieren. So erhalten Sie
- mit dem Faktor 60 erhalten Sie die Wassermenge pro Minute
- mit dem Faktor 3600 die Wassermenge pro Stunde
Bei Bedarf dividieren Sie den Wert anschließend durch 1.000, um Liter in Kubikmeter umzurechnen.
Wasserdruck ermitteln
Der Wasserdruck lässt sich mit dem Eimertest nicht exakt rechnerisch ermitteln. Viel mehr ist bekannt, welche Stoppzeit mit welchem Wasserdruck in etwa korrespondiert. Die nachfolgende Tabelle gibt einen groben Überblick für drei typische Messzeiten. Die Werte beziehen sich auf Messungen an einem Wasserhahn mit ¾ Zoll-Außengewinde.
| Zeitdauer | Wasserdurchlaufmenge | Wasserdruck |
|---|---|---|
| 25 Sekunden | 24 Liter/Minute 1.440 Liter/Stunde 1,44 m3/Stunde | 5 bar |
| 30 Sekunden | 20 Liter/Minute 1.200 Liter/Stunde 1,2 m3/Stunde | 4 bar |
| 40 Sekunden | 15 Liter/Minute 900 Liter/Stunde 0,9 m3/Stunde | 3,5 bar |
Wasserdruck für Bewässerungsanlagen
Für Bewässerungsanlagen ist ein Wasserdruck am Wasserhahn von 3,5 bis 4 bar in der Regel ideal. Bei Pumpen ist ein höherer Druck erforderlich. Wie hoch dieser genau sein muss, hängt unter anderem von der Förderhöhe ab. Ist der Druck niedriger, wird die Anlage nicht oder nicht optimal funktionieren. Ein zu hoher Druck hingegen kann dazu führen, dass Bauteile der Bewässerungsanlage beschädigt werden.
Wasserdruck verändern
Ist der Wasserdruck einer Pumpe zu gering, lässt sich das mit einer leistungsstärkeren Pumpe ändern. Direkt am Wasserhahn kann der Wasserdruck jedoch kaum geändert werden. Ist ein Druckminderer eingebaut, ist es ggf. hier möglich, den Druck anzupassen. Nachfolgend stellen wir weitere Faktoren und Maßnahmen zur Druckregulierung vor:
- Filter einbauen, verstopfte Düsen reinigen
- je enger der Wasserschlauch, desto größer der Druckverlust
- ggf. einen anderen Schlauch mit passenderem Durchmesser einsetzen
- je länger der Schlauch, desto größer der Druckverlust
- Schlauchlänge stets bedarfsgerecht zuschneiden
- Verbindungen mehrerer Schläuche können Druck stark mindern
- Schlauchkupplungen mit größerem Durchlass verwenden
- geknickte und spröde, leckende Schläuche senken Wasserdruck
- bei Bedarf Schlauch ausbessern oder austauschen
Häufig gestellte Fragen
Während das Wasser durch den Schlauch fließt, reibt es an den Innenwänden. Dieses Reiben hat eine „Bremswirkung“. Das Wasser fließt dadurch langsamer, der Druck sinkt. Je länger die zu überwindende Entfernung, desto größer ist der Druckverlust.
Die Leistung der Pumpe sollte für Ihr Vorhaben passen. Zudem muss sie über einen längeren Zeitraum einen konstanten Wasserdruck erzeugen können.
Der Wasserdurchlauf spielt beispielsweise eine Rolle, wenn Sie mehrere Regner anschließen wollen. Die Gesamtwassermenge verteilt sich dabei auf alle angeschlossenen Regner. Die durch jeden Regner durchfließende Menge muss dann noch hoch genug sein, damit dieser optimal funktioniert.
