Gartenpflege Düngen und Bodenpflege

Eisendünger – Info + Wann gegen Moos im Rasen streuen

Eisendünger

Eisen zählt zu den vielen Mikroelementen, ohne die der Nährstoffhaushalt Ihrer Pflanzen aus dem Gleichgewicht gerät. Das Element leistet einen Beitrag zur Photosynthese, Blattgrünbildung und nimmt rege teil am Stoffwechsel. Wo es an Eisen mangelt, sind Wachstumsdepressionen und Blattchlorosen vorprogrammiert. Primär aber nutzen Moose in Rasenflächen die Gunst der Stunde und breitet sich extensiv aus. Somit plädiert der Fachhandel für Eisendünger, damit sich ein samtig-grüner Rasenteppich ausbreitet. Die Kehrseite der Medaille ist, dass Dünger mit Eisen-II-Sulfat giftig ist. Lesen Sie hier, wann Sie den Dünger gegen Moosverfilzungen im Rasen wirklich streuen sollten.

Typische Symptome für Eisenmangel

Können die Wurzeln von Pflanzen und Gräsern kein Eisen mehr aufnehmen, resultiert daraus Blattchlorose. Diese Krankheit wird nicht durch Viren, Bakterien oder Sporen ausgelöst, sondern ist häufig eine Folge von Eisenmangel. An diesen Symptomen ist das Defizit zu identifizieren:

  • Die jungen Blätter erscheinen in einer blass-gelben Farbe
  • Die Blattadern bleiben grün, sodass ein Mosaikmuster entsteht
  • Grashalme verfärben sich gelb
  • Das Laub an Gehölzen wird in den Spitzen gelb, während sich die Blattränder braun färben und vertrocknen

Nicht nur Zier- und Obstgehölze leiden unter Eisenmangel. Unter den Stauden und Sommerblumen zählen zu den häufigsten Opfern Petunien und andere Blütenpflanzen, die zugleich auf Kalk empfindlich reagieren. Als Kollateralschaden infolge des fehlenden Mikronährstoffes, breiten sich auf vergilbenden Rasenflächen zusätzlich verschiedene Moosarten aus, allen voran der Sparrige Runzelbruder (Rhytidiadelphus squarrosus). Die ohnehin bereits geschwächten Edelgräser können sich gegen diese Invasion nicht wehren, sodass vom sattgrünen Teppich nicht mehr viel zu sehen ist.

Eisenmangel besteht nur vordergründig

Weisen Ihre Pflanzen und Gräser die klassischen Symptome für Eisenmangel auf, besagt dies nicht, dass dieser Mikronährstoff im Gartenboden fehlt. Tatsächlich übersteigt der Eisengehalt in normaler Erde den Bedarf Ihrer Zier- und Nutzpflanzen um etwa das 2.000-fache. Für kein anderes Element ist das Verhältnis zwischen Angebot und Bedarf an Nährstoffen derart positiv. Gleichwohl ist nicht von der Hand zu weisen, dass Ihre Pflanzen sowie Rasengräser offensichtlich unter akutem Eisenmangel leiden und Ihr grüner Teppich rettungslos verfilzt.

Fakt ist, dass Eisenmangelchlorosen und vermooste Grünflächen normalerweise nicht auf ein akutes Defizit im Erdreich zurückzuführen sind. Vielmehr wird der Mangel ausgelöst durch eine unzureichende Verfügbarkeit der reichhaltigen Vorräte an Ferrum. Es sind verschiedene Faktoren, die Pflanzenwurzeln so blockieren, dass sie kein Eisen mehr aufnehmen können, obschon es gleich vor der Haustüre liegt. Die Gabe von Eisendünger behebt folglich Blattchlorosen ebenso wenig, wie er eine Grünfläche dauerhaft von Moos befreit. Erst indem Sie die idealen Rahmenbedingungen wieder herstellen, kommt der Nährstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht.
Ursachen für Mooswachstum beheben

Eisendünger auf vermooste Rasenflächen zu streuen, ist wie Sandkehren in der Wüste. Das Symptom wird lediglich für kurze Zeit bekämpft. Um das Grün dauerhaft von Verfilzungen zu befreien, sollten die Ursachen behoben werden für die Blockade der Eisenverfügbarkeit. Erst wenn Sie die folgenden Probleme als Auslöser für den Eisenmangel mit Sicherheit ausschließen können, ist die Gabe von Eisendünger tatsächlich sinnvoll.

  • Lichtmangel infolge einer Lage unter Laubbäumen oder im Schatten von Hauswänden
  • Saurer Boden aufgrund eines zu niedrigen pH-Wertes
  • Bodenverdichtung in Einheit mit Staunässe

Im Dauerschatten unter den Kronen von Laubbäumen kann sich kein dichtes Rasenpolster entwickeln. In diesen Lagen kommen schattenverträgliche Bodendecker, wie Waldsteinia, Sternmoos oder Efeu, als Rasenersatz sehr viel besser zur Geltung. Rasengräser finden in einem leicht sauren Boden mit einem pH-Wert von 6 bis 7 ideale Lebensbedingungen. Sinkt der Wert unter 5, breiten sich moosartige Verfilzungen aus. Statt jetzt giftigen Eisendünger zu streuen, heben Sie mit Kalk den pH-Wert wieder an, sodass die Rasengräser wieder die Oberhand gewinnen. Übrigens können Sie mit Eisendünger keinen rasenverträglichen pH-Wert herstellen, da als Nebenwirkung der pH-Wert zusätzlich reduziert wird. In feuchter, verdichteter Erde halten Sie das Mooswachstum gezielt unter Kontrolle, indem Sie in jedem Frühjahr nach dem Vertikutieren eine 2-3 cm starke Sandschicht ausbringen.

Anwendung gegen Moos im Rasen

Eisendünger Moos Rasen Treffen die genannten Ursachen für Ihren vermoosten Rasenteppich nicht zu, haben Sie es mit einem sehr seltenen, echten Eisenmangel zu tun. Greifen Sie bitte im Gartencenter oder Baumarkt zu speziellen Angeboten für Grünflächen, da nicht jeder Eisendünger für diesen Zweck geeignet ist. Wichtig zu beachten ist, dass derartige Produkte Eisen-II-Sulfat enthalten, das als hoch giftig einzustufen ist. So machen Sie es richtig:

  • Bester Termin ist im März oder April, sofern der Boden vollständig aufgetaut ist
  • Alternativ einen Tag im September wählen mit trockener, bedeckter Witterung
  • Zur Vorbereitung mähen bis auf eine Halmhöhe von 3-4 cm
  • Schutzkleidung und Atemschutz anlegen, um nicht mit dem ätzenden Düngemittel in Berührung zu kommen
  • Idealerweise den Eisendünger in Wasser auflösen und mit der Gießkannenbrause oder dem Drucksprüher ausbringen
  • Die behandelte Fläche absperren, damit Kinder oder Haustiere diese nicht betreten

Die effektivste Wirkung von Eisendünger wird erzielt, indem die Moleküle unmittelbar in die Blätter eindringen können. Daher empfehlen wir, den Dünger gleich als Chelate zu kaufen und eine entsprechende Spritzlösung herstellen. Für die Gießkanne eignet sich die 0,5-prozentige Konzentration (5 ml auf 1 Liter Wasser), während für den Drucksprüher die 1-prozentige Konzentration (10 ml auf 1 Liter Wasser) zu empfehlen ist. Sofern Sie sich dennoch für die Ausbringung der Körner mit dem Streuwagen entscheiden, wird die gedüngte Fläche anschließend ausgiebig gewässert.

Tipp: Eisendünger ist nicht nur sehr giftig, sondern verursacht überdies auf Steinen irreversible Flecken. Decken Sie angrenzende, gepflasterte Wege unbedingt ab. In den folgenden Tagen nach dem Betreten des gedüngten Rasens keine Steinflächen beschreiten, um Fußspuren zu vermeiden, die sich nie mehr entfernen lassen.

Wirkung und Nachbehandlung

Innerhalb von 5 bis 10 Tagen nach der Anwendung, zeigen sich die Auswirkungen von Eisen-II-Sulfat. Die Verfilzungen färben sich braun und sterben ab. Mit einem Rechen oder einer Harke kämmen Sie die Grasnarbe daraufhin sorgfältig aus. Sie gehen auf Nummer sicher, wenn Sie die Rasenfläche jetzt vertikutieren. Bitte beachten Sie, dass alle ausgekämmten Pflanzenteile mit toxischem Eisen-II-Sulfat belastet sind und nicht auf dem Kompost entsorgt werden sollten.

Tipp: Beinwell, Brennnesseln, Bohnen, Fingerhut und Löwenzahn betätigen sich im Beet als natürliche Eisensammler. Als Unterpflanzung holen sie mit ihren Wurzeln die im Erdreich verborgenen Eisenvorräte an die Oberfläche und stellen diese ihren Pflanznachbarn zur Verfügung.

Ursachen für Eisenmangel an Zier- und Nutzpflanzen

Weisen Ihre Stauden und Gehölze die für Chlorose typischen Blattverfärbungen mit den grünen Blattadern auf, gelangt der Eisenvorrat im Boden nicht in die Versorgungsbahnen der Pflanzen. In der Praxis sind vornehmlich die beiden folgenden Auslöser für die Nährstoffblockade verantwortlich. Bevor Sie teuren Eisendünger kaufen, sollten Sie diese Faktoren unter die Lupe nehmen:

Kalküberschuss

Eine Vielzahl beliebter Stauden, Sommerblumen und Ziergehölze ist auf ein leicht saures Erdreich angewiesen. Hierzu zählen majestätische Rhododendren ebenso, wie verschwenderisch blühende Petunien. Werden diese Pflanzen kontinuierlich mit normalem Leitungswasser gegossen, baut sich im Boden ein Kalküberschuss auf. Dieser bewirkt, dass Eisen festgelegt wird und nicht mehr für die Wurzeln zur Verfügung steht, sodass Blattchlorose entsteht. Können Sie diese Ursache für den scheinbaren Eisenmangel diagnostizieren, gießen Sie ab sofort mit gesammeltem Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser. Indem Sie die leicht sauren Bodenverhältnisse wieder herstellen und sich der Kalküberschuss zügig abbaut, besteht wieder freier Zugang zu den Eisenvorräten im Boden.

Verdichtetes Substrat mit Staunässe

In verdichteter Erde wird auf die Wurzeln ein so hoher Druck ausgeübt, dass die Nährstoffe nicht mehr transportiert werden. In Kombination mit Staunässe, mangelt es den geplagten Pflanzen schon früh an Eisen, woraufhin sich die Blätter gelb färben. Lockern Sie das Substrat regelmäßig gründlich auf. Idealerweise arbeiten Sie reifen, gesiebten Kompost und etwas Sand in den Boden ein, was für eine feinkrümelige Konsistenz sorgt. Innerhalb weniger Wochen erholen sich die Wurzelstränge und erfüllen ihre lebenswichtigen Aufgaben wieder zuverlässig.

Anwendung für die kurzfristige Versorgung mit Eisen

Eisendünger Bis die genannten Ursachen für Blattchlorose infolge von Eisenmangel behoben sind, vergehen einige Wochen. Um das Defizit kurzfristig auszugleichen, stehen im Fachhandel flüssige Eisendünger zur Verfügung, wie Ferramin von Neudorff. Im Rahmen einer gezielten Blattdüngung gelangt genügend Eisen über die Poren ins Pflanzeninnere, bis der Weg zu den Vorräten im Boden wieder frei ist. So geht es:

  • Den Flüssigdünger in 0,3-prozentiger Konzentration (3 ml auf 1 Liter Wasser) in eine Sprühflasche einfüllen
  • Bei bedecktem Himmel und Temperaturen über 15 Grad Celsius auf die Ober- und Unterseiten aufsprühen
  • Flüssigen Eisendünger niemals unter direkter Sonneneinstrahlung verabreichen

Bitte versäumen Sie es nicht, sich mit entsprechender Kleidung und Atemmaske vor dem giftigen, ätzenden Eisen-II-Sulfat zu schützen. Die behandelten Pflanzen sollten sich außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren befinden.

Tipp: Damit der flüssige Dünger nicht zu schnell vom Laub abtropft, fügen Sie der Lösung einen Spritzer Spüli hinzu. Diese Maßnahme reduziert die Oberflächenspannung des Wassers, sodass die Wirkstoffe länger anhaften.

Fazit
Die Verwendung von Eisendünger im Hausgarten wird zu Recht kontrovers diskutiert. In der Regel handelt es sich nur scheinbar um Eisenmangel, wenn sich Blattchlorosen entwickeln oder Rasenflächen vermoosen. Wie diese Informationen vermitteln, sollten zunächst die tatsächlichen Ursachen für die mangelnde Verfügbarkeit von Eisen geklärt werden. Lichtmangel, saurer Boden und Staunässe setzen Ihrem Rasenteppich derart zu, dass sich die Gräser gegen den Sparrigen Runzelbruder und andere Moosarten nicht mehr wehren können. An Rhododendren, Petunien und anderen Moorbeetpflanzen kann der Wechsel von hartem Leitungswasser auf weiches Regenwasser bereits die Lösung des Problems bedeuten. Erst wenn alle erläuterten Ursachen als Auslöser für den Eisenmangel ausfallen, kommt Eisendünger zum Einsatz. Idealerweise in flüssiger Form und immer unter besonderen Vorkehrungen zum Schutz vor den giftigen, ätzenden Inhaltsstoffen.