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Eisenholzbaum, Eisenbaum, Parrotia persica – Pflege, Schneiden und Überwintern

Persischer Eisenholzbaum

Er bezaubert im Herbst mit einer einzigartigen Laubfärbung. Bereits sein Austrieb im Frühjahr mit den rot umrandeten, zart-grünen Blättern ist eine Zierde für den Garten. Dabei ist seine Holzqualität so hart, dass der Parrotia persica auch Eisenholzbaum oder Eisenbaum genannt wird. Das im Iran beheimatete Ziergehölz ist zumeist schon knapp über dem Boden reich verzweigt, sodass es eher an einen großen Strauch erinnert, denn an einen Baum. Mithilfe der richtigen Schnittmaßnahmen, wird das Mitglied der Familie der Zaubernussgewächse problemlos zu einem einstämmigen Baum erzogen.

Wuchs

Mit einer Wuchshöhe von maximal 8 Metern wird der Persische Eisenholzbaum nicht sonderlich groß. Dafür zeigt er von Januar bis März extravagante Blüten mit zahlreichen hängenden Staubfäden, die in roten Staubbeuteln enden. Den Sommer hindurch lässt der Eisenbaum den Blumen und Ziergehölzen im Garten den Vortritt, bis er ab August ausholt zu einem spektakulären Feuerwerk aus Gelb, Orange, Purpur und Rosa, das sogar die ersten Frostnächte noch übersteht.

Standort

Die Heimat des Persischen Eisenholzes lässt bereits erahnen, dass dieser Baum die Sonne liebt. Lichter Schatten behagt ihm am meisten, denn pralle Mittagssonne im Sommer vertragen die Blätter nicht sehr gut. Darüber hinaus sollten folgende Faktoren bei der Standortwahl berücksichtigt werden:

  • Persischer Eisenholzbaum Windgeschützt, vor allem keine Zugluft.
  • Humoser, durchlässiger Boden mit leichtem Sandgehalt.
  • Idealer pH-Wert liegt bei maximal 7.
  • Bei zu hohem pH-Wert etwas Torf oder Spezialdünger untermischen.
  • Ausgewogener Feuchtigkeitsgehalt ohne die Gefahr von Staunässe.
  • In schwerem Lehmboden gedeiht der Eisenholzbaum nicht.
  • Geeignet als Solitär im Beet oder im großen Kübel.

Bei guter Pflege erreicht der Parrotia persica im Laufe der Jahre eine mächtige Wuchsbreite von 10 Metern und mehr. Dieser Umstand sollte bei der Entscheidung über den Standort berücksichtigt werden, denn das Umpflanzen eines erwachsenen Eisenbaums ist nicht nur mit einem gewaltigen Aufwand verbunden, sondern bedeutet zumeist auch sein rasches Ende.

Pflege

Stimmen Lage und Bodenqualität, ist der Persische Eisenholz recht genügsam hinsichtlich der Pflege:

  • Im Kübel regelmäßig gießen.
  • Jedes Jahr im Frühjahr umtopfen.
  • Im Beet nur in trockenen Sommerperioden wässern.
  • Kompost im Frühjahr im Boden einarbeiten.
  • Als Kübelpflanze alle 4 Wochen mineralischen Dünger verabreichen.
  • Ab September nicht mehr düngen.

Eisenholzbaum Der Eisenholzbaum ist als Flachwurzler ungeeignet für eine Unterpflanzung mit Blumen und Stauden. Eine dekorative Optik im Wurzelbereich wird durch die Verteilung von Rindenmulch erzielt. In der Regel handelt es sich dabei um geschredderte Holzabfälle, die nicht nur für ein harmonisches Erscheinungsbild sorgen, sondern den Boden feucht und warm halten – eben genau so, wie der Eisenbaum es mag. Darüber hinaus enthält Rindenmulch wertvolle Nährstoffe, die für die Vitalität des Baumes unverzichtbar sind.

Schneiden

Damit der natürliche Habitus des Persischen Eisenholzbaumes mit seiner breit ausladenden Krone erhalten bleibt, raten Experten dazu, ihn nur leicht zurückzuschneiden. Die beste Zeit für diese Maßnahme ist gleich nach der Blüte im März oder April. Mit einer scharfen Gartenschere wird der Parrotia persica in die gewünschte Form gebracht, wobei sorgfältig darauf zu achten ist, nichts ins alte Holz zu schneiden. Wird das Zaubernussgewächs von frühester Jugend an regelmäßig und besonnen geschnitten, werden auf diese Weise zuverlässig radikale Schnittstellen oder gar unschöne Aststümpfe vermieden.

Aufasten will gut überlegt sein

Gartenfreunde, die ihren Parrotia als einstämmigen Baum erziehen möchten, kommen nicht umhin, im unteren Bereich die Äste zu entfernen. Es spricht auch nichts gegen ein gemäßigtes Aufasten, also die Entfernung der unteren Ast-Etagen. Je nach Standort, kann es sogar gesetzlich vorgeschrieben sein, bis zu einer gewissen Höhe die Zweige abzuschneiden. Erfahrene Hobbygärtner sind sich dabei jedoch bewusst, dass die Maßnahme nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Werden im Eifer des Gefechts zu viele Äste entfernt, beraubt dies den Eisenholzbaum seiner unnachahmlichen Silhouette. Geübte Gartenfreunde treten daher während des Aufastens immer wieder einige Schritte zurück und lassen das Erscheinungsbild des Baumes auf sich wirken, bevor es weitergeht mit dem Schneiden. Darüber hinaus bedenkt der umweltbewusste Hobbygärtner, dass der bodennahe Überhang des Laubs im Winter den Tieren einen begehrten Rückzugsort bietet und im Sommer ausreichend Platz und Schutz für die Brut.

Überwintern

Persischer Eisenholzbaum Ein adulter Parrotia persica, der sich an seinem Standort über mehrere Jahre gut etabliert hat, ist winterhart bis -20° Celsius. Bis dahin benötigt der Baum im Freiland einen Winterschutz:

  • Stamm und Krone mit Jutebändern oder Schilfrohrmatte umwickeln.
  • Alternativ Bretter schräg anlehnen.
  • Krone nicht mit Plastikfolie einhüllen.
  • Den umliegenden Boden mit Kokosmatten bedecken.
  • Auf den Matten eine dicke Schicht Laub oder Reisig anhäufen.

Ein effektiver Winterschutz des jungen Persischen Eisenholzes beginnt übrigens bereits im Sommer. Ab dem 15. Juli sollte man keinen stickstoffhaltigen Dünger mehr verabreichen, weil dieser das Ausmaß der Holzreife schmälert und die Zweige anfällig macht für Frostschäden.
Im Kübel ist grundsätzlich ein Schutz vor Frost und Schnee erforderlich, unabhängig vom Alter der Pflanze. Idealerweise besteht ein helles und kühles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5° und 10° Celsius zur Verfügung. Ist dies nicht der Fall, schützt der erfahrene Gartenfreund seine Parrotia persica mit den folgenden Maßnahmen:

  • An eine windgeschützte Hauswand stellen.
  • Auf einem Holz- oder Styroporblock vor Frost von unten schützen.
  • Pflanzgefäß mit schützender Hülle umwickeln.
  • Wurzelbereich mit Stroh, Reisig oder Kokosmatte abdecken.
  • An frostfreien Tagen leicht gießen.
  • Junge Zweige mit Bast locker zusammenbinden.
  • Vlieshaube oder Jutesack über die Krone stülpen.

Übrigens kann auch der Winterschutz durchaus dekorativ gestaltet werden. So sind mittlerweile im Fachhandel kreativ bedruckte Schutzhauben erhältlich. Werden diese dann noch mit farbigem Band befestigt, entsteht ein fröhlicher Hingucker in der ansonsten dunklen Jahreszeit.

Krankheiten und Schädlinge

Von Natur aus ist der Persische Eisenholzbaum ein robustes und widerstandsfähiges Gewächs. Offenbaren sich Anzeichen dafür, dass es ihm nicht gut geht, ist im ersten Schritt zu prüfen, ob nicht ein mechanischer Schaden vorliegt, wie ein zu dunkler Standort, Staunässe oder scharfe Zugluft. Können diese Nachteile ausgeschlossen werden, liegt der Verdacht nahe, dass eine Pilzkrankheit den Baum befallen hat.

Dickmaulrüssler

Dickmaulrüssler Neben den Pilzinfektionen, sind es insbesondere die Dickmaulrüssler, die an den Blättern des Eisenholzbaums knabbern und ihre Eier an den Wurzeln ablegen. Die Larven fallen über die Feinwurzeln her und machen auch für den Hauptwurzeln nicht Halt. Als Bekämpfungsmittel haben sich Nematoden bewährt, mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die mit dem Gießwasser ausgebracht werden. Um die erwachsenen Schädlinge loszuwerden, kommen seit einiger Zeit Nematoden-Fallen zum Einsatz, die mit einem Gel gefüllt sind, das die Käfer innerhalb von 24 Stunden vernichtet.

Phytophthora

Die Mitglieder dieser Pilzgattung verursachen eine Wurzelfäule, die letztendlich den gesamten Baum absterben lässt, weil Triebe und Blätter nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden. Wirkungsvolle Bekämpfungsmittel gibt es bisher keine. Vorbeugend sind Staunässe und Überkopf-Bewässerung zu vermeiden und ein möglichst geringer pH-Wert des Bodens unter 7 anzustreben. Größere Schnittwunden sind sogleich mit Baumwachs oder Holzasche zu verschließen. Wird ein Eisenholzbaum trotzdem befallen, ist er sogleich restlos zu entfernen, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Verticillium-Welke

Wenn die Blätter verwelken, obwohl der Eisenholzbaum genügend Wasser erhält, ist dieses Schadbild nicht selten auf die Infektion durch einen Verticillium-Pilz zurückzuführen. Jüngere Bäume sterben in der Regel innerhalb kurzer Zeit ab, ohne dass es eine Möglichkeit der Heilung gibt. Bei adulten Eisenbäumen besteht die Chance, dass sie aus eigener Kraft die Pilzkrankheit bekämpfen können. Es kann allerdings auch zu einer chronischen Infektion kommen, die immer wieder Triebe und Äste absterben lässt, was auf Dauer zu einer Verkahlung der Krone führt. Kranke Pflanzenteile sollten sogleich entfernt werden und dürfen keinesfalls auf dem Komposthaufen entsorgt werden. Ansonsten hilft nur noch eine vollständige Rodung des Baumes mit einem anschließenden tiefgründigen Bodentausch, bevor an dieser Stelle wieder ein Gewächs eingepflanzt wird.

Grundsätzlich gilt im Hinblick auf Krankheiten und Schädlinge, dass einen kräftigen, vitalen Baum am passenden Standort und mit der richtigen Pflege so schnell nichts anhaben kann.

Vermehren

Wer von seinem Parrotia persica mehrere Exemplare kultivieren möchte, hat die Wahl unter verschiedenen Methoden der Vermehrung:

Stecklinge

Persischer Eisenholzbaum Bei dieser wohl effizientesten Methode der Vermehrung werden im Sommer mehrere halb verholzte Triebe mit einem scharfen, desinfizierten Messer abgeschnitten:

  • Länge der Stecklinge beträgt 15 cm bis 20 cm.
  • Schnittstelle befindet sich direkt unter einem Blattknoten.
  • Die untere Hälfte der Stecklinge von allen Blättern befreien.
  • Die Schnittstelle in Bewurzelungspulver oder Weidenwasser tauchen.
  • Jeden Steckling in einen 9 cm Topf mit Torf-Sand-Gemisch stecken.
  • Das Einsteckloch mit einem Pikierstab vorbohren.
  • Substrat gut anfeuchten, aber nicht durchnässen.
  • Eine Plastiktüte überstülpen oder ins Gewächshaus stellen.
  • Am hellen Standort bei 22° bis 25° Celsius platzieren.
  • Permanent leicht feucht halten.

In der Regel setzt die Bildung der Wurzeln nach 2 bis 4 Wochen ein. Die feuchte Mikroklima durch die Plastiktüte oder im warmen Gewächshaus fördert den Vorgang. Zusätzlich trägt das Bewurzelungspulver, das beispielsweise aus einem Meeresalgen-Extrakt besteht, zur gleichmäßigen Wurzelbildung bei. Über die Verwendung von Weidenwasser zur Forcierung der Bewurzelung von Stecklingen mehren sich die positiven Erfahrungsberichte. Vorteilhaft ist, dass dieses ganz einfach selbst hergestellt werden kann. Einjährige Weidentriebe werden in Stücke geschnitten, mit kochendem Wasser übergossen und für 24 Stunden abgedeckt stehen gelassen. Werden die Stecklinge für 5 Minuten in das Weidenwasser getaucht, wirken die darin befindlichen Wachstumshormone forcierend auf die Bewurzelung.

Absenker

Eisenholzbäume, die der Gartenfreund wachsen lässt, wie Mutter Natur es vorsieht, haben die Möglichkeit, das Ziergehölz durch Absenker zu vermehren. Ein kräftiger Zweig wird zu Boden gezogen und in einer Rinne im Boden mit Erde bedeckt und mit Steinen beschwert. Parrotia persica Die Spitze des Absenkers muss noch aus der Erde herausschauen. Geübte Hobbygärtner ritzen den Zweig zuvor mit einem scharfen Messer an mehreren Stellen leicht ein, damit die Wurzelbildung schneller vonstattengeht. Innerhalb weniger Monate hat der Absenker ein eigenes Wurzelsystem gebildet und kann von der Mutterpflanze abgeschnitten werden. Vorzugsweise wird er zumindest im ersten Jahr in einem Pflanzgefäß herangezogen, bis der junge Baum kräftig genug ist, um sich im Freiland behaupten zu können.

Übrigens ist im Rahmen der Vermehrung Weidenwasser bestens geeignet, um zusätzlich als Gießwasser genutzt zu werden.

Fazit
Vom dekorativen Austrieb im zeitigen Frühjahr über die roten staubwedelartigen Blüten im April bis hin zu einer einzigartigen Laubfärbung im Herbst, hat der Parrotia persica alles zu bieten, was das Gärtnerherz begehrt. Solange die Lage sonnig, der Boden nicht zu trocken und keine Zugluft um die Äste pfeift, gedeiht das Mitglied der Zaubernussgewächse prächtig. Dank der ausladenden Krone zieht der Eisenbaum alle Blicke auf sich und wird daher vorzugsweise als Solitärgewächs kultiviert. Da er zudem ausgesprochen schnittverträglich ist, behält er seine ansprechende Silhouette, wenn man ihn jedes Jahr ein wenig in Form stutzt, solange die Schere nicht ins alte Holz greift.