Elfenblumen sind die wahren Schönheiten unter den Schattenstauden. Zwischen Gehölzen und unter Bäumen überdecken sie den Platz mit einem dichten Laubteppich. Die anmutigen Blüten schweben wie kleine Elfen auf dem zarten herzförmigen Blätterdach. Je nach Art kann die Blattschmuckstaude eine Höhe von 15 bis 30 Zentimetern erreichen.
Wahre Juwelen im Garten
Als dekorative Bodendecker sind die Elfenblumen mit etwa 40 Arten, überwiegend im Mittelmeerraum und in Asien verbreitet. Mittlerweile haben aber auch viele Arten und Sorten den Weg in deutsche Gärten gefunden, wo sie unter anderem als Bischofshut oder Sockenblume bekannt wurden. Trotz ihrer zierlichen Erscheinung ist der blühende Bodendecker robust, pflegeleicht und langlebig. Bereits im Frühjahr zeigen sich die kleinen grazilen sternförmigen Blüten in weiß, gelb, orange, rot oder lila. Zusammen mit dem Laub aus Grün- oder Brauntönen locken sie mit einem ausdrucksstarken Farbenspiel. Einige Sorten tauchen ihre Blätter im Herbst in einen warmen rötlichen Farbton und andere erfreuen das Auge des Betrachters das ganze Jahr hindurch mit ihren grünen Blättern. Es gibt Arten, die in der Blüte im Frühjahr neues Laub bilden, während das alte abstirbt.
Elfenblumen können sich untereinander kreuzen sowie gekreuzt werden. Dadurch entstanden bereits unzählige Hybriden, die jede Art für sich, faszinierend auf den Betrachter wirkt. Jedoch gibt es auch einen Nachteil. Die Erhaltung der einzelnen Arten gestaltet sich durch das Kreuzen schwierig. Dennoch sind die geheimnisvollen Blumen eine Bereicherung für jeden Garten.
Beliebte Sorten und Arten
Die Rote Elfenblume (Epimedium x rubum) ist eine mehrjährige Gartenstaude. Die anspruchslose Pflanze ist wintergrün und lässt sich mit anderen Stauden gut kombinieren. Das sommergrüne Laub färbt sich im Herbst orange bis gelb.
Die Alpinen-Elfenblume (Epimedium alpinum) überzeugt mit wunderschönen hell purpurnen Blüten und herzförmigen dunkelgrünen Blättern sowie ihren roten Blüten mit weißen Farbtupfern. Diese Sorte ist teilweise wintergrün und für trockenere und sonnigere Standorte geeignet.
Die Schwefelfarbige Elfenblume (Epimedium x versicolor ‚Sulphureum‘) ist eine anmutige Blattpflanze mit gelblichen Blüten. Während des Austriebs zeigen sich die Blätter in einer rötlichen Farbe und im Winter erscheinen sie in einem warmen Bronzefarbton.
Die Orange Königin (Epimedium x warleyense) verträgt Sommertrockenheit und eignet sich problemlos für schwierige Standorte. Ihre Blätter sind im Austrieb hellgrün mit einem roten Rand. Die Blüten erstrahlen in einem leuchtenden orange.
Eine weitere wunderschöne Sorte ist die Cambridge-Elfenblume (Epimedium x cantabrigiense). Sie besticht durch ihre rötlichen Blüten, die einen gelben Rand aufweisen. Die Pflanze wird etwa 40 Zentimeter hoch und bildet Ausläufer. Als Pflanzpartner eignen sich Silbriges Kaukasus-Vergissmeinnicht oder Wurmfarn besonders gut.
Unter den Arten der Großblumige Elfenblume (Epimedium grandiflorum) finden sich einige Sorten, die mit einem ästhetischen Farbenspiel der Blätter und Blüten faszinieren. Die Schönsten unter ihnen sind:
- ‚Rose Queen‘ (grünes Blattwerk, orchideenartige, dunkel-rosa Blüten)
- ‚Lilofee‘ (dunkles Grün der Blätter, tiefrosa bis violette grazile Blüten)
- ‚Elfenkönigin‘ (weiß blühende Pflanze mit bräunlich grünen Blättern)
- ‚Rubinkrone‘ (strahlt mit violettroten Blüten und einem bräunlich grünen Blattwerk)
Standort
Elfenblumen fühlen sich an halbschattigen bis schattigen Standorten am wohlsten. Ist der Boden feucht genug, vertragen die Schönheiten auch etwas Sonne. Dabei sollte jedoch pralle Sonne vermieden werden, sonst verbrennen die hübschen Blätter. Manche Arten gedeihen sogar an den dunkelsten und trockensten Standorten und vertragen den Druck anderer Wurzeln erstaunlich gut.
Ihre volle Pracht entfalten Elfenblumen auf nährstoffreichen, durchlässigen, kalkfreien, humosen und feuchten Böden. Ist der Standort vor kaltem und trockenem Wind geschützt, entwickelt sich eine pflegeleichte und widerstandsfähige Pflanze.
Pflege
An die Pflege stellen Elfenblumen keine besonderen Ansprüche. Es sind genügsame Bodendecker, die mitunter auch mal Trockenperioden überstehen können. Nach dem Abblühen sollte man sämtliche Blütenstiele und abgestorbenes Laub entfernen.
Elfenblumen haben ihre Wurzeln kurz unter der Erdoberfläche. Daher sollte nach Möglichkeit nicht zu tief gehackt und Unkraut nur durch Jäten entfernt werden. Lang anhaltende trockene Perioden übersteht die Blattschmuckstaude nur durch zusätzliche Bewässerung. Aufgrund der herbiziden Wirkung wird bei Neuanpflanzungen auf Rindenmulch verzichtet. Als Alternative kann man Kiesel oder Split dünn auf die Erdoberfläche auftragen. Im Frühjahr trägt Kompost, Torf oder Laubspreu für ein prächtiges Wachstum bei.
Geeignete Nachbarn
Werden Elfenblumen alleine gepflanzt, überzeugen sie bereits durch ihre Farbvielfalt. In Kombination mit anderen Pflanzen lässt sich die Wirkung noch steigern. Besonders harmonisch wirken Akeleien, Primeln, Herbstanemone, Christrosen oder Funkien. Auch Zwergherzblume, Prachtspiere sowie Lungenkraut hinterlassen einen romantischen Eindruck, wenn sie mit Elfenblumen zusammengesetzt werden. Neben Schattengräsern, Farnen, dem Wiesenkraut und der Silberkerze kommen die elfengleichen Blüten hervorragend zur Geltung.
Einpflanzen im Garten – Pflege
Elfenblumen können im Frühjahr und im Herbst eingepflanzt werden. Aufgrund der Spätfrostanfälligkeit ist eine Pflanzung im Frühjahr angebrachter. Damit die Blattschmuckstaude ausreichend Platz hat, um sich voll zu entfalten, sollte der Pflanzabstand mindestens 20 bis 40 Zentimeter betragen. Ist die Pflanzfläche vorbereitet, sind folgende Arbeitsschritte notwendig:
- Pflanzen mit Topf in ein Wasserbad stellen
- Elfenblumen auf der Pflanzfläche grob verteilen, um Abstände zu korrigieren
- ein natürliches Erscheinungsbild wird beim Setzen von Gruppen erreicht (3 bis 5 Tuffs)
- Staude vorsichtig aus dem Pflanztopf ziehen und gegebenenfalls Wurzelballen lockern
- ausreichend großes Pflanzloch graben
- Pflanze einsetzen und Gartenerde fest andrücken
- Staudendünger auftragen und vorsichtig in die Oberfläche der Gartenerde einarbeiten
- Pflanzen gut wässern (Gießaufsatz verwenden, damit die kleinen Pflanzenteile nicht verletzt werden)
Wer möchte, kann im Pflanzbeet erhöhte Bereiche schaffen. Dadurch wirken die grazilen Pflänzchen natürlicher.
Düngen und Gießen
Für optimale Wachstumsbedingungen müssen junge und anwachsende Pflanzen regelmäßig gegossen werden. In besonderen trockenen Zeiten ist es ratsam, die Elfenblumen zusätzlich zu wässern. Dabei sollte jedoch Staunässe vermieden werden. Ein üppiges Wachstum wird durch die Zugabe von Langzeitdünger und Kompost im Frühjahr erreicht. Wer ab und zu Flüssigdünger ins Gießwasser gibt, versorgt die kleinen tanzenden Elfen ebenso mit den wichtigsten Nährstoffen.
Schneiden
Wintergrüne Sorten und Arten müssen nicht unbedingt zurückgeschnitten werden. Wenn die Elfenblumen durch einen langen harten Winter gelitten haben, ist ein Rückschnitt im Spätwinter beziehungsweise vor dem Austrieb im Frühjahr sinnvoll. Möchte man den Blütenteppich möglichst niedrig halten oder sich über das frisch austreibende Laub erfreuen, ist ein radikaler Rückschnitt ebenso angebracht. Kleinere Bepflanzungen lassen sich mit einer Gartenschere problemlos bearbeiten. Große Bestände werden mit der elektrischen Heckenschere oder dem Rasenmäher geschnitten. Für den Rückschnitt werden die Pflanzen kurz über der Erdoberfläche gekappt. Nach dem Rückschnitt wird Kompost zwischen den Pflanzen verteilt.
Vermehrung
Elfenblumen lassen sich auf zwei Wegen vermehren.
1. Vermehrung durch Ausläufer (Rhizomschnittlinge)
Um einige Sorten und Arten der Elfenblume zu vermehren, kann man das natürliche Wuchsverhalten als Grundlage nehmen. Sofern sich die Ausläufer bewurzelt haben, kann man die langen Triebe im Herbst oder Frühjahr von der Mutterpflanze trennen.
2. Vermehrung durch Teilung (Wurzelteilung)
Im späten Frühjahr (nach der Blüte) kann die Schattenstaude durch Teilung vermehrt werden. Dazu die Pflanze einfach vorsichtig ausgraben und den Wurzelstock säubern. Danach wird die Pflanze zerteilt und wieder eingepflanzt. Die Erde wieder gut andrücken und das Pflänzchen ausreichend wässern.
Überwintern
Um die Blattschmuckstaude gut durch den Winter zu bringen, ist es notwendig, die Wurzeln vor dem Erfrieren zu schützen.
- Laubabwerfende Sorten und Arten ziehen sich im Winter ein und benötigen in dieser Zeit eine leichte Laubdecke. Diese schützt sie vor Frost und Nässe.
- Frisch eingepflanzte und junge Pflanzen brauchen ebenso eine schützende Laubdecke, denn Frost kann sie schädigen.
Eine gute Alternative zu Laub bieten Mulch und Reisig.
Krankheiten und Schädlinge
Typische Krankheiten und Schädlinge, wie sie an bestimmten Pflanzen zu finden sind, treten bei Elfenblumen kaum auf. Mitunter kann es vorkommen, dass sich Schnecken oder der Dickmaulrüssler an den zierlichen Pflanzen breitmachen. In dem Fall ist Abhilfe zu schaffen.
Schnecken entfernen – Um Schnecken von jungen und frisch angepflanzten Elfenblumen abzuhalten, eignen sich Salathauben. Diese dazu einfach über die Jungpflanzen stülpen und den unteren Rand mit Sand bedecken. Wer sich die Mühe machen möchte, kann auch regelmäßig die Schnecken absammeln.
Dickmaulrüssler bekämpfen – Diese nachtaktiven Käfer bekämpft man am effektivsten mit parasitären Nematoden (Fadenwürmer). Die Würmer setzen in den Larven der Dickmaulrüssler eine bestimmte Bakterienart ab, wodurch die Larven innerhalb von wenigen Tagen sterben.
Wer im Frühjahr stets das alte Laub entfernt, hat selten Schädlinge zu befürchten.
Fazit
Die Elfenblume kündigt jedes Jahr aufs Neue blühfreudig den Frühling an. Ihre filigranen Blüten besitzen ein breites Farbspektrum. Das Laub der kleinen Schönheiten wird auch als schmückendes Beiwerk in Blumensträußen genutzt. Wer die Möglichkeit hat, diese elfengleichen Pflanzen, mit den unzähligen Sorten und Arten zu sammeln, wird von den außergewöhnlichen Eigenschaften und der ausdrucksvollen Farbenvielfalt beeindruckt sein.