Die Erdbeeren-Mischkultur ist für das kräftige, gesunde Wachstum der süßen Frucht von Vorteil – vorausgesetzt, es werden gute Nachbarn ausgewählt und auf schlechte verzichtet. 26 Beispiele dafür gibt es folgend nachzulesen.
Mischkultur-Definition
Bei der Mischkultur werden Pflanzen nebeneinander gesetzt, die sich optimal ergänzen und sich nicht unter- oder oberirdisch in die Quere kommen. Vor allem spielen der Nährstoffbedarf und das Wurzelwachstum eine große Rolle bei der Auswahl der richtigen Pflanznachbarn. So passen zur flach wurzelnden Erdbeere prima Tiefwurzler, weil sie aus unterschiedlichen Erdschichten Nährstoffe ziehen und sich nicht gegenseitig verdrängen können. Erdbeeren profitieren als Mischkultur gesetzt, auch von Pflanznachbarn, wenn es um die Vermeidung von Pilzerkrankungen oder Schädlinge geht.
Vorkultur
Die Verträglichkeit von Erdbeeren (Fragaria) mit anderen Pflanzen bezieht nicht ausschließlich auf die aktuelle Pflanzung, sondern auch auf eine gute oder schlechte Vorkultur. Mit dieser ist gemeint, was vor den Erdbeeren in dem Bodenbereich gepflanzt war. Die süße Fruchtpflanze zählt zu den Starkzehrern. Waren zuvor an selber Stelle ebenfalls starkzehrende Pflanzen gesetzt, ist der Boden oftmals zu stark ausgelaugt, als dass er Erdbeerpflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgen könnte. Zudem gelten Erdbeeren als sehr anfällig für verschiedene Pilzerreger. Deshalb sollte man bereits bei der Vorkultur darauf achten, dass keine ebenso anfälligen Pflanzen vorhanden waren, die unter Umständen Pilzerreger im Erdreich zurückgelassen haben. In beiden Fällen ist eine Wartezeit von mindestens drei besser vier Jahren empfehlenswert, bevor Erdbeeren nach besagter Vorkultur zu pflanzen sind.
Nachpflanzung von Erdbeeren
Erdbeeren können sich als mehrjährige Pflanzen ab einem bestimmten Zeitpunkt selbst im Wege stehen. Als Starkzehrer bietet ihnen der Boden irgendwann nicht mehr genug Nährstoffe und die Erde nimmt auch trotz Düngung an Qualität stark ab. Da sie im zweiten sowie dritten Pflanzjahr die höchsten Ernteerträge bringen und anschließend langsam abbauen, werden sie im Idealfall bereits vor dem Eingehen aus dem Beet herausgenommen. Damit wird die Dauer verkürzt, bis eine neue Erdbeeren-Mischkultur gepflanzt werden kann. Es braucht etwa vier Jahre, bis sich der Boden von den Erdbeeren wieder erholt hat. Während diesen Zeitraum sollten sie nicht erneut an gleicher Pflanzstätte gesetzt werden.
Passend zum Starkzehrer
Eine starkzehrende Pflanze wie die Erdbeere sollte stets von Nachbarn umgeben werden, die unter die Schwach- und Mittelzehrer fallen. Viele Mittelzehrer entziehen dem Boden aber auch einiges an Nährstoffen, sodass man sie nicht ausschließlich als direkte Pflanznachbarn von Erdbeeren pflanzen sollten. Der ideale Pflanzplan sieht abwechselnd Schwach- und Mittelzehrer vor. Nur Schwachzehrer wären theoretisch ideal, aber dann würde das Beet nicht optimal genutzt.
Gute Nachbarn
Natürlich kann man nicht nur Gemüsepflanzen oder Obstbäume und -sträucher neben das Gewächs setzen. Auch einige Kräuter und Blumen sind als gute Nachbarn für die Erdbeeren-Mischkultur geeignet.
Kräuter
Kraut | Nährstoffbedarf | Positive Eigenschaften |
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Borretsch (Borago officinalis) | Mittelzehrer | begünstigt Blütenbildung und Befruchtung |
Kamille (Matricaria chamomilla) | Schwachzehrer | vitalisierend, schützt vor Pilzkrankheiten |
Melisse (Melissa officinalis) | Schwachzehrer | vitalisierend |
Petersilie (Petroselinum crispum) | Schwachzehrer | hält Läuse ferne |
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) | Schwachzehrer | wirkt Pilzerkrankungen entgegen |
Gemüse
Gemüse | Nährstoffbedarf | Positive Eigenschaften |
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Busch-/Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) | Schwachzehrer | reichern Erde mit Stickstoff an |
Dill (Anethum graveolens) | Schwachzehrer | hält Blattläuse, Kohlweißlinge, Möhrenfliegen und Wurzelschädlinge auf Distanz |
Feldsalat (Valerianella locusta) | Schwachzehrer | hält Ameisen fern |
Knoblauch (Allium satvium) | Schwachzehrer | wirkt Schnecken- und Läusebefall entgegen |
Lauch/Porree (Allium porrum) | Mittelzehrer | hält Schnecken ab |
Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) | Mittelzehrer | hält Schnecken fern |
Rettich (Raphanus) | Mittelzehrer | hält Schädlinge fern |
Spinat (Spinacia oleracea) | Mittelzehrer | Flachwurzler, lässt Erdbeer-Ausläufern Raum |
Zwiebeln (Allium cepa) | Schwachzehrer | gegen Schnecken |
Blumen
Blume | Nährstoffbedarf | Positive Eigenschaften |
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Elfensporn (Diascia) | Mittelzehrer | sehr bienenfreundlich |
Ringelblume (Calendula officinalis) | Schwachzehrer | befreien Erde von Nematoden und Drahtwürmern reinigen Boden |
Studentenblumen (Tagetes) | Mittelzehrer | wirken Schneckenbefall, Erdbeerblütenstecher, Spinnmilben sowie manchen Käferarten entgegen |
Veilchen/Stiefmütterchen(Viola) | Schwachzehrer | fördern Erdbeeraroma |
Schlechte Nachbarn
Pflanze | Nährstoffbedarf | Negativer Effekt |
---|---|---|
Gladiolen (Gladiolus) | Starkzehrer | anfällig für Fäulnis ziehen Schädlinge an zu hohes Wachstum |
Gräser | Starkzehrer | starke Ausbreitung |
Kartoffeln (Solanum tuberosum) | Starkzehrer | fördern Pilzentwicklung im Boden |
Kohlgewächse (Brassicae) | Starkzehrer (Ausnahme Grünkohl) | Gefahr des Kohlfliegenbefalls |
Puff-/Ackerbohne (Vicia faba) | Schwachzehrer | ziehen den Pilz Ascochyta fabae an |
Rosengewächse (Rosaceae) | Starkzehrer | beeinträchtigen Wachstum erhöhen Erkrankungsrisiko |
Tulpen (Tulipa) | Starkzehrer | ziehen Wühlmäuse an |