Erdbeeren schmecken aus dem eigenen Garten besonders gut. Leider kann die Ernte der Erdbeeren durch Schädlinge oder Krankheiten vermindert werden. Welche es gibt und wie man sie bekämpft bzw. behandelt, verrät Ihnen dieser Artikel.
Erdbeerschädlinge
Erdbeerblütenstecher und Erdbeerstängelstecher
Beide Käferarten gehören zu den Rüsselkäfern. Sie befallen nicht nur Erdbeeren, sondern auch andere Beerenarten. Ihre Eier legen sie in die Blüten der Pflanzen, dazu bohren sie mit ihrem Rüssel ein Loch hinein. Die Larven fressen die Blüten von innen heraus auf. Ein Befall ist nur daran erkennbar, dass die Blütenknospen abknicken. Während die Larve frisst, welkt die Blüte. Beim Erdbeerstängelstecher welken sogar ganze Blütenstände und knicken ab. Schließlich verpuppen sich die Larven und die fertigen, wenige millimetergroßen Käfer schlüpfen.
Weitere Merkmale der Käfer
- Erdbeerblütenstecher ist flugunfähig
- dunkelbraun bis schwarz gefärbt
- charakteristisch ist der lange Rüssel
- Fühler so lang wie der Rüssel mit verdickten Enden
- auf den Flügeldecken gräuliche Flecke
- Larven sehr klein, cremefarben
- Erdbeerstängelstecher sieht ähnlich aus
- wesentlicher Unterschied in der Färbung der Flügel
- sind metallisch blau gefärbt
Erdbeerweichhautmilbe
Milben sind so klein, dass sie mit bloßem Auge selten sichtbar sind, deshalb ist es besonders wichtig, auf das Schadbild von Steneotarsonemus pallius fragariae zu achten:
- Schädlinge saugen an der Blattunterseite
- Blätter kräuseln sich
- welken vom Rand her und vertrocknen
- Befall nimmt mit den Jahren zu
Bekämpfen
- befallene Blätter entfernen
- Pflanzen regelmäßig austauschen
- Fruchtfolge einhalten
- Erdbeeren erst nach vier Jahren am gleichen Standort wieder anbauen
- bei starkem Befall mit Insektizid oder Schwefel spritzen
Kirschessigfliege
Auch wenn sie gern Kirschen befällt, schädigt die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) auch sehr viele andere Obstarten. Unter ihnen auch die Erdbeere. Diese Art der Taufliege hat eine Vorliebe für rote, gerade reif gewordene Früchte. Sie bohrt ein Loch in die weiche Schale und legt Eier in die Frucht. Die Larven fressen das Fruchtfleisch von innen heraus.
Schadbild
- kleines, kaum sichtbares Loch in der Fruchtschale
- weiche Stelle an der Erdbeere
- faulende oder schimmlige Flecken
- Früchte verderben sehr schnell
Bekämpfen
- kein insektizid verwenden, da reife Früchte befallen werden
- befallene Früchte entfernen und in den Restmüll werfen
- Insektenschutznetze verwenden
- Kultur mulchen und trocken halten
- Fallen mit Lockmitteln aus Essig, Wasser und einigen tropfen Spülmittel aufstellen
- Nützlinge und naturnahen Garten fördern
Schnecken
Besonders Nacktschnecken sind typische Erdbeerschädlinge und richten große Schäden in den Kulturen an. Gerade bei feuchtem Wetter fressen sie innerhalb kürzester Zeit die reifen Früchte an oder komplett ab. Nacktschnecken sind allgemein leicht zu erkennen und sollten nur sicher vom nicht schädlichen Tigerschnegel (Limax maximus) unterschieden werden. Dieser wird sehr lang, besitzt eine braune Grundfärbung und eine schwärzliche Fleckenzeichnung.
Maßnahmen
- abends und frühmorgens Schnecken absammeln
- Schneckenzaun oder -kragen verwenden
- bei trockenem Wetter Barrieren aus Sägemehl ausstreuen
- Pflanzen mit Stroh mulchen und möglichst trocken halten
- Bewuchs um das Erdbeerbeet kurz halten
- eventuell biologisches Schneckenkorn verwenden
- Schneckenfallen mit Lockmitteln können helfen, aber auch Schnecken von sehr weit her anlocken
Stängelälchen
Diese Fadenwürmer befallen die Pflanzenstängel. Diese verkümmern, die befallenen Pflanzen sind nicht mehr produktiv. Bilden sich doch noch Früchte, schmecken diese nicht. Das Schadbild von Ditylenchus dipsaci ist leicht kenntlich, die betroffenen Pflanzen entfernen und im Restmüll entsorgen.
Erdbeerkrankheiten
Blattfleckenkrankheiten
Unter der Blattfleckenkrankheit bei Erdbeeren versteht man den Befall mit einem von zwei möglichen Pilzen, die Flecke auf den Blättern verursachen. Je nachdem welcher Pilz verantwortlich ist, sind die Flecken entweder rötlich braun oder in der Mitte weißlich-grau. Die betroffenen Blätter können so stark in Mitleidenschaft gezogen werden, dass sie absterben.
Gegen diese Krankheiten helfen nur entsprechende Fungizide aus dem Fachhandel. Wichtig ist eine passende Vorbeugung:
- Erdbeeren mit ausreichend Abstand pflanzen
- abgestorbene Blätter regelmäßig entfernen
- Pflanzen trocken halten
- wässern nur direkt an der Wurzel
- Anbauort nach einigen Jahren wechseln
Erdbeermehltau
Mehltau lässt sich an Erdbeeren wie auch an anderen Pflanzen durch einen weißen, mehligen Belag erkennen. Befallene Erdbeerblätter können sich rötlich färben und einrollen. Auch Früchte können mit Mehltau befallen sein, sie weisen dann ebenfalls einen dünnen weißlichen Belag auf.
Schwefel hilft vorbeugend gegen Erdbeermehltau (Sphaerotheca macularis), ansonsten ist es hilfreich abgestorbenes, altes Laub regelmäßig zu entfernen.
Grauschimmel
Der Grauschimmel (Botrytis cinerea) gehört zu den Erdbeerkrankheiten, die ausschließlich die Früchte befallen. Sie werden von einem weißlichem bis grauen Schimmelrasen überzogen und sind dann natürlich nicht mehr genießbar.
Bekämpfen und Vorbeugung
- Pilz überwintert auf Pflanzenresten, diese regelmäßig entfernen
- Fungizidbehandlung ist nur Hilfe während der Blüte
- dicke Mulchschicht aus Stroh schützt vor Neuinfektion ebenfalls
Lederfäule und Rhizomfäule
Es handelt sich zwar um unterschiedliche Symptome, sie kennzeichnen jedoch dieselbe Pilzkrankheit (Phytophthora cactorum):
- Rhizomfäule: Herz der Erdbeerpflanze mit Wurzelstock beginnt zu faulen
- Pflanze vertrocknet und stirbt ab
- Lederfäule: befällt Früchte
- verfärben sich hellrosa und werden weich
- oder sie bilden braune Flecken mit lederartiger Konsistenz
Auch diese Erdbeerkrankheiten brechen bei genügend Feuchtigkeit aus, weshalb es wichtig ist, die Pflanzen trocken zu halten und nicht über die Blätter zu gießen. Die Pilzsporen überwintern im Boden und können ihn auf Jahre für Erdbeeren unbrauchbar machen. Hilfe verspricht ein regelmäßiger Fruchtwechsel.
Häufig gestellte Fragen
Den Erdbeerbestand gesund und widerstandsfähig zu halten hilft dabei, dass er nicht von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Die Pflanzen bedarfsgerecht pflegen, mulchen und trocken halten. Verdächtige Blätter und Triebe entfernen. Regelmäßig den Anbauort wechseln und den Garten möglichst naturnah gestalten, um Nützlinge anzusiedeln.
Das kommt auf die Schädlinge oder die Krankheiten an, die die Erdbeeren heimsuchen. Je nach Sorte gibt es doch Unterschiede. Hängeerdbeeren sind vor Schnecken besser geschützt, als Erdbeeren am Boden. Einmaltragende, frühe Sorten sind besser vor der Essigfliege geschützt. Walderdbeeren sind grundsätzlich nicht so anfällig.
Tagetes zwischen den Erdbeeren schützen diese vor Fadenwürmern. Außerdem können Tagetes rund um das Erdbeerbeet Schnecken zurückhalten. Ausdünstungen vom Zwiebelgemüse sind eine Hilfe gegen Erdbeerkrankheiten, die durch Pilze hervorgerufen werden.