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Wie viel kg wiegt 1 Liter Erde? | Tabelle 1-100kg

Gewicht von Erde

Manchmal ist es notwendig, das Gewicht von Erde zu kennen. Etwa weil Sie die statischen Belastungen durch Pflanzgefäße auf Balkon oder Terrasse abschätzen müssen. Allerdings ist die Berechnung nicht ganz einfach.

Ein Liter = ein Kilogramm?

In der Schule haben viele von uns gelernt, dass ein Liter Wasser ungefähr einem Kilogramm Gewicht entspricht. So mancher macht jedoch den Fehler, diese Umrechnungsformel auf andere in Liter angegebene Stoffe anzuwenden. Das funktioniert jedoch nicht, da diese eine andere Dichte und damit bei gleichem Volumen (= Füllmenge in Liter) ein höheres oder geringeres Gewicht aufweisen. Die Dichte bei verschiedenen Pflanz- und Blumenerden variiert ebenfalls erheblich und ist abhängig von Faktoren wie

  • Inhaltsstoffe
  • Zusammensetzung
  • Feuchtigkeit

Deshalb ist es schwierig, eine konkrete Umrechnungsformel für alle Erden anzugeben, mit deren Hilfe sich aus dem Volumen deren Gewicht umrechnen lässt. Es kann sich stets nur um Schätzwerte handeln.

Verschiedene Erdentypen
Unterschiedliche Erden haben unterschiedliche Dichten.
Tipp: Um das konkrete Gewicht einer größeren Menge Erde zu berechnen, sollten Sie eine bestimmte Menge (z. B. einen, zehn oder auch 50 Liter) mit einer Waage wiegen und erhalten so eine korrekte Angabe. Das funktioniert jedoch natürlich nur, wenn Sie das Gewicht derselben oder ähnlicher Erden bestimmen wollen.

Dichte und Volumen

Die Umrechnung von Liter in Kilogramm ist bei Pflanz- oder auch Gartenerden deshalb so schwierig, weil die verschiedenen Inhaltsstoffe unterschiedliche Massen bei gleichem Volumen aufweisen. Das bedeutet, ein 75-Kilogramm Sack zweier Pflanzerden kann sich in seinem Gewicht erheblich voneinander unterscheiden, etwa weil

  • Anteile von volumenreichen, aber leichten Bestandteilen wie Tongranulat oder Perliten enthalten sind
  • höhere Anteile von Sand oder Kies für ein höheres Gewicht bei geringerem Volumen sorgen
  • gepresstes Substrat weniger Volumen, aber ein höheres Gewicht als lockere Erde hat
  • klumpige Erde ein größeres Volumen als feinkrümelige hat, jedoch kein Gewichtsunterschied bei gleicher Zusammensetzung
  • feuchte Erde schwerer als trockene ist

Bei der Berechnung des Gewichts spielt daher nicht nur die genaue Zusammensetzung der Erde, sondern auch der Feuchtigkeitsgehalt eine wichtige Rolle.

Gepresste Kokoserde
Gepresste Kokoserde wiegt deutlich weniger als andere Erden.
Hinweis: Torf- oder kokosfasernhaltige Blumenerde ist in der Regel deutlich leichter als Substrate, die aus Kompost bzw. Humus hergestellt sind. Das gilt vor allem für gepresste Erden, die eine hohe Dichte haben und erst durch das Hinzufügen von Wasser deutlich an Gewicht zulegen.

Berechnung

Das Gewicht größerer Mengen Erde von Liter in Kilogramm können Sie mit dieser Formel umrechnen:

  • Masse (in Kilogramm) = Dichte (p, in Kilogramm je Kubikmeter) multipliziert mit Volumen (V, in Kubikmeter mal Liter)

Für die korrekte Berechnung benötigen Sie zwingend die Dichte der fraglichen Substratsorte. Diese ist manchmal auf der Verpackung aufgedruckt, kann aber auch beim Hersteller erfragt werden. Achten Sie bei der Umrechnung auf die richtigen Zahlenangaben! Für das Volumen geben Sie etwa nicht ganze Zahlen wie „1“ oder „20“ für einen oder 20 Liter an, sondern 0,001 bzw. 0,020.

Rechenbeispiel

Mann kauft Sack Erde im Baumarkt

Handelsübliche Universalerden haben eine durchschnittliche Dichte von 450 Kilogramm je Kubikmeter. Angenommen, Sie kaufen davon nun einen 50-Liter-Sack und wollen dessen Masse in Kilogramm ermitteln. Um das Gewicht dieser Erde zu bestimmen, setzen Sie nun diese Worte in die obige Formel ein:

  • 450 kg/m3 x 0,050 = 22,5 Kilogramm

Der Sack Universalerde wiegt also 22,5 Kilogramm. Übrigens ist Gartenerde mit ihrer Zusammensetzung aus Lehm, Sand und Humus in der Regel deutlich schwerer als gekaufte Pflanzerde. Sie hat, je nach Zusammensetzung, eine Dichte von durchschnittlich 830 kg/m3.

Hinweis: Viele Hersteller geben vor allem beim Onlinekauf nicht nur das Volumen, sondern auch das Gewicht in Kilogramm an. Bedenken Sie bei diesem Wert jedoch, dass es sich dabei nicht um die reine Substratmasse handelt, denn es sind auch Größen wie Verpackung und Feuchtigkeitsgehalt mit eingerechnet.

Feuchtigkeit einberechnen

Pflanz- oder Gartenerde wird in der Regel nicht als reine Trockenmasse, sondern mit einem gewissen Gehalt an Feuchtigkeit angeboten. Um nun die korrekte Masse zu errechnen, müssen Sie – neben Volumen und Dichte – auch den Feuchtigkeitsgehalt hinzuziehen. Diesen ermitteln Sie durch einen Blick auf die Verpackung oder, falls nicht angegeben, durch einen Feuchtigkeitsmesser. Den Feuchtigkeitsgrad in Kilogramm je Kubikmetern addieren Sie schließlich in obiger Gleichung zur Dichte p hinzu, so dass sich folgende neue Berechnungsformel ergibt:

  • Masse = (Dichte multipliziert mit Volumen in Kubikmeter mal Liter) addiert mit Feuchtigkeitsgehalt in Kilogramm
Feuchtigkeitsmesser
Feuchtigkeitsmesser

Für unser obiges Rechenbeispiel ergibt dies bei einem angenommenen Feuchtigkeitsgehalt von 0,001 Kubikmeter Wasser, wobei 0,001 Kubikmeter einem Liter, also einem Kilogramm Wasser entspricht, folgende Werte für das Gewicht der Erde:

  • 450 kg/m3 x 0,050 = 22,5 Kilogramm plus 1 Kilogramm Wasser = 23,5 Kilogramm Gesamtgewicht

Häufig gestellte Fragen

Warum wird für Blumen- und Pflanzerde die Maßeinheit Liter verwendet?

Doch weshalb werden Pflanzerden und andere Substrate überhaupt in Litern und nicht in Kilogramm verkauft? Ganz einfach: Weil die Hersteller sonst leichter bei den Inhaltsstoffen schummeln könnten und etwa einen Sack Erde durch das Hinzufügen von mehr Feuchtigkeit statt wertvoller Bestandteile schwerer machen könnten. Bei der Volumenangabe ist diese Art des Mogelns nicht möglich.

Verändert sich das Gewicht bei gefrorener Erde?

Übrigens ist gefrorene Erde tatsächlich etwas leichter als dieselbe, nicht gefrorene Menge. Praktisch gesehen ist das jedoch irrelevant, da Sie Ihre Blumenerde sicherlich nicht einfrieren wollen – sobald diese auftaut, hat sie ohnehin ihr Ausgangsgewicht wieder.