Säuleneiben sind sowohl als Heckenpflanzen, aber auch als Solitär im Garten ideal. Zwar wachsen die Gehölze langsam, dafür hat man wenig Arbeit mit ihnen und lebenslang Freude. Eiben treiben auch aus dem alten Holz wieder aus, was sie zu idealen Formschnittgehölzen macht. Sie verkahlen nicht von innen, wie das bei vielen anderen Nadelgehölzen der Fall ist. Mit den Jahren werden Eiben immer schöner. Was man über die pflegeleichten Säuleneiben wissen muss, lesen Sie im folgenden Text. Informieren Sie sich!
Steckbrief
- Stammt aus Irland
- Wird bis 4 m hoch
- Jährliches Wachstum bis 20 cm
- Planzen sind alle weiblich
- Rote Beeren giftig, Nadeln auch
- Geeignet als Solitär und Heckenpflanze
- Immergrün
- Dunkelgrüne glänzende Nadeln, bis 4 cm lang
- An den Enden abgerundet, stacheln nicht
- Zweige wachsen straff aufrecht
- Behält die Säulenform auch ohne Schnitt und auch im Alter
- Blüte im März/April, eher unscheinbar, klein und gelb
- Tiefliegende Bewurzlung mit hohem Feinwurzelanteil
Verschiedene Säuleneiben und ihre wesentlichsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten: Taxus baccata
- ’Festigiata’ – Irische Säuleneibe, straffer, säulenartiger, langsamer Wuchs, wächst straff aufrecht mit senkrechten Trieben, Nadeln dunkelgrün und radial, weibliche Form, stark fruchtend
- ’Fastigiata Aureomarginata’ – Gelbbunte Säuleneibe, ähnlich wie ‘Fastigiata’, allerdings mit anderen Nadeln, grün mit gelbem Rand, weibliche Form
- ’Fastigiata Robusta’ – Spitze Säulen-Eibe, ähnlicher Wuchs, noch etwas straffer säulenförmig, stärker wachsend, Nadeln länger und stärker abstehend, insgesamt wirkt diese Eibe gröber, sehr winterhart, weibliche Form
- ’Adpressa Erecta’ – Zwerg-Säuleneibe, wird nur 3 m hoch ,die Nadeln sind etwas breiter
- ’Aurea’ – Gelbe Säuleneibe, gelb gefleckte Nadeln
Die Pflege der Säuleneibe
Säuleneiben sind, wenn sie den passenden Standort und ein gutes Substrat haben, ausgesprochen pflegeleicht. Sie benötigen regelmäßig und ausreichend Wasser und kommen ansonsten gut alleine klar. Säuleneiben eignen sich auch gut für Kübelhaltung und können viele Jahre in Gefäßen kultiviert werden. Sie kommen auch gut mit Wurzelkonkurrenz klar.
Obwohl immer wieder behauptet wird, dass Säuleneiben Sonne und Schatten vertragen, ist Halbschatten am besten geeignet. Zu viel Sonne bekommt den Jungpflanzen schlecht und auch im Winter kann sich das negativ auswirken. Zu viel Schatten wiederum bremst das Wachstum. Das Pflanzsubstrat sollte vor allem humos und nicht zu trocken sein. Gepflanzt wird im Frühjahr oder Herbst, wobei der Herbst günstiger ist, schon allein, weil es dann mehr Niederschläge gibt. Gießen ist wie erwähnt wichtig. Düngen kann man mit Kompost oder einem Volldünger. Schneiden ist gänzlich kein Problem und die Überwinterung in der Regel auch nicht. Vermehrt wird die Säuleneibe durch Stecklinge. Krankheiten und Schädlinge sind recht selten. Säuleneiben sind meist einfach zu pflegen.
Standort
Säuleneiben vertragen sowohl Sonne, als auch Schatten. Knallige Sonne ist im Winter, wenn die Sonne scheint und es friert ist ungünstig, da die Blätter dann viel Wasser verdunsten und keines aufgenommen werden kann. Es kommt zu Trockenschäden. Die Nadeln werden braun. Zu viel Schatten führt dazu, dass die Eibe noch langsamer wächst.
- Sonnig bis schattig
- Mag luftfeuchte Standorte
- Bei starker Wintersonne können die Nadeln auf der Sonnenseite verbräunen. Deshalb ist ein halbschattiger Standort besser, als ein vollsonniger.
- Besonders junge Pflanzen mögen keine so knallige Sonne.
- Ideal ist ein Platz im Schatten größerer Laubbäume.
Pflanzsubstrat
In punkto Pflanzsubstrat sind Säuleneiben recht anspruchslos. Sie kommen mit fast jedem Boden klar. Er sollte etwas lehmig, leicht kalkhaltig und humos sein. Zu trockener Boden ist ungünstig. Die oberflächlichen Wurzeln kommen mit Trockenheit nicht klar, sterben ab. Es muss dann reichlich und regelmäßig gegossen werden.
- echt anspruchslos
- Humos
- Nicht zu sauer, also keine Moorböden
- Nicht zu trocken
- Am liebsten mögen sie kalkhaltigen, lehmigen Boden
- Bei sandigem Boden regelmäßig reifen Kompost untermischen
Pflanzen
Besonders bei der Heckenpflanzung ist einiges zu beachten. Eine krumme Hecke ist nur schwer zu korrigieren. Mit einer guten Pflanzung legt man den Grundstein für ein langes Leben.
- Bei Heckenpflanzung 4 bis 5 Pflanzen pro laufendem Meter
- Schnur spannen, damit es eine gerade Reihe wird.
- Kann ganzjährig gepflanzt werden, außer bei Frost
- Ideal ist aber die Pflanzung von Mitte Oktober bis Mitte März
- Am besten im Oktober, da der Boden noch warm ist und der Herbst meist ausreichend Niederschläge bringt
- Wurzelballen 12 bis 24 Stunden in Wasser stellen. Bei Heckenpflanzung ist es bei der Menge schwierig. Jeder Wurzelballen sollte aber so lange in Wasser gestellt werden, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen.
- Pflanzgrube doppelt so tief und dreimal so breit wie der Wurzelballen ist ausheben
- Bei feuchtem Substrat unten in den Graben eine Schicht Kies oder Tonscherben einbringen.
- Als Erde zum Aufschütten eignet sich eine Mischung aus Gartenerde und Kompost
- Beim Pflanzen gleich Hornspäne einarbeiten, das sorgt für eine Startdüngung, aber nicht zu stark.
- Reichlich wässern und das auch für Wochen beibehalten. Die Wurzeln sollten nicht austrocknen.
- 3 bis 4 Wochen nach dem Pflanzen düngen
Gießen und Düngen
Gießen ist bei Eiben wichtig. Wenn nicht genügend Wasser vorhanden ist, können die Wurzeln nicht mehr die gesamte Pflanze versorgen. Die Nadeln werden kupfrig, um nicht mehr so viel Wasser zu verdunsten. Normalerweise werden die Nadeln wieder grün, wenn es im Frühjahr wieder ausreichend Wasser gibt. Wenn zu viel Feuchtigkeit fehlt, können die Nadeln braun werden, sie sterben ab. Das Gehölz kann sich davon erholen, oft sollte das aber nicht passieren.
- Besonders nach dem Pflanzen bis zum Anwurzeln brauchen die Pflanzen reichlich Wasser
- Boden nie zu trocken halten, besonders nicht in den ersten zwei bis drei Jahren.
- Was häufig vergessen wird, auch im Winter verdunsten die Nadeln Wasser und benötigen Nachschub.
- Eine Mulchschicht schützt vor Feuchtigkeitsverlust des Bodens
- Düngen mit Volldünger, am besten beim Neuaustrieb, etwa Mitte April.
- Alternativ Koniferen- oder Tannendünger nutzen
- 3 bis 4 Wochen nach dem Pflanzen düngen
- Eine Kompostgabe im Frühjahr oder Herbst regt die Wurzelbildung an
Schneiden
Säuleneiben können ohne Schnitt bei einer Breite von 20 bis 30 cm gehalten werden. Wer schneiden möchte, kann das tun, die Pflanzen sind extrem schnittverträglich. Sie vertragen jeden Rückschnitt, sogar das Zurücksetzen auf den Stock, also einen absoluten Radikalschnitt.
- Bei Bedarf kann mehrmals im Jahr geschnitten werden, das ist aber meist unnötig. Ein Schnitt reicht in der Regel aus.
- Vertrocknete oder kranke Triebe im Frühjahr einfach herausschneiden.
- Formschnitt generell vor dem Austrieb
- Dafür Schablonen verwenden
- Handschuhe tragen, die Eibe ist giftig. Berührung reicht meist aus, auch mit Pflanzensaft.
Überwintern
Säuleneiben sind gut winterhart. Sie vertragen Temperaturen von mehr als –20°C. Ein Problem kann es aber im Winter geben. Wenn die Pflanzen starker Sonne ausgesetzt werden, während der Boden gefroren ist, wird jede Menge Wasser über die Nadeln verdunstet. Durch den gefrorenen Boden ist die Wasseraufnahme der Wurzel unterbrochen. Es drohen Trockenschäden, die erhebliche Ausmaße annehmen können.
- Gut frosthart, auch ohne Schutz
- Auf starke Sonneneinstrahlung im Winter achten
Vermehren
T. bacatta ’Fastigiata Robusta’ wird nicht durch Samen vermehrt. Hier ist nur die Stecklingsvermehrung möglich. Diese gelingt aber in der Regel problemlos. Bei den gelbnadeligen Säuleneiben ist diese Art der Vermehrung nicht ganz so einfach, man kann es aber durchaus schaffen.
- Am besten im Juni, um den Johannistag Stecklinge schneiden
- Genutzt werden zwei- bis dreijährige Triebe, die ruhig 30 cm lang sein können
- Alle Seitentriebe und auch die Spitze um die Hälfte einkürzen
- Unten alle Nadeln und Triebe bis zu einer Höhe von etwa 7 cm entfernen
- Steckling einfach in Gartenerde stecken, entweder ins Beet oder in ein Gefäß
- Der Platz sollte schattig und windgeschützt sein
- Gleichmäßig feucht halten
- Der Steckling benötigt gut ein Jahr bis zur Bewurzlung
- Ob diese geklappt hat, sieht man, wenn sich neue Triebe bilden, der Steckling wächst.
- Erst im nächsten Herbst Pflanze verpflanzen, wenn das so gewünscht wird.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge sind bei Eiben generell recht selten. Die Säuleneibe bildet da keine Ausnahme. Gelbe oder braune Nadeln sind aber keine Seltenheit und können verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen erholen sich die Pflanzen aber wieder und treiben zuverlässig wieder aus.
- Häufig ist Wassermangel an einer Gelbfärbung der Nadeln Schuld.
- Im Winter führen starke Sonneneinstrahlung und Frost zu Wassermangel und damit zu einer Braunfärbung der Nadeln. Häufig fallen sie dann auch ab.
- Zu nasse Wurzeln können gleiche Symptome auslösen.
- nach dem pflanzen, vertragen sie auch erst mal keine knallige Sonne. Die Nadeln vergilben, da sie die Sonne meist nicht gewöhnt sind.
- Eibenschildläuse können Schäden anrichten, bzw. sind es ihre Ausscheidungen, der so genannte Honigtau, auf dem Rußpilze siedeln. Diese sind schädlich.
- Eibengallmücken befallen die Knospen, wodurch das Wachstum der Pflanzen gehemmt wird.
- Dickmaulrüssler machen auch vor Eiben nicht Halt. Schäden durch den Käfer sind an buchtenartigen Kerben in den Nadeln zu erkennen. Die Larven fressen dagegen an den Wurzeln bzw. am Wurzelhals und sind daher deutlich gefährlicher.
- Außerdem können Napfschildläuse auftreten.
Häufige Fragen
Wodurch unterscheiden sich die Sorten ’Fastigiata’ und ’Fastigiata Robusta’?
Die Unterschiede sind nicht gravierend. ’Fastigiata Robusta’ wächst etwas schneller, ist noch etwas winterhärter und wächst auch etwas schmaler. Es ist die beste zigarrenförmige Eibe, die auch im Alter den schmalen Wuchs beibehält. Außerdem sind die Nadeln etwas heller. Ansonsten ähneln sich die beiden Arten sehr.
Wie lange dauert es, bis eine Säuleneibe eine Höhe von etwa 4 m erreicht?
Das dauert lange, richtet sich aber nach dem Standort und vor allem nach dem Pflanzsubstrat. Bei recht sandigem Boden muss man mit 25 Jahren rechnen, bei gutem, humosen und nährstoffreicherem Boden geht es ein paar Jahre schneller, aber 17 Jahre werden es wohl auch. Auch Säuleneiben wachsen langsam. Allerdings geht es schneller, wenn man Pflanzen kauft, die schon mehr als einen Meter hoch sind. Das wiederum ist eine Preisfrage.