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Federmohn, Macleaya cordata – Pflege der giftigen Staude

Federmohn

Um es gleich vorneweg zu sagen: Federmohn eignet sich nicht für alle Gärten, denn diese Staude braucht Platz. Nicht nur ausreichend Platz, um gut zur Geltung zu kommen, sondern auch, um sich ausbreiten zu können. Wird ihr dieser Platz nicht gewährt, kann sie schnell einmal all ihre Nachbarn überwuchern. Leider hat sie ihre Fähigkeit, sich schnell auszubreiten, etwas in Verruf gebracht. Deshalb wird Macleaya cordata auch recht selten in Gartencentern oder Gärtnereien angeboten. Völlig zu Unrecht, denn der Federmohn, der wahrscheinlich zu den größten Stauden überhaupt gehört, hat so manches zu bieten, auch wenn er zu den giftigen Pflanzen zählt.

Steckbrief

  • botanischer Name: Macleaya cordata
  • gehört in die Familie der Mohngewächse
  • Wuchshöhe: bis über 2 Meter
  • Blätter: relativ groß, herzförmig, leicht gelappt
  • Blattunterseite leicht filzig behaart
  • Blüten: in Weiß-, Rosa- und Rottönen gefärbt
  • Blütezeit: von Juni bis September
  • mehrjährige, aufrecht wachsende Pflanze
  • Blattschmuckstaude
  • giftig

Arten und Vorkommen

Ursprünglich stammt der Federmohn (Macleaya cordata) aus China und Japan, wo er in großer Anzahl auf sonnigen Wiesen den ganzen Sommer über blüht. Auch die Blätter der buschigen, mehrjährigen Pflanze sind sehr dekorativ. Sie sind im Jugendstadium Handteller groß, im Alter auch größer, gelappt, meist herzförmig und zeigen sich in einer blaugrünen bis olivgrünen Farbe.

  • Flamingo: rosafarbene Blüten
  • Kelway Coral Plume: korallenrote Blüten
  • Korallenfeder: Blüten in mattem Rosa

Standort

Wegen seiner doch recht stattlichen Wuchshöhe von etwa zwei Metern und den dekorativen Blüten wird der Federmohn gerne als dekorative Solitärpflanze in Randbeeten eingesetzt. An günstigen Standorten erreicht er innerhalb weniger Wochen eine Höhe, die ihn auch als Sichtschutzpflanze interessant macht. Macleaya cordata gilt als wenig anspruchsvoll, mag jedoch am liebsten einen lehmigen und tiefgründigen Boden. Aber auch jeder normale Gartenboden, der humos und nährstoffreich ist, bietet dem Federmohn ausreichend gute Wachstumsbedingungen. Die üppigste Blüte entwickelt die Riesenstaude an einem sehr sonnigen Standort. Sie gedeiht aber auch im hellen Halbschatten gut. Zu dunkle Plätze im Garten führen zu gedrungenem Wuchs und geringer Blütenentwicklung.

  • Lichtbedarf: Vollsonne bis heller Halbschatten
  • Boden: gut durchlässig und locker
  • bevorzugt humosen, nährstoffreichen Boden
  • gerne etwas feuchter
  • sehr anpassungsfähig
Tipp: Federmohn wirkt als Solitärstaude für sich ganz alleine, macht sich aber auch ausgesprochen gut als Hintergrundbepflanzung für Malven, Stockrosen oder Fackellilien.

Pflanzen

Beste Pflanzzeit für die Großstaude ist der April oder September. Da der Federmohn sehr wuchsfreudig ist und dazu neigt, zu wuchern, empfiehlt sich ein entsprechend großer Abstand zur Nachbarbepflanzung. Wer von Anfang an das Wachstum der Staude eindämmen möchte, pflanzt sie gleich in einen etwas größeren Topf und lässt diesen ins Erdreich ein. So wird die Verbreitung durch die schnell wachsenden Rhizome eingedämmt. In diesen Fällen ist allerdings ein jährliches Umtopfen notwendig, damit der Federmohn immer genügend frische Erde und Nährstoffe zur Verfügung hat. Soll das Mohngewächs direkt in den Gartenboden gepflanzt werden, wird der Gartenboden im Vorfeld gut umgegraben. Schwere Böden können mit Sand oder Splitt durchlässiger gemacht werden. Zudem empfiehlt sich eine Startdüngung mit Kompost.

  • Zeitpunkt: Frühjahrspflanzung empfohlen (Ende April)
  • Schwere Böden mit Sand vermischen
  • gegebenenfalls eine Drainage aus Kies oder Splitt anlegen
  • magere Böden mit reifem Kompost verbessern
  • Pflanzabstand: mindestens 1 Meter, besser 1,5 Meter
  • zur Eindämmung des Wachstums Rhizomsperre einbauen
  • alternativ die Pflanze in einem großen Topf ins Erdreich setzen
  • vor dem Pflanzen den Ballen für einige Minuten in einen Eimer mit Wasser stellen
  • Pflanzloch nach dem Einsetzen mit humoser Erde auffüllen
  • Erde leicht antreten
  • gut angießen
Hinweis: Nach dem Austrieb im Frühjahr ist der Federmohn ein wenig frostempfindlich. Mulch oder Stroh schützen ihn bis Mitte Mai vor Erfrierungen. Sollte es zu Frostschäden kommen, erholt sich die Staude aber erstaunlich schnell wieder.

Kübelpflanzung

Aufgrund seiner dekorativen Blätter und des buschigen Wachstums ist der Federmohn auch gut als Kübelpflanze für Balkon und Terrasse geeignet. Da die Pflanze jedoch recht schnell wächst, sind ein paar Dinge zu beachten:

  • Mindesttiefe des Pflanzgefäßes: 60 cm
  • Federmohn ist ein Pfahlwurzler und benötigt ausreichend Platz
  • geschützte Süd- oder Westseite wählen
  • auch für sonnige Hauseingänge geeignet
  • benötigt nährstoffreiche, lockere Erde

Giftigkeit

Federmohn enthält in seinen Stängeln und Blättern einen leicht orangefarbenen, milchigen Saft. Flecken dieses Milchsaftes sind auf der Haut und der Kleidung nicht einfach zu entfernen. Alle Pflanzenteile enthalten Alkaloide wie Sanguinarin und Chelerythin, die den Federmohn als Giftpflanze auszeichnen. Dort, wo kleine Kinder spielen, birgt die Staude eine gewisse Gefahr. Unter Umständen kommt es bei empfindlichen Menschen auch beim Hautkontakt zu Reizungen oder Rötungen.

Gießen

Federmohn kommt am geeigneten Standort nahezu ohne Pflegemaßnahmen aus. Lediglich regelmäßiges Wässern ist Grundvoraussetzung für ein üppiges Wachstum. In der Vegetationsphase benötigt die Großstaude reichlich Wasser und sollte daher regelmäßig gegossen werden. Der Boden darf vor der nächsten Wassergabe gerne etwas antrocknen. Kurze Trockenperioden übersteht die Staude problemlos. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden.
Düngen

Freilandpflanzen
In der Regel reicht es aus, wenn die Pflanze im Frühjahr mit reifem Kompost gemulcht wird. Alternativ kann auch ein Langzeitdünger wie Hornmehl oder Hornspäne in den Boden um die Pflanze herum eingearbeitet werden. Lediglich bei sehr mageren Böden ist eine Zusatzdüngung im Juni ratsam, damit sich der Federmohn weiterhin gut entwickeln und Blüten bilden kann.

Kübelpflanzen
Wer seinen Federmohn in hochwertiges Kübelpflanzensubstrat einpflanzt, braucht im ersten Jahr keinen zusätzlichen Dünger. Ansonsten kann die Staude mit handelsüblichem Grünpflanzendünger alle zwei Wochen gedüngt werden oder alternativ im Frühjahr mit einem Langzeitdünger wie Hornspäne oder Düngestäbchen versorgt werden.

Vermehrung

Macleaya cordata kann sowohl vegetativ als auch generativ vermehrt werden. Beide Möglichkeiten sind bei der Pflanze sehr einfach und haben eine hohe Erfolgsquote. Die Teilung hat die Vorteile, dass eine exakte Kopie der Mutterpflanze entsteht und sich die Jungpflanze schneller entwickelt. Wer verschiedene Sorten des Federmohns im Garten hat, wird bei der Anzucht aus selbst geernteten Samen vielleicht die eine oder andere Überraschung erleben, wenn Kreuzungen aus den einzelnen Arten entstehen.

Vermehren durch Wurzelausläufer

Federmohn breitet sich über unterirdische Ausläufer (Rhizome) aus, weswegen er manchmal dazu neigt, ganze Beete zu überwuchern. Diese Rhizome können aber auch gut zur Vermehrung der wuchsfreudigen Großstaude verwendet werden. Dazu kann man im Herbst oder Winter an einem frostfreien Tag den Wurzelstock ausgraben und die Seitentriebe mit einem sauberen Messer abschneiden. Noch einfacher geht es, wenn schon erkennbare Ausläufer, die bereits an anderer Stelle wieder aus dem Boden wachsen, mit einem Spaten abgetrennt und an neuer Stelle eingepflanzt werden. Die Rhizome liegen nicht besonders tief im Erdreich, sondern entspringen der Mutterpflanze bereits in einer Tiefe von etwa 10 bis 20 Zentimetern.

Teilen

Es ist sinnvoll, einen älteren Federmohn ab dem vierten Jahr zu teilen. Dadurch verjüngt sich die Pflanze zusehends und wird wieder wuchs- und blühfreudig. Wenn der Platz im Beet begrenzt ist und die Staude langsam invasiv wird und andere Nachbarn überwuchert, ist es Zeit für einen Wurzelschnitt. Hierbei erhält man gleich zwei oder mehr eigenständige Pflanzen.

  • Zeitpunkt: zeitiges Frühjahr, vor dem Neuaustrieb
  • bewölkter, frostfreier Tag
  • zum Schutz vor giftigen Pflanzensäften Handschuhe tragen
  • kompletten Wurzelballen ausgraben
  • Wurzeln auseinanderziehen
  • in verschiedene Stücke zerteilen
  • jedes Einzelstück sollte über gut ausgeprägte Wurzeln und Augen verfügen
  • jetzt können auch Ausläufer abgetrennt werden
  • einzelne Stücke wieder einpflanzen
Hinweis: Beim Einpflanzen der Wurzelstücke oder der Ausläufer am besten immer gleich ein wenig reifen Kompost und Sand mit in den Gartenboden einarbeiten. Dann muss in der nächsten Zeit nicht zusätzlich gedüngt werden.

Vermehrung durch Samen

Eine weitere Möglichkeit, den Federmohn zu vermehren, ist die Aussaat der Samen, die sich im Herbst an den befruchteten Blütenständen bilden. Einmal im Garten angepflanzt, wird man den Federmohn nicht so schnell wieder los. Er vermehrt sich sowohl durch Ausläufer im Boden als auch durch Selbstaussaat. Diese reifen Samen können geerntet und am besten im warmen Zimmer vorkultiviert werden.

  • Zeitpunkt: Januar bis März
  • Saattiefe: 0,5 cm
  • Substrat: feuchte Kakteenerde oder Anzuchterde
  • keine besondere Vorbereitung notwendig
  • warm aufstellen (18 bis 22 Grad)
  • hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Samen mit feinem Sand oder Substrat bedecken
  • Keimzeit: unregelmäßig innerhalb von 3 bis 6 Wochen
  • Anzucht im Minigewächshaus
  • alternativ mit Glasscheibe oder Gefrierbeutel vor Verdunstung schützen
  • gelegentlich lüften
  • nach der Keimung Abdeckung entfernen
  • sobald sich die ersten Blätter (nach den Keimblättern) bilden, pikieren
  • können schon früh ins Frühbeet oder Gewächshaus gestellt werden
  • ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen

Überwintern

Der Federmohn ist in den gemäßigten Breitengraden gut winterhart. Nach der Blüte wird die Staude bis auf 10 cm über Bodenniveau zurückgeschnitten. Dies sollte jedoch erst dann geschehen, wenn die Pflanze bereits zu welken beginnt. Eine Abdeckung zum Schutz vor Frösten ist lediglich bei solchen Pflanzen notwendig, die erst kürzlich (im Herbst) eingepflanzt wurden. Alle anderen, gut eingewachsenen Exemplare benötigen keine zusätzlichen Maßnahmen. Wer im Herbst das Abschneiden der verwelkten Triebe vergessen haben sollte, muss dies bis spätestens Februar nachholen, also bevor die Staude wieder neu austreibt.

Krankheiten und Schädlinge

Die größte Gefahr für den schnellwüchsigen Federmohn sind sicherlich Schnecken im Garten, die ihn fast über Nacht bis auf den Erdboden abfressen können. Die Schädlinge tun sich gerne an den jungen Trieben gütlich. Zwar treibt die Staude nach dem Kahlfraß wieder neu aus, bleibt in der Regel das ganze Jahr über aber recht unansehnlich und sparrig. Am besten werden bereits im zeitigen Frühjahr entsprechende Maßnahmen gegen die gefräßigen Gartenbewohner unternommen.

Fazit
Federmohn ist eine sehr pflegeleichte Großstaude, die sich gut als Solitärpflanze aber auch als Sichtschutz für Zäune oder Mauern eignet. Die Pflanze erreicht schon in wenigen Wochen stattliche Wuchshöhen von über zwei Metern und ziert den Garten zudem den ganzen Sommer über mit ihren feinen Blütenrispen. Wer sich vor unkontrollierter Ausbreitung fürchtet, pflanzt sie einfach in einen Kübel oder hindert die Wurzeln durch eine Rhizomsperre am Wachstum.