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Feigenbaum – Pflege, Vermehren und Schneiden

Feigenbaum

Der Feigenbaum ist ein dekoratives Gehölz für den Kübel und den Garten und bringt zudem leckere Früchte hervor. Damit der mediterrane Feigenbaum aber auch im kühleren Klima richtig gedeihen kann, benötigt er den richtigen Standort und die passende Pflege. Nur dann steht neben einem gesunden Baum auch eine reiche Ernte an.

Den richtigen Feigenbaum wählen

Wie bei so vielen Pflanzen gibt es auch bei den Feigenbäumen längst mehr als eine Sorte. In der Vielzahl der verschiedenen Zuchtformen noch das Richtige zu finden, kann schwierig sein. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass es sich um eine echte Feige handelt. Denn neben diesen existieren auch Zierfeigenbäume, die zwar schön aussehen, aber keine genießbaren Früchte hervorbringen.

Bei der Auswahl sollte auf Folgendes geachtet werden:

  • Echter Feigenbaum mit essbaren Früchten
  • Ertragsreich
  • Selbstfruchtend
  • Winterhart
  • Widerstandsfähig
  • Pflegeleicht

Diese Anforderungen erfüllen unter anderem die Sorten:

  • Brown Turkey
  • Jardin
  • Violetta

Pflege

FeigenbaumDer Feigenbaum oder Ficus carica, wie er auch genannt wird, stammt aus dem mediterranen Raum. Dort steht er gerne feucht und warm. Zudem benötigt er recht hohe Mengen an Nährstoffen und einen geschützten Standort.
Abgesehen von diesen Bedürfnissen ist der Feigenbaum jedoch pflegeleicht. Auf Schnitte kann er weitestgehend verzichten und zudem als Zimmerpflanze, im Kübel oder frei im Garten stehend.

Standort im Garten

Feigenbäume benötigen einen sonnigen Platz, an dem sie täglich für mindestens drei Stunden den Strahlen ausgesetzt sind. Halbschattige Standorte können sich ebenfalls eignen, allerdings nur, wenn dort genug Licht vorhanden ist.

Zusätzlich solle der Platz über ausreichend Schutz gegenüber Wind und Niederschlag verfügen. Optimal ist ein Pflanzort der wandnah in einem Innenhof oder einer Hausecke liegt. Dort wird die Wärme des Tages gespeichert, Regen und Sturm aber ferngehalten.

Zudem benötigt der Feigenbaum ausreichend Platz, um sich bei gesundem Wachstum ausbreiten zu können.

Tipp: Junge Pflanzen können während der warmen Jahreszeit durchaus im Freien stehen, sind Frost und Wind gegenüber aber sehr empfindlich. Statt aufwendigen Schutzmaßnahmen im Winter oder dem wiederholten Ausgraben, sollten diese lieber in Kübeln gezogen werden.
Feigenbaum als Kübelpflanze
Bei der Haltung des Feigenbaumes als Kübelpflanze ist ebenfalls ein geschützter Standort erforderlich. Dieser sollte sonnig und warm sein, lichter Halbschatten wird aber ebenfalls vertragen. Sehr luftige oder kalte Stellen, beispielsweise auf den Balkonen höherer Stockwerke können den Feigenbäumen allerdings stark zusetzen.

Als Kübelpflanze kann der Feigenbaum auch frei im Garten stehen. Dann gelten natürlich die gleichen Anforderungen.

Ficus carica als Zimmerpflanze
Neben der Pflanzung im Freien oder in einem Kübel eignen sich Feigenbäume auch als Zimmerpflanzen. Direkt oder in der Nähe eines sonnigen Fensters gedeihen sie hier am besten.
Ein Standort im Wintergarten empfiehlt sich ebenfalls. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass die Feige ausreichend direkte Sonne erhält.

Der ideale Pflanzzeitpunkt im Garten

FeigenbaumFeigenbäume benötigen einige Zeit, um nach dem Umsetzen oder Einpflanzen ausreichend Wurzeln auszubilden. Werden Pflanzen in den Garten gesetzt oder an einen neuen Standort verbracht, sollte der Zeitpunkt also richtig gewählt werden. Ideal ist das Frühjahr, nach dem letzten Bodenfrost.
Keinesfalls sollten Feigenbäume erst im Sommer oder Herbst gesetzt werden, die Kälte und der Frost im Winter würde sie erheblich schaden. Selbst wenn die Bäume dadurch noch nicht eingehen, werden sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Ertragreiche Ernten sind ebenfalls nicht zu erwarten.

Substrat

Für die Feigenbäume im Zimmer reicht eine ganz gewöhnliche, handelsübliche Blumenerde guter Qualität aus. Auf Billigware sollte hier verzichtet werden, da diese die Wurzeln häufig schädigt und schnell zu Staunässe führen kann.

Feigenbäume im Kübel gedeihen mit Kübel- oder Balkonpflanzenerde gut. Auch hier gilt, wie bei der Haltung im Zimmer, das hochwertige Erde bevorzugt werden sollte.

Im Garten, vor allem wenn der Standort nicht gewechselt werden soll, sollte eine durchlässige, nährstoffreiche Mischung zum Einsatz kommen. Komposterde und handelsübliche Blumenerde zu gleichen Teilen, versetzt mit Sand und feinem Kies, bildet den idealen Nährboden für Feigenbäume. Denn dieser ist durchlässig und atmungsaktiv, zugleich aber nährstoffreich und wasserhaltend.

Tipp: Auch im Zimmer oder im Kübel können Feigenbäume von wasserdurchlässiger Erde profitieren. Es schadet also nicht, hier ebenfalls etwas Sand oder Kies unterzumischen.

Gießen

FeigenbaumOb draußen oder drinnen – der Feigenbaum mag es feucht aber nicht nass. Es gilt daher, das richtige Gleichgewicht beim Gießen zu finden.

Ideal ist es, die Pflanze zu schwemmen, den Wurzelballen und die Erde also einmal richtig zu durchweichen. So, wie es beispielsweise bei einem starken Regenguss geschehen würde. Im Anschluss darf die Erde leicht ab- aber niemals vollständig austrocknen, bevor sie erneut gewässert wird.

Das richtige Gießen in der Übersicht:

  • Erde feuchthalten
  • Staunässen dringend vermeiden
  • Kalkarmes, weiches Wasser verwenden, beispielsweise Regenwasser, abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser oder Teichwasser

Vorsicht: Wird Teichwasser oder Flusswasser zum Gießen verwendet, oder wie nachfolgend beschrieben zum Düngen eingesetzt, muss es frei von Pestiziden, Fungiziden und Medikamenten sein. Werden Mittel zur Reinigung des Wassers oder zur Behandlung von Fischkrankheiten in das Wasser gegeben, müssen diese unbedenklich für den Verzehr sein. Denn enthaltene Stoffe werden sich später auch in den Früchten wiederfinden und können diese gegebenenfalls ungenießbar oder gar schädlich machen.

Gießen nach dem Einpflanzen
Werden Feigenbäume neu eingepflanzt oder umgesetzt, sollten sie reichlich, dafür aber in größeren Abständen gegossen werden. Auf diese Weise sammelt sich das Wasser vornehmlich am Boden und unter der Pflanze. Dadurch werden die Wurzeln dazu angeregt, sich hauptsächlich in der Tiefe auszubreiten, anstatt weitläufige Geflechte in die Breite anzusetzen. Langfristig werden die Feigenbäume dadurch gesünder bleiben und auch trockenere Phasen problemlos überstehen.

Düngen

Feigenbäume benötigen in der Wachstumsphase, also von Frühjahr bis Herbst, zahlreiche Nährstoffe. Daher sollten sie regelmäßig gedüngt werden. Selbst direkt nach dem Einpflanzen ist es empfehlenswert, zusätzlich Dünger einzusetzen.

FeigenbaumVor allem in der Zeit, in der die Feigenbäume Früchte ausbilden und tragen, ist eine Düngung unumgänglich. Wird diese nicht in ausreichendem Maße eingehalten, wird der Baum die Früchte frühzeitig verlieren.

Sobald alle Feigen geerntet sind und die Temperaturen sinken, kann das Düngen ausgeschlichen werden. Während der Winterruhe muss sogar vollständig darauf verzichtet werden. Das gilt allerdings nicht, wenn der Feigenbaum als Zimmerpflanze oder im Wintergarten ganzjährig warm und hell gehalten wird. Hier darf eine verminderte Düngung erfolgen.

Als Dünger eignen sich:

  • Zitrusdünger
  • Kompost
  • Teichwasser
  • Organischer Gemüsedünger
  • Flüssiger Volldünger 

Tipps: Egal, welcher Dünger verwendet wird, er sollte in jedem Fall lebensmittelsicher sein. Einige Düngemittel, beispielsweise für Blühpflanzen, erfüllen diesen Anspruch nicht und sind daher auch nicht für die Feige geeignet.

Richtig verschneiden

Feigenbäume kommen in der Regel gut ohne einen Verschnitt aus. Lediglich vorsichtiges Formschneiden und das Entfernen der abgestorbenen Äste ist angeraten. Dieses sollte unbedingt im Frühjahr erfolgen. Geschieht es zu spät, schädigt es das Gehölz.

Dabei sollte zudem bedacht werden, dass die Feigen direkt am Holz ansetzen. Ein radikaler Verschnitt verringert also die Ernte.

Tipp: Den Feigenbaum wirklich nur in geringem Maße verschneiden und dazu ein sauberes, keimfreies Messer verwenden.

Vermehren

FeigenbaumDie Vermehrung des Feigenbaums ist durch Samen und Stecklinge möglich.

Bei der Vermehrung durch Samen werden die kleinen Körner aus reifen Früchten entnommen, gewaschen und direkt auf ein Substrat gebracht. Anzuchterde oder Blumenerde, beides ist möglich. Bei Temperaturen zwischen 20°C und 25°C an einem hellen Standort und mit Folie abgedeckt zeigen sich erste Triebe nach etwa zwei Wochen. Haben die Triebe eine Höhe von 10cm erreicht, dürfen sie pikiert und langsam an das Raumklima gewöhnt werden.

Für die Vermehrung durch Stecklinge können wahlweise grüne oder verholzte Triebe benutzt werden. In ein Wasserglas gestellt oder in Substrat gesteckt, benötigen sie etwa 25°C zur Wurzelbildung. Der beste Zeitpunkt hierfür liegt im Frühjahr, zwischen April und Mai. Der Erfolg dieser Variante zeigt sich, wenn der Steckling sichtbare Wurzeln oder neue Blätter austreibt.

Umsetzen oder Umtopfen

Ein Umsetzen oder Umtopfen ist nur dann nötig, wenn die Feige zu groß wird oder am gewählten Standort nicht gedeiht. Dabei gibt es keine Besonderheiten zu beachten. Lediglich der Zeitpunkt sollte auf das Frühjahr fallen.

Schädlinge und Krankheiten

Der Feigenbaum ist relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Geachtet werden sollte auf die Entstehung von Fäulnis, die sich durch optimale Haltungsbedingungen und Pflege aber vermeiden lässt. Die Feigenblattmotte ist ebenfalls ein möglicher schädigender Faktor. Raupen, Puppen und Fressspuren weisen auf diese hin und erfordern eine Behandlung mit Insektiziden.

Sicher überwintern

Einige Feigenbaumarten überstehen Frost zwar, bei anhaltenden Temperaturen unter -10°C können aber selbst diese robusten Sorten Schaden nehmen. Ein Winterschutz frei stehender Bäume empfiehlt sich daher in jedem Fall. Dabei sollten Krone und Stamm mit Gartenvlies umwickelt wund zusätzlich mit Matten, Stroh und Reisig abgedeckt werden.

FeigenbaumDer Feigenbaum muss vor kalten Wind, Schnee, winterlicher Sonne und Frost geschützt werden. Zugleich benötigt er jedoch auch etwas Luft, anderenfalls bildet sich sehr schnell Fäulnis.

Hinweise zum Winterschutz im Überblick

  • Winterschutz im Herbst anbringen
  • Blätter von den Ästen entfernen, das vermindert das Fäulnisrisiko
  • Wurzeln durch Anhäufung von Grasschnitt, Stroh und Reisig schützen
  • Stamm und Krone umwickeln

Tipps: Das sichere Einwickeln der Feigenbäume ist bei größeren Gehölzen recht umständlich. Besser und einfacher ist es, stattdessen einen Überwinterungszelt aus Pfählen und großen Bambusmatten zu bauen, das Wintersonne, Wind und Frost abhält.
Luftundurchlässige Folien schützen zwar vor eindringender Kälte, erhöhen aber auch das Risiko eines Fäulnisbefalls. Daher sollten diese nur dann eingesetzt werden, wenn eine ausreichende Belüftung sichergestellt ist.

Winterschutz für Kübelpflanzen und junge Feigen
Sehr junge Feigenbäume eignen sich, wie bereits erwähnt, nicht für die freie Pflanzung im Garten. Die bessere und sicherere Wahl ist das Einsetzen in einen Kübel, bis der Baum etwa 5 Jahre alt ist. Diese Gewächse sollten vor dem Einsetzen des ersten Frostes in einen kühlen und einigermaßen dunklen Raum verbracht werden. Beheizte Keller oder Garagen eignen sich hierfür. Die Temperatur sollte zwischen 10°C und 15°C liegen.

Überwinterung der Feigenbäume drinnen

  • Einbringen der Pflanzen vor dem ersten Frost
  • Dunklen, kühlen Raum wählen
  • Gießen nur bei Bedarf
  • Auf Dünger verzichten
  • Blätter vor dem Einstellen entfernen
  • Auf die Bildung von Fäulnis achten

Sind Feigenbäume giftig?

FeigenbaumDie bekannten echten Feigenbäume bringen essbare Früchte hervor, anders sieht es bei Zierfeigen aus. Hier sind die Früchte ungenießbar und in manchen Fällen sogar giftig. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte daher genau auf die Art geachtet werden. Gleiches gilt für Pflanzen, die allein oder in einem Garten übernommen werden.

Tipp: Bei Unsicherheit ein Pflanzenbestimmungsbuch oder einen Gärtner heranziehen.
Fazit
Feigenbäume wachsen bei richtiger Pflege schnell und danken den Aufwand mit einem reichen Ertrag – bis zu dreimal im Jahr. Dafür benötigen sie lediglich den richtigen Standort, reichlich Feuchtigkeit und viele Nährstoffe. Ein wirklich grüner Daumen oder großer Aufwand ist hierfür nicht nötig.