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Feuerdorn – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Feuerdorn

Der Feuerdorn trägt im Herbst kugelige, feuerrote oder orangegelbe Früchte, die einen leuchtenden Kontrast zu seinem dunkelgrünen, ledrigen Laub bilden. Der Fruchtbesatz an den Spitzen der Zweige fällt bereits bei jungen Pflanzen sehr üppig aus. Dank seiner guten Schnittverträglichkeit wird er gerne für undurchdringliche Hecken oder auch zur Fassadenbegrünung eingesetzt. Der Feuerdorn bietet einen hervorragenden Schutz und Nahrung für die einheimische Vogelwelt und gehört zu den wenigen Pflanzen, die etwas Farbe in das triste Wintergrau in unseren Breitengraden bringen.

Standort

Der Feuerdorn bildet blickdichte, immergrüne Gehölze, die als unpassierbare Hecken fungieren oder mit wenig Platzbedarf an Hauswänden wachsen können. In der Stadt geben sie einen guten Schutz gegen Graffiti-Sprayer ab. Allerdings ist eine Pflanzung dort, wo Kleinkinder spielen, nicht empfehlenswert, da Verletzungsgefahr durch die extrem harten und scharfen Dornen besteht. Die unterschiedlich wachsenden Sorten eignen sich entweder besonders gut als Heckenpflanze, Spaliergewächs oder auch als Bodendecker.

  • Feuerdorn Sonne bis heller Halbschatten
  • im Halbschatten weniger oder kaum Blüten und Früchte
  • wasserdurchlässiger, humoser Boden
  • auch sandig-lehmig oder leicht tonig
  • bei magerem, undurchlässigen Boden: sehr anfällig für Krankheiten
  • bei Neuanpflanzung: Mischung aus Sand und Humus
  • auch an kalten, zugigen Stellen im Garten
  • nicht zu eng zu anderen Gewächsen pflanzen
  • Boden-pH: schwach sauer bis alkalisch
  • Tiefwurzler
  • Winterharte Sorten können ins Freiland gepflanzt werden.
  • Feuerdornarten, die nicht winterhart sind, in Kübel pflanzen.

Pflege und Düngen

Hat der Feuerdorn einen optimalen Standort, an dem er niemals nass steht, ist seine Pflege wenig aufwendig.

  • Im Frühjahr stickstoffhaltigen Dünger geben, das fördert die Blüten- und Fruchtbildung.
  • Als Dünger eignet sich Kompost oder organische Dünger.
  • Lieber trockener halten, niemals zu nasser Boden.
  • Feuerdorn ist recht trockenresistent: Er kommt auch längere Zeit ohne Wasser aus.
  • Ausgiebig gießen bei langen Hitzeperioden.

Vermehrung durch Samen

Im Frühling bilden sich ab Mai an den Zweigen des Feuerdornes unzählige winzige weiße Blüten in Form einer Doldenrispe, die vorwiegend durch Insekten bestäubt werden. Ab August reifen dann die herrlich leuchtenden Beeren heran, auch Steinäpfel genannt.

  • Feuerdorn Im Herbst ein paar Beeren ernten und das Fruchtfleisch um die Kerne entfernen.
  • In eine Kiste, Topf oder Tonschale mit Abflussöffnung säen.
  • Auf gute Drainage der Erde achten.
  • Anzuchterde kann mit Sand oder Tongranulat vermengt werden.
  • Vor dem Aussäen die Erde ausreichend anfeuchten.
  • Mit einem Holzstäbchen leichte Querfurchen mit einem Abstand von mindestens 2 cm in die Erde ziehen.
  • Samen in die Furchen legen. Abstand mindestens 2 cm.
  • Vorsichtig mit einer sehr dünnen Schicht Erde die Samen bedecken.
  • Um die Erde besser vor Austrocknung zu schützen, kann sie mit einer Folie oder Glasscheibe abgedeckt werden.
  • Saattopf an einen schattigen Ort stellen und die Erde immer leicht feucht halten.
  • Nach dem Keimen werden die kleinen Pflänzchen nach und nach an die Sonne gewöhnt.
  • Sind die Pflanzen ein paar Zentimeter gewachsen, sollte die Folie entfernt werden.
  • Nach ein paar Wochen, wenn die Pflanzen schon einige Blätter aufweisen, muss in größere Töpfe umgetopft werden.

Übrigens: Die Früchte des Feuerdornes schmecken leicht säuerlich. Das Gewächs fällt zwar nicht unter die Giftpflanzen, enthält aber dennoch Stoffe, die beim Verzehr einer größeren Menge der Früchte zu Erbrechen und Durchfall führen können.

Vermehrung durch Stecklinge

Feuerdorn kann zwar durch Samen vermehrt werden, einfacher und effektiver geht aber die Vermehrung aus Stecklingen. Hiermit kommt der Gärtner relativ schnell zu ansehnlichen Ergebnissen.

  • Feuerdorn Bevorzugte Zeit: Frühjahr oder Frühsommer.
  • Stecklinge aus verholzten Trieben schneiden.
  • Dazu mindestens 5 mm starke Triebe aussuchen.
  • Die maximale Länge der Triebe liegt bei etwa 15-20 cm.
  • In einen Blumentopf Anzuchterde mit etwas Sand vermischen und anfeuchten.
  • Steckling je nach Größe mindestens 5 cm tief in den Boden einsetzen.
  • An geschützten halbschattigen Standort aufstellen.
  • Erde immer leicht feucht halten.
  • Die Wurzelbildung erfolgt schon nach einigen Wochen.
  • Erkennbar ist eine gute Wurzelbildung daran, dass die Pflanze wieder beginnt, neue Blätter zu bilden.
  • Bei ausreichender Bewurzelung kann ins Freiland ausgesetzt werde.
  • Dabei auf Standort und Bodenverhältnisse achten und eventuell die vorhandene Erde mit Kompost und Sand anreichern.

Hecken

Bevor eine Hecke angepflanzt wird, sollte die richtige Sorte ausgewählt werden. Je nach Art erreicht der Feuerdorn Wuchshöhen von bis zu etwa sechs Metern oder ist eher als Bodendecker geeignet. Als eines der wenigen Gehölze vermag er sogar die engen Öffnungen von Maschendrahtzäunen ordentlich zu durchwachsen. Deshalb bietet eine Hecke nicht nur guten Sichtschutz, sondern ist auch sehr schwer durchdringbar – alleine schon durch die harten Dornen an den Trieben. Er hat ein hohes Ausschlagvermögen und erweist sich als sehr zähes Gehölz, insofern er nicht allzu schattig und feucht steht.

  • Pflanzzeit: Oktober bis März bei milder Witterung
  • Pflanzabstand: etwa 60 bis 80 cm
  • für Hecken deutlich über einem Meter: säulenförmige Arten wie Golden Charmer oder Orange Glow
  • buschige Arten für niedrige Hecken von etwa einem Meter

Feuerdorn als Fassadenbegrünung oder Spaliergehölz

Pyracantha

Feuerdorn eignet sich zudem hervorragend zur Fassadenbegrünung. Die Wuchsform der Sorte Orange Glow eignet sich gut für Spalierholzgewächse. Da der Feuerdorn allerdings keine Möglichkeit hat, sich an der Wand festzuhalten (wie etwa Efeu oder Wein), benötigt er eine Rankhilfe. Seine zunächst dünnen Zweige folgen problemlos den Fäden oder Latten des Spaliergerüstes.

  • Stäbe, Gitter oder Netze mit nicht zu geringer Maschenweite aussuchen und gut an der Hauswand befestigen.
  • Es ist ein Aufbinden oder Einstecken der Zweige am Spalier erforderlich.
  • Soll der Feuerdorn buschig wachsen, ist auch bei Spaliergehölzen ein Schnitt der langen Triebe angebracht.
  • Soll der Feuerdorn nicht nur die Fassade buschig begrünen, sondern eng anliegen, wie bei echten Spalierhölzern, müssen alle Triebe, die in zur Wand hin und von ihr weg wachsen entweder umgeleitet oder entfernt werden.

Schneiden

Feuerdorn neigt dazu, sparrig zu werden. Das bedeutet, dass einzelne Triebe ohne nennenswerte Verzweigungen in die Länge wachsen. Bei Hecken oder an der Fassade ist solch eine Eigenschaft eher unerwünscht, deshalb sollte der Pflanze ab und zu ein Formschnitt verpasst werden. Unter Formschnitt versteht man einen Schnitt, der darauf gerichtet ist, den Strauch kompakt zu halten. Regelmäßige Schnitte fördern die Verzweigung und lassen den Feuerdorn buschiger und kompakter treiben. Als Jungpflanze muss er häufiger zurückgeschnitten werden, vor allem, wenn er zusammen mit anderen Pflanzen eine Hecke bildet. Nur so kann eine blickdichte, undurchdringliche Form entstehen.

  • Wachstum: 20 – 50 Zentimeter im Jahr.
  • Das Gehölz sollte mindestens einen Schnitt pro Jahr erhalten.
  • Bei Jungpflanzen fördern häufige Rückschnitte den Austrieb neuer Äste.
  • Dazu alle langen Äste ohne Verzweigung mit einer scharfen Rosenschere stark zurückschneiden.
  • Starke oder radikale Rückschnitte erfolgen im Februar.
  • Es sollten keine Radikalschnitte in der Wachstumsphase vorgenommen werden.
  • Beim Heckenschneiden immer beachten: Vergewissern, dass keine Vögel brüten!
  • Kleinere Schnitte erfolgen nach der Blüte: Juli bis August.
  • Nach Möglichkeit dabei nicht alle Blüten wegschneiden.
  • Das schadet der Pflanze zwar nicht, bietet den Vögeln allerdings dann keine Nahrung im Winter.
  • Gartenschere Ab September keine Schnitte mehr tätigen, denn sonst drohen den neuen Trieben Frostschäden.
  • Geschnitten wird immer an wolkigen oder trüben Tagen, nie in der Mittagshitze.
  • Unter der Schnittstelle treiben dann mindestens zwei neue Verzweigungen aus, manchmal sogar mehr.
  • Je häufiger geschnitten wird, umso schneller wird die Pflanze buschig.
  • Wenn die endgültige Form der Hecke erreicht ist, sind nur noch mäßige Schnitte nötig.
  • Mit der elektrischen oder benzinbetriebenen Heckenschere macht das Schneiden dann weniger Arbeit.
  • Falls nötig: Vorher dicke Äste mit der Astschere kürzen.
  • Bei einem Gestaltungsschnitt sehr sorgfältig arbeiten.
  • Eine Schnur hilft, die Form einzuhalten.

Pflege im Winter

Die Früchte des Feuerdornes bleiben als sogenannte Wintersteher in den kalten Monaten am Gehölz und fallen nicht ab. So dienen sie einheimischen Vögeln oder auch Durchzüglern als Nahrung. Aus diesem Grund sollte man den Strauch oder die Hecke auf keinen Fall vor dem Winter schneiden. Spezielle Vorkehrungen für den Winter sind in der Regel für den Feuerdorn nicht nötig, wenn es sich um winterharte Sorten handelt. Diese erweisen meist als sehr frostresistent und überstehen die kalten Monate problemlos.

Wächst der Feuerdorn als Solitärpflanze im Kübel, muss man ihn unbedingt vor sehr niedrigen Temperaturen schützen. Je nach Art kann der Kübel dann an geschützter Stelle im Freien verbleiben oder muss an einen frostfreien und vor allem hellen Ort gestellt werden.

  • Pyracantha Pflanzen im Winter sehr wenig gießen.
  • Nur in langen frostfreien Perioden ohne Niederschläge wässern.
  • Bei frostfreiem Standort häufiger gießen, Erde aber immer nur leicht feucht halten.
  • Staunässe unbedingt vermeiden.
  • Kübel im Freiland an geschützte Hauswand oder Gartenmauer platzieren.
  • Von unten gegen Frost mit Styroporplatte schützen
  • Topf mit Styropor, Jutesäcken oder Luftfolie einhüllen und diese festbinden.
  • Die Erde von oben mit einer dicken Schicht Herbstlaub oder Stroh schützen.
  • Achtung: Der Feuchtegehalt des Wurzelballens muss noch erkennbar bleiben, damit ersichtlich ist, wann gegossen werden muss.

Krankheiten

Der Feuerdorn ist je nach Standort empfindlich gegen verschiedene Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort in Bezug auf Licht und Boden stärken die Pflanze und macht sie unanfällig gegen Schädlingsbefall und Krankheiten. Vor allem die richtige Erde – ein wasserdurchlässiges Substrat, das Staunässe verhindert – sowie das regelmäßige Düngen wirken sich sehr positiv auf die Gesundheit des Feuerdornes aus. Trotzdem kommt manchmal ein Schädlingsbefall vor. Bei rechtzeitiger Erkennung helfen im Anfangsstadium auch manche Hausmittel gut. Ist die Pflanze schon deutlich befallen, schützen chemische Pflanzenschutzmittel vor weiterer Ausbreitung oder ernsthaftem Schaden. Zu den harmloseren Schädlingen gehören beispielsweise:

  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Woll-, Schmier- und Schildläuse
  • Thripse
  • Weiße Fliege
  • Trauermücken

Wollläuse Neben den üblichen Schädlingen im Garten sind beim Feuerdorn weitere Krankheiten bekannt, die eine wirkliche Bedrohung für den Pflanzenbestand darstellen. Deshalb versuchen Experten, immer mehr Arten zu züchten, die eine gewisse Resistenz schon von Haus auf mitbringen. Zu diesen ernsthaften Krankheiten zählen:

  • Schorf
  • Feuerbrand

Die Früchte werden braun und rissig, auf den Blättern zeigt sich ein grauer Pilzrasen: Ursache ist ein Schorfpilz, der vor allem bei feuchter Witterung gute Wachstumsbedingungen vorfindet. Zunächst werden im Frühjahr die jungen Blätter und Triebe infiziert, später im Sommer befällt der Pilz dann auch die Früchte. Mit Einsetzen der Kälteperiode im Winter stirbt der Schorfpilz allerdings nicht ab, sondern überwintert an Früchten, Rinde und auf dem gefallenen Laub. Durch die lange Infektionszeit und der erst späten Entdeckung des Schorfpilzes ist eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel praktisch nicht möglich. Die befallenen Pflanzen sollten Sie umgehend ausgraben und im Hausmüll entsorgen.

Der Feuerbrand ist ebenfalls eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung. Sie wird von Bakterien hervorgerufen und ist daran zu erkennen, dass plötzlich in der Wachstumsphase ganze Jungtriebe oder Äste absterben. Auch die Früchte und Blüten sind befallen. Da durch den Feuerbrand ganze Gärten und Obstplantagen vernichtet werden können, ist der Befall meldepflichtig. Betroffene Bäume werden vom Fachmann ausgegraben und entsorgt, um eine Verbreitung zu verhindern.

Fazit
Der Feuerdorn ist ein beliebtes, immergrünes Gehölz und sowohl für die Heckenpflanzung, Spalierpflanzung oder auch eine Einzelstellung geeignet. Die verschiedenen Arten reichen von Bodendeckern bis hin zu säulenförmigen Gewächsen, die bis zu sechs Meter Wuchshöhe erreichen. Hat der Feuerdorn einen sonnigen Platz im Garten und humosen und vor allem gut wasserdurchlässigen Boden, besticht er Garten- wie Vogelfreunde mit seinen leuchtend roten Beeren, die den ganzen Winter an den Trieben verbleiben. Einziger Feind des Feuerdornes sind nasse Böden und zu viel Feuchtigkeit, dann neigt er dazu, ernsthaft am Schorfpilz zu erkranken. Bei optimalem Standort erweist er sich als sehr pflegeleicht und äußerst frostresistent, selbst an zugigen Stellen im Garten.