Wiesen- und Berg-Flockenblumen sind bereits seit dem Mittelalter bekannt. Weniger wegen ihrer Heilwirkung, sondern vielmehr aufgrund ihrer zarten Blütenpracht, gehören die Korbblütler mit zu den beliebtesten Bauerngartenpflanzen. Die robusten Ziergewächse können mit anderen, wuchsstarken Pflanzen kombiniert werden, wie beispielsweise mit Frauenmantel und Lupinen. Vertreter der Centaurea gelten als überaus robust und benötigen nur einen sonnigen Gartenplatz, um optimal zu gedeihen.
Standort und Bodenbedingungen
Die aparten Schönheiten aus der Familie der Korbblütler mögen es gerne sonnig. Um die Gartenblume in ihrer vollen Blütenpracht zu erleben, darf es maximal noch ein heller Platz im lichten Halbschatten sein. Zu dunkle Standorte mindern das Wachstum und führen häufig nur zu einer minimalen Blütenausbildung. So anspruchsvoll die Wiesen- und Berg-Flockenblume hinsichtlich ihres Pflanzortes ist, umso toleranter ist sie gegenüber dem Erdreich. An die Konsistenz und den pH-Wert des Bodens werden keine besonderen Bedingungen gestellt. Nur nährstoffreich sollte das Substrat sein, was der Gesundheit und dem Wachstum der Centaurea zuträglich ist.
Gießen und Düngen
Wie fast alle blühenden Zierpflanzen vertragen auch Flockenblumen keine Staunässe oder lang anhaltende Trockenheit. Gießen Sie regelmäßig und sorgen Sie dafür, dass das Substrat besonders an heißen Sommertagen immer mäßig und gleichmäßig feucht gehalten wird. Sofern möglich, sollten Sie auf Regenwasser zurückgreifen. Staunässe können Sie umgehen, indem Sie im Freiland Kieselsteine mit unter das Erdreich mischen. Bei Kübelpflanzen hingegen fördert eine Schicht aus Tonscherben oder Lavasplitt am Topfboden den schnelleren Abfluss überschüssiger Wassermengen.
Die Centaurea ist kein Gewächs, welches kontinuierlich mit künstlichen Nährstoffen versorgt werden muss. Lediglich im Frühjahr und Herbst werden Kompost oder Hornspäne unter das Substrat gemischt. Das reicht der Flockenblume vollkommen für das Wachstum und die Bildung ihrer Blüten aus. Zu magere Böden können Sie bereits bei der Pflanzung mit großen Mengen Humus und Kompost anreichern. Im Topf kultivierte Pflanzen können mit Flüssig- oder Langzeitdünger versorgt werden.
Vermehrung
Flockenblumen lassen sich auf zwei verschiedene Arten erfolgreich und ohne größeren Aufwand vermehren:
Wurzelteilung: Bei der vegetativen Vermehrung sind weder eine spezielle Pflege noch Anzuchtgefäße nötig. Die Pflanzen können sofort an den gewünschten Standort umgesetzt werden. Der Zeitpunkt für die Wurzelteilung liegt bevorzugt im zeitigen Frühjahr oder Herbst, wenn die Flockenblume sich nicht in der vollen Wachstumsphase befindet. Graben Sie die Flockenblume komplett aus und zerteilen Sie die Pflanze mit einer scharfen Axt oder einem Spaten. Alle abgetrennten Teile der Centaurea können Sie sofort an einer geeigneten Stelle neu einpflanzen.
Samen: Unmittelbar nach der Blüte im Herbst, sollten Sie die Samen der Centaurea absammeln und an einem kühlen und nicht zu feuchten Ort trocknen lassen. Ab März können Sie die Pflanzen auf der warmen Fensterbank oder im Wintergarten vorziehen, die direkte Aussaat erfolgt ab Anfang Mai im Freiland.
Pflanzung
Wiesen- und auch Berg-Flockenblumen sind traditionelle und überaus beliebte Blühgewächse, welche aber nicht nur im Garten eine gute Figur machen. Auch auf dem Balkon oder der Terrasse verzaubern die Korbblütler mit ihrem einfachen Charme. Zur Geltung kommen die Pflanzen nur in Gruppen, pflanzen Sie die den Kornblumen ähnelnden krautigen Gewächse deswegen niemals allein. Die Blütezeit der Blütezeit der Berg-Flockenblume liegt zwischen Mai und August, die Wiesen-Flockenblume hingegen blüht vom Juni bis in den Oktober hinein. Kombinieren Sie beide Centaurea-Arten und erfreuen Sie sich an der zarten und langlebigen Blütenpracht der Bauerngartenpflanzen. Die Zierpflanzen sind in unterschiedlichen Blütenfarben erhältlich, neben einer zartrosa oder weißen Färbung sind auch Flockenblumen mit purpurroten, lilafarbenen und blauen Blüten im Fachhandel erhältlich.
Freiland
Bei der direkten Aussaat im Freiland werden die Samen nur leicht mit Substrat bedeckt und fest angegossen. Gehen Sie dabei äußerst behutsam vor und verwenden Sie die Gießkannen-Tülle, um ein Abschwemmen des Bodens zu verhindern. Halten Sie das Erdreich feucht, innerhalb von etwa 14 Tagen zeigt sich das erste Grün der Keimlinge. Sobald die jungen Flockenblumen eine Größe von etwa 15 Zentimetern erreicht haben, müssen sie separiert werde. Der ideale Pflanzabstand beträgt zwischen 30 und 40 Zentimetern. Beachten Sie dabei, dass die krautig wachsenden Ziergewächse sich selten streng in „Reih und Glied“ pflanzen lassen und gerne von selbst entfalten. Gönnen Sie den Flockenblumen diesen Freiraum und kultivieren Sie die Pflanzen in naturnahe Beete.
Durch Wurzelteilung vermehrte Pflanzen können unmittelbar im Herbst oder Frühjahr neu eingepflanzt werden. Heben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch aus und reichern Sie den Erdaushub mit Humus und Kieselsteine an. Die Wiesen- oder Berg-Flockenblume bis zum Wurzelhals einsetzen und das Substrat behutsam festdrücken. Gießen Sie in den darauffolgenden Tagen regelmäßig nach, so erleichtern Sie der Pflanze das Anwurzeln und die Akklimatisierung am neuen Standort.
Kultivierung im Gefäß
Für Kübelpflanzen – oder wenn Sie bereits vor dem warmen Frühjahr mit der Anzucht beginnen möchten – benötigen Sie nährstoffarme Erde und flache Anzuchtgefäße. Auch hier die Samen nur leicht in das Substrat drücken und mit einem Wasserzerstäuber den Boden regelmäßig anfeuchten. Ab einer Größe von 10 – 15 Zentimeter können Sie die Flockenblumen in humusreiche Erde umsetzen. Pflanzen Sie maximal zwei Centaurea in einen Blumenkübel. Denn je mehr Platz Sie den mehrjährigen Gewächsen gönnen, umso üppiger fällt das Wachstum der Blumen aus.
Überwintern
Zum richtigen Zeitpunkt ins Freiland ausgepflanzt oder gesät, überstehen die fest angewurzelten Zierblumen problemlos die kalte Jahreszeit. Bringen Sie eine dickere Schicht aus Kompost oder Reisig aus. Damit schützen Sie die Wurzeln nicht nur vor zweistelligen Minustemperaturen, sondern gleichzeitig die Gewächse mit wichtigen Nährstoffen. Umwickeln Sie das Pflanzgefäß von Flockenblumen auf dem Balkon oder der Terrasse mit Sackleinen oder einem wärmenden Vlies. Die krautigen Gewächse sollten auch im Winter an ihrem Standort verbleiben. Werden die Zierpflanzen in einen kühlen Raum umgesiedelt, könnten sie Schäden beim Neuaustrieb im kommenden Frühjahr erleiden.
Schneiden
Die wuchsfreudige und anspruchslose Centaurea kommt mit ihrer Blütenpracht nicht nur im Zierbeet oder auf der Terrasse gut zur Geltung. Flockenblumen gelten auch als robuste und langlebige Schnittblumen. Kombinieren Sie die Blumen beispielsweise mit Bartnelken, Rosen und Frauenmantel. Der Rückschnitt regt die Wiesen- und Berg-Flockenblumen zu einer neuen, vermehrten Bildung von Blüten an.
Bevor die Centaurea im Frühjahr mit dem Austrieb beginnt, ist es hilfreich für ein gesundes Erscheinungsbild, wenn Sie die Pflanze radikal zurückschneiden. Im Herbst sollten auch die verdorrten Triebe und Blätter keinesfalls entfernt werden. Die Zellsäfte der Flockenblume wandern ins Wurzelinnere, ein vorzeitiges Entfernen der oberirdischen Pflanzenteile könnte die Ausbildung neuer Triebe im Folgejahr schwächen.
Krankheiten und Schädlinge
Verfärbungen und ein auffälliger, verkrüppelter Wuchs sind nicht immer zwangsläufig auf einen Befall von schadhaften Insekten oder Pilzerregern zurückzuführen. Häufig liegt die Ursache in Pflegefehlern, wie beispielsweise im übermäßigen Düngen, einem falschen Gießverhalten oder aber der Standort ist zu dunkel. Beugen Sie diesen Faktoren vor und stärken Sie damit die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Wiesen- und Berg-Flockenblumen.
Falscher Mehltau
Eine feuchte Witterung fördert den Befall mit dieser Pflanzenkrankheit. Der Pilzerreger dringt dabei in das Innere der Flockenblume vor und sondert unentwegt toxische Stoffe ab. Einen Befall erkennen Sie an einem grauvioletten Belag auf der Unterseite der Blätter und helle Flecken auf deren Oberseite. Sie können den „Falschen Mehltau“ nicht nur erfolgreich bekämpfen, sondern gleichzeitig auch einem Befall mit dieser Pilzkrankheit vorbeugend entgegenwirken.
- Abstand zwischen den Pflanzen einhalten.
- Niemals über die Blätter gießen.
- Regelmäßig kontrollieren.
Entfernen Sie befallene Triebe und Blätter umgehend. Hat der Pilzerreger bereits über die Hälfte der kompletten Centaurea befallen, sollten Sie diese ebenfalls auf dem Kompost entsorgen. Eine Verbreitung des Falschen Mehltaus über abgestorbenes Pflanzenmaterial ist ausgeschlossen. Können Sie die Krankheit mit herkömmlichen Methoden nicht eindämmen, sollten Sie auf spezielle Fungizide zurückgreifen. Verwenden Sie diese jedoch strikt nach Anleitung und vermeiden Sie den Kontakt mit für den Verzehr gedachten Nutzpflanzen.
Spinnmilben
Diese nur wenigen Millimeter großen Schädlinge haben ebenfalls Geschmack an den Wiesen- und Berg-Flockenblumen gefunden. Der Zellsaft der Pflanze dient den Spinnentieren als Nahrung. Dadurch weisen die Blätter zuerst einen silbrigen Schimmer auf, ehe gelbe Verfärbungen auf der Oberfläche erscheinen und die Blätter vertrocknen. Auch andere schadhafte Insekten rufen diese Symptome hervor, jedoch hinterlassen Spinnmilben Gespinste auf den Triebachsen und den unteren Pflanzenteilen. Diese können Sie mit einem Wasserzerstäuber rasch sichtbar machen. Einen Befall sollten Sie umgehend bekämpfen, um eine Verbreitung zu verhindern und den Verlust der betroffenen Centaurea zu vermeiden.
Spinnmilben reagieren empfindlich auf eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie die befallene Pflanze ausreichend mit Wasser benetzen und dann komplett in Folie einwickeln. Diesen Zustand einige Tage aufrechterhalten und bei Bedarf wiederholen. Aber auch das Abwaschen und Besprühen mit Seifenlauge, oder einem Brennnessel-Sud, hat sich bei einem Milbenbefall bewährt. Setzen Sie zeitgleich natürliche Fressfeinde, wie beispielsweise Marienkäfer und Spinnen, in der direkten Nähe der betroffenen Pflanzen aus.
Wurzelfäule
Ein muffiger Geruch, welcher direkt aus dem Substrat dringt, und eine sichtbar kümmernde Pflanze deuten auf Wurzelfäule hin. Diese entsteht bei schweren Böden und einer übermäßigen Versorgung mit Wasser. Wurden die Wurzeln der Flockenblume bereits zu sehr in Mitleidenschaft gezogen und faulen, muss die komplette Pflanze entsorgt werden. Beugen Sie dieser Krankheit vor, indem Sie die Erde bereits bei der Pflanzung durch Kieselsteine auflockern.
Fazit
Wiesen- und Berg-Flockenblumen sind anspruchslose Sommerblumen, welche allerdings nur in der Gruppe mit ihrer vollen Blütenpracht zur Geltung kommen. Die Korbblütengewächse verleihen Ihrem Garten eine wildromantische Atmosphäre und dienen gleichzeitig Bienen und anderen nützlichen Insekten als ergiebige Nahrungsquelle.