Die Plumeria, die auch Frangipani, Tempelbaum oder Jasminbaum genannt wird, ist einer der wohlriechendsten und schönsten tropischen Blütenbäume. Sie gehört zu den Sukkulenten und wächst als Laub abwerfender Strauch oder Baum, mit Wuchshöhen von bis zu 8 m. Wegen ihrer fehlenden Frosthärte wird sie in unseren Breiten ausschließlich im Kübel kultiviert. Hier ist das Wachstum auf etwa 2 m begrenzt.
Aussaat
Ausgesät werden kann diese Pflanze ganzjährig, bestenfalls jedoch im Frühjahr oder Sommer, wegen der günstigeren Lichtverhältnisse. Bei einer Aussaat im Herbst oder Winter ist eine zusätzliche künstliche Beleuchtung erforderlich, um für ausreichend Licht zu sorgen. Aus Samen gezogene Plumeria blühen in der Regel erst nach etwa 3-5 Jahren. Auch die Blütenfarbe stimmt nicht zwingend mit der der Mutterpflanze überein.
Die Samen werden in Aussaaterde, gemischt mit Sand oder Lavagranulat, ausgesät und mit wenig Substrat bedeckt, und zwar so, dass die Flügel der Samen aus dem Substrat herausragen. Neben Anzuchterde kann auch in Kokosfaser gesät werden, diese ist nährstoffarm und luftdurchlässig. Das Substrat immer leicht feucht halten und das Ganze mit Klarsichtfolie oder Glas abdecken. Um Schimmel auf dem Substrat zu vermeiden, ist eine kurzzeitige Belüftung etwa alle 3 Tage empfehlenswert. Vereinzelt werden können die Pflänzchen etwa 5-8 Wochen nach der Keimung, sobald sie kräftig genug sind.
Möglich ist auch die Aussaat in Perlit, einem sterilen Aussaatsubstrat. Um die Keimung zu beschleunigen, kann man die Samen vor der Aussaat zwei Tage in warmem Wasser vorquellen lassen. Das Ganze wird dann an einen 25 Grad warmen Platz gestellt und leicht angegossen. Innerhalb von 1-3 Wochen sollten die Samen keimen.
Besonders erfolgversprechend ist es, wenn man entsprechende Anzuchterde oder auch Perlite in einen verschließbaren Plastikbeutel gibt, gut anfeuchtet und die Samen dazugibt, die sogenannte Keimbeutelmethode. Sind die Samen schon etwas älter, ist es ratsam, diese etwa zwei Tage lang in handwarmem Wasser vorzukeimen und erst dann in den Keimbeutel zu geben. Diesen Beutel legt man dann an einen warmen Ort, wo sie nach etwa 2-4 Wochen zu keimen beginnen.
Standortansprüche und Schnitt
Die Plumeria ist ein wahrer Sonnenanbeter, weshalb sie auch sonnige und sehr helle aber auch windgeschützte Standorte bevorzugt. Optimal sind 5-6 Sonnenstunden am Tag. Während der Wachstumsphase benötigt die Pflanze Temperaturen über 20 Grad. Nachts können sie auch etwas abfallen, allerdings sind relativ konstante Temperaturen förderlich für die Blütenbildung.
Besonders wichtig für die Blütenbildung sind die Nachttemperaturen, die in Wintergarten oder Wohnzimmer im Vergleich zum Tag nur wenig abfallen. Deshalb blüht die Plumeria drinnen wesentlich besser. In Regionen, wo die Nachttemperaturen stark schwanken und bis auf unter 15 Grad absinken, ist es ratsam, die Pflanzen nachtsüber ins Haus zu holen. Während der Überwinterung sollten 12 Grad möglichst nicht unterschritten werden.
Verschnitten werden muss diese Pflanze in der Regel nicht. Ihr Wachstum im Kübel ist ohnehin auf maximal 2,50 m begrenzt. Allerdings kann man sie bei Platzmangel problemlos zurückschneiden. Auf diese Weise erhält man gleich Stecklinge, mit denen man die Pflanze vermehren kann. An den entstandenen Schnittstellen verzweigt sich dann die Plumeria. Ansonsten bildet sich eine Verzweigung nur nach der Blüte.
Substrat
Das Substrat sollte nährstoffreich und vor allem durchlässig sein, da die Plumeria sehr empfindlich auf zu viel Nässe reagiert und Staunässe relativ schnell zu Wurzelfäulnis führen kann. Geeignet sind Kakteenerde aber auch andere Erden, denen grober Sand beigemischt wurde. Ein pH-Wert des Bodens von 7 wäre optimal.
Pflanzgefäß
Das Pflanzgefäß sollte eher breiter als tief sein und möglichst aus Plastik. Bei Tontöpfen besteht die Gefahr, dass die Pflanze an dem Topf festwächst. Beim Umtopfen könnten dann die feinen Wurzeln verletzt werden. Für einen guten Wasserablauf ist eine Drainageschicht als unterste Schicht im Pflanzgefäß unerlässlich.
In ein größeres Pflanzgefäß umgetopft wird die Plumeria nur dann, wenn der alte Topf sehr stark durchwurzelt ist. Ein vorzeitiges Umtopfen bedeutet Stress für die Pflanze und kann u.a. zu Deformierungen der Blätter führen.
Gießen und Düngen
- Plumeria verdunstet wegen der großen Blattmasse relativ viel Wasser.
- Deshalb regelmäßig und reichlich gießen!
- Zwischen den Wassergaben, Erde gut abtrocknen lassen!
- Plumeria verträgt auch kurzzeitige Trockenperioden.
- Von Anfang bis Ende November deutlich weniger gießen!
- Ab Ende November das Gießen komplett einstellen, Winterruhe beginnt!
- Während der Winterruhe nur bei Bedarf ein wenig gießen!
- Gedüngt wird mit Beginn des Neuaustriebs regelmäßig mit einem Spezialdünger!
- Alle zwei Wochen düngen bis zu Beginn der Ruhephase.
- Beginn der Ruhephase zeigt sich am Verlust der Blätter
- Junge Pflanzen gedeihen mit einem stickstoffreichen Dünger sehr gut.
- Bei älteren Pflanzen fördert ein phosphatreicher Dünger die Blütenbildung.
- Im Internet ist Dünger speziell für die Plumeria erhältlich.
- Überwinterung bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad.
- Ab März/ April langsam wieder mäßig gießen und düngen!
- Ab Ende Mai kann Plumeria wieder nach draußen.
- Draußen langsam an direkte Sonne gewöhnen!
Vermehren
Die Plumeria kann wie bereits erwähnt durch Samen aber auch durch Stecklinge vermehrt werden, wobei Stecklinge weißer und gelber Sorten leichter bewurzeln als die roter Sorten. Im Gegensatz zur Aussaat sind bei der Stecklingsvermehrung sowohl Sortenreinheit als auch Blütenfarbe garantiert.
Für die Stecklingsvermehrung werden ca. 25 cm lange verholzte, dicke Zweige verwendet. Dünne Triebe würden wesentlich schlechter bewurzeln. Wurden die Stecklinge käuflich erworben, sind diese an der Schnittstelle meist mit einer Wachsschicht überzogen, die zuvor vorsichtig entfernt werden muss.
Zunächst werden die Stecklinge abgeschnitten. Danach sollte man die Schnittflächen einige Tage lang antrocknen lassen. Anschließend kann man sie im Wasserglas bewurzeln lassen oder direkt in ein Anzuchtsubstrat setzen.
Bei der Bewurzelung im Wasserglas stellt man die Stecklinge etwa 5 cm hoch ins Wasser und dann an einen warmen und hellen Platz. Alle 2 Tage sollte man das Wasser erneuern bzw. wechseln. Die ersten Wurzelansätze zeigen sich dann in der Regel nach etwa 2-3 Wochen. Sind die Wurzeln mehrere Zentimeter lang, können die Stecklinge in entsprechendes Substrat eingepflanzt werden. Will man den Steckling direkt einpflanzen, müssen sie mit mindestens zwei Augen in ein Gemisch aus Einheitserde, Torf und Sand gesteckt werden. Anschließend das Ganze gut einschlämmen.
Überwinterung
- Plumeria ist eine tropische Pflanze und demzufolge stark frostempfindlich.
- Dieser sommergrüne Strauch wirft im Winter die Blätter ab.
- Temperatur im Winter sollten nicht unter 12 Grad fallen.
- Standort sollte hell, bestenfalls in einem Wintergarten sein.
- Von Anfang November deutlich weniger gießen!
- Ab Mitte November bis März gar nicht oder nur bei Bedarf minimal gießen!
- Sind alle Blätter abgefallen, kann Plumeria dunkler und kühler (nicht unter 5 Grad) gestellt werden.
- Sollte der Stamm etwas runzlig werden, einfach ein wenig gießen!
- Sobald die Pflanze wieder austreibt, ab März/ April kann wieder mäßig gegossen und gedüngt werden.
- Ab Ende Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, kann die Pflanze nach draußen.
- In den ersten Tagen im Freien, in den Schatten stellen, um die Plumeria langsam an die Sonne zu gewöhnen.
Schädlinge und Krankheiten
Obwohl die Plumeria relativ pflegeleicht und robust ist, kann sie unter ungünstigen Bedingungen von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden.
Schädlinge
Zu den Schädlingen, die dieser Pflanze gefährlich werden können, gehören die rote und die gemeine Spinnmilbe, die Wolllaus, die Blattlaus, Thripse und die weiße Fliege.
Spinnmilbe
Im Gegensatz zu anderen Spinnmilben ist die gemeine Spinnmilbe an den typischen Gespinsten zu erkennen. Diese Tiere saugen Pflanzensaft aus, vor allem an den Blattunterseiten. Die Blätter befallener Pflanzen sind gelblich weiß bis silbrig gesprenkelt. Im weiteren Verlauf färben sie sich graubraun und trocknen schließlich ein.
Bekämpfen kann man diesen Schädling mit nützlingsschonenden Spritzmitteln, Insektiziden in Form von Stäbchen oder nützlichen Insekten wie Raubmilben. Eine schonendere Möglichkeit ist das Abwischen der Blätter und Stiele mit einer Seifenwasserlösung.
Wolllaus
Wollläuse kommen vorrangig im Haus vor. Zu erkennen ist ein Befall an weißen Gespinsten auch an unzugänglichen Stellen. Zunächst sollte die betreffende Pflanze von anderen isoliert und alle befallenen Pflanzenteile entfernt werden. Dann können spezielle, im Handel erhältliche Spritzmittel eingesetzt und in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um alle Tiere zu erreichen.
Blattlaus
Ein deutliches Anzeichen für einen Befall sind gekräuselte Blätter und Verfärbungen der Blätter bzw. ein allgemeiner Kümmerwuchs sowie klebriger Honigtau. Bei einem starken Befall können betroffene Pflanzenteile vertrocknen und schließlich absterben. Von Blattläusen werden vor allem junge Blätter befallen. Neben dem Einsatz von Marienkäfern bieten sich zur Bekämpfung synthetische oder biologische Bekämpfungsmittel gegen Läuse an.
Thripse
Ein Befall mit Thripse ist an silbrigen und deformierten Blättern und verkümmerten Neuaustrieben zu erkennen. Um eine Ausbreitung zu vermeiden, sollten betroffene Pflanzen schnellstens von den anderen getrennt werden.
Auf chemische Mittel bei der Bekämpfung sollte man verzichten. Möglich ist die Behandlung mit einer Lösung aus 1 Teelöffel Spiritus, 1 Liter Wasser und 1 Teelöffel Schmierseife. Damit die befallenen Pflanzenteile einsprühen und das Ganze nach einigen Tagen nochmals wiederholen. Während des Besprühens sollte die Erde abgedeckt werden.
Weiße Fliege
Auch die Weiße Fliege ist ein Schädling, der große Schäden an den Pflanzen hervorrufen kann. Die Blätter vergilben und vertrocknen schließlich. Die kleinen Insekten sitzen an den Blattunterseiten. Zudem findet man auf den Blattoberflächen Honigtau, die klebrigen Ausscheidungen dieses Schädlings.
Um die Weiße Fliege zu bekämpfen, sollte die betreffende Pflanze an einen gut belüfteten Platz gestellt werden und für eine relativ geringe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Bekämpfen lässt sich die Weiße Fliege beispielsweise auch mit Florfliegenlarven, Raubwanzen oder Schlupfwespen aus dem Nützlingsversand.
Krankheiten
Zu viel Nässe im Wurzelbereich kann bei der Frangipani relativ schnell zu Wurzel- oder Pilzkrankheiten führen. Zudem kann es zu stressbedingten Krankheiten sowie zu Sonnenbrand oder Stammfäule kommen.
Stressbedingte Blattverformungen
Stressbedingte Deformierungen treten vor allem dann auf, wenn zu früh verpflanzt oder umgetopft wurde, bei extrem heißen Temperaturen bewässert wurde aber auch ein gerade erst überstandener Schädlingsbefall kann die Ursache für derartige Blattverformungen sein. Abhilfe kann hier nur die Beseitigung der Stress auslösenden Faktoren sein sowie das Entfernen der deformierten Blätter.
Sonnenbrand
Zum Sonnenbrand auf Blättern und Triebspitzen kann es häufig beim Standortwechsel der Pflanze vom Schatten in die Sonne kommen oder unmittelbar nach der Überwinterung. Dem kann man vorbeugen, wenn man die eigentlich sonnenverwöhnte Pflanze nach der Überwinterung einige Tage schattig stellt und dann erst langsam an die direkte Sonne gewöhnt.
Stammfäule
Zur Stammfäule kommt es häufig nach der Jungpflanzenaufzucht oder der Überwinterung. Verursacht wird sie durch den Algenpilz, der über kleinere Verletzungen der Pflanze in diese eindringen und dort die Stammfäule verursachen kann. Betroffene Pflanzen weisen glasige Stellen auf, die Erfrierungserscheinungen ähneln.
Der Stammfäule an der Plumeria kann man nur mit einem radikalen Rückschnitt entgegenwirken. Die Schnittstellen kann man mit Holzkohle bestäuben und desinfizieren. Sämtliches, abgeschnittenes Pflanzenmaterial sollte dann restlos im Hausmüll entsorgt werden.
Fazit
Die Plumeria ist eine besonders außergewöhnliche Sukkulente, mit prächtigen, zart duftenden Blüten. Im Frühjahr und Sommer fühlt sich die Pflanze im Freien sehr wohl. Sie ist sehr robust, muss aber trotz allem vor Frost geschützt und demzufolge frostfrei im Haus überwintert werden. Unter optimalen Haltungsbedingungen kann sie zu einem echten Hingucker werden, an dem man sich viele Jahre erfreuen kann.