Ein schöner grüner Rasen verwandelt das Grundstück in einen Wohlfühlort. Wenn Sie Rasensamen ausgebracht haben, kommt es auf die richtige Bewässerung an. Unsere Anleitung verrät Ihnen, wie Sie frisch gesäten Rasen richtig wässern.
Rasen aussäen und wässern
Ohne Wasser können Rasensamen nicht aufgehen. Sie brauchen viel Feuchtigkeit. Wenn die Fläche austrocknet, wird die Keimung gestört und der Wachstumsprozess wird aufgehalten. Schaffen Sie dann nicht schnell genug Abhilfe, kann der empfindliche Keimling absterben. Unterschiedliche Wuchshöhen und Lücken im Rasen sind die Folge.
Keimprozess
Bis aus dem Grassamen die ersten Halme sprießen, müssen verschiedene Phasen durchlaufen werden. Wasser spielt dabei eine entscheidende Rolle.
- Samen nimmt Wasser auf
- Quellung beginnt
- Enzyme werden aktiviert
- Nährstoffe bilden sich
- Samenschale platzt auf
- Keimwurzel entsteht
- Keimblätter bilden sich
- Photosynthese beginnt
Keimdauer beliebter Gräser:
- Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): 8 bis 15 Tage
- Rotschwingel (Festuca rubra): 10 bis 18 Tage
- Rohrschwingel (Festuca arundinacea): 10 bis 18 Tage
Anleitung
- Lockern Sie die Fläche gründlich. Sammeln Sie Steine und Wurzeln ab. Entfernen Sie das Unkraut.
- Bereiten Sie den Boden für die Aussaat vor: Lockerung durch Zugabe von Kompost oder organischem Dünger (normaler Gartenboden), Zugabe von Quarzsand und Kompost (schwere Boden)
- Harken Sie den gelockerten Boden glatt.
- Lassen Sie den Boden drei Tage lang ruhen.
- Bringen Sie den Rasensamen mit einem Streuwagen oder per Hand gleichmäßig aus.
- Harken Sie den Samen ein und walzen Sie den Boden leicht an.
- Wässern Sie die Fläche.
- Gießen Sie die Rasenfläche täglich viermal. Bis nach zwei bis drei Wochen die ersten Halme zu sehen sind, brauchen die Pflanzen regelmäßige Wassergaben.
- Wenn die Grashalme etwa zehn Zentimeter Höhe erreicht haben, können Sie die Wassergaben reduzieren. Wässern Sie dann nur noch zwei- bis dreimal wöchentlich. Wenn es regnet, können Sie natürlich darauf verzichten.
- Nach acht bis zehn Wochen hat sich ein dichter Grasteppich gebildet.
Fingerprobe
Wenn Sie Rasensamen frisch gesät haben, reicht es nicht aus, dass die Oberfläche feucht ist. Mindestens fünf Zentimeter tief sollte das Wasser vordringen, damit der Samen aufgehen kann und sich die kleinen Pflanzen optimal entwickeln. An trockenen Tagen kann es sein, dass eine Wassergabe den hohen Bedarf nicht decken kann. Mit der Fingerprobe können Sie prüfen, ob die Bewässerung ausreichend ist und die Feuchtigkeit weit genug vordringt.
Einflüsse auf erforderliche Wassermenge
Wie viel Wasser frisch gesäter Rasen benötigt, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Niederschlagshäufigkeit und -intensität
- Durchlässigkeit des Bodens
- Boden- und Lufttemperatur
- Sonne
- Wind
Häufig gestellte Fragen
Wenn die Halme acht bis zehn Zentimeter hoch sind, haben die Pflanzen eine gute Stabilität erreicht. Verringern Sie das Gießen, so dass die Pflanzen „gezwungen“ werden, tiefere Wurzeln auszubilden. Die Wurzeln reichen dann weiter in den Boden und das Rasenmähen wird gut verkraftet.
Die Dauer hängt von der Lage ab. Bei einer freien Rasenfläche können Sie den Wasserglas-Trick nutzen. Stellen Sie ein gewöhnliches Wasserglas auf den Rasen. Lassen Sie den Rasensprenger mindestens so lange laufen, bis das Glas voll ist. Wenn große Bäume und Sträucher an der Fläche wachsen und dem Rasen zusätzlich Feuchtigkeit entziehen, braucht es länger. Als Richtwert gelten 2,5 Liter Wasser pro Quadratmeter. Auf der Rasenfläche dürfen sich keine Pfützen bilden!
Gießen Sie im Frühjahr und im Herbst morgens oder am Nachmittag. Im Sommer sind der frühe Morgen oder der späte Abend gut geeignet. An trockenen Tagen muss mehrfach gewässert werden.
Damit der Keimprozess beginnen kann, muss der Boden mindestens eine Temperatur von acht bis zehn Grad Celsius haben. Ansonsten wird die Entwicklung der Samen verzögert oder startet nicht.