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Wann Frühkartoffeln ernten? | Frühkartoffelernte 2024

Frühkartoffeln-Saison 2024

Bei guten Witterungsbedingungen kann im Regelfall Anfang Juni 2024 mit der Frühkartoffelernte begonnen werden. Dabei kommt es aber auch auf die Sorte und vorherige Pflege an. Weitere Tipps finden Sie in diesem Ratgeber.

Frühkartoffelernte 2024 im Überblick

Vorziehen/Vorkeimen: ab Februar/spätestens März
Auspflanzen: bei Temperaturen über 8 °C im März, Vlies- oder Strohabdeckung
Auspflanzen ohne Vorkeimen: ab April, bei niedrigen Temperaturen mit Vlies- oder Strohabdeckung
Frühester Erntezeitpunkt: ab Anfang Juni
Worauf besonders achten: ausreichende Wasserversorgung bei Trockenheit

Kartoffel - Solanum tuberosum

Optimaler Erntezeitpunkt

Üblicherweise erntet man Kartoffeln, wenn das Kraut verwelkt und abgestorben ist – erst dann sind die Knollen aufgrund ihrer Reife für längere Zeit lagerfähig. Bei Frühkartoffeln ist dies anders, diese sollen möglichst jung und zart auf den Tisch. Zu diesem Zeitpunkt schmecken sie besonders aromatisch und eignen sich daher gut als Pellkartoffeln. Doch wann ist die richtige Zeit zum Ernten der frühen Kartoffelsorten eigentlich gekommen?

Achten Sie auf diese Hinweise, dann finden Sie den richtigen Termin für die Frühkartoffelernte:

  • sehr frühe Sorten ernten Sie ab Anfang bis Mitte Juni
  • frühe Sorten können bis Anfang/Mitte August geerntet werden
  • erste Ernte erst nach der Blüte
  • dann sind die Knollen größer und schmackhafter
  • das Kraut ist jedoch noch grün
  • Faustregel: 60 Tage nach der Pflanzung mit Ernte beginnen
Frühkartoffelernte

Grundsätzlich können Sie die Frühkartoffelernte natürlich auch später beginnen, dann sind die Knollen größer und die Schalen ausgereifter. Junge Kartoffeln sind aufgrund der zarten Schale nur einige Tage bis höchstens zwei Wochen lagerfähig und sollten daher umgehend verarbeitet und verspeist werden.

Tipp: Frühkartoffeln sind dann reif, wenn sich die dünne Schale bei leichtem Reiben mit dem Finger nicht mehr ablöst. Sie können den richtigen Erntezeitpunkt als auch festlegen, indem Sie nach 60 Tagen eine Kartoffel vorsichtig ausgraben und die Schale testen.

Sind unreife Kartoffeln giftig?

Sie brauchen nicht zu befürchten, dass eventuell zu früh geerntete Kartoffeln giftig sein könnten – sie sind es nicht. Problematisch sind lediglich grüne oder grün gefleckte Knollen, diese enthalten das giftige Solanin und sollten unbedingt aussortiert werden. Sie eignen sich weder für den menschlichen Verzehr noch zum Verfüttern an Haus- oder Nutztiere.

Achten Sie also lediglich darauf, ob die Kartoffeln eine typische Knollenfarbe – je nach Sorte zumeist hell- bis tiefgelb – aufweisen. Ansonsten sind zu früh gerodete Kartoffeln unproblematisch, jedoch möglicherweise sehr klein und weniger aromatisch. Das leckere Kartoffelaroma bildet sich übrigens erst nach der Blüte, weshalb Sie die Knollen erst danach ernten sollten.

Hinweis: Manche Kartoffelsorten sind übrigens von Natur aus nicht gelb, sondern besitzen eine andere Fleischfarbe. Das trifft etwa auf die frühen Varietäten 'Blaue Hindelbank' (innen wie außen violett und Blaue Veitlin' (ebenso) zu. Hier ist die dunkle Farbe vollkommen normal und gewollt.

Zeitpunkt für Ernte vorziehen

Viele Kartoffelsorten sind gegenüber Krankheiten wie etwa der Kraut- und Braunfäule sehr empfindlich. Tritt diese auf, so müssen Sie das Kraut sofort roden und die Kartoffeln ernten – ansonsten geht der Erreger in die Knollen über und lässt diese in der Erde verfaulen. Frühkartoffeln sind grundsätzlich gut geschützt vor der Krankheit, da sie zumeist vor dem typischen Zeitpunkt des Auftretens – ab Juni – geerntet werden. Damit Sie nicht Gefahr laufen, die Ernte an die Krautfäule zu verlieren – oder an andere gefürchtete Kartoffelkrankheiten wie etwa das Y-Virus oder Schädlinge wie den Kartoffelkäfer – so ist eine möglichst frühe Rodung sinnvoll.

Solanum tuberosum

Der Erntezeitpunkt lässt sich bei manchen Kartoffelsorten auch für die Frühkartoffelernte 2024 mittels Vorkeimen und früher Auspflanzung um etwa zwei Wochen vorziehen. Bei entsprechender Vorgehensweise und passender Witterung können Sie die Knollen so schon ab Mitte bis Ende Mai ernten. Hierfür eignen sich allerdings nicht alle Kartoffeln, sondern vornehmlich die sehr frühen Varietäten. Und so funktioniert es:

  • Saatkartoffeln ab Februar vorkeimen
  • dazu luftig in Obstkisten auslegen
    • etwas Saaterde oder Kompost hinzufügen
    • jedoch nicht unbedingt notwendig
  • Kisten an einen hellen und warmen Ort aufstellen
  • Keimung erfolgt bei Temperaturen zwischen 10 und 14 °C

Nun verbleiben die Saatkartoffeln etwa vier Wochen lang in der Keimung. Anschließend sollten sie bestenfalls vier bis sechs mindestens einen Zentimeter lange, feste Triebe entwickelt haben. Ab Mitte bis Ende März können die vorgekeimten Kartoffeln ins Beet, sofern es frostfrei ist und die Umgebungstemperatur mindestens 8 °C beträgt. Nicht gekeimte Kartoffeln sortieren Sie am besten aus, diese werden auch im Beet nicht mehr nachkeimen. Bedecken Sie das Kartoffelbeet mit Gartenvlies, Kälteschutzfolie oder einer dicken Schicht Stroh.

Frühkartoffelernte: Bilanz 2023

Im vergangenen Jahr startete die Ernte von Frühkartoffeln verhältnismäßig spät und fiel gering aus. Grund dafür waren Trockenheit und Dürre im Mai. Zwar hielt das trockene Wetter den Fäuledruck gering, setzte die Pflanzen aber zusätzlich unter Stress. Zu den ersten Sorten, die 2023 geerntet wurden, gehörten „Gloria“ und „Annabelle“.

Hinweis: Frühkartoffeln dürfen nur bis zum 10. August eins jedes Jahres geerntet werden. Danach dürfen sie zumindest nicht mehr als Frühkartoffeln betitelt werden.

Frühkartoffelernte 2024: Empfohlene Sorten

In Deutschland werden derzeit rund 200 verschiedene Kartoffelsorten angebaut. Für eine gute Frühkartoffelernte 2024 empfiehlt sich der Anbau der folgenden sehr frühen und frühen Sorten:

Kartoffel
  • Anuschka
  • Belana
  • Gala
  • Glorietta
  • Goldmarie
  • Lisana
  • Marabel
  • Paroli
  • Princess
  • Sunita
Hinweis: Eine Düngung mit Stickstoff sollte möglichst sparsam erfolgen, da dies die Krautentwicklung und damit die Anfälligkeit für die Krautfäule fördert. Außerdem ist eine Infektion mit der Krankheit umso unwahrscheinlicher, je früher die Kartoffeln geerntet werden.