Die Fuchsie ist bereits seit dem 19. Jahrhundert eine populäre Zierpflanze. Und dafür gibt es gute Gründe. Am augenfälligsten sind natürlich die leuchtend gefärbten Blüten und die dazu passenden grünen Blätter. Die große Artenvielfalt, von bodennahen Fuchsien für den Steingarten bis zu meterhohen Bäumen, tut ihr Übriges zu der andauernden Beliebtheit. Eine kinderleichte Pflege und die Möglichkeit der einfachen Vermehrung runden die Vorzüge ab und machen klar, warum Fuchsien seit mehr als zwei Jahrhunderten in so vielen Gärten und Haushalten zu finden sind.
Balkon oder Beet – den passenden Standort wählen
Fuchsien stammen ursprünglich zwar aus tropischen Gebieten, wirkliche Tropenpflanzen sind sie aber dennoch nicht. Sie gedeihen in eher kargen aber dennoch feuchten Gegenden mit relativ nährstoffarmen Böden. Hier stehen sie hell aber meist nicht in direktem Sonnenlicht und bevorzugen Temperaturen zwischen 16°C und 24°C.
Eben diese Faktoren sollten abhängig von der genauen Art der Fuchsia auch auf dem Balkon oder im Garten umgesetzt werden. Ideal ist ein Standort, der lediglich morgens und abends etwas Sonne abbekommt oder durch Bäume und größere Sträucher im Schatten liegt. Damit sind Fuchsien auf gen Norden weisenden Balkonen, Terrassen und Fensterbrettern gut aufgehoben. Schattige und halbwegs feuchte Ecken im Garten kommen aber ebenso infrage.
Aufgrund der mittlerweile über 100 Arten gibt es hier jedoch Ausnahmen. Sehr kleine Fuchsien beispielsweise können den Steingarten bereichern und hier mit ausreichend Wasser selbst im Hochsommer gut gedeihen. In jedem Fall sollte beachtet werden, dass Fuchsien eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen und sich stauende Hitze nicht vertragen. Standorte, die sehr trocken sind oder sich im Laufe des Tages stark aufheizen, müssen daher bei allen Fuchsien-Arten vermieden werden.
Pflege der Fuchsie
Fuchsien haben recht kleine Ansprüche was die Pflege anbelangt. Solange sie an einem einigermaßen kühlen, feuchten und schattigen Platz stehen und man sie regelmäßig gießt, gedeihen sie meist problemlos.
Neben dem Gießen kann man der Pflanze auch mit häufigem Besprühen ein Gefallen tun. Ein Düngen im Sommer ist ebenfalls von Vorteil, sofern die Fuchsia im richtigen Substrat steht. Erfüllen Sie diese Ansprüche und führen Sie hin und wieder Schädlingskontrollen durch, dann kann die Pflanze lange Zeit blühen und lässt sich auch problemlos vermehren.
Das richtige Substrat
Fuchsien, die in Töpfe oder Kübel gepflanzt werden, gedeihen in normaler, vorgedüngter Blumenerde sehr gut. Diese kann durch einen Zusatz von Sand, Torf, Kompost oder Kokosfasern noch gestreckt werden. Die Hauptsache ist jedoch, dass keine billige Erde verwendet wird. Denn diese besteht häufig aus minderwertigen Komponenten.
Im Garten sollte auf eine lehmige Erde gesetzt werden, die reich an Humus und Kompost ist. Auch hier sollte Sand oder weißer Torf untergemengt werden.
Fuchsien benötigen Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5. Die Erde sollte also neutral oder schwach sauer sein. Zudem muss das Substrat luftig sein und eine ausreichende Sauerstoffzufuhr ermöglichen.
Fuchsien gießen und besprühen
Fuchsien stammen aus regenreichen Gebieten, haben also einen großen Wasserbedarf. Regelmäßiges Gießen, an besonders heißen Tagen bis zu zweimal, ist daher Pflicht. Wurzeln und Erde sollten zwischen den Wassergaben dennoch etwas austrocknen können. Ist die Erde noch feucht, muss auch nicht gegossen werden.
Aufgrund der warmen Ursprungsgebiete darf das Wasser für Balkon- und Kübelpflanzen nie zu kalt sein. Das Gießwasser muss auf etwa 20°C temperiert werden, bevor es Kontakt zu Blättern und Wurzeln hat. Im Normalfall reicht es zu diesem Zweck aus, das Wasser für einige Stunden bei Zimmertemperatur zu lagern. Es sollte außerdem nie auf einen überhitzten Wurzelballen gegossen werden – daher lieber nur morgens und abends zur Gießkanne greifen.
Fuchsie – wann und wie düngen?
Fuchsien vertragen karge Böden zwar, benötigen für ein gesundes Wachstum und eine volle Blüte aber dennoch eine große Menge an Nährstoffen. Vorgedüngte Erde oder wöchentliches Düngen sind daher ratsam.
Hierbei ist zu beachten, dass schwache aber regelmäßige Düngungen der Pflanze besser bekommen als große Mengen in langen Abständen. Ein einfacher flüssiger Volldünger reicht für diesen Zweck aus.
Gesunde Pflanzen mit großen Wurzeln können auf diese Weise kaum überversorgt werden. Anders sieht es bei kranken Fuchsien oder einem Schädlingsbefall aus. In diesen Fällen sollte man keinen Dünger verabreichen, bis die Pflanze vollständig frei von Parasiten oder genesen ist.
Schneiden für reiche Blütenpracht
Verblühte und ausgetrocknete Pflanzenteile der Fuchsie sollten möglichst schnell entfernt werden. Zumindest wenn die Pflanzen eine üppige Blüte und ein volles Blätterwerk tragen sollen. Ebenso verhält es sich mit welken Blättern und Stängeln oder Pflanzenteilen, die Verfärbungen zeigen.
Bei sehr schmalen, luftig wachsenden Fuchsien können die Blätter dichter werden, wenn die Endtriebe im Frühjahr abgeschnitten werden. Zu spät sollte dieses Entfernen der Endtriebe der Fuchsien aber nicht erfolgen, anderenfalls verzögert sich die Blüte. Ideal ist ein Schnitt direkt nach dem Überwintern.
Umtopfen und Umsetzen der Fuchsie
In Töpfen oder Kübeln stehende Fuchsien profitieren von einem jährlichen Austausch des Substrates und auch ein Umsetzen kleinerer Fuchsien im Garten kann zu neuem und kräftigerem Wachstum führen.
Dabei kommt es – außer bei bereits stark verfilzten Wurzelballen – nicht auf einen größeren Topf oder mehr Erdreich an. Ein Wechsel der Erde bringt neue, unverbrauchte Nährstoffe mit sich und verbessert häufig die Sauerstoffversorgung. Benutzte Erde neigt bei Fuchsien dazu, zu verschlämmen. Der lebenswichtige Gasaustausch ist dann nicht mehr möglich.
Ideal ist es das Umsetzen und Umtopfen direkt nach dem Überwintern. Auf diese Weise können die Fuchsien gestärkt in die neue Blütensaison starten.
Die Fuchsia vermehren
Die Vermehrung der Fuchsia ist auf drei Arten möglich. Zum einen können die Beeren gewonnen und zur Aussaat benutzt werden. Zum anderen ist es möglich, Stecklinge von der Pflanze zu gewinnen und diese vorzuziehen. Ausläufer der Wurzeln dienen ebenfalls der Vermehrung.
Die einfachste und verlässlichste Methode der Vermehrung von Fuchsien ist die Fortpflanzung durch Stecklinge. Hierbei ist es egal, ob man weiche Triebe – sogenannte Kopfstecklinge – oder verholzte Pflanzenteile – sogenannte Herbststecklinge – verwendet.
Die Gewinnung von Samen und Ablegern gestaltet sich hingegen schwieriger. Vor allem bei den Samen sind sowohl schnelles Handeln als auch Geduld nötig, da diese nur eine sehr kurze Keimfähigkeit aufweisen. Daher müssen die Beeren, die die Samen enthalten sofort nach der Reife abgenommen, geöffnet und die Samen eingepflanzt werden. Nach der Aussaat ist dann hingegen Geduld gefragt. Denn nicht alle Samen treiben aus und jeder Fuchsien-Samen scheint einer anderen Keimgeschwindigkeit zu folgen. So können die ersten Jungpflanzen bereits eine beachtliche Größe erreicht haben, bevor die restlichen Samen auch nur annähernd keimen.
Zur Entnahme von Ablegern muss die Pflanzenwurzel von der Erde befreit werden. Unterirdische Triebe, von denen eigene Wurzeln ausgehen, müssen mit einem scharfen Messer entfernt und in Blumentöpfe eingepflanzt werden.
Blattstecklinge können hingegen ganzjährig abgenommen werden. Nach dem Trennen von der Mutterpflanze kann man diese direkt in Anzucht- oder Pikiererde setzen oder aber bis zur Wurzelbildung in Wasser stellen. Abhängig von Art und Größe der Pflanze reicht im Durchschnitt ein 10cm langer Steckling.
Fuchsien überwintern – in Haus oder Garten?
Die große Artenvielfalt umfasst kälteempfindliche und winterharte Fuchsien. Winterharte Fuchsien können draußen verbleiben, wenn sie im Garten gepflanzt, mit Gartenvlies und Reisig geschützt werden. Kälteempfindliche, sowie Balkon- und Kübelpflanzen müssen in jedem Fall im Haus überwintern.
Bis zum Frühjahr einfach in den Keller gestellt werden dürfen sie jedoch nicht. Fuchsien benötigen auch während der Winterruhe ausreichend Licht und eine Temperatur von etwa 16°C bis 20°, sollten also in beheizten Räumen mit Sonnenlicht stehen.
Das Gießen kann während dieser Zeit auf ein Minimum beschränkt werden. Die trockene Raumluft wird den Pflanzen mit tropischem Ursprung jedoch einige Probleme bereiten. Das Besprühen mit Wasser, etwa aller zwei Tage, darf daher unter gar keinen Umständen fehlen.
Abhärten und eingewöhnen
Abrupte Temperaturwechsel werden von der Fuchsia im Allgemeinen nicht gut vertragen. Im Frühjahr und Herbst sollten die Pflanzen daher nicht einfach in das Haus oder ins Freie gestellt werden. Besser ist es, sie schrittweise einzugewöhnen beziehungsweise abzuhärten. Idealerweise werden sie also erst dann überführt, wenn Außen- und Innentemperaturen in etwa übereinstimmen.
Gleiches gilt für Jungpflanzen, die im Haus vorgezogen wurden. Bei noch bestehendem Nachtfrost oder plötzlichen Temperatureinbrüchen sollten diese sofort wieder in den Innenraum überführt werden.
Häufige Krankheiten und Schädlinge der Fuchsia
Fuchsienrost und Botrytis sind Pilzerkrankungen, die Fuchsien meist bei Staunässe in der Erde oder zu feuchtem Klima befallen. Weitere Gründe können auch unzureichendes Lüften oder ein zu enger Pflanzenstand sein. Der Pilzbefall zeigt sich durch farbige, teils pelzige Beläge auf den Blättern. Hier helfen nur entsprechende Fungizide, die möglichst frühzeitig eingesetzt werden. Unterstützend sollten die Pflanzen an gut belüfteten Stellen stehen und mit größerem Abstand positioniert werden.
Blattläuse, weiße Fliegen und rote Spinnen lassen sich gern auf den Blättern der Fuchsia nieder. Neben den Schädlingen selbst sind hierbei im Normalfall Fraßschäden sichtbar. Entsprechende Pflanzenschutzmittel und eine Isolation der befallenen Pflanze helfen bei der Bekämpfung.
Sind Fuchsien giftig oder essbar?
Fuchsien sind an sich nicht giftig. Ungefährlich ist ein Verzehr größerer Mengen aber auch nicht. Vor allem für kleine Kinder und Haustiere kann die Aufnahme größerer Mengen zum Problem werden.
Die Aufnahme der Früchte und Pflanzenteile kann zu erheblichen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt führen, darunter Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Übelkeit. Im Zweifelsfalle sollten Sie die Pflanzen außerhalb der Reichweite aufbewahren und bei Verdacht auf übermäßigen Verzehr ein Arzt aufsuchen.
Trotz dieser möglichen Symptome sind die Beeren der Fuchsien essbar. Bei richtiger Zubereitung können Sie die reifen Früchte beispielsweise zu einer schmackhaften und außergewöhnlichen Marmelade verarbeiten.
Fazit
Von der kleinen Fuchsie für den Steingarten bis zum Fuchsien-Baum, der eine Höhe von mehreren Metern erreichen kann – die farbenfrohe Pflanze passt durch die Artenvielfalt in jeden Garten und auf jeden Balkon. Einfache und gefüllte Blüten sowie verschiedene Farbschläge erweitern die Vielfalt der langen Blühpflanzen einmal mehr und stellen vor die Qual der Wahl. Dazu gesellt sich eine Pflege, die bei richtigem Standort und Substrat nur wenig Zeit in Anspruch nimmt. Viel Aufwand ist nicht notwendig. Auch Menschen ohne viel Geduld und grünen Daumen werden an Fuchsien also lange Zeit ihre Freude haben.