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Gardenie, Gardenia – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Gardenie

Die Gardenie ist ursprünglich beheimatet in den Tropen und gehört zur Familie der Rötegewächse. Sie wird im Freiland bis zu 1,50 m hoch, wobei am Ende der Zweige immer nur eine einzige Blüte erscheint. Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter ergeben einen attraktiven optischen Kontrast zu den weißen Blüten, die mit zunehmendem Alter in einen cremig-weißen Farbton wechseln. Weltweit sind mehr als 250 Arten bekannt, die zumeist als Sträucher, seltener als Bäumchen gedeihen. Außerhalb der tropischen und subtropischen Gebiete wird die Gardenie zumeist nicht im Freiland angepflanzt, sondern vorzugsweise in warmen Treibhäusern mit einer entsprechend hohen Luftfeuchtigkeit. Daher ist sie in den hiesigen Regionen vor allem als Zimmerpflanze oder als Schnittblume bekannt.

Gardenia lieben das Licht

Als ausgesprochene Naturschönheit, zählt die Gardenie zu den eher anspruchsvollen Pflanzen. So bevorzugt sie zwar einen hellen Standort, direkte Sonneneinstrahlung bekommt ihr aber nur kurze Zeit. Daher ist eine Platzierung an einem Ost- oder Westfenster ideal, wohingegen an einem Südfenster ein Sonnenschutz gegen die pralle Mittagssonne von Vorteil ist. Im Sommer fühlt sich die Gardenie auch auf der Terrasse oder dem Balkon wohl, denn die Temperaturschwankungen zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten sind ihr aus ihrer tropischen Heimat vertraut. Dies hat zudem den Vorteil, dass auf diese Weise eine Blüteninduktion ausgelöst wird, also ein verstärktes Wachstum der weißen Blüten.

Aussaat und Pflanzen

Die Aussaat von Gardeniensamen ist im Haus oder im Gewächshaus das ganze Jahr hindurch möglich. In spezieller, kalkfreier Anzuchterde ist dies im kleinen Topf auch auf der Fensterbank problemlos möglich. Wichtig ist dabei, dass die Samen eine feucht-warme Umgebung geboten bekommen. Trotzdem sollte täglich gelüftet werden, um Schimmelbefall vorzubeugen. Ist die Keimung gelungen, haben sich 2 bis 3 echte Blattpaare gebildet. Dann ist es Zeit, die Sämlinge umzutopfen. Erfahrene Hobbygärtner benutzen dafür ein Pikierholz, das ein kleines Pflanzloch schafft, in dem der Keimling versenkt wird.

Im ersten Jahr wird die junge Pflanze mehrmals umgetopft, später höchstens alle ein bis zwei Jahre. Den Zierstrauch pflanzen Hobbygärtner idealerweise im glasierten Topf oder Kübel. Dabei eignet sich humoser, leicht-saurer und vor allem kalkfreier Boden, dem etwas Rhododendronerde beigemischt wird. Das Pflanzgefäß muss auf jeden Fall über ein Auslaufloch verfügen, das mit einer Tonscherbe oder Kieselsteinen abgedeckt wird. Auf diese Weise kann es nicht mit Substrat verstopft werden, wodurch die Bildung von Staunässe zuverlässig verhindert wird.

Ratschläge für die Pflege

Gardenie Während der Wachstumsphase, die von März bis September andauert, sind folgende Pflegehinweise zu beachten:

  • die Gardenie benötigt viel Feuchtigkeit;
  • Staunässe mit Drainage vermeiden;
  • als Gießwasser eignet sich kalkfreies Regenwasser;
  • sobald die Oberfläche der Erde trocknet, wird gewässert;
  • wöchentlich mit Rhododendron-Dünger versorgen;
  • Verblühtes sogleich herauszupfen;
  • alle 14 Tage dem Gießwasser etwas Eisendünger zufügen;
  • Blätter regelmäßig besprühen, aber nicht die Blüten;
  • Temperaturen zwischen 17° und 24° Celsius sind ideal;
  • starke Temperaturschwankungen verursachen Knospenverlust.

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, legt die Gardenie im Winter keine vollkommene Ruhepause ein. Daher ist es auch in dieser Zeit wichtig, sie mit Feuchtigkeit zu versorgen; allerdings in einem etwas geringeren Umfang, als während der Sommermonate. Für die Pflege im Winter wird kein Dünger benötigt.

Gardenien erfolgreich überwintern

Eine kräftige Gardenie verträgt zwar kurzzeitig leichte Minusgrade, für ein gesundes Überwintern benötigt sie allerdings ein Dach über dem Kopf. Dies kann ein kühler Wintergarten sein oder ein ungeheiztes Gewächshaus, vorausgesetzt, die Temperatur fällt nicht unter 0° bis 5° Celsius. Bei höheren Temperaturen besteht dagegen die Gefahr, dass sich keine Blütenknospen bilden oder bereits gebildete abgeworfen werden. Darüber hinaus kommt die Pflanze gut über den Winter, wenn sie sich an einem hellen Standort befindet. Sobald der Frühling naht, ist es an der Zeit, die Gardenie zurückzuschneiden.

Der Rückschnitt erfolgt bis über ein Auge, das nach außen gerichtet ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Pflanze nicht zu groß wird und in der kommenden Saison gleichmäßig wächst. Gleichzeitig wird ein neuer Austrieb aus schlafenden Augen animiert, die sich unterhalb der Schnittstelle befinden. Ein schlafendes Auge erkennt der erfahrene Hobbygärtner an einer leichten Auswölbung der Rinde. Die Schnittwunden im oberen Teil der Triebe heilen in der Regel schnell und das Ergebnis ist eine weitere Verzweigung dieses Triebes für ein noch buschigeres Erscheinungsbild. Ist für die Gardenie vorgesehen, dass sie den Sommer im Freien verbringt, sollte der Umzug frühestens nach den Eisheiligen, Mitte Mai, erfolgen. Idealerweise verbringt die Pflanze zunächst einige Tage im Schatten oder kommt an einem trüben Tag nach draußen, damit sie abgehärtet wird und die Blätter nicht verbrennen.

Gardenie zur Winterblüte anregen
Gardenie Die meisten Gardenienarten blühen im Sommer und im Frühherbst. Mit ein wenig Geschick ist es jedoch möglich, die Sorte ‚Veitchii‘ zur Winterblüte anzuregen. Dies gelingt, indem im Spätsommer bzw. Frühherbst die Knospen ausgebrochen werden. Mithilfe dieser Maßnahme wird die Gardenie zum Winterblüher. Wichtig zu beachten ist, dass trotzdem während der Wintermonate nur mäßig gegossen wird und zwar erst dann, wenn die obere Erdschicht zu trocknen beginnt. Dies ist mit einer einfachen Daumenprobe feststellbar.

Frühlingszeit ist Umtopfzeit

Im Abstand von ein bis zwei Jahren bietet sich das Umtopfen der Gardenie in ein größeres Gefäß an. Diese Maßnahme wird allerdings erst dann in Angriff genommen, wenn der bisherige Topf vollständig durchwurzelt ist. Wird die Gardenie einige Stunden zuvor gut gewässert, lässt sie sich einfacher aus dem Topf entnehmen. Ist ein unglasierter Topf als neue Heimat für die Blume vorgesehen, wird dieser für einige Minuten in Wasser getaucht, denn trockener Ton entzieht ihr sogleich Feuchtigkeit. Wird die Gardenie aus dem bisherigen Topf entnommen, sollte die Gelegenheit genutzt werden, den Wurzelballen gründlich zu untersuchen. Verfaulte und vertrocknete Wurzeln werden vorsichtig abgeschnitten und Schädlinge beseitigt. Zum Umtopfen eignet sich sehr gut kalkfreies Substrat, wie Rhododendronerde, der etwas Kompost und Sand beigemischt wird. Hobbygärtner, die ein Gemisch aus Torf und Lauberde bevorzugen, sollten bedenken, dass in diesem Fall wichtige Nährstoffe fehlen, die mithilfe von Dünger zugegeben werden. Natürlich darf auch im neuen Pflanzgefäß oder Blumenkasten das Auslaufloch nicht fehlen, das mit einer Drainage aus Tonscherben oder Kieselsteinen versehen ist. Befindet sich die Gardenie bereits im größtmöglichen Topf, kann alternativ mit einem kleinen Handspaten die obere Erdschicht etwa 3 cm bis 5 cm tief entfernt werden. Dabei dürfen keine größeren Wurzeln beschädigt werden. Nun kann mit frischer Erde wieder bis zur bisherigen Höhe aufgefüllt werden. So erhält die Pflanze trotzdem noch einen guten Schub frischer Nahrung.

Vermehrung durch Kopfstecklinge

Wer erst einmal die Schönheit und den herrlichen Duft der Gardenia kennen und schätzen gelernt hat, wird sich noch mehr Exemplare dieser üppigen Pflanze wünschen. Hobbygärtner bevorzugen die Vermehrung durch Kopfstecklinge, weil diese Methode recht unkompliziert durchgeführt werden kann. Nach dem Überwintern werden die Stecklinge mit mindestens drei bis vier Blüten abgeschnitten, und zwar gleich unterhalb eines Knotens. Damit die Bewurzelung besser gelingt, werden sie kurz in ein Bewurzelungshormon getaucht und dann in ein Gemisch aus Torf, Sand, Kompost und Rhododendronerde gesteckt. Es ist ratsam, den Sand vor der Verwendung im Backofen bei 200° zu sterilisieren. Zudem ist unbedingt darauf zu achten, dass die Erde kalkfrei ist. Im nächsten Schritt ist es wichtig, die Stecklinge vor Verdunstung zu schützen. Dies gelingt, indem ein Plastikbeutel über das Pflanzgefäß gestülpt wird, mit einem oder zwei kleinen Luftlöchern. In den nächsten vier bis fünf Wochen sollten die Stecklinge möglichst warm stehen, was der Bewurzelung förderlich ist. Sobald die ersten neuen Triebe erscheinen, ist dies das Signal, dass die Bewurzelung gelungen ist. Nun ist es an der Zeit, die Stecklinge umzutopfen und den Nachwuchs ab jetzt ebenso wie die erwachsenen Pflanzen zu pflegen. Dabei dürfen die jungen Pflanzen nur leicht gegossen werden, weil sie ansonsten anfällig sind für Stecklingsfäule.

Pflege bei Krankheiten und Schädlingen

Gardenie Werden die Blätter der Gardenie gelb und fallen ab, ist dies in der Regel eine Alterserscheinung. Diese Symptome treten vor allem dann auf, wenn die Pflanze nicht regelmäßig geschnitten wurde. Die Zweige vergreisen, wodurch sie von unten her verkahlen und nur noch in den oberen Teilen blühen. Diesem negativen Vorgang kann vorgebeugt werden, indem die Pflanze turnusmäßig ausgelichtet wird. So wird die Gardenie animiert, immer neue, junge Triebe hervorzubringen, was den Alterungsprozess deutlich verzögert.

Eine andere Ursache für gelbe, abfallende Blätter kann in einer Chlorose liegen. Diese Krankheit wird ausgelöst durch kalkhaltiges Gießwasser oder kalkhaltigen Dünger.

Ernster wird die Sachlage bei gelben Blättern, wenn Spinnmilben die Gardenie befallen haben. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei nicht um Insekten, sondern um eine Milbenart. Dies sind winzig kleine rote Spinnen, die sich an der Blattunterseite festsetzen. Hauptursache für den Befall ist eine nicht ausreichende Belüftung. Daher ist tägliches, gründliches Durchlüften eine effektive Vorbeugung, die auch den menschlichen Bewohnern sicher nicht schadet. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört überdies eine gründliche Reinigung der Pflanzenblätter von Staub und Ablagerungen. Mindestens einmal im Monat sollten die Blätter mit zimmerwarmem Wasser gereinigt werden. Die Gardenienblätter können durch die freien Poren dann besser atmen, was ihre Widerstandskraft stärkt. Haben sich die Spinnmilben trotzdem breitgemacht, sollten stark befallene Blätter beseitigt werden. Hilfreich ist für die Pflege zudem das Einsprühen mit Elefant-Sommeröl, einem reinen Paraffinöl.

Gardenien können auch von Blattläusen befallen werden, gegen die sofort Maßnahmen ergriffen werden müssen. Im ersten Schritt kann die Pflanze sorgfältig abgebraust werden. Wenn dies die Blattläuse nicht beseitigt, kann ein altbewährtes Hausmittel eingesetzt werden. Dafür werden 1 Esslöffel Schmierseife und 1 Esslöffel Spiritus in 1 Liter Wasser (zimmerwarm) aufgelöst und die befallenen Blätter damit sorgfältig eingesprüht. Schildläuse machen sich ebenfalls gerne an Gardenien zu schaffen. Diese 1,5 bis 3 mm langen Plagegeister sind braun oder gelb und sitzen an der Unterseite der Blätter. Wer nicht gleich zur chemischen Keule greifen möchte, um diese Schädlinge zu bekämpfen, reinigt sorgfältig alle Blätter mit einem weichen Tuch. Schlupfwinkel der Winzlinge lassen sich mithilfe einer Lupe schnell ausfindig machen. Danach sollte auch in diesem Fall die oben erwähnte Schmierseifenlösung eingesetzt werden. Ist die Gardenienpflanze noch klein genug, kann sie auch kurz kopfüber in diese Lösung getaucht werden, dann werden ganz sicher alle befallenen Stellen erreicht.

Fazit
Die Gardenie bezaubert mit herrlichen Blüten und einem betörenden Duft. Daher ist sie als Zimmerpflanze sehr beliebt. In den Sommermonaten verschönert sie Balkone und Terrassen. Damit ihre Pracht voll zur Geltung kommt, bedarf es permanenter Aufmerksamkeit und sorgfältiger Pflege. Nicht umsonst wird sie bis heute auch die Knopflochblume genannt. In der Zeit der Romantik trug ein Gentleman eine Gardenie im Knopfloch zu Ehren seiner Angebeteten; eine Tradition, die auch heute noch bei vielen Hochzeiten zu beobachten ist.