Wer ein Gartenhaus aus Stein bauen möchte, muss hier einige Dinge beachten. So gibt es verschiedene Grundlagen, die es rechtlich und statisch gesehen einzuhalten gibt. Der Artikel gibt hierüber Aufschluss.
Baugenehmigung
Wenn ein Gartenhaus aus Stein in einer Ecke oder an anderer Stelle auf dem eigenen Grundstück errichtet werden soll, dann wird je nach Bundesland und Größe eine Baugenehmigung erforderlich:
- in NRW darf das Haus keine 30 Kubikmeter überschreiten
- in Brandenburg und Bayern sind bis 75 Kubikmeter erlaubt
- bei der örtlichen Baubehörde vorab nachfragen
- mit allen Unterlagen für den Bau beim Amt vorstellig werden
- Genehmigung für das Bauen ist kostenpflichtig
- etwa 0,5 % der Baukosten
- bei 5.000,00 Euro kostet Genehmigung etwa 25,00 Euro
- meist jedoch Mindestgebühr im dreistelligen Bereich
- unabhängig der anfallenden Baukosten
- wird ein Haus schwarz gebaut droht Abriss
Benötigtes Stein-Material
Wer ein Gartenhaus aus Stein bauen möchte, kann hier aus verschiedenen Arten von Steinen wählen. Das Haus sollte immer zum Gesamtbild des restlichen Gartens passen, dafür gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Steinen, die sich zum Mauern eignen:
- alle Massivsteine sind für Außenwände geeignet
- Kalksandsteine sind sehr beliebt
- bieten eine gute Wärmedämmung
- Porenbeton
- Bimsstein
- fertige Betonsteine
- Mauerziegelsteine
- Hüttensteine
- Leichtbetonsteine
Weiteres Material
Neben den Steinen für das Mauerwerk wird auch weiteres Material für das Bauen des Gartenhauses benötigt, das direkt von Anfang an in die Planung einfließen sollte:
- Kies und Sand
- PE oder PVC-Folie
- Beton
- optional Estrich und Bodenbelag
- Holzplatten für Verschalung
- gewünschte Steine für Mauern
- Mörtel
- Holz für Sparren und Lagerbalken
- Dachlatten
- Dachpappe für das Dach
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Wissenswerte Grundlagen
Bei einem Gartenhaus aus Stein gilt die gleiche Regel, die zum Bauen aller Mauerwerke eingesetzt werden soll. Ist dieses höher als 50 cm, was bei einem Haus durchaus der Fall ist dann muss die Breite des Fundaments die dreifache Dicke der Mauer betragen. Die Tiefe richtet sich nach der Höhe und sollte ein Drittel der angestrebten Höhe betragen. Zudem können weitere Stützen eingemauert werden, die in einem Abstand von etwa einem Meter angelegt werden:
- bei einem Gartenhaus grundsätzlich Bodenplatte anlegen
- gilt dann als Fundament
- so wird das Haus insgesamt stabiler
- auch für die spätere Nutzung praktischer
- so bekommt das Gartenhaus einen festen Boden
- hierauf werden rundherum die Steine gemauert
Anleitung für Bodenplatte
Wenn eine Bodenplatte als Fundament gegossen werden soll, wird als erstes der Boden etwa 80 cm tief auf der gesamten Fläche ausgehoben. Wichtig ist hierbei, die Mindesttiefe unterhalb der Frostgrenze unbedingt einzuhalten, da nur so ein frost- und standsicheres Haus hierauf errichtet werden kann. Die weiteren Schritte sehen dann wie folgt aus:
- ausgehobene Fläche verdichten
- danach eine Schicht Sand aufgeben
- hierauf eine Schicht Kies
- einzelne Schichten gut verdichten, sonst kommt es zu Rissen
- Strom- oder Wasserleitungen in Tiefe von 50 cm einsetzen
- Baufolie über die verdichtete Fläche legen
- danach rundherum eine Schalung aus Brettern anlegen
- Oberkante sollte hierbei mit der Höhe der Bodenplatte übereinstimmen
- Beton einfüllen und glattstreichen
- auf Stahlgitter im Beton nicht verzichten
Danach muss der glattgestrichene Beton über mehrere Tage aushärten. Je nachdem, welche Witterung gerade herrscht ist es an trocknen Tagen wichtig, die Bodenplatte regelmäßig zu wässern, damit keine Risse während des Trockenvorgangs entstehen.
Anleitung zum Mauern
Erst wenn die Bodenplatte vollständig ausgehärtet ist, kann mit dem Mauern der Wände begonnen werden. Daher sollten hier ein paar Tage bis hin zu zwei Wochen verstreichen, bevor es weiter gehen kann. Als vorbereitende Maßnahme ist es sinnvoll, außen entlang der späteren Wände Pfosten zu setzen die mit einer Schnur verbunden und nach dem Bauen wieder entfernt werden. So kann eine gerade Wand einfach errichtet werden:
- Schicht aus 1,5 cm Mörtel aufgeben
- erste Reihe aus Steinen daraufsetzen
- nächste Reihe Steine versetzt aufsetzen
- auf einzelne Steine Schicht Mörtel plattdrücken
- umgedreht auf die untere Reihe setzen
- so verteilt sich der Mörtel in den Fugen
- waagerecht sowie auch senkrecht
- den Stein mit Gummihammer in Position klopfen
- so weitere Reihen aufeinandersetzen
- letzte Reihe rundherum mit U-Schalensteinen
Diese Schalensteine werden mit Stahlstangen und Beton gefüllt und bilden so die Basis für den Ringanker. Dieser hält das Gartenhaus aus Stein stabil und verhindert ein Zusammenfallen der Mauer unter dem Dachgewicht.
Türen und Fenster aussparen
Natürlich kann das Gartenhaus aus Stein nicht rundherum nur mit Mauern hochgezogen werden. Es müssen Aussparungen für mindestens eine Tür und ein oder mehrere eventuelle Fenster verbleiben. Hierzu werden extra gefertigte Rahmen aus Holz direkt an den gewünschten Stellen positioniert und bis zum oberen Rand ummauert:
- erste Reihe über dem Rahmen
- auch hier U-Schalensteine einsetzen
- müssen breiter sein, als die Öffnung
- so liegen sie auf dem nebenliegenden Mauerwerk auf
- diese Steine danach mit Stahlstangen auslegen
- mit Beton füllen
- danach kann normal weiter gemauert werden
- zum Schluss die provisorischen Holzrahmen entfernen
- später durch gewünschte Türen und Fenster ersetzen
Anleitung Flachdach aufsetzen
Je nachdem wie groß das Gartenhaus geworden ist, kann ein Flachdach selbst aufgebaut werden. Auch wenn es sich um ein Flachdach handelt, sollte dieses mindestens eine Neigung von 2° bis 25° besitzen. So kann Regenwasser ablaufen und sammelt sich nicht auf dem Dach:
- verwendetes Holz mit Holschutzmittel einstreichen
- Neigung ausmessen
- an Seite oder dem hinteren Bereich höher ansetzen
- Balkenlager quer zum Dach anbringen
- Sparren werden längs auf die Lagerbalken gelegt
- alles gut verschrauben
- Dachlatten werden wiederum quer auf die Sparren gelegt
- längs auf dem Dach werden die Feder- und Nutbretter aufgelegt
- alles mit Dachpappe abdecken und befestigen
- rundherum unterschlagen und auch hier befestigen
Rundherum an der Dachpappe entlang werden idealerweise noch sogenannte Traufleisten oder -bleche angebracht die verhindern sollen, dass das Regenwasser unter das Dach laufen kann.
Häufig gestellte Fragen
Bei einem Aufenthaltsraum handelt es sich laut dem Urteil mit AZ: 7 K 1132/09 des Verwaltungsgerichts von Frankfurt/Oder um einen Raum, der für einen längeren Aufenthalt konzipiert wurde. Das heißt, hier werden keine Gartengeräte untergestellt, sondern es wurde zum Beispiel ein weiteres „Wohnzimmer“ im Garten geschaffen, das auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
Unerheblich, ob der Bau genehmigt werden muss oder nicht, gibt es weitere Aspekte, die baurechtlich relevant sind. Hierzu gehören die Höhe des Hauses sowie auch der Abstand zum Nachbargrundstück. Auch hierzu sollten Sie sich beim örtlichen Bauamt erkundigen und auch vor dem Bau mit dem Nachbarn sprechen, damit es später nicht zu Reibereien mit diesem kommt.
Je nachdem, wie handwerklich Sie selbst oder auch mithelfende Freunde und Bekannte sind, können Sie ein Flachdach selbst auf das Gartenhaus bauen. Bei jedem anderen Dach ist es sinnvoll, sich die Hilfe von einem Dachdecker sowie einem Zimmermann zu holen und diesen die Arbeit zu überlassen.