Die krautige Staude ist ein beliebter Frühjahrsblüher, welcher nur in Pflanzgruppen optimal zur Geltung kommt. Für wenige Wochen verwandelt es Ihren Garten in ein üppiges Blütenmeer. Robust und üppig wachsend bedeckt das nur etwa 20 Zentimeter hohe Gewächs innerhalb weniger Monate großflächig seinen Pflanzort. Das macht die mehrjährige Omphalodes verna zu einem begehrten und leicht zu kultivierenden Bodendecker. Die Frühlings-Gedenkemein sind ebenfalls unter den Begriffen „Frühlings-Nabelnüsschen“ und „Frühjahres-Gedenkemein“ bekannt. Die Staude ist in verschiedenen Blütenfarben erhältlich, welche ohne weiteres miteinander kombiniert werden können.
Standort und Boden
Die Gewächse mit den Vergissmeinnicht ähnelnden Blüten benötigen einen hellen Pflanzort im Halbschatten. Als Unterpflanzung von großwüchsigen Stauden oder Laubbäumen sind Frühlings-Gedenkemein gut geeignet. Meiden Sie lediglich vollsonnige und zu dunkle Standorte, denn hier leiden das Wachstum und die Blütenbildung der Pflanze. Das Frühlings-Gedenkemein gilt als äußerst robustes und anspruchsloses Gewächs. Bei der Wahl des richtigen Pflanzortes sollten Sie dennoch auf humusreiche und lockere Böden achten. Sandhaltiges Substrat nach Möglichkeit meiden oder durch größere Mengen Kompost und Lehm aufwerten.
Gießen und Düngen
Omphalodes verna benötigt ein mäßig feuchtes Substrat. Ist die Pflanze allerdings einmal fest angewurzelt, verträgt sie problemlos auch kurzzeitige Trockenheit in den heißen Sommermonaten. Häufig weisen die Gewächse bei Wassermangel braune Blätter und welke Triebe auf, wovon sich die bodendeckende Pflanze jedoch vollkommen wieder vollkommen erholt. Gießen Sie die Zierstaude – sofern möglich- mit kalkfreiem Wasser. Gegossen wird am frühen Morgen oder Spätnachmittag. Somit vermeiden Sie eine übermäßig hohe Verdunstungsrate des Wassers und die Stauden erhalten somit mehr Feuchtigkeit.
Der teppichartige, dichte Wuchs der Pflanze macht das regelmäßige Mulchen und Einarbeiten von Kompost in den Boden schwierig. Mischen Sie bereits bei der Pflanzung kleine Kieselsteine unter das Erdreich, um einer Verdichtung des Substrats durch das Wurzelwerk der Gewächse entgegen zu wirken. Damit verhindern Sie gleichzeitig auch die Bildung von Staunässe. Für die Versorgung mit Nährstoffen sollten Sie spätestens im zweiten Pflanzjahr auf Flüssig- oder Langzeitdünger zurückgreifen. Düngen Sie strikt nach Packungsanleitung, um eine Überversorgung zu vermeiden.
Pflanzen
Zwischen April und Anfang Juni erstrahlen die bodendeckenden Stauden in ihrer vollen Blütenpracht und zaubern damit einen Hauch von Frühling in ihren eigenen Garten. Doch auch in der restlichen Vegetationszeit sind die sommergrünen Gewächse eine Zierde und überdecken manchen tristen Standort. Am besten kommt das Frühlings-Gedenkemein in Pflanzgruppen zur Geltung. Neben zahlreichen Variationen der Omphalodes verna können Sie die Stauden beispielsweise auch mit Pulmonaria, Elfenblumen oder Waldsteinia kombinieren. Bei der Wahl der Pflanzen sollten Sie auf das Wachstum der einzelnen Arten achten, damit die Stauden nicht gegenseitig um Licht und Nährstoffe konkurrieren. Die Pflanzung ins Freiland wird normalerweise im Frühjahr vorgenommen. Damit verbleibt den Zierstauden genügend Zeit, um fest anzuwurzeln und auch ohne Schutz die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Das Pflanzloch muss 1/3 tiefer und breiter sein als der Wurzelballen.
- Erdaushub mit Kompost und Kieselsteinen vermischen.
- Kompost zusätzlich in das Pflanzloch füllen.
- Stauden bis zum Wurzelhals einsetzen.
- Mit Substrat auffüllen und festdrücken.
- Fest angießen.
Halten Sie einen Abstand von etwa 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen ein. Um sofort eine dichte Fläche zu erreichen, können Sie bis zu 9 Stauden auf einen Quadratmeter pflanzen. Entfernen Sie nach wenigen Monaten kümmernde oder kleinwüchsige Frühlings-Gedenkemein, um den anderen Bodendeckern mehr Raum zur Entfaltung zu bieten.
Vermehren
Die etwa 25 Zentimeter hoch wachsenden Stauden werden im Frühjahr oder Herbst durch Teilung vermehrt. Allerdings sorgen die Pflanzen unter idealen Standort- und Bodenbedingungen durch Ausläufer auch gerne selbst für ihre Vermehrung. Trennen Sie die Jungpflanzen mit einem Spaten ab und setzen Sie diese bei Bedarf an anderer Stelle wieder ein. Auf diese Art und Weise können Sie vorhandene Pflanzlücken ausfüllen oder andere Standorte im Garten mit den mehrjährigen Gewächsen bedecken.
Für die Wurzelteilung benötigen Sie große, kräftige Pflanzen. Zerteilen Sie diese mit einem Spaten oder einer scharfen Axt in möglichst gleich große Stücke. Eine weitere Behandlung dieser frisch gewonnenen Pflanzen ist nicht nötig, Sie können die Gewächse sofort wieder in das Substrat einsetzen. Reinigen Sie vor und nach der Arbeit das Werkzeug, um eine Übertragung etwaiger Pilzerreger zu vermeiden.
Schneiden
Das Frühlings-Nabelnüsschen gehört mit zur Art von Stauden, welche Sie mit einem Remontierschnitt zu einer zweiten Blüte anregen können. Schneiden Sie dafür die Pflanze direkt nach der Blüte im Mai bzw. Juni bis zu einer handbreit über den Boden zurück. Sofort nach dieser Aktion muss die Staude mit Flüssigdünger ausreichend versorgt werden. Damit fördern Sie den Neuaustrieb der Omphalodes verna, etwa sechs bis acht Wochen nach dem Schnitt bilden die bodendeckenden Gewächse eine zweite Blüte aus. Diese allerdings fällt wesentlich geringer als die erste Blüte aus. Entfernen Sie darüber hinaus regelmäßig welke und kranke Blätter. Durch diese Maßnahme erhalten Sie ebenfalls das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen.
Überwintern
Frühlings-Gedenkemein sind überaus winterhart und benötigen keinen speziellen Schutz für die kalte Jahreszeit. Einzige Ausnahme bilden hier Kübelpflanzen. Um das Pflanzgefäß vor dem Einfrieren zu bewahren, muss der komplette Topf mit einem Vlies oder Sackleinen umwickelt werden. Das Falllaub von Bäumen und Sträuchern sollten Sie im Freiland nicht komplett von den Omphalodes entfernen. Durch die langsame Zersetzung des Materials erhalten die bodendeckenden Pflanzen indes wichtige Nährstoffe.
Sorten
Die Pflanze mit dem kriechenden Wuchs und den herzförmigen Blättern ist in verschiedenen Wuchshöhen sowie Blütenfarben im Fachhandel erhältlich. Zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten gehören:
- Omphalodes verna „Alba“ – Von April bis Mai erstrahlen die Blüten dieser Sorte in ihrer weißen Pracht. Gesunde, kräftige Pflanzen kommen auch mit einem schattigen Standort zurecht.
- Omphalodes verna „Elfenauge“ – Diese Sorte des Gedenkemeins besticht durch eine zartblaue bis türkisfarbene Blüte, deren Mitte ein helles Auge ziert. Die Wuchshöhe dieser Sorte beträgt etwa 15 Zentimeter.
- Omphalodes verna „Grandiflora“ – Auch diese kleinwüchsige Frühlings-Gedenkemein-Sorte weist himmelblaue Blüten auf. Wenn Sie einen langsamwüchsigen Bodendecker suchen, ist diese Art ideal dafür geeignet.
In den vergangenen Jahren sind weitere Zuchtformen der beliebten, mehrjährigen Staude auf dem Markt erschienen. Die Blüten dieser Omphalodes-Sorten variieren dabei von Weißblau bis hin zu Lavendelfarben. Einige der neuen Züchtungen sind nur allerdings bedingt winterhart und sollten durch Laub oder Rindenmulch zusätzlich in der kalten Jahreszeit geschützt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Pilzerreger und schadhafte Insekten sind selten bei gesunden Pflanzen anzutreffen. Der dichte Wuchs und eine falsche Pflege schwächen jedoch häufig die Stauden und bieten somit einigen unliebsamen Untermietern eine nahrhafte Wirtspflanze.
Blattläuse
Die dicht zusammenstehenden Pflanzen sind für die nur wenige Millimeter großen Insekten ein wahres Schlemmerparadies. Ein Befall wird häufig erst dann erkannt, wenn die Oberseite der Blätter bereits eine silbrig-gesprenkelte Färbung angenommen hat, welche sich langsam ins bräunliche verfärbt. Blattläuse schädigen nicht nur die befallene Pflanze, sondern locken durch ihre Ausscheidungen zudem noch Ameisen an. Diese erschweren den Einsatz natürlicher Fressfeinde, da sie die Läuse gegen andere Insekten verteidigen. Wenn Sie auf Marienkäfer und Co. zurückgreifen möchten, sollten Sie deswegen zuerst gegen die Ameisen vorgehen und restlos beseitigen.
Gegen Blattläuse hat sich eine Vielzahl natürlicher Hausmittel bewährt. So können Sie beispielsweise die Omphalodes verna mit einem Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalmen besprühen. Die Methode ist langwierig, hat sich jedoch gut bewährt. Auch sollten Sie gelbe Klebetafeln in direkter Nähe zu den betroffenen Stauden aufstellen. Die Insekten werden von dieser Farbe angezogen und verenden schließlich auf der klebrigen Oberfläche der Fallen.
Echter und Falscher Mehltau
Nicht nur Schädlingen gefällt die Gruppenbepflanzung von Frühlings-Gedenkemein. Unter gewissen Umständen fühlen sich auch Pilzerreger auf den Zierstauden heimisch. Echter Mehltau wird als Schönwetterpilz bezeichnet. Dieser Begriff kommt nicht von ungefähr, denn heiße Sommermonate und durch Trockenheit geschwächte Pflanzen fördern den Befall. Ein leicht entfernbarer, staubender Belag auf der Unterseite von Blättern und Trieben ist ein erster sichtbarer Hinweis auf den „Echten Mehltau“. Falscher Mehltau hingegen bevorzugt Feuchtigkeit und anders als die Schönwetter-Variante des Pilzerregers, dringt diese Mehltau-Art direkt in das Innere der Pflanzen ein. Auf der Unterseite der Blätter bildet sich ein grauvioletter Pilzrasen, während die Oberseite nur gelbliche Verfärbungen aufweist. Unbehandelt führt der Befall mit Mehltau unweigerlich zum Tod der kompletten Omphalodes verna.
Entfernen Sie die von Mehltau befallenen Pflanzenteile und entsorgen Sie diese auf dem Kompost. Eine Weiterverbreitung des Pilzerregers von dort aus ist ausgeschlossen, da beide Mehltau-Arten lebendes Gewebe benötigen. Echter Mehltau kann mit einem Wasser-Milch-Gemisch erfolgreich bekämpft werden. Bringen Sie dieses großräumig über die Stauden aus, denn auch nicht betroffene Pflanzen profitieren von dieser Maßnahme. Falschen Mehltau können Sie bei bodendeckenden Stauden durch Fungizide effizient bekämpfen. Wenn Ihre Pflanzen zu Mehltau neigen, sollten Sie wenn möglich nicht direkt über die Blätter gießen. Sorgen Sie allerdings dafür, dass das Substrat im Sommer nicht vollkommen austrocknet.