Hochbeete eignen sich zum Pflanzen von Kräutern, Blumen und Gemüse. Damit jedoch auch die Ernte der Gemüse-Mischkultur ertragreich ist, müssen auch im Hochbeet die Fruchtfolge sowie die Nachbarschaft der Gemüse beachtet werden.
Mischkultur
In Mischkulturen werden im Unterschied zu Monokulturen verschiedene Pflanzenarten in einem Gartenbeet angepflanzt. Dabei wird im Allgemeinen zwischen:
- Blühpflanzen zur Zierde,
- Kräutern,
- Obst und
- Gemüsen
unterschieden. Selbstverständlich müssen diese Mischkulturen nicht „rein“, etwa nur Kräuter, sein, sondern es darf auch zwischen den verschieden Formen gemischt werden. Allerdings ist nicht alles erlaubt, was gefällt, denn verschiedene Pflanzen vertragen sich nicht miteinander und dürfen daher nicht in direkter Nachbarschaft zueinander gepflanzt werden.
Boden
Bei Gemüsen wird zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern unterschieden. Das bedeutet, dass manche Gemüsesorten für das Wachstum dem Boden mehr Nährstoffe entziehen als andere. Deshalb müssen verschiedene Gemüsesorten von Jahr zu Jahr den Standort wechseln, damit das Erdreich immer über die notwendigen Nährstoffe verfügt, und Sie nicht jedes Jahr die Erde im Hochbeet komplett austauschen müssen.
Nachbarschaften
Unabhängig von der Fruchtfolge gibt es Gemüsesorten, die sich mit anderen nicht vertragen. Der Gärtner spricht in diesem Fall von „schlechten Nachbarn“. Die Folge dieser falschen Bepflanzung ist eine schlechte Entwicklung der Pflanzen, die, wenn überhaupt, zu einer mageren Ernte führt. Bei „guten Nachbarn“ hingegen, stärken sich die Pflanzen gegenseitig. Außerdem können Sie mit guten Nachbarn die Gefahr eines Schädlingsbefalls verringern.
Anbauplan
Da das Ziel einer Gemüse-Mischkultur im Hochbeet nicht die reine Zierde, sondern eine ertragreiche Ernte ist, sollten Sie beim Bepflanzen des Beetes planmäßig vorgehen. So vermeiden Sie Ernteausfälle und können den Nutzfläche des Hochbeetes komplett ausschöpfen. Die wichtigsten Bausteine, die miteinander verschränkt sind, für den Anbauplan lauten:
- Auswahl der Gemüsesorten
- Zeitpunkt der Bepflanzung
- Zeitpunkt der Bepflanzung
Die genannten Zeiten zum Bepflanzen des Hochbeetes dienen der Orientierung. In rauen oder hohen Lagen sowie bei schlechter Witterung („Märzwinter“) können sich die Zeitpunkte verschieben. Zudem geben die nachstehenden Zeiten, wenn nicht anders angegeben, den frühesten Zeitpunkt zum Aussäen im Freien an.
März, April & Mai
März
Eisbergsalat
Feldsalat
Fenchel
Kartoffeln (Starkzehrer)
Kohlrabi (Starkzehrer)
Kopfsalat
Mangold
Möhren (Sommerkultur, Starkzehrer)
Radieschen
Rettich (Starkzehrer)
Rucola (Starkzehrer)
Pflücksalat
Spinat (Frühlingskultur, Starkzehrer)
Zwiebeln
April
Artischocke (Starkzehrer)
Mairüben (Starkzehrer)
Mangold (Starkzehrer)
Rote Beete (Starkzehrer)
Mai
Auberginen (Starkzehrer)
Blumenkohl (Starkzehrer)
Brokkoli (Starkzehrer)
Buschbohnen
Gurken (Starkzehrer)
Kürbis (Starkzehrer)
Paprika/Chili (Starkzehrer, Jungpflanzen)
Tomaten (Starkzehrer, Jungpflanzen)
Sellerie (Starkzehrer)
Staudensellerie (Jungpflanzen)
Weißkohl (Starkzehrer, Jungpflanzen)
Wirsing (Starkzehrer, Jungpflanzen)
Zucchini (Starkzehrer)
Juni, Juli, August & September
Juni
Chinakohl (Starkzehrer)
Endiviensalat
Fenchel (Herbstkultur)
Möhren (Winterkultur, Starkzehrer)
Lauch (Starkzehrer)
Juli
Feldsalat
Grünkohl (Starkzehrer)
Romanasalat
August/September
Mairüben (Herbstkultur)
Spinat (Winterkultur, Starkzehrer)
Auswahl der Gemüsesorten
Für das 1. Jahr der Hochbeetbepflanzung werden v.a. Starkzehrer empfohlen, damit Mittel- und Schwachzehrer nicht vom Nährsoffreichtum „erschlagen“ werden. Sie können die Starkzehrer jedoch auch mit Mittelzehrern in der Gemüse-Mischkultur kombinieren. Allerdings sollte der Hauptteil der Fläche den Starkzehrern vorbehalten sein. Manche Starkzehrer vertragen sich auch mit anderen. Hinsichtlich der guten oder schlechten Nachbarschaft sollten Sie folgende Gemüse nicht direkt nebeneinander pflanzen:
-
Artischocken
- schlechte Nachbarn: Knoblauch, Sellerie, Zwiebeln
- Auberginen
- schlechte Nachbarn: Erbsen, Kartoffeln, Paprika, Rote Bete
- Blumenkohl/Brokkoli
- schlechte Nachbarn: Wirsing, Zwiebeln
- Chinakohl
- schlechte Nachbarn: Radieschen, Rettich, Wirsing
- Grünkohl
- schlechte Nachbarn: Kartoffeln, Lauch, Wirsing
-
Gurken
- schlechte Nachbarn: Mairüben, Radieschen, Rettich, Tomaten, Zucchini
- Kartoffeln
- schlechte Nachbarn: Aubergine, Erbsen, Grünkohl, Paprika, Pflücksalat, Rote Bete, Sellerie. Tomaten, Wirsing, Zwiebeln
- Kohlrabi
- schlechte Nachbarn: Fenchel, Wirsing
- Lauch
- schlechte Nachbarn: Bohnen, Erbsen, Grünkohl, Rote Bete, Zwiebeln
-
Mairüben
- schlechte Nachbarn: Gurken, Zucchini
- Mangold
- schlechte Nachbarn: Rote Bete, Schwarzwurzeln, Spinat
- Möhren
- schlechte Nachbarn: keine
- Paprika
- schlechte Nachbarn: Aubergine, Erbsen, Gurken. Kartoffeln, Rote Bete
- Rettich
- schlechte Nachbarn: Chinakohl, Gurken, Wirsing
- Rote Bete
- schlechte Nachbarn: Aubergine, Kartoffeln, Lauch, Mangold, Paprika, Spinat
-
Rucola
- schlechte Nachbarn: Wirsing
- Sellerie
- schlechte Nachbarn: Artischocke, Kartoffeln, Kopfsalat
- Spinat
- schlechte Nachbarn: Mangold, Rote Bete
- Tomaten
- schlechte Nachbarn: Fenchel, Gurken, Kartoffeln
- Weißkohl
- schlechte Nachbarn: Knoblauch, Zwiebeln
- Wirsing
- schlechte Nachbarn: Blumenkohl. Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Radieschen, Rucola
- Zucchini
- schlechte Nachbarn: Gurken, Mairüben
Neben der Frage der Nachbarschaft, gibt es aber auch noch ein paar Tricks für das Bepflanzen des Hochbeets. Diese zielen v.a. auf den beschränkten Platz ab. Um die Fläche des Hochbeets optimal auszunutzen, sollten Sie das Hochbeet möglichst dicht bepflanzen. Das bedeutet, dass sich die Gemüse ober- und unterirdisch gut ergänzen. So empfiehlt es sich beispielsweise, Möhren (schmale Tiefwurzler neben Buschbohnen (oberirdisch) zu setzen.
Beispielbepflanzung Gemüse-Mischkultur
Für die Beispielbepflanzung soll ein rechteckiges Hochbeet dienen, das deutlich länger als breiter ist. Die Beschreibung erfolgt von links nach rechts.
Vom linken Rand ausgehend werden in dieser Reihenfolge folgende Gemüse gesetzt:
- Bohnen
- Karotten
- Rettich
Wenn Sie die einzelnen Reihen für diese Gemüse nur zu drei Viertel anlegen, dann können Sie auf der verbleibenden Fläche aller drei Reihen (also im linken Eck) Zucchini pflanzen.
Nach dem Rettich folgt eine durchgehende Reihe Kohlrabi. Dieser dient sozusagen als Trennwand.
Links vom Kohlrabi geht es nun in der nachstehenden Reihenfolge mit folgenden Gemüsen weiter:
- Lauch
- Sellerie
- Brokkoli
- Zwiebeln
- Rote Beete
- Knoblauch
- Karotten
- Bohnen
Wie bei den ersten drei Gemüsen (Bohnen, Karotten und Rettich), können Sie auch bei diesen Gemüsen nur drei Viertel der Reihe bepflanzen. So entsteht eine freie Fläche für weitere Gemüse. Diese wird mit Tomaten und Gurken bepflanzt. Als Trennwand zwischen Gurken und Tomaten wird reichlich Petersilie und/oder Basilikum gesetzt. Da sich Gurken und Zucchini nicht vertragen und beides sehr ausladende Gemüse sind, sollten sie möglichst weit voneinander entfernt sein. Das bedeutet für die Beispielbepflanzung in der Gemüse-Mischkultur, dass die Gurken das rechte und die Zucchini das linke Eck besetzen, wobei sich Zucchini und Gurken diagonal gegenüberstehen.