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Gespensterpflanze, Pfeifenblume – Anzucht, Pflanzen und Pflege

Gespensterpflanze

Geheimnisvoll und zugleich mondän kommt die Gespensterpflanze daher und schon allein ihr faszinierendes Äußeres lädt zum Betrachten und Staunen ein. Gespenstig wird es allerdings nur für kleine Insekten, die durch das gelbe Auge sowie den Duft der Pflanze angelockt und im Inneren festgehalten werden. Doch im Gegensatz zur fleischfressenden Pflanze, werden die Insekten nach getaner Bestäubungsarbeit von der Pflanze wieder in die Freiheit entlassen. Ansonsten ist die Gespensterpflanze, auch Pfeifenblume genannt, eine sehr genügsame Pflanze, die Wohnräume, Terrassen und Balkone auf einzigartige Art und Weise verschönert. Auf Grund ihrer raschen Verzweigung und sehr robusten Rankenbildung schafft sie ein unvergleichliches Wohnraumambiente, wobei die Triebe und Ranken je nach Bedarf jederzeit gekürzt werden dürfen.

Erscheinungsbild und Blütenstände

Die Gespensterpflanze ist im Urwald Brasilien zu Hause, wo sie Tieren eine optimale Klettergelegenheit bietet. Ihre robusten Ranken halten einiges aus und sind auch in unseren heimischen Gefilden in so manchem Wohnzimmer zu bewundern. Jeder Teil der Pflanze hat einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Die Gespensterpflanze hat ein sehr markantes Aussehen, welches sich in der Anordnung der Blätter und Blüten widerspiegelt. Sie besitzt Hochblätter und die Blüten stehen in mehreren Blütenständen zusammen. Die vorhandenen drei Kelchblätter sind zu einer Röhre verwachsen, welche innen behaart ist. Die Farbenvielfalt der Kelchblätter kann von grün bis über rot, braun oder gar purpurfarben wechseln.

Gespensterpflanze Das faszinierende ist, dass jede Fruchtknotenkammer bis zu 50 Samenanlagen besitzen kann. Eine Bestäubung der Pflanze erfolgt durch Insekten, welche durch den starken Geruch der Blüte magisch angezogen werden. Allerdings tritt dieser markante Geruch meist nur in den Nachtstunden auf und ist für den Menschen wirklich nur durch direkten Nasenkontakt erlebbar. Durch die innere Behaarung der Blütenröhre werden die Insekten festgehalten und können die Blüte erst wieder verlassen, wenn der Blütenstempel mit Pollen bedeckt ist. Die Triebe der Pflanze sind sehr biegsam und feingliedrig. Die Gespensterpflanze beginnt ihr Wachstum im Frühjahr und kommt im Sommer durch ihre Blütenpracht erst so richtig zur Geltung. Auf Grund ihrer langen Ranken findet die Gespensterpflanze immer genau den Platz, den sie für ihr Wachstum benötigt.

Geeignete Standorte und Substrat

In ihrer Heimat, dem südamerikanischen Urwald, bekommt die Pflanze relativ wenig Sonne ab, deshalb ist sie diesbezüglich auch nicht verwöhnt. Im Freien mag sie keine direkte Sonneneinstrahlung, aber inmitten eines hellen bis halbschattigen und vor allem warmen Standortes fühlt sie sich wohl.

  • Das Eintopfen der Gespensterpflanze erfolgt in Kübeln.
  • Im Frühjahr und Sommer eignen sich helle bis halbschattige, warme Plätze.
  • Ein Schutz vor Wind sollte unbedingt gegeben sein.
  • Zum Überwintern mag es die Pflanze zwar hell, aber auch kühler.
  • Die Raumtemperatur im Winterquartier sollte 10 bis 15 Grad Celsius betragen.
  • Zum Eintopfen sollte humusreiches Substrat Verwendung finden, welches man auch mit Perliten anreichern kann.
  • Keinesfalls sollte reine Komposterde zum Einsatz kommen, da die Pflanze die große Dichte an Nährstoffen nicht verträgt.

Die richtige Pflege – das A und O

Damit die Gespensterpflanze ihren Namen als Klettergenie alle Ehren machen kann und ihre rankigen Tentakel ausbreitet, benötigt sie auch die richtige Pflege. Für ein rasches Wachstum sorgt das Gießen mit kalkarmen Wasser oder aufgefangenem Regenwasser. In den warmen Sommermonaten sollte man die Pflanze immer feucht halten, ohne dass man die Erde überwässert. Auch in ihrem Überwinterungsquartier benötigt sie etwas Wasser und es sollte darauf geachtet werden, dass die Erde niemals komplett austrocknet. Um die trockene Umgebungsluft auszugleichen, bietet sich ein Ansprühen der Blätter an.

Pfeifenwinde Gespensterpflanze Herzförmige, grüne Blätter und unzählige wie-violette Blüten im Sommer sind das Markenzeichen der Gespensterpflanze. Damit man lange Freude an der bis zu acht Zentimeter großen Blütenpracht hat, sollte besonders in der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer ausreichend aller 14 Tage gedüngt werden. Auf diese Weise wird nicht nur das Wachstum der Pflanze, sondern auch ihre Gesundheit gefördert.

Spätestens im Frühling oder wenn die Gespensterpflanze in das Überwinterungsquartier Einzug hält, sollten die Ranken bis auf ungefähr 30 cm eingekürzt werden. Das Einkürzen hat zur Folge, dass die Pflanze im Sommer wieder Kraft für die neuen Blüten hat und diese in ihrer Schönheit zu bewundern sind. Wer dem dezimieren der Ranken keine Bedeutung beimisst oder die Verschönerung der Wohnung durch unzählige Triebe nicht beeinflussen möchte, der muss allerdings auch mit weniger Blütenreichtum rechnen. Um die Wuchsform der Geisterpflanze zu korrigieren, können Sie Rankgitter anbringen, die zusätzlich eine Stütze für die schweren Triebe darstellen.

Gespensterpflanze umtopfen

Wenn die Gespensterpflanze eine beachtliche Größe erreicht hat, dann kann man ihr mehr Entfaltung im Wurzelbereich bieten und sie umtopfen. Dazu nimmt man einfach einen größeren Pflanzkübel und befüllt diesen mit Blumenerde, die mit entweder mit Seramis oder auch mit Perlite in einem günstigen Mischungsverhältnis vermischt. Ein Umtopfen verträgt die Gespensterpflanze relativ gut und auch auf ein Vereinzeln des Wurzelballens reagiert sie ganz gelassen. Nach dem Umtopfen ist es wichtig, die Pflanze mit ausreichend Kübeldünger zu behandeln und ihr Feuchtigkeit zukommen zu lassen. Da sie sich sehr schnell vermehrt, werden sich auch die umgetopften Pflanzen sehr rasch wieder an die neuen Gegebenheiten gewöhnen und ihre volle Blüten- und Blätterpracht zur Schau stellen. Man kann die einzelnen Wurzeln auch pikieren und danach in einzelne Töpfe einpflanzen.

Verschiedene Arten der Vermehrung

Pfeifenwinde Typisch für die Gespensterpflanze ist das kleine Säckchen im unteren Bereich der Blüte. Um Samen für die Fortpflanzung auszubilden, werden durch den Duft der Pflanze die Insekten in das geöffnete Auge gelockt. Dort werden dann die Pollen regelrecht aufgewirbelt und der Stempel bestäubt. Wer sich an die Anzucht mit Samen wagen möchte, der sollte stets frische Samen verwenden und er muss mit dafür geeigneter Anzuchterde und einem Aussaatgefäß arbeiten. Dazu werden die dünnen Samenplättchen ungefähr einen halben Zentimeter tief in die angefeuchtete Spezialerde geschüttet. Das Aussaatgefäß sollte warm stehen und gleichmäßig feucht gehalten werden. Auf keinen Fall darf Staunässe entstehen, da sonst die Gefahr des Faulens besteht. Wenn die ersten kleinen Keimlinge sichtbar werden, müssen diese mit Spießen oder anderen Rankhilfen gestützt werden. Haben die Sämlinge eine Höhe von 15 bis 20 Zentimetern erreicht, können sie vereinzelt entnommen und in einen größeren Kübel mit humusreichem Boden und Rankhilfe umgepflanzt werden.

Vermehrung durch Stecklinge

Doch nicht nur durch Samen, sondern auch durch Stecklinge kann man die Gespensterpflanze vermehren. Dazu kann man kleine Stecklinge, am besten im Frühjahr, in einen geeigneten Topf mit Anzuchterde setzen. Nach einiger Zeit fängt die Pflanze an zu wurzeln und kann danach weiter kultiviert werden. Allerdings dauert es eine gewisse Zeit, bis die Stecklinge Wurzeln schlagen und man sollte ungefähr 3 Monate Geduld aufbringen.. Da die Gespensterpflanze sehr schnellwüchsig ist, kann sie bereits nach einem Jahr eine unglaubliche Größe von bis zu 6 Metern erreichen.

Krankheiten und Schädlinge

Auch wenn die Gespensterpflanze als eine eher robuste und widerstandsfähige Pflanze gilt, gibt es doch einige Faktoren, die Krankheiten fördern oder hervorrufen können. Wenn die Blätter im Winter abfallen, ist dies ein normaler Vorgang und man muss sich keine Sorgen machen. Die Blätter wachsen dann im Frühjahr und Sommer wieder nach und die Blütenpracht entfaltet sich auch nach kurzer Zeit wieder. Braune Blattränder allerdings, die zu jeder Jahreszeit vorkommen können, zeugen von einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit. Auf Grund ihrer Herkunft benötigt die Gespensterpflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit und braunen Blattspitzen kann mit einem regelmäßigen Besprühen der Pflanze abgeholfen werden. Auch ein Standortwechsel kann der Pflanze wieder zu einem normalen Wuchsverhalten verhelfen.

Spinnmilben Anders sieht dies bei Schädlingen aus. Vor allem der Befall von Blattläusen oder Spinnmilben kommt bei der Gespensterpflanze relativ oft bei zu trockener Raumluft vor. Dagegen hilft nur regelmäßige Feuchtigkeit sowie eine entsprechende, fachmännische Bekämpfung der Spinnmilben. Alternativ kann ein Abwaschen der Blätter mit Seifenlauge helfen. Bei schwererem Schädlingsbefall helfen leider nur noch im Handel erhältliche Insektizide. Es gibt auch bestimmte Madenarten, die es sich in der Erde gemütlich machen und die Wurzelballen befallen. Hat man einen Verdacht, dann sollte man die Erde umgegraben und die Wurzel genau begutachten. Manchmal hilft auch ein Umtopfen der Pflanzen in eine neue Umgebung. Auf diese Weise kann man einer Ausbreitung von Krankheiten vorbeugen und die Pflanzen können sich wieder erholen.

Fazit
Die Gespensterpflanze ist eine sehr genügsame Pflanze, die ihre Besitzer durch ein schnelles, kräftiges Wachstum und eine herrliche Blütenpracht erfreut. Wenn man ihren Wunsch nach einem feuchten Klima und einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung entspricht, dann wird man lange Freude an dieser exotischen Pflanze haben. Die Gespensterpflanze bereichert nicht nur Terrassen und Balkone auf unnachahmliche Art und Weise, sondern gibt auch Wohnräumen eine ganz besonders faszinierende Atmosphäre.