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Ginkgobaum, Ginkgo, Fächerblattbaum – Pflege

Ginkgobaum

Der Ginkgo ist ein wirklich außergewöhnlicher Baum, ein Überbleibsel aus unserer Urgeschichte. Er hälz unheimlich viel aus und gilt deshalb als kraftspendender Baum, der fast schon verehrt wird. Wenn Sie so einen Kraftspender im Garten gut gebrauchen können, erfahren Sie nachfolgend, wie Sie einen Ginkgobaum pflegen und wann Sie ihn in den Garten pflanzen können.

Ginkgo

Es gibt männliche und weibliche Ginkgobäume. Sie weiblichen Ginkgos setzen mit ihren Samenfrüchten irgendwann Duftmarken, die Sie höchstwahrscheinlich nicht um sich haben möchten. Das dauert zwar etliche Jahre, ist aber trotzdem der Grund, warum viel mehr männliche Fächerblattbäume gepflanzt werden. Glauben Sie diesen Menschen besser, der weibliche Ginkgo stinkt einfach erbärmlich.

Eingewöhnung des Ginkgobaums im Kübel

Ginkgobaum Junge Ginkgos sind in der Jugend alles andere als winterhart, sie sind sogar ziemlich frostempfindlich. Wenn Sie sich einen Ginkgobaum kaufen, sollten Sie ihn deshalb die ersten paar Jahre im Kübel halten. Im Sommer sollte er an einem sonnigen, aber vor starker Mittagssonne geschützten Standort stehen, im Winter in einem frostfreien Raum.

Danach können Sie sich entscheiden, ob der Fächerblattbaum im Kübel bleibt. Vielleicht haben Sie ohnehin einen Kugel-Ginkgos oder Zwerg-Ginkgo erworben, der nicht höher als zwei Meter wird und dafür gedacht ist, sein Leben dauerhaft im Kübel auf Terrasse oder Balkon zu verbringen. Oder Sie ziehen den Ginkgobaum im Kübel einige Jahre heran, bis man ihn in den Garten pflanzen kann.

Pflege im Kübel

Die Pflege des Fächerblattbaums im Kübel ist nicht sonderlich schwierig, Ginkgo-Bäumchen sind eigentlich recht genügsam.

Sie werden in normale, humose Gartenerde gepflanzt und gleichmäßig und regelmäßig bewässert. Staunässe sollte auf jeden Fall vermieden werden. Damit Ihnen das gelingt, sollten Sie den Ginkgo am besten immer erst wässern, wenn der Erdballen schon ziemlich trocken ist.

Ginkgobäume im Kübel bekommen während der Wachstumssaison regelmäßig Volldünger. Am besten langsam wirkenden, organischen Dünger, mindestens zwei Mal pro Saison.

Ginkgobaum Wenn es sich nicht um einen Zwerg-Ginkgo handelt, wird der Fächerblattbaum alle zwei Jahre einen größeren Pflanzbehälter brauchen, in den er nach der Überwinterung umgetopft wird. Sie nehmen den Fächerblattbaum dazu aus dem alten Kübel, ritzen den Wurzelballen leicht an, bis er geöffnet ist und führen einen Wurzelschnitt auf durchführen Kronenbreite durch. Wenn die Erde auf dem Wurzelballen vermost oder verfilzt ist, entfernt man sie. In den neuen Topf kommt eine Drainage, wenn der Ginkgo eingesetzt ist, wird mit frischer Erde aufgefüllt. Danach wird der Ginkgobaum einmal kräftig mit Wasser eingeschlämmt, später wie immer mäßig feucht gehalten.

Nach ein paar Jahren ist der normale Fächerblattbaum im Kübel so groß, dass man ihn in den Garten setzen kann.

Standort für den Ginkgobaum

Bei der Auswahl des passenden Standorts für einen Fächerblattbaum im Garten sollten Sie die Ausmaße bedenken, die ein Ginkgobaum später einmal annehmen kann. Wenn Sie der Empfehlung folgen und sich aus Geruchsgründen für einen männlichen Ginkgobaum entscheiden, kann der bis zu 30 Meter hoch werden. Er wird sich aber eher in einer schlanken, säulenartige Form entwickeln. Wenn Sie einen weiblichen Baum gekauft haben, weil Sie  darauf aus sind die als Delikatesse geltenden Ginkgonüsse ernten zu können, müssen Sie damit rechnen, dass der Baum später eine breite Krone von bis zu 8 Metern Durchmesser entwickelt. Das müssten Sie bei der Auswahl des Standorts berücksichtigen. Der Stamm eines Fächerblattbaums kann bis zu vier Meter Durchmesser erreichen, einigen Platz sollten Sie einem Ginkgobaum also zu gedenken.

Der Standort sollte voll oder teilweise in der Sonne liegen. Der Boden am Standort sollte feucht und tief (ein Ginkgo streckt seine Wurzeln weit in die Tiefe) und gut wasserdurchlässig sein. Sehr gut kommt ein Ginkgobaum mit sandigen Lehmböden zurecht. Er ist aber ziemlich anpassungsfähig und wächst meist auch auf mageren oder verdichteten Böden recht gut.

Ansonsten ist ein Fächerblattbaum seinem Standort gegenüber ziemlich tolerant. Er erträgt fast jeden pH-Wert des Bodens, Luftverunreinigung und Streusalz im Winter, Hitze und Trockenheit.

So pflanzen Sie Ihren Ginkgo

Wenn Ihr Ginkgobaum alt und kräftig genug ist, können Sie ihn an den gewählten Standort in den Garten auspflanzen.

Ginkgobaum Das Einpflanzen im Freien sollte man frühestens versuchen, wenn der Fächerblattbaum mindestens zwei Jahre bei Ihnen im Kübel verbracht hat. Er sollte sich dann jedoch prächtig entwickelt haben. Wenn er noch ziemlich zart aussieht, warten Sie lieber etwas länger.

Das Auspflanzen sollten Sie am besten im Frühjahr angehen. Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen ist, wenn das Bäumchen gerade dabei ist, nach der Auswinterung seine ersten Blätter zu bekommen. So hat der Fächerblattbaum den ganzen Sommer über Zeit, gut einzuwachsen, bis er das erste Mal mit den winterlichen Temperaturen im Freien konfrontiert wird.

Wenn Sie einen Ginkgo im Herbst ins Freiland pflanzen möchten, sollten Sie besser noch ein wenig länger warten. Meist wird empfohlen, dass nur mindestens sechs Jahre alte Ginkgos so robust sind, dass sie sofort nach dem Anpflanzen einem deutschen Winter gewachsen sind.

Ein Ginkgobaum möchte an seinem Standort in ein gut vorbereitetes Pflanzloch gepflanzt werden. Dazu heben Sie vor dem Einsetzen des Baumes ein erheblich größeres Pflanzloch aus, als Sie für den Ginkgo brauchen. Mischen Sie die ausgehobene Erde großzügig mit gutem, reifem Kompost.

Dann werden die Stützpfähle eingesetzt, an den Seiten der tiefen Grube wird der Ginkgobaum später angebunden, damit er schön aufrecht und gerade wächst. Wenn Sie dem Fächerblattbaum keine Stützen mitgeben, müssen Sie damit rechnen, dass er schräg zu einer Seite hin wachsen wird. Die Äste der Ginkgobäume wachsen nämlich in einem fast genauen 90-Grad-Winkel waagerecht zu den Seiten hin aus dem Baum. Diese Wachstumseigentümlichkeit bringt den Ginkgo in aller Regel irgendwann in Schieflage. Wenn Sie ihn in den ersten Jahren seiner Höhenentwicklung am senkrechten Pfosten festbinden, kann das nicht passieren. Dann wird er formschön senkrecht wachsen.

Wenn die Stützpfähle sitzen, geben sie einen Teil der angemischten Erde als Bodengrund unter dem Ginkgo wieder in das Pflanzloch und feuchten diesen Bodengrund schon einmal etwas an. Dann kann der Fächerblattbaum in die Erde, wenn noch nicht geschehen, mit dem oben beim Umtopfen beschriebenen Wurzelschnitt. Er wird gut eingeschlämmt. Meist muss noch ein wenig Erde nachgefüllt werden. Dann werden der frisch gepflanzte Baum und sein Umfeld gut angegossen.

Die Pflege des Fächerblattbaums

Wenn Sie den Ginkgo so weit gebracht haben, dass er ein gartenfähiges Alter erreicht hat, wissen Sie eigentlich schon alles über die Pflege eines Fächerblattbaumes.

Ginkgo Natürlich sollte man ihn die erste Zeit nach dem Auspflanzen gut und gleichmäßig wässern. Ansonsten muss man den frisch gepflanzte Baum in der ersten Zeit lediglich aufmerksam beobachten. Denn das Umpflanzen ist Stress für den Ginkgobaum. In der ersten Zeit braucht er alle seine Kraft, um Wurzeln zu bilden. In dieser Zeit sollte er bis auf notwendige Wasserzuführung wirklich in Ruhe gelassen werden. Nach dem Auspflanzen braucht der Ginkgo einige Zeit, um sich zu erholen.

Erst wenn der erste neue Trieb im oberen Bereich anzeigt, dass der Fächerblattbaum die Einwurzelung erfolgreich hinter sich gebracht hat, können Sie langsam mit dem Düngen beginnen. Ein bis zwei Mal organischen Volldünger pro Saison sollten ausreichen. Ginkgobäume sollten Sie besser nicht mit einer Mulchschicht umgeben, sie mögen offenen, gut durchlüfteten Boden lieber.

Junge Bäume müssen in trockenen Zeiten noch lange zusätzlich gewässert werden. Das sollten Sie durchhalten, bis der Ginkgobaum etwa sechs Meter hoch ist. Das wird einige Zeit dauern. Wenn die Bedingungen günstig sind, wächst ein Ginkgo in seinen ersten 30 Lebensjahren ungefähr 30 cm pro Jahr, zwischen Anfang Juni und Anfang September. Wenn Sie den Ginkgo mit einer Höhe von 1,50 Metern gekauft haben, wird er rund 3 Meter hoch sein, wenn Sie ihn in den Garten setzen. Sie dürfen also noch 10 Jahre wässern, wenn Trockenheit droht. Es kann Ihnen auch passieren, dass Ihr Fächerblattbaum während einer Saison überhaupt nicht zulegt. Allerdings schießt er dafür auch einmal im einem Jahr einen ganzen Meter in die Höhe, fast wie Kinder in der Pubertät.

Allerdings hat der Ginkgobaum die Spezialität aufzuweisen, dass er Langtriebe und Kurztriebe bildet. Die einen wachsen zwischen 20 cm und 1 Meter im Jahr, die anderen nur ein paar Millimeter, wobei die Kurztriebe sich auf einmal ohne Vorwarnung zu Langtrieben entwickeln können. Auch mit vielen zu Langtrieben mutierenden Kurztrieben bleibt ein Ginkgo aber ein Baum für geduldige Gärtner. Dafür wird er auch um die 1.000 Jahre alt.

Schnitt

In den ersten Jahren sollte der Ginkgo im Frühjahr rundum leicht und gleichmäßig beschnitten werden. So fördern Sie die Entwicklung einer schön dichten, leuchtgrünen Blätterkrone, die ab etwa dem 20. Standjahr des Ginkgos Blüten, Früchte und Samen entwickeln soll.

Wenn Ihr Ginkgobaum nach einigen Jahren eine schöne Krone entwickelt hat, ist kein Rückschnitt mehr nötig.

Krankheiten kennt ein Fächerblattbaum nicht

Ginkgo Der Ginkgobaum kann sich schon so lange auf unserer Erde behaupten. Er hat wahrscheinlich bereits jeden Schädling und jeden Krankheitserreger, den die Welt hervorgebracht hat, kennengelernt. Wie alt er ganz genau ist, weiß man nicht. Manche Wissenschaftler geben ihm ein Alter von 300 Millionen Jahren, und dass er eher da war als die Saurier. Also älter als 225 Millionen Jahre ist, das ist gesicherte Übereinkunft.

Der Ginkgo hat in dieser Zeit einige mehr oder weniger kräftige Eiszeiten überlebt. In mehr als 225 Millionen Jahren hatte er wirklich genug Zeit, seine Widerstandskräfte optimal zu entwickeln.

Auf jeden Fall wird er eigentlich nie von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Seine wahrhaft verblüffende Widerstandskraft macht sich aber auch noch in anderen Bereichen bemerkbar. Ein Ginkgo hält Insektenplagen und Pilze, Feuer und Luftverschmutzung, Schneestürme und den Treibhauseffekt, und sogar das Verbrennen unter einer Atombombe quittiert er mit ungerührtem Austrieb einige Zeit später.

Fazit
Der Ginkgobaum ist ein schöner und erstaunlicher Baum. Einmal angewachsen leicht zu pflegen, und Pflanzenschutzmittel brauchen Sie bei ihm ganz sicher nie. Nur der Standort sollte wirklich gut bedacht werden. Bei einem Baum, der über 1000 Jahre alt wird, ist ein Fehler nicht so ganz schnell zu korrigieren.