Gladiolen werden aufgrund der farbenprächtigen Sortenvielfalt und der charakteristischen Blüten gerne in den Garten gepflanzt. Die Zierpflanzen gelten als Sonnenanbeter, die in Mitteleuropa ausdauernd sind, über den Winter aber nicht im Beet gelassen werden können. Die Knollen müssen vor Wintereinbruch ausgegraben und an geeigneten Orten gelagert werden. Eine Überwinterung im Freien ist aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes für viele Gärtner attraktiv. Nun stellt sich die Frage: Kann man Gladiolen auch draußen überwintern?
Gladiolen im Freien überwintern möglich?
Einen festen Platz in zahlreichen Gärten haben Gladiolen aufgrund ihrer Blütenfülle, die sich besonders in den Züchtungen zeigt. Trotz der pflegeleichten Art ist ein großer Aufwand notwendig, sobald der Winter ins Land zieht. Bei Temperaturen unter 4°C können die Knollen der Schwertliliengewächse (bot. Iridaceae) nicht mehr im Freien lagern und müssen mühselig aus der Erde geholt und an einem warmen Ort gelagert werden. Je nach Größe des Beets kann diese Arbeit viel Zeit verschlingen. Viele Gärtner fragen sich, ob es möglich ist, Gladiolen über den Winter draußen zu lagern. Glücklicherweise können die Knollen draußen überwintern, solange die folgenden Punkte beachtet werden:
- winterharte Gladiole verwendet
- Winterschutz vorhanden
- Luftzirkulation ermöglicht
Ansonsten steht der Überwinterung im Freien nichts im Weg. Die Vorbereitung ist deutlich einfacher, solange Sie die geeigneten Gladiolen gepflanzt haben. Klassische Sorten und Arten sind dafür nicht geeignet, speziell solche, die sehr viele Blüten ausbilden. Sobald der Winter eintrifft, sind sie einfach zu schwach, um den Temperaturen standhalten zu können.
Winterharte Gladiolen
Wie im vorigen Abschnitt bereits erklärt, sind es vor allem die winterharten Gladiolus-Sorten, die für eine Überwinterung im Freien geeignet sind. Sie haben dabei die Auswahl einer überschaubaren Menge an Varietäten, die hauptsächlich aus diesen zwei Arten gezüchtet werden:
- Gladiolus nanus
- Gladiolus primulinus
Aus diesen wird ein Großteil der Zwerg-Gladiolen kultiviert, die im Handel erhältlich sind und aufgrund ihrer Eigenschaften deutlich besser für die Überwinterung draußen geeignet sind als ihre größeren Verwandten. Die folgenden Merkmale sind der Grund für die bessere Frosthärte, was das Überwintern der Knollen im Freien möglich macht:
- kleinblütig
- frühere Blütezeit
- allgemein robuster
Zwerg-Gladiolen müssen deutlich weniger Energie für die Blütenbildung aufwenden und haben mehr Zeit bis zum Winter übrig, was die Knollen robuster für den Winter und kühle Temperaturen macht. Aus genau diesem Grund sind sie für die Überwinterung geeignet, selbst bis Temperaturen von -20°C bis -25°C. Natürlich benötigen sie einen Winterschutz, aber der Umzug ins Haus ist nicht notwendig. Die folgenden fünf Sorten können Sie dafür verwenden:
- Zwerg-Gladiole ‚Galaxian‘
- Zwerg-Gladiole ‚Vulcano‘
- Cottage-Gladiole ‚Claudia‘
- Zwerg-Gladiole ‚Las Vegas‘
- Zwerg-Gladiole ‚Elvira‘
Natürlich gibt es noch weitere Zwerg-Gladiolen, die „winterhart“ sind. Schauen Sie sich dafür einfach ein wenig um, denn es finden sich immer wieder neue Varietäten, die von Züchtern vorgestellt werden. Alternativ zu den winterharten Gladiolen können Sie einheimische Arten verwenden, die von Natur aus im Boden überwintern. Dazu gehören:
- Sumpf-Gladiole (bot. Gladiolus palustris)
- Wiesen-Siegwurz (bot. Gladiolus imbricatus)
Aufgrund der deutlich geringeren Menge an Blüten werden die heimischen Vertreter nur selten gezielt im Garten kultiviert. Falls Sie deutlich winterhärtere Gewächse bevorzugen, sollten Sie diese Arten verwenden.
Gladiolen draußen überwintern: Anleitung
Die Überwinterung der Gladiolen wird zum Großteil von den Pflanzen selbst übernommen, wenn Sie winterhart sind. Da es sich bei ihnen dennoch um empfindliche Gewächse handelt, benötigen sie etwas Unterstützung, um nicht zu erfrieren oder verfaulen. Aus diesem Grund erhalten sie einen Winterschutz, der vor Kälte schützt und die Knollen mit ausreichend Frischluft versorgt. Gelangt über die kalte Jahreszeit nicht genügend frischer Sauerstoff an die Knollen, faulen sie und blühen im Frühling nicht. Es wird ein Winterschutz aus den folgenden Materialien verwendet, damit die Gladiolen genügend Luft abbekommen:
- Kompost (nicht vollständig verrottet)
- Reisigzweige
- Laub (trocken)
Wichtig beim Auftragen ist der Zeitpunkt. Sobald die Temperaturen unter die 4°C fallen oder die ersten Nachtfröste auftauchen, sorgen Sie für den Winterschutz. Geben Sie dafür einfach eine Schicht aus einem der genannten Materialien auf. Achten Sie darauf, dass diese nicht zu dicht ist, vor allem wenn Sie den Kompost verwenden. Die Schicht sollte nicht zu dünn sein, damit Feuchtigkeit und Kälte nicht ins Innere dringen. Mehr Aufwand ist nicht mehr notwendig, denn im nächsten Jahr treiben die Knollen hoffentlich von selber wieder aus. Die oberirdischen Pflanzenteile werden über den Winter absterben. Sie können diese vor dem Auftragen des Winterschutzes entfernen, damit die Knollen noch ein wenig Energie für die kommende Jahreszeit sammeln können.