Der Rosenkäfer (Cetonia aurata) aus der Familie der Blatthornkäfer, ist ein glänzend grüner Käfer, und dank seiner schimmernden Färbung einer der farbenprächtigsten einheimischen Insekten. Zudem richtet er kaum Schaden an.
Rosenkäfer erkennen
Der Gemeine Rosenkäfer hat sich einige Jahrzehnte rar gemacht, tritt mittlerweile aber wieder häufiger auf. Er besiedelt Wiesen, Gärten und Waldränder. Ein besonders schöner, grüner Käfer, der allein schon anhand seiner Färbung leicht zu erkennen ist.
- zwischen 14 und 20 mm groß
- hat einen gedrungenen, dicken, rundlichen Körperbau
- Färbung seiner Deckflügel am auffallendsten
- glänzend, metallisch grün, teilweise auch bronzefarben, changierend
- intensiver Goldstich im Glanz seines Panzers (aurata für Gold)
- stabiler Halsschild ähnlich gefärbt, wie der restliche Körper
- Körperunterseite hat rötlich goldene Färbung
- Deckflügel im hinteren Drittel mehrere weiße Flecken und quer verlaufende Bänder
- Flügel miteinander verwachsen, nicht einzeln hochklappbar
- auf der Oberseite mit feinen Härchen bedeckt
- Unterseite dagegen lang und dicht behaart
- männliche Tiere, flache Längsfurche an der Bauchseite
Trotz dessen, das ihre Deckflügel miteinander verwachsen sind, können diese Käfer fliegen. Seitliche Ausbuchtungen ermöglichen das Ausbreiten der Haut- bzw. Hinterflügel. Anstatt ihre Flügel anzuheben, schieben sie die Hinterflügel unter den Flügeldecken hervor. Das hat ein besonders auffälliges und vor allem geräuschvolles Flugbild zur Folge. Seine Zugehörigkeit zu den Blatthornkäfern zeigt sich an den blattartigen Fächerungen an den Enden der Fühler.
Vorkommen
Weltweit gibt es ca. 2600 Rosenkäferarten, von denen zehn in Mitteleuropa vorkommen. In Deutschland ist insbesondere der glänzende grüne Käfer am weitesten verbreitet. Darüber hinaus ist er im Süden und der Mitte Europas anzutreffen. Im Norden Europas findet man ihn eher selten, hier reicht sein Verbreitungsgebiet bis nach Schweden, Finnland und den Süden Norwegens. Vereinzelte Vorkommen gibt es auch in Skandinavien und auf den Britischen Inseln sowie von Kleinasien bis China.
Ernährung
Aktiv ist der Rosenkäfer (Cetonia aurata) von April/Mai bis September. Vorwiegend ernähren sich die erwachsenen (adulten) Tiere von Pollen und Blütenstaub. Teilweise laben sie sich auch an Pflanzensaft, den sie an Wunden von Bäumen oder anderer Pflanzen finden. Die Tiere verschmähen aber auch verdorbenes, nicht geerntetes und am Boden liegendes Obst nicht. Vereinzelt verweilt dieser Käfer eine Zeit lang an den zarten Blüten verschiedener Pflanzen, an denen er genüsslich knabbert, ohne größere Schäden anzurichten. Ein grüner Käfer, der weder an den oberirdischen Pflanzenteilen noch den Wurzeln nennenswerten Schaden anrichtet und darüber hinaus als Humusbildner und Blütenbestäuber im Garten beiträgt.
Ab Mai zu beobachten
Etwa ab April/Mai besiedelt dieser Käfer Landschaftsbereiche, in denen viele Blühpflanzen wachsen. Er kündigt sich mit einem tiefen Brummen an und umschwirrt indes die Pflanzen. In wärmebegünstigten Regionen kann man ihn meist in größerer Zahl beobachten. Die Käfer sitzen auf den Blüten von Rosen, Holunder, Weißdorn, Flieder, Hartriegel, Spiersträuchern, verschiedenen Obstgehölzen, Disteln oder Doldenblütlern, vor allem in den Mittagsstunden. An kühlen und trüben Tagen sind sie eher träge, während sie an sonnigen und warmen Tagen besonders flugaktiv sind. Sie leben nur wenige Monate, wobei vereinzelte Tiere bis in den Oktober hinein aktiv sein können.
Die Larven des Rosenkäfers
Beim Umschichten des Komposthaufens kommen sie ans Tageslicht, die weißen, walnussgroßen und hufeisenförmig gekrümmten Larven von Cetonia aurata, die sogenannten Engerlinge. Im Frühsommer legen die Käfer ihre Eier im Komposthaufen, im Mist von Frühbeeten, moderndem Holz abgestorbener Bäume oder Ameisennestern ab. Die vier bis fünf Zentimeter langen Engerlinge ernähren sich ausschließlich von verrottetem Pflanzenmaterial oder dem Mulm alter Laubbäume.
Sie häuten sich zweimal und bauen sich bei einer Größe von etwa vier bis fünf Zentimetern einen Kokon aus Erde, Sand sowie kleinen Holzresten. All das verkleben sie mit einer Art Sekret, welches sie ausscheiden. In diesem Kokon findet die Verpuppung statt. Bis es schließlich zur Verpuppung kommt, vergehen in der Regel zwei bis drei Jahre, je nach Witterung und Nahrungsangebot. Aber nicht jeder Engerling ist ein Nachkomme des Rosenkäfers, denn sie sind denen des Mai- oder Junikäfers sehr ähnlich.
Unterscheidungsmerkmale zwischen Rosen- und Maikäferlarven
Alles, was wie ein Engerling aussieht, ist in der Regel auch einer. Es gibt hunderte Käferarten, deren Larven Engerlinge sind. Dabei gibt es sowohl Nützlinge als auch Schädlinge, wobei der Rosenkäfer Nützling ist und der Maikäfer ein Schädling. Wenn man etwas genauer hinschaut, kann man speziell bei diesen beiden Arten deutliche Unterschiede erkennen. Die zeigen sich in Form, Größe, Beißwerkzeugen vor allem aber in der Fortbewegungsart. Während Rosenkäferlarven vorn schlanker sind als hinten, sind die des Maikäfers über die gesamte Körperlänge gleich dick. Liegen beide auf einem glatten Untergrund, bewegen sich Rosenkäferlarven in Rückenlage raupenartig vorwärts und Maikäferlarven seitlich liegend und gekrümmt.
Eine besonders geschützte Art
Gemäß der Bundesartenschutzverordnung ist der Goldglänzende oder Gemeine Rosenkäfer (Cetonia aurata) eine besonders geschützte Art. Allerdings steht er nicht auf der Roten Liste gefährdeter Tiere in Deutschland. Gezielte Maßnahmen, ihn zu bekämpfen sind verboten. Sowohl der Käfer als auch seine Engerlinge müssen grundsätzlich toleriert werden. Im Vergleich zu Schädlingen wie Blattläusen, Spinnmilben, Schildläusen oder dem Triebbohrer ist der Rosenkäfer ein eher harmloses Insekt, das in der Regel keinen nennenswerten Schaden anrichtet. Rosenkäferlarven, die man beim Aussieben von Kompost findet, sollten am besten wieder dorthin zurückgesetzt werden.