Dem asiatischen Glücksbambus werden bereits seit mehreren Jahrhunderten magische Fähigkeiten zugeschrieben. Für Gesundheit und ein langes Leben soll er ebenso sorgen, wie für großen Reichtum. Aus diesem Grund ist der Lucky Bamboo, wie der Glücksbambus auch genannt wird, ein beliebtes Geschenk und Mitbringsel – vor allem an Silvester. Aber auch ohne die zugeschriebene glücksbringende Wirkung ist der Glücksbambus eine schmückende Zimmerpflanze, die mit ein wenig Pflege nahezu überall gedeihen kann.
Lucky Bamboo – der Name trügt
Bei dem bekannten Glücksbambus handelt es sich nicht um eine tatsächliche Bambusart, sondern um einen Drachenbaum. Der weitgehend blattlose und in Segmente unterteilte Stiel erzeugt gemeinsam mit den schmalen Blättern jedoch ein Aussehen, das die richtigen Bambusarten zum Verwechseln ähnlich ist.
Und auch bei den Anforderungen an Standort und Pflege teilen sich Glücksbambus und Bambus einige Vorlieben.
Weitere Namen des Glücksbambus
- Lucky Bamboo
- Maispflanze
- Wasserbambus
- Drachenbaum
- Dracaena fragrans stedneri
- Dracaena sanderiana
Pflegeleichter Glücksbringer – der Lucky Bamboo
Der Glücksbambus stellt nur wenige Anforderungen an die Pflege. Der richtige Standort, regelmäßig frisches Wasser und ein wenig Dünger – mehr benötigt der asiatische Glücksbringer nicht. Sogar auf Substrat kann der Lucky Bamboo verzichten. Werden diese Bedingungen erfüllt, danken es die Pflanzen mit raschem Wachstum, Langlebigkeit und stetig neuen Trieben.
Einen grünen Daumen muss also wahrlich niemand haben, um für gutes Gedeihen des Glücksbambus zu sorgen.
Den passenden Standort für den Glücksbambus wählen
Der Lucky Bamboo stammt aus tropischen, also warmen und regenreichen, Gebieten und wächst dort vorzugsweise unter dem Blätterdach höherer Pflanzen. Soll er auch im Zimmer wachsen, müssen daher möglichst ähnliche Zustände geschaffen werden.
- Dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit, wie in Küche oder Bad
- Halbschattiger oder sonniger Standort, stetige pralle Sonne ist dennoch zu vermeiden
- Temperaturen über 18°C
Der Wasserbambus kann auch außerhalb des Hauses für ein exotisches Flair sorgen. Allerdings nur, wenn die Temperaturen stimmen. Sinkt das Thermometer auch in den Nächten nicht mehr deutlich unter 18°C, darf der Glücksbringer ruhig an die frische Luft. Natürlich sollte auch bei diesen Standorten auf eine hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßiges Gießen geachtet werden.
Mögliche Substrate für den kleinen Bambus
Im Handel werden die Maispflanzen zumeist in kleinen, mit Wasser gefüllten, Gefäßen angeboten. Ebenso findet sich der Glücksbringer in feuchter Steckmasse. Und so kann er auch in den eigenen vier Wänden stehen, denn auf Substrat ist der Glücksbambus nicht angewiesen. Es reicht aus, die Pflanze in drei bis vier Zentimeter hohes Wasser zu stellen. Bei einer dauerhaften substratlosen Haltung erhöht sich der Pflegeaufwand jedoch etwas, während die Lebensdauer sinkt.
Neben der Aufbewahrung in bloßem Wasser kann der Glücksbambus nach Ausbildung von Wurzeln auch in der Hydrokultur oder in einem Granulat gepflegt werden.
Die dritte Möglichkeit ist ein Einsetzen in handelsübliche Grünpflanzenerde. Ist diese vorgedüngt, reduziert sich die Pflege der Maispflanze auf ein Minimum. Hierfür sollte die Pflanze allerdings bereits Wurzeln ausgebildet haben.
Den Lucky Bamboo richtig einpflanzen
Vor allem in den Stoßzeiten, also zum Jahreswechsel und an Feiertagen, finden sich im Handel hauptsächlich frisch geschnittene Lucky Bamboos. Diese jungen Pflanzenteile hatten noch keine Zeit, ein Wurzelgeflecht auszubilden. Zwar kann der Glücksbambus auch ohne Wurzeln in ein Substrat gesetzt werden – besser ist es jedoch, damit zu warten. Wird der Wasserbambus in bloßem Wasser gehalten, sind erste Wurzeln meist schneller sichtbar als in Erde oder Hydrokultur.
Zeigt das untere Ende der Pflanze fünf bis zehn Zentimeter lange Wurzeln, ist ein Einpflanzen in Substrat problemlos möglich. Bei sehr dünnen oder bereits sehr hohen Pflanzen sollte eine stabilisierende Pflanzhilfe eingesetzt werden.
Glücksbambus – Wasserwechsel und gießen
- Der Glücksbambus benötigt weiches Wasser, das möglichst frei von Schwermetallen, Schadstoffen und Kalk ist.
- Steht der Lucky Bamboo substratlos im Wasser, reicht ein Auffüllen des Gefäßes bei Bedarf aus. Ein kompletter Wasserwechsel ist nur dann notwendig, wenn Restwasser oder Pflanzgefäß Verschmutzungen aufweisen. Zudem sollte vor allem im Sommer darauf geachtet werden, dass die Wurzeln niemals vollständig trockenliegen.
- In Hydrokultur oder Pflanzenerde stehende Dracaena benötigen eine regelmäßige Wasserzufuhr. Das Substrat sollte stets feucht gehalten werden und darf nicht austrocknen.
- Bei niedriger Luftfeuchtigkeit ist zusätzlich zum Gießen ein Besprühen der Pflanze empfehlenswert
- Zum Gießen und Besprühen ausschließlich Wasser mit Zimmertemperatur verwenden
Lucky Bamboo – wann ist eine Düngung notwendig?
Steht der Glücksbambus ohne Substrat dauerhaft im Wasser, ist eine regelmäßige Düngung notwendig. Gleiches gilt für anorganische Hydrokulturen und Substrate. Denn bei diesen Varianten reichen die vorhandenen Nährstoffe nicht aus, um ein langfristiges Wachstum und die Gesundheit der Pflanze sicherzustellen.
Bei vorgedüngter Pflanzenerde ist eine zusätzliche Düngung hingegen nicht notwendig.
Art des Düngers und Abstände
- Speziellen Glücksbambus- oder Lucky-Bamboo-Dünger aus dem Fachhandel verwenden; dieser kann bei reiner Wasserhaltung, in Hydrokultur und Erde eingesetzt werden
- Alternativ zum Substrat passenden Flüssigdünger, also wahlweise für die Hydrokultur oder in der Erde für grüne Zimmerpflanzen, verwenden
- Dünger nur schwach verdünnt, dafür aber in kurzen Abständen – aller ein bis zwei Wochen – einsetzen
Den Lucky Bamboo umtopfen und umsetzen
Steht der Glücksbambus im Wasser, ist der Wechsel in ein größeres Gefäß nur dann von Nöten, wenn der Drachenbaum zu hoch wird.
In der Hydrokultur und Pflanzenerde ist ein Umtopfen hingegen schon eher notwendig. Durch das häufige Gießen neigt die Erde dazu zu verschlämmen. Und auch Hydrokulturen und Substrate zersetzen sich. Eventuell vorhandene Nährstoffe werden dabei ausgespült, die Rückstände sind anfällig für Fäulnis. Ein jährlicher Wechsel des gewählten Substrats ist daher für Wachstum und Gesundheit der Pflanze erforderlich.
Hierbei sollten die Wurzeln vollständig von alter Erde und Granulat befreit werden. Vor dem erneuten Eintopfen ist ein gründliches Abspülen mit lauwarmem Wasser empfehlenswert.
Pflanzen verschneiden
Das Verschneiden des bambusähnlichen Drachenbaums kann aus drei Gründen erfolgen:
- Entfernung abgestorbener oder kranker Pflanzenteile
- Anregung dichterer Seitentriebe
- Vermehrung der Pflanze
Wer dem Lucky Bamboo eine dichte und ansprechende Optik verleihen möchte, sollte dünne Seitentriebe vorsichtig und eng am Stamm mit einem scharfen Messer entfernen. Dieser Verschnitt sorgt für ein üppigeres Wachstum. Die dabei entstehenden Pflanzenteile können zudem als Stecklinge verwendet werden.
Den Glücksbambus vermehren
Wer den Glücksbambus vermehren möchte, kann – zumindest theoretisch – zwischen drei Varianten wählen:
- Vermehrung durch Triebe
- Vermehrung durch Stammteilung
- Vermehrung durch Samen
Die ersten zwei Methoden erfordern etwas Geduld, denn erste Wurzeln und neue Triebe zeigen sich, selbst bei einer erfolgreichen Vermehrung, erst nach mehreren Wochen oder gar Monaten. Die dritte Variante erweist sich hingegen bereits bei der Gewinnung der Samen als äußerst schwierig. Denn Samen sind nur vorhanden, wenn sich zuvor Blüten gebildet haben. Diese entstehen wiederum erst bei relativ alten Pflanzen – erfahrungsgemäß ab dem 10.Lebensjahr. Befruchtung und Entfernung der kleinen Samen erfordern zusätzliches Geschick, weswegen eine Vermehrung auf diese Weise nicht zu empfehlen ist.
Vermehrung durch Triebe
Die Vermehrung der Maispflanze durch Triebe ist recht einfach, jedoch nicht in jedem Fall von Erfolg gekrönt. Wer aber ohnehin seinen Glücksbambus verschneiden möchte, erhält das Ausgangsmaterial gewissermaßen als Nebenprodukt – hat hierbei also nichts zu verlieren.
- Seitentriebe mit einem scharfen, sauberen und möglichst desinfiziertem Messer vorsichtig direkt am Stamm abtrennen. Für besonders hohe Erfolgschancen sollten die Triebe etwa acht bis zehn Zentimeter lang sein.
- Die losen Triebe müssen mit dem unteren Ende in wenig Wasser gestellt werden.
- Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und Verbesserung des Klimas ist es hilfreich, die jungen Triebe wahlweise mit Frischhaltefolie oder einem transparenten Plastikbeutel abzudecken.
- Zeigen sich erste Wurzeln, können die Jungpflanzen in Erde oder ein anderes Substrat verbracht werden.
Vermehrung durch Stammteilung
Eine Fortpflanzung des Glücksbambus durch Teilung des Stammes ist die einfachste und schnellste Möglichkeit der Vermehrung. Für diese Variante ist es noch nicht einmal erforderlich, auf das Wachsen geeigneter Seitentriebe zu warten.
- Den Stamm in etwa zehn Zentimeter lange Stücke zerteilen. Auch hierfür wieder ein sauberes und scharfes Messer verwenden.
- Die einzelnen Stücke wahlweise mit der unteren Seite in Wasser stellen oder aber so in flaches Wasser legen, das nur etwa die Hälfte des Stammes bedeckt ist.
- Sobald Triebe und Wurzeln ansetzen, können die Pflanzen in Erde oder Substrat gesteckt werden.
Überwinterung
Der Glücksbambus schätzt gleichbleibend hohe Temperaturen, auch im Winter. Da diese aber selbst in Badezimmer und Küche mit Einbruch der kalten Jahreszeit abnehmen, sollte auf einen warmen und hellen Standort geachtet werden. Zugige Fensterbretter müssen vermieden werden.
Ein zusätzliches Problem im Winter ist die zunehmend trockene Raumluft, die durch das Heizen entstehen kann. Regelmäßiges Gießen und zusätzliches Besprühen der Pflanze sind dann erforderlich.
Typische Krankheiten und Schädlinge des Glücksbambus
Als Zimmerpflanze ist der Glücksbambus gegenüber Schädlingen nicht anfällig. Von Krankheiten bleibt sie leider nicht in gleichem Maße verschont. Lucky Bamboo neigt vor allem zu Fäulnis, die Blätter, Stamm und Wurzeln befallen kann.
Typisches Anzeichen für Fäule ist eine gelbliche oder bräunliche Verfärbung der betroffenen Stellen. Sind die Wurzeln erkrankt, kann sich der Pilz auch durch welke, schlaffe Blätter und ein insgesamt schlechteres Wachstum äußern. Zudem wird bei weiterem Fortschreiten ein schimmliger, meist weißer, Belag sichtbar.
In einigen Fällen zeigt sich auch eine plötzliche Gelbfärbung des Stammes, die scheinbar ohne Ursache auftritt. Die Gründe hierfür sind noch unklar, werden aber in einer schleichenden Infektion vermutet.
Was hilft gegen Fäule beim Glücksbambus?
Treten die oben genannten Anzeichen von Fäulnis beim Glücksbambus auf, müssen die befallenen Abschnitte umgehend und großzügig entfernt werden. Das gilt selbst für Wurzeln und den Stamm. Neben den Gelb werdenden Bereichen und Teilen mit sichtbarem Belag, sollten auch die scheinbar gesunden Übergänge abgeschnitten werden. Nur so lässt sich eine Ausbreitung – zumindest vorübergehend – verhindern.
Zusätzlich muss das Gefäß gründlich gereinigt und das Substrat vollständig ausgewechselt werden. Um einen erneuten Befall zu vermeiden, darf auch eine Überprüfung des Standortes, Wässerns und der sonstigen Pflege nicht fehlen. Fäule tritt häufig auf, wenn die Wurzeln zu kalt stehen, das Wasser verunreinigt oder das Substrat verschlämmt ist.
Ist der Wasserbambus giftig?
Der Glücksbambus verspricht zwar Reichtum und Gesundheit, ist aber auch giftig. Für Kinder und Haustiere kann ein Verzehr der Pflanzenteile sogar lebensgefährlich werden. Daher sollte der Lucky Bamboo immer außerhalb der Reichweite von Kindern, Katzen und Co. aufgestellt und standsicher platziert werden. Denn selbst wenn das Pflanzgefäß an sich hoch genug steht, könnte ein unbemerktes Umfallen zur Aufnahme führen.
Fazit
Der Glücksbambus ist eine pflegeleichte Zimmerpflanze, die mit etwas Sonnenlicht, Wasser und dem richtigen Standort schnell wächst und sich sogar von Laien recht problemlos vermehren lässt. Dazu sind die Lucky Bamboos günstig in der Anschaffung, langlebig und wenig anfällig gegenüber Schädlingen. All diese Vorzüge machen aus der kleinen Drachenbaum-Art, die Reichtum und Glück verspricht, eine wunderbare Starterpflanze und ein tolles Geschenk an Menschen mit und ohne grünen Daumen.