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Glücksklee – Aussaat, Pflege und Überwintern

Glücksklee

Glücksklee kennen viele vor allem aus der Zeit um Silvester, wenn er als dekorativer Glücksbringer in kleinen Töpfen verschenkt wird. Leider landet er später viel zu oft im Müll, obwohl er mit ein wenig richtiger Pflege problemlos das ganze Jahr über als wunderschöner Blickfang dienen kann. Geduld bei der Pflege belohnt der Glücksklee sogar mit wunderschönen Blüten.

Topf oder Garten?

Glücksklee oder vierblättriger Sauerklee, wie dieser auch genannt wird, kann im Topf kultiviert werden und dann im Zimmer oder auf dem Balkon stehen. Ebenso kann er jedoch auch frei in den Garten gepflanzt oder gesät werden.

Bei einem Standort im Freien muss aber beachtet werden, dass die Pflanze nicht frosthart ist. Minusgrade werden nur bis zu -10°C ausgehalten und das auch nur für kurze Zeit. Ist der Winter sehr lang oder hart, wird der Glücksklee ihn also nicht überstehen. In diesem Fall ist es notwendig, ihn zur Überwinterung auszugraben und nach drinnen zu verbringen. Im Frühjahr muss er dann natürlich wieder von neuem ausgepflanzt werden.

Wer diesen Aufwand nicht Jahr für Jahr betreiben möchte, sollte sich also für die Kultur im Topf entscheiden oder aber Pflanzschalen einsetzten, die im Herbst einfacher aus dem Beet entfernt werden können.

Standort und Substrat

Wenn es um den Standort geht, ist der Glücksklee in keinster Weise wählerisch. Tatsächlich stellt er nur eine einzige Bedienung an den Pflanzpunkt und diese bezieht sich auf das Licht. Mehrere Stunden Sonne täglich benötigt der vierblättrige Sauerklee, um richtig zu gedeihen.

Ein Fenster oder Balkon mit Südsonne ist optimal. Alternativ können auch Standorte im Osten oder Westen geeignet sein, wenn sie ausreichend Sonneneinstrahlung abbekommen.

Bei der Wahl des Substrates zeigt sich der Glücksklee noch anspruchsloser. Sauer, kalkhaltig oder neutral – hier kann wirklich jedes Substrat verwendet werden. Langfristig optimal ist hochwertige, handelsübliche Blumenerde oder ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost.

Die Hauptsache ist jedoch, dass die Erde keinerlei Schädlinge oder Keime enthält. Billige Erde, die bereits modrig riecht, sollte gemieden werden. Diese ist zwar zunächst kostengünstig, wird der Pflanze aber langfristig schaden und erfordert häufig ein frühzeitiges Umtopfen.

Pflege

Glücksklee Ebenso wie die Wahl des Standortes und Substrates für den Glücksklee ist auch die Pflege mit wenig Aufwand möglich. Bereits mit regelmäßigem Gießen und einer leichten Düngung gibt sich der vierblättrige Sauerklee zufrieden.

Das Verschneiden und Umtopfen ist nur bei Bedarf nötig. Einzig bei der Pflege des Glücksklees vor dem Winter muss etwas Zeit investiert werden. Selbst hierbei zeigt sich die Pflanze aber sehr genügsam.

Gießen

Da der Glücksklee genügsam und recht widerstandsfähig ist, muss bei der Güte des Gießwassers kaum etwas beachtet werden. Steht der Sauerklee frei im Garten oder ohne Überdachung auf dem Balkon, muss er im Normalfall gar nicht gegossen werden.
Hier reicht bereits gelegentlicher Regen aus.

Anders verhält es sich natürlich bei der Kultur als Zimmerpflanze oder wenn das Gewächs überdacht steht. Hier muss gegossen werden. Bei sehr trockener Raumluft sollte die Wassergabe regelmäßig erfolgen. Steht der Glücksklee zu trocken wird er anfälliger gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Bei ausreichendem Ablauf kann der Glücksklee schwemmend gegossen werden, anhaltende Staunässe sollte sich allerdings nicht bilden. Zwischen den einzelnen Wassergaben darf das Substrat ruhig etwas abtrocknen. Vollständig austrocknen sollte es allerdings nicht.

Düngen

Ob ein zusätzliches Düngen des Glücksklees notwendig ist, ist vom gewählten Substrat abhängig. Vorgedüngte, frische Blumenerde oder bereits mit Kompost versetzte Gartenerde erfordert, zumindest in der ersten Zeit, keine Düngung.

Glücksklee Ist die Erde bereits etwas verbraucht oder handelt es sich um einfaches, nicht gedüngtes Substrat, sollte der Glücksklee mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden. Ein flüssiger Volldünger für Blühpflanzen, der dem Gießwasser beigesetzt wird, ist hierfür ideal.

Über Menge und Häufigkeit sollte abhängig vom Zustand der Pflanze entschieden werden. Empfehlenswerter ist eine leichte aber gleichmäßige Düngung des Glücksklees. Das heißt also, dass das gewählte Mittel in starker Verdünnung eingesetzt werden sollte.

Verschneiden

Ein Verschneiden des Glücksklees ist nur dann von Nöten, wenn Blätter vertrocknen, verwelken oder von Schädlingen befallen werden. Ebenso verhält es sich mit den Blüten, die jedoch erst nach etwa zwei Jahren erstmalig auftreten. Ein formgebender oder sonstiger radikaler Schnitt ist nicht notwendig.

Die Ausnahme ist die Vorbereitung auf die Winterruhe, wenn der Glücksklee im Freien kultiviert wird. Werden die Zwiebeln im Herbst ausgegraben, müssen alle grünen Teile der Pflanze entfernt werden.

Umtopfen und Umsetzen

Wurde der Glücksklee zu Silvester gekauft, sollte er im neuen Jahr schnellstmöglich umgetopft werden. Meist ist der Topf zu klein gehalten, um der Pflanze ein üppigeres Aussehen zu verleihen.

Zudem kommt es nicht selten vor, dass die Pflanze bei der Vorzucht stark gedüngt wurde oder bereits sehr lange in dem Blumentopf stand. Die Folge sind deutlich zu lange Wurzeln, die sich ineinander verdrehen. Ebenso oft kommt es vor, dass die Pflanze aufgrund der zu hohen Nährstoffkonzentration bald eingeht.

Beim eigenen Aussäen oder der Kultur im Garten ist ein regelmäßiges Umsetzen oder Umtopfen hingegen nicht notwendig. Vorausgesetzt, der Glücksklee gedeiht. Erst wenn der Topf zu klein wird, die Pflanze umstehende Gewächse einengt oder ein Schädlingsbefall vorliegt, ist ein Wechsel der Erde, des Gefäßes oder Standortes erforderlich. Selbstverständlich sind derartige Maßnahmen auch dann sinnvoll, wenn der vierblättrige Sauerklee nicht gedeiht.

Tipp: Bei einer Haltung als Zimmerpflanze nur ein geringfügig größeres Behältnis wählen. Anderenfalls wird der Glücksklee viel Energie in das Wurzelwachstum leiten, während die Ausbildung von Blätter und Blüten vernachlässigt wird.

Vermehrung

Glücksklee Die Vermehrung des Glücksklees ist gleich auf mehreren Wegen möglich.
Zum einen kann er durch Samen ausgesät werden, die problemlos nach der Blüte gewonnen werden können. Diese Variante ist besonders einfach. Es ist aber ebenfalls möglich, ihn durch Stecklinge, beziehungsweise Absenker, und durch Teilung zu vermehren.

Für die Teilung muss der Glücksklee ausgegraben und die Wurzeln möglichst gleichmäßig und schonend geteilt werden. Im Anschluss werden die so entstandenen Pflanzenhälften getrennt voneinander eingepflanzt.

Bei der Variante mit Stecklingen werden einzelne Blätter mit möglichst langen Stielen abgeschnitten und wahlweise in Wasser gestellt oder direkt in Anzuchterde gesteckt.

Die Aussaat des Glücksklees

Für die Aussaat des Glücksklees werden lediglich einige Samen benötigt, die von den Blüten einer bereits vorhandenen Pflanze gewonnen oder natürlich im Handel erworben werden können.

Aufgrund der anspruchslosen Natur des Glücksklees sind hier keinerlei Besonderheiten zu beachten. Die Samen können mit geringem Abstand auf spezielle Anzuchterde aufgetragen oder direkt auf handelsübliche Blumenerde verbracht werden. Bedeckt werden mit einer dünnen Schicht des gewählten Substrats.

Im Anschluss werden sie reichlich angegossen. Um das Wachstum zu beschleunigen, kann eine transparente Folie aufgelegt werden.

Hilfreiche Hinweise zur Aussaat von Glücksklee:

  • Idealer Zeitpunkt für die Aussaat drinnen ist der Herbst
  • Samen möglichst in Töpfe einbringen
  • Die Töpfe sehr hell und warm stellen
  • tetig feucht halten
  • Falls Folie als Pflanzhilfe eingesetzt wird, diese täglich kurz anheben und die Keimlinge lüften
  • Die jungen Pflanzen können im folgenden Frühjahr oder Sommer bereits nach draußen verbracht werden 

Tipp: Soll die Aussaat direkt im Freien erfolgen, beispielsweise in einem Beet, ist das Frühjahr nach dem letzten Frost der beste Zeitpunkt. Für gewöhnlich liegt dieser Ende Mai.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Spinnmilben Wie bereits erwähnt, ist der Glücksklee äußerst pflegeleicht und widerstandsfähig. Diese Eigenschaften gelten auch für Krankheiten und Schädlinge. So zeigt der vierblättrige Sauerklee nur äußerst selten Parasiten, wie Blattläuse und Spinnmilben.

Ebenso selten sind Viren und Bakterien. Einzig Schimmel und Fäulnis können auftreten. Diese Befälle sind in jedem Fall auf übermäßiges Gießen, Staunässe, fehlende Belüftung oder schlechtes Substrat zurückzuführen. Werden diese Fehler in der Pflege nicht begangen, ist auch nicht mit einer Erkrankung durch Pilze zu rechnen.

Sollte es dennoch einmal dazu kommen, muss das Substrat vollkommen ausgewechselt werden. Weiterhin sollten Wurzeln und Zwiebeln abgespült und im Anschluss getrocknet werden, bevor sie in frische Erde gelangen.

Sind die Zwiebeln und Wurzeln stark befallen, zeigen Beläge oder zersetzen sich bereits, ist der Glücksklee allerdings nicht mehr zu retten. Möglich ist dann nur noch, gesunde Triebe abzuschneiden und aus diesen einen neuen Glücksklee zu ziehen.

Überwinterung im Topf

Wird der Glücksklee im Topf kultiviert, stehen zur Überwinterung zwei Varianten zur Auswahl.

Zum einen kann er ganz normal im Raum verbleiben. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Blätter weiterhin grün bleiben. Meist ist das der Fall, wenn der Glücksklee erst im Winter gekauft – also unter künstlichem Licht gezogen – wurde. Hat der Glücksklee bereits einen normalen Jahreszyklus mit Sonnenlicht durchlebt, wird er jedoch im Herbst braune Blätter zeigen. Die Pflanze bereitet sich so sichtbar selbst auf die folgende Winterruhe vor.

In diesem Fall sollte zunächst das Gießen deutlich reduziert, das Düngen sogar vollständig eingestellt werden. Sind die Blätter vertrocknet oder verwelkt, werden sie komplett abgeschnitten. Der Glücksklee wird nun in ein dunkles Winterquartier verbracht. Dieses sollte kühl aber völlig frostfrei sein. Hierbei gestaltet sich der vierblättrige Sauerklee also einmal anspruchslos. Er kann selbst in einer Abstellkammer oder einem weitestgehend ungeheizten Raum überwintern.

Glücksklee Das Gießen sollte während dieser Zeit, sofern überhaupt notwendig, nur äußerst sparsam durchgeführt werden. In der Zimmerkultur können die Töpfe bereits ab Februar wieder hell gestellt und wie gewohnt gegossen werden.

Überwinterung bei freier Pflanzung im Garten
Steht der Glücksklee frei im Garten oder in einem Topf oder Kübel auf dem Balkon, sollte er im Herbst nach drinnen verbracht werden. Zwar übersteht er milde Winter, in denen die Temperaturen dauerhaft nicht unter -10°C fallen – bei diesen Gegebenheiten zeigt sich aber ein neues Problem.

Denn wird der Glücksklee nicht durch Frost beschädigt, breitet er sich rasend aus. Als Einzelpflanze im Topf oder Kübel führt das lediglich dazu, dass er häufiger umgetopft werden muss. Frei im Garten macht ihn dieses Wachstum jedoch schnell zum Unkraut, das andere Pflanzen negativ beeinflusst.

Es ist also in jedem Fall empfehlenswert, den vierblättrigen Sauerklee in ein Winterquartier zu verbringen. Dazu werden die Zwiebeln ausgegraben. Das im Herbst bereits vertrocknete Grün wird vollständig entfernt. Danach können die Zwiebeln dunkel und trocken lagern.
Nach dem letzten Frost im Frühjahr, für gewöhnlich Ende Mai, können sie wieder eingepflanzt werden.

Tipp: Wer den alljährlichen Aufwand des Ausgrabens nicht betreiben möchte, kann Pflanzschalen benutzen. Im Herbst werden diese samt Glücksklee aus dem Beet genommen. Hierbei ist es ausreichend, die Blätter abzuschneiden. Die Pflanzschale kann samt Erde in ein dunkles und kühles Winterquartier verbracht werden.

Ist der Glücksklee giftig?

Der Glücksklee sieht zwar hübsch aus und soll symbolhaft für mehr Glück sorgen, bei einem direkten Kontakt mit dem Saft der Pflanze oder gar einem Verzehr wirkt der vierblättrige Sauerklee allerdings weniger glücklich. Denn die Blätter sind giftig und wirken bereits auf die Haut reizend. Bei einer versehentlichen Aufnahme können Durchfall, Erbrechen und weitere Vergiftungserscheinungen die Folge sein. Vor allem bei kleinen und empfindlichen Menschen und Tieren können hierdurch sogar lebensbedrohliche Zustände eintreten. Daher sollten Kinder und Haustiere unbedingt ferngehalten werden.

Zudem ist es empfehlenswert, bei der direkten Behandlung oder dem Ausgraben der Zwiebeln Handschuhe zu tragen. Auf diese Weise kann der reizende Pflanzensaft nicht auf die Haut gelangen.

Tipp: Wurde der vierblättrige Sauerklee auf eine Wiese gesät oder befindet sich nahe einer Futterquelle für Kaninchen und Meerschweinchen, sollte er mit einem gut leserlichen Schild kenntlich gemacht werden. Dadurch wird vermieden, dass er versehentlich auf dem Speiseplan der kleinen Haustiere landet.
Fazit
Garten, Balkon oder Zimmer – solange der Glücksklee ausreichend Sonnenlicht erhält, ist er eine dekorative Pflanze an jedem Ort. Dazu ist er so anspruchslos, pflegeleicht und robust, dass selbst Neulinge auf dem Gebiet der Pflanzenpflege problemlos mit dem vierblättrigen Sauerklee zurechtkommen. Geduld bei der Pflege belohnt der Glücksklee sogar mit wunderschönen Blüten.