Gartenpflege Unkrautbekämpfung - Unkraut entfernen

Glyphosat-Unkrautvernichter – Alternativen zur Unkrautvernichtung

Glyphosat

Über Jahrzehnte hinweg gestaltete Glyphosat-Unkrautvernichter fleißigen Hobbygärtnern das arbeitsreiche Leben ein wenig leichter. Anstatt zu hacken, zu jäten oder abzuflämmen, bereiteten Roundup und andere Totalherbizide Unkraut den Garaus – einfach so, indem  die Präparate versprüht wurden. Umweltbewussten Freizeitgärtnern wurde bereits ein wenig mulmig, als sich die toxische Wirkung auf Fische und andere Wasserorganismen herausstellte. Spätestens seit die Weltgesundheitsorganisation Glyphosat-Unkrautvernichter als ‚wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen‘ definierte, herrscht unter Freizeitgärtnern höchste Alarmstufe. Gut zu wissen, dass die Hobbygärtnerei nicht mit solchen chemischen Keulen steht und fällt. Es gibt durchaus realistische Alternativen zur Unkrautvernichtung.

Die beste Methode der Unkrautvernichtung

Der effizienteste Unkrautvernichter lässt Löwenzahn, Giersch und Co. erst gar nicht entstehen. Dieser Plan gelingt auf umweltfreundliche Art und Weise mittels Unkrautvlies. Dabei handelt es sich um ein innovatives Material, das einerseits kein Sonnenlicht hindurch lässt, andererseits luft- und wasserdurchlässig agiert. Die Photosynthese stoppt, sodass Unkraut nicht wachsen kann. Die Versorgung der Wurzeln von Nutz- und Zierpflanzen mit Nährstoffen und Wasser wird nicht behindert, was einen entscheidenden Vorteil gegenüber klassischer Plastikfolie darstellt. Dank der Luftdurchlässigkeit, haben Schimmel und Pilze keine Chance, sich auszubreiten. Überall dort, wo bislang Glyphosat-Unkrautvernichter zum Einsatz kam, dient das unverrottbare Unkrautvlies als kluge Alternative über viele Jahre hinweg.

  • Unkrautbekämpfung auf Wegen und Plätzen
  • im Zier- und Nutzgarten
  • in Kiesbeeten und Steingärten
  • entlang von Gartenteichen
  • in Gewächshäusern

In Stärken von 50 bis 150 Gramm pro Quadratmeter, steht für jeden Einsatzbereich eine geeignete Qualität zur Verfügung. Die einfache Verlegung gelingt selbst mit ungeübter Hand. Nachdem das Erdreich von Steinen, Wurzeln und Unkraut gesäubert wurde, schneiden Sie die Unkrautfolie zurecht und breiten sie aus. Praktische Kunststoffanker dienen der Fixierung. Dort, wo Pflanzen vorgesehen sind, schneiden Sie die Folie X-förmig ein. Das Unkrautvlies wird unsichtbar, wenn Sie es mit Zierkies, Splitt oder Blumenerde bedecken.

Manuelle Unkrautvernichtung

Die klassische Bekämpfung von Unkraut im Garten ist erfreulicherweise nicht mehr verbunden mit einem gebeugten Rücken oder einer schmerzhaften Rutschpartie auf den Knien. Die folgenden Geräte unterstützen Ihre Bemühungen auf ebenso simple, wie wirksame Weise.

Pendelhacke
Mit diesem Werkzeug rücken Sie Unkraut mit einer guten Portion Hartnäckigkeit zu Leibe. Ein zweischneidiges, pendelndes Blatt aus gehärtetem Stahl zieht das Unkraut aus dem Boden und schneidet es ab. Mit jedem Mal, wenn Sie die Pendelhacke zum Einsatz bringen, werden die Wurzeln der Unkräuter schwächer. Letztendlich sterben Samenunkräuter ab, weil ihre Versorgung durch die oberirdischen Pflanzenteile konstant unterbunden wird.

Unkrautstecher
Unkrautbekämpfung Wollen Sie hartnäckigen Wurzelunkräutern an den Kragen, bietet sich ein Unkrautstecher an. Die Funktionsweise basiert auf Edelstahlklingen, die mithilfe eines Pedals tief in den Boden dringen. Ein leichtes Rütteln genügt, um die Erde aufzulockern und das Unkraut herauszuheben. Dank des langen Stiels am ergonomischen Griff, gelingt diese Form der Unkrautvernichtung ganz ohne Bücken.

Sauzahn
Wo selbst ein eleganter Unkrautstecher noch zu grobschlächtig zu Werke geht, bedient sich der Hobbygärtner eines Sauzahns. Inmitten schmaler Pflanzenreihen im Gemüsebeet beispielsweise, holt die 200 Gramm leichte Kralle lästiges Unkraut hervor. Die chemische Keule schwingen mit Glyphosat-Unkrautvernichter will hier niemand mehr.  Dort, wo Beikräuter sich bereits so dicht ansiedelten, dass die Verwendung eines Unkrautstechers zu zeitintensiv wäre, dient der Sauzahn ebenfalls als sinnvolle Alternative.

Grubber
Als dreizahnige Variante des Sauzahns, lockert ein Grubber jedes Beet tiefgründig auf. Optimal geeignet für die Beetvorbereitung im Frühjahr, verschont das Werkzeug kein Beikraut und zieht zugleich die Wurzeln ans Tageslicht. Wichtig zu beachten ist, dass anschließend alle Pflanzenteile gewissenhaft eingesammelt werden, damit sie nicht doch noch keimen.

Fugenbürste
Drahtbürste Glyphosat Verlangt die Unkrautbekämpfung nach einem extra feingliedrig konstruierten Werkzeug, kommt die Fugenbürste ins Spiel. Zwischen Pflastersteinen oder Terrassenplatten verschonen die Stahlborsten weder Gras, noch Klee oder Moos. Den Glyphosat-Unkrautvernichter vermisst hier niemand mehr.

Rigolen mit dem Spaten
Abgeschaut der traditionellen Moorkultivierung, haben Hobbygärtner Rigolen so modifiziert, dass die wirksame Methode im heimischen Nutzgarten angewendet werden kann. Konkret handelt es sich dabei um ein intensives Tiefpflügen, wobei das Erdreich mit dem Spaten umgebrochen wird. Am Ende überdeckt der Unterboden einen unkrautübersäten Oberboden so hoch, dass alle Beikräuter eingehen. Als Arbeitsmittel sind ein Durchwurfsieb und ein Spaten erforderlich.

  • Die Pflanzendecke möglichst tief abmähen oder mit der Sense schneiden
  • Quer zur Bearbeitungsfläche eine Furche ausheben mit der Tiefe von 2 Spatenblättern
  • Den Aushub des ersten Grabens durch das Sieb werfen und seitlich aufhäufen
  • Die Erde der zweiten Furche sieben und in den ersten Graben schaufeln
  • Nach diesem Muster verfahren bis zum letzten Graben, der mit dem Aushub der ersten Furche verfüllt wird

Entsorgt wird das ausgesiebte Unkraut nicht auf dem Kompost, sondern wird verbrannt oder kommt in die Mülltonne.

Hinweis: Vom Einsatz einer Bodenfräse auf dicht verunkrauteten Flächen ist dringend abzuraten. Statt das Problem zu beheben, potenziert sich das Unkrautaufkommen, da die zerteilten Wurzeln allesamt wieder austreiben.

Mulchscheibe Cocodisk
Seit Glyphosat-Unkrautvernichter auf dem Markt ist, verwenden Freizeitgärtner das Präparat insbesondere zur punktuellen Unkrautbekämpfung auf Baumscheiben oder unter Sträuchern. Um an diesen Stellen im Beet ein unkrautfreies Erscheinungsbild zu erhalten, dient die Mulchscheibe Cocodisk als umweltfreundliche Alternative. Gefertigt aus reinen Naturfasern, umschließt die Scheibe den Wurzelhals und unterdrückt dabei das Unkrautwachstum. Als ungemein hilfreich hat sich die Cocodisk zudem erwiesen, Jungpflanzen davor zu schützen, von Beikräutern überwuchert zu werden.

Thermische Alternativen zu Glyphosat-Unkrautvernichter

Ein wirksamer Verbündeter im Kampf gegen das Unkraut ist Hitze. Wem die mechanische Beseitigung von Samen- und Wurzelunkräutern zu anstrengend ist, greift zu folgenden thermischen Geräten, die mittels Gas, Infrarotstrahlung oder kochendem Wasser agieren. Der erforderliche Kraftaufwand reduziert sich auf ein Minimum, ohne dass chemische Substanzen aus einer industriellen Giftküche hierzu nötig wären.

Abflammgerät
Unkrautbekämpfung mit Feuer Hier geht es Unkraut mit extrem hohen Temperaturen an den Kragen. An einem langen Stiel befindet sich eine runde Öffnung, aus der das entzündete Gas ausströmt. Durchschnittlich beträgt die Hitzeentwicklung zwischen 1.800 und 2.000 Grad Celsius.  An kleineren Modellen befindet sich der Gasbehälter unmittelbar am Griff, während Ausführungen für große Areale durch einen langen Schlauch mit einer Gasflasche verbunden sind.

Infrarotstrahlung
Während Glyphosat-Unkrautvernichter erwiesenermaßen den Mikroorganismen im Boden Schaden zufügt, dringt die Infrarotstrahlung nur 1-2 mm tief ins Erdreich ein. Das genügt, um im Unkraut die Eiweißzellen platzen zu lassen. Umgehend setzt ein Welkeprozess ein, ohne die Bodenlebewesen zu behelligen. Da im gleichen Zug die Zellen in Flugsamen zerbersten, haben Sie in der Folge eine lange Zeit Ruhe vor einem erneuten Befall. Das gilt nicht nur für versiegelte Wege, sondern auch für Mauern, auf Baumscheiben oder anderen Orten im Garten, wo sich Unkraut breitmacht.

Hochdruckreiniger
Wenn Sie über einen eigenen Brunnen im Garten verfügen, eröffnet sich Ihnen die Möglichkeit, einen Hochdruckreiniger zur biologischen Waffe gegen Unkraut umzufunktionieren. Das gilt insbesondere für gepflasterte Flächen und Wege, auf denen das lästige Grünzeug wuchert. Zu bedenken ist einzig, dass im Nachlauf herausgesprühter Fugensand aufzukehren und neu zu verfüllen ist.

Tipp: Wird ausgeschwemmtes Fugenmaterial durch Polymersand oder Dansand ersetzt, wirkt diese Maßnahme zusätzlich einer Neubildung von Unkraut entgegen.

Kochendes Wasser
Grundsätzlich ist die Verwendung von Glyphosat-Unkrautvernichter auf versiegelten Flächen streng verboten. Da die Kontrolle dieser Rechtsvorschrift vom Gesetzgeber nur halbherzig oder überhaupt nicht stattfindet, kommt das bedenkliche Präparat auf diese Weise immer wieder zur Anwendung. Dabei erzielt pures, kochendes Wasser einen ähnlichen Effekt auf gekiesten, gepflasterten und sogar gemulchten Wegen.

  • Wasserkocher mit einer Verlängerungsschnur und Wasserschlauch bereitstellen
  • Wasser sprudelnd zum Kochen bringen und auf das Unkraut gießen
  • Am nächsten Tag werden verbrühte Pflanzenteile eingesammelt und entsorgt

Umwelt- und gesundheitsbewusste Freizeitgärtner schicken kochendes Wasser gegen sämtliche Samen- und Wurzelunkräuter ins Rennen. Sollte sich ein Exemplar hartnäckig widersetzen, wird die Prozedur kurzerhand wiederholt.

Einträchtige Koexistenz statt Vernichtung

Die große Mehrheit von Kräuterpflanzen wird erst per Definition zum Unkraut qualifiziert. In Wahrheit sind etliche Pflanzenarten nicht nur essbar, sondern reich an wertvollen Nährstoffen. Die folgende Liste gibt einen Überblick:

  • Brennnesselsamen Brennnesseln (Urtica) bereitet die kundige Hausfrau als gehaltvollen Spinat zu
  • Giersch (Aegopodium podagraria) ergibt einen leckeren Salat im Kombination mit Blattspinat
  • Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) erinnert im Geschmack an Rucola
  • Löwenzahn (Taraxacum) mundet als Spinat oder Salat gleichermaßen, insbesondere mit Giersch kombiniert
  • Sauerampfer (Rumex acetosa) war bereits im Alten Ägypten ein beliebtes Gewürz
  • Vogelmiere (Stellaria media)  ist prall gefüllt mit Vitaminen und kann wie Kopfsalat zubereitet werden
  • Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera) liefert köstliche Samen, die wie Nüsse schmecken

Je frischer die Pflanzen geerntet werden, desto schmackhafter sind sie. Gehen Sie dabei permanent zu Werke, laugen Sie das Gewächs auf Dauer aus, sodass es von selbst eingeht – ganz ohne den Einsatz eines Unkrautvernichters.

Darüber hinaus gedeihen zahlreiche Wildkräuter in freier Natur, die sich mitunter in den Garten verirren. Wer sich mit diesen Gewächsen ein wenig vertraut macht, lernt ihre wohltuende Wirkung kennen und nutzen, statt sie zu bekämpfen. Hierzu zählt beispielsweise Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Dessen Blätter enthalten nicht nur ein angenehmes, pilzähnliches Aroma, das sehr gut zu Wildgerichten passt. Die gepressten Blätter lindern darüber hinaus unangenehmen Juckreiz, beispielsweise nach einer Berührung mit Brennnesseln. Brunnenkresse  (Nasturtium officinale) ist so reich an Vitamin C, dass ein Tee die Abwehrkräfte stärkt und vorbeugend gegen Grippe wirkt.

Fazit
Vor der Brisanz von Glyphosat-Unkrautvernichter kann niemand mehr die Augen verschließen. Es ist an der Zeit, sich der vielfältigen Alternativen zu dieser Form der Unkrautvernichtung bewusst zu werden. Bereits ein schlichter Wasserkocher beseitigt für etliche Wochen lästiges Unkraut. Ganz zu schweigen von thermischen Geräten, wie dem Abflammer oder dem Infrarotstrahler. Darüber hinaus gewinnen traditionellen Methoden einer manuellen Unkrautbekämpfung an Wert, die einhergehen mit einem gesundheitsfördernden Trimm-Dich-Effekt. In mancher Hinsicht sollte über eine friedliche Koexistenz nachgedacht werden, zumindest mit Unkräutern, hinter denen sich in Wahrheit gesunde Rohkost und natürliche Heilkräuter verbergen.