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Goldrute, Goldrutenkraut, Solidago – Pflanzen und Pflege

Solidago

Goldrute, Goldrutenkraut und Solidago – hinter diesen Namen verbirgt sich eine anspruchslose Pflanze, die dennoch nicht bei der reichen Blütenpracht spart.
Weil sie mit wenig Pflege gut auskommt, ist die Goldrute besonders für Einsteiger in die eigene Grünfläche bestens geeignet. Aber auch erfahrene Hobbygärtner mit grünem Daumen werden an den goldfarbenen Blüten und der wilden Erscheinung ihre Freude haben. In zahlreichen Zuchtformen unterschiedlicher Höhe erhältlich, ist Solidago zudem für die verschiedensten Bereiche optimal. Von den kleinen Varianten für den Tischgarten, bis zur Riesen-Goldrute, die als Sichtschutz dienen kann – auch in diesem Bereich kann das Goldrutenkraut also auf der ganzen Linie überzeugen.

Standort und Substrat

Warm und sonnig sollte der Standort der Goldrute sein, dann zeigt sie von Mai bis Oktober eine reiche Blüte. Einen Platz mit lichtem Schatten verträgt sie aber ebenfalls. Sobald es ihr zu dunkel wird, lässt die Anzahl und Leuchtkraft der Blüten aber erheblich nach. Und natürlich muss am Standort der Goldrute ausreichend freie Fläche vorhanden sein, deren Größe sich jedoch an der gewählten Sorte orientieren sollte.

So passt die Zwerg-Goldrute mit einer Höhe von maximal 40 cm gut auf niedrig bewachsene Beete und in kleine Nischen. Für die Riesen-Goldrute mit bis zu 200 cm Höhe muss es schon ein größerer Platz sein, der auch nach oben viel Freiraum bietet.

Hinweis: Goldrutenkraut ist während der Blüte besonders anziehend für Bienen und andere nützliche Insekten. Allergiker sollten die Bienenweide zur Sicherheit also nicht zu nah an häufig genutzte Bereiche pflanzen.

Das Goldrutenkraut stellt keine besonderen Ansprüche an das Substrat. Optimal gedeiht die Pflanze jedoch in lehmig-sandiger Erde, die mäßig nährstoffreich und durchlässig ist. Normaler Gartenboden, bei Bedarf mit Lehmpulver und Sand vermischt, ist langfristig die beste Wahl.

Pflanzenerde oder Kübelerde erfüllt den Zweck ebenfalls.

Pflanzen

Bei dem Pflanzen der Solidago muss lediglich der Zeitpunkt Beachtung finden. Am günstigsten ist das späte Frühjahr, nach dem letzten Frost. Denn die jungen Goldruten sind noch etwas empfindlich gegenüber Minustemperaturen. Einmal angewachsen, zeigt sich das Goldrutenkraut kalten Temperaturen gegenüber aber sehr robust.

Goldrutenkraut als Plage

Goldrutenkraut kann sich recht schnell ausbreiten, wenn ihm keine Grenzen geboten werden. Dabei schafft es die anspruchslose Pflanze auch, andere Gewächse zu verdrängen. Wer das vermeiden möchte, sollte schon bei dem Einsetzen für örtliche Begrenzung sorgen. Geeignet hierfür ist eine handelsübliche Wurzelgrenze.

Alternativ kann eine Zuchtform gewählt werden, die sich über Wurzeln kaum ausbreitet, wie beispielsweise die in Horsten wachsende Goldbandrute.
Goldrute Neben den Wurzeln werden auch die Samen zum potenziellen Problem für umliegende Gewächse. Nach der Blütezeit streuen sich diese von allein und über Wind verbreitet in der näheren Umgebung aus. Im Folgejahr können daraus zahlreiche Nachkommen entstehen, die zur ernst zu nehmenden Konkurrenz für andere Pflanzen werden. Um dies zu verhindern, bietet sich das Entfernen des Samens an. Am einfachsten wird das durch einen rechtzeitigen Verschnitt erreicht. Sobald die Blüten langsam welken und austrocknen, sollten sie abgeschnitten werden. Dann haben die Samen keine Gelegenheit, sich zu verselbstständigen.
Durch die lange Blütezeit der Solidago von Mai bis Oktober muss dafür häufiger zur Schere gegriffen werden. Eine Kontrolle aller zwei Wochen reicht in der Regel aber aus.

Pflege

Bei der Pflege der Solidago sollten Gärtner mit Zurückhaltung glänzen. Vor allem dann, wenn die Goldrute frei in den Garten gepflanzt wurde. Denn im Grunde ist die Pflanze ein Selbstversorger, der nur selten Hilfe benötigt.

Gießen, Düngen, Verschnitt und Verjüngung müssen aber dennoch hin und wieder auf dem Programm stehen.

Gießen und Düngen

Trockenheit hält die Goldrute gut aus. Regelmäßige Wassergaben sind daher nur bei der Kultur im Kübel oder Topf notwendig. Vor allem, wenn das Pflanzgefäß überdacht steht.

Frei in den Garten gesetzt versorgt sich die Solidago hingegen selbst. Auch hier ist es aber sinnvoll, in längeren Trockenphasen zu Schlauch oder Gießkanne zu greifen. Die zusätzlichen Wassergaben treiben nicht nur das Wachstum voran, sie können ebenso die Blüte verlängern und dafür sorgen, dass das Goldrutenkraut weniger anfällig ist.

Goldrute Solidago benötigt trotz der reichen Blüte und des recht schnellen Wachstums nur wenige Nährstoffe. Eine Düngung ist bei mäßig nährstoffreichem Substrat daher nicht unbedingt notwendig.

Wer der Goldrute dennoch etwas Gutes tun möchte, greift am besten im Frühjahr zu einem organischen Düngemittel. Eine kleine Menge Kompost oder Hornspäne, die leicht an der Oberfläche des Substrats eingearbeitet wird, reichen vollkommen aus. Im Anschluss sollte reichlich gegossen werden, damit sich die Nährstoffe gut im Boden verteilen können.

Kultur in Topf und Kübel

Solidago kann problemlos in Pflanzgefäßen gezogen werden. Auch hier ist ein Standort in der Sonne optimal, der möglichst warm ist. Als Substrat eignen sich Pflanzenerde und Kübelerde, die für noch besseres Gedeihen mit Sand und Lehmpulver angereichert werden können. Von besonderer Wichtigkeit ist, dass für einen ausreichenden Abfluss gesorgt wird. Keinesfalls sollte sich das Wasser stauen können.

Bekommt die Goldrute in Kübelkultur keinen Regen ab, werden zudem regelmäßige Wassergaben notwendig. Normales Leitungswasser reicht aus, Regenwasser ist dennoch die bessere Wahl. Wurde das Substrat passend gewählt, ist auch im Container nur eine Dünung pro Jahr notwendig. Alternativ zur Düngung kann das Goldrutenkraut mit frischem Substrat versehen werden.

Schneiden

Goldrute Die Goldrute neigt dazu, sich schnell selbst durch ausfallende Samen zu vermehren. Hier sorgt dann auch die Wurzelsperre nicht für einen Schutz gegen Ausbreitung.
Allein der gezielte Verschnitt gegen Ende der Blüte kann die unerwünschte Ausbreitung verhindern. Dabei werden schlicht die abgeblühten Bereiche abgeschnitten, bevor die Samen ausfallen können. Sind die Blüten schon sehr trocken, ist es ratsam, während des Schneidens eine Schüssel unterzuhalten oder eine Plane auf dem Boden auszubreiten. Diese Vorsichtsmaßnahme spart später viel Zeit beim lästigen Jäten der unerwünschten Jungpflanzen.

Im Frühjahr wird dann nochmals ein Verschnitt der Goldrute fällig. Wiederum werden lediglich die vertrockneten verwelkten Pflanzenteile abgeschnitten. Am günstigsten ist das Verschneiden an einem nicht allzu sonnigen Tag, bevor die Pflanze selbst austreibt. Völlige Frostfreiheit muss aber nicht abgewartet werden.

Tipp: Das Goldrutenkraut kann man auch gut als Schnittblume verwenden, da es Einkürzungen problemlos verträgt.

Überwintern

Die Goldrute ist, je nach Zuchtform, ausgesprochen winterhart und hält Temperaturen von um die -30°C unbeschadet aus. Im Winter ist es daher nicht notwendig, bei dem frei im Garten stehenden Goldrutenkraut gesonderte Schutzmaßnahmen durchzuführen.

Anders bei der Kultur im Topf oder Kübel. Je kleiner das Gefäß und je weniger Substrat es fasst, desto besser sollte der Schutz ausfallen. Bei größeren Containern ist Gartenvlies als Ummantelung empfehlenswert, kleinere Töpfe sollte man in einem kalten Raum überwintern, der ruhig dunkel sein darf. Das ist möglich, da sich die Energiereserven der Solidago ohnehin in die Wurzeln zurückziehen, also kein Licht benötigt wird.

Vermehrung und Verjüngung

Ältere und größere Goldruten neigen dazu, im Laufe der Zeit immer weniger Blüten hervorzubringen. Selbst wenn für ausreichend Wasser und Nährstoffe gesorgt wird.
Wer ohnehin plant, die Solidago zu vermehren, kann dieses Problem zeitgleich mit lösen.

Zur gezielten Vermehrung ist das folgende Vorgehen notwendig:

  1. Solidago Das Goldrutenkraut wird im Frühjahr ausgegraben und von der Erde befreit.
  2. Der Wurzelstock wird möglichst mittig geteilt, beispielsweise mit einem scharfen Messer oder direkt mit dem Spaten.
  3. Die so entstandenen Teile werden in frisches Substrat eingepflanzt und angegossen.

Die Vermehrung der Goldrute ist also ausgesprochen einfach. Und erfüllt dazu noch einen weiteren Zweck, sie verjüngt die Pflanze. Das Gewächs wird wieder blühfreudiger und zu neuem Austrieb angeregt. Dazu ist die Vermehrung eine gute Gelegenheit, um die Goldrute mit frischem Substrat zu versehen.

Umsetzen und Umtopfen

Solidago darf ruhig über mehrere Jahre hinweg am gleichen Standort stehen, sofern dieser passend gewählt wurde. Ein Umsetzen ist daher nur dann von Nöten, wenn sich der Platz als ungeeignet erweist. Besser ist es, die Pflanze an Ort und Stelle zu teilen und direkt im Anschluss mit frischem Substrat zu versorgen.

Gleiches gilt für die Kultur im Kübel oder Topf. Ein Umtopfen ist nur sinnvoll, wenn die Erde vollkommen ausgewaschen und verbraucht ist oder sich der Topf als zu klein erweist. Ein regelmäßiger Umstieg auf größere Gefäße ist hingegen nicht notwendig.

Typische Krankheiten und Schädlinge

In Hinblick auf Schädlinge und Krankheiten zeigt sich die Solidago ausgesprochen robust und unanfällig. Noch nicht einmal Schneckenfraß ist zu befürchten. Lediglich Mehltau kann an ihr zum Problem werden. Dieser tritt allerdings nur auf, wenn die Pflanze für längere Zeit zu trocken steht. Die beste Vorbeugung sind daher nach Bedarf erfolgende Wassergaben. Liegt bereits ein Befall mit Mehltau vor, der sich durch einen weißen, mehligen oder pudrigen Belag auf den Blättern äußert, kann mandiesen mit verdünnter Milch bekämpfen. Dazu wird eine Lösung aus einem Teil Milch und acht bis neun Teilen Wasser angemischt und auf die Pflanze gesprüht. Nach einer Einwirkzeit von 30 bis 60 Minuten wird die Lösung mit klarem Wasser abgespült. Bei Bedarf wird die Behandlung nach einer Woche wiederholt.

Solidago

Leiden kann die Goldrute ebenfalls, wenn das Substrat zu viele Nährstoffe enthält. Durch diese wird das Wachstum behindert, die Pflanze wirkt dünn, kraftlos und strauchig. Und kann sogar eingehen. Hier sorgt nur ein Wechsel der Erde für Erholung.

Zu guter Letzt kann an einem zu feuchten Standort, an dem häufig Staunässe herrscht, Fäulnis auftreten. Das ist einfach zu verhindern, wenn das Goldrutenkraut in Topf oder Kübel steht. Bei hohem Grundwasser oder am falschen Standort hilft nur ein Umsetzen.

Ist die Goldrute giftig?

Das Goldrutenkraut kann unbedenklich in Gärten gesetzt werden, in denen Kinder und Haustiere spielen. Denn nicht nur ist es ungiftig, es ist sogar eine Heilpflanze. Die bei einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt wird.

Einzige Ausnahme bilden hier Rinder und Pferde, diese können sich tatsächlich an der Solidago vergiften. Auf der Weide sollten sie also nicht zu finden sein. Zusätzlich ist es möglich, dass das Goldrutenkraut durch den Pflanzensaft eine Kontaktallergie oder durch die Pollen Heuschnupfen auslösen kann. Bei einer bereits bestehenden Empfindlichkeit sind daher entsprechende Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen von Handschuhen, zu ergreifen. Notfalls muss die Goldrute entfernt und gemieden werden.