Auf der Suche nach der richtigen Grillkohle werden zahlreiche Varianten geboten, die unterschiedliche Brenn- und Grilleigenschaften aufweisen. Schon allein die Frage, ob Briketts oder klassische Holzkohle verwendet werden sollte, führt bei vielen zu Kopfzerbrechen. Jede Verarbeitungsform verfügt über andere Eigenschaften und aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, welche sich besser für Ihre Lieblingsart zu grillen eignet.
Holzkohle
Bevor wir zum direkten Vergleich kommen, sollten Sie darüber Bescheid wissen, was die Unterschiede zwischen Holzkohle und Holzkohlebriketts sind. Grillkohle aus Holz ist neben klassischem Brennholz einer der häufigsten Brennstoffe zum Grillen und in zahlreichen Qualitätsstufen erhältlich. Aufgrund der Herstellungsart ist Grillholzkohle ein wenig mit Brennholz zu vergleichen, da es ebenso leicht zu entfachen ist und nach einer Dauer von etwa 30 Minuten glüht. Das führt dazu, dass höhere im direkten Vergleich höhere Temperaturen als bei der Nutzung von Briketts erreicht werden. Lässt sich zum Beispiel das Grillgut nur durch intensive Hitze grillen, ist Holzkohle zu empfehlen. Die größten Nachteile an der Kohle entstehen genau durch diesen Vorteil:
- schnelles Ausbrennen
- hinterlässt viel Asche
Da die Kohle schnell ausbrennt, müssen Sie regelmäßig welche nachlegen, um die gewünschte Hitze aufrecht zu halten. Aus diesem Grund lässt sich die Temperatur schlecht regulieren, was die Kohle ausschließlich gut für direktes Grillen macht. Dafür lässt sich die Kohle im Vergleich zu den Holzkohlebriketts sehr leicht nachlegen, um die Glut aufrecht zu erhalten. Sie müssen hierfür einfach nur weitere Kohlestücke direkt in die Glut legen und je nach Intensität diese noch anzünden, wenn die Glut selbst dazu nicht in der Lage ist. Einer der größten Vorteile bei der Holzkohle ist das Aroma. Wie bei Brennholz bleibt ein Teil des Räucheraromas erhalten und zieht in das Grillgut. Das ist besonders intensiv, wenn Sie Hickory-Grillholzkohle nutzen, da bei diesem das rauchige Aroma am besten zur Geltung kommt. Klassische Holzkohle bietet sich daher gut für die folgenden Grillarten an:
- Würstchen
- Fisch
- dünne Steaks
- Hackfleisch (zum Beispiel Frikadellen oder Burger)
- Gemüse mit viel Feuchtigkeit (zum Beispiel Tomaten)
Kugel- und klassische Holzkohlegrills werden neben Lagerfeuern mit der Grillkohle verwendet. Jedoch sollten Sie aufgrund der Struktur die Glut und vor allem das frische Feuer nicht außer Acht lassen, da dieses nicht so sicher wie die Briketts ist. Die Gefahr auf ein versehentliches Feuer ist einfach größer. Falls Sie dem schnellen Ausglühen der Kohle entgegenwirken wollen, sollten Sie auf qualitativ hochwertige Produkte setzen. Discounter- oder Supermarkt-Kohle ist sehr schnell aufgebraucht und sorgt für eine schlechte Hitzeentwicklung. Je besser das verwendete Holz ist, desto länger hält sich die Glut und Sie müssen erst nach zwei Stunden neue nachlegen, was die Menge der benötigten Grillkohle deutlich reduziert. Für schnelle und hitzeintensive Grillvarianten ist die Kohle ideal.
Briketts aus Holzkohle
Holzkohlenbriketts sind für viele Menschen eine gewünschte Alternative zur eigentlichen Kohle, da diese deutlich länger zum Durchglühen benötigen. Hier müssen Sie mindestens 45 Minuten einrechnen, obwohl manche, sehr hochwertige Briketts sogar 70 Minuten benötigen. Aufgrund der längeren Zeit, bis die Holzkohlebriketts durchgeglüht sind, können Sie diese über einen deutlich längeren Zeitraum als die Grillkohle verwenden. Dabei bleibt die Temperatur der Glut immer auf dem gleichen Level, was sie ideal für Grillgut macht, die nur durch gleichmäßige Hitze gegrillt werden können. Dazu gehören:
- dickeres Fleisch
- Gemüse wie Zucchinos
- Spare Ribs
Sogar ganze Eintöpfe oder Gerichte in einem Dutch Oven lassen sich durch den Einsatz von Holzkohlebriketts zubereiten, da indirektes Grillen perfekt umgesetzt wird. Dafür lässt sich die Hitze nur durch Holz oder Grillkohle erhöhen. Selbst das Nachlegen von weiteren Holzkohlebriketts erweist sich als schwer, da diese nach dem Durchglühen komplett zerfallen und die Glut nicht erhalten bleibt. Dadurch verzögert sich das Grillen manchmal etwas. Handelt es sich um eine hochwertige Qualität wird der Grillvorgang über mehrere Stunden ermöglicht, ohne nachlegen zu müssen. Weitere Vorteile sind:
- sicherer dank geringerer Hitze
- weniger Rauch
- einfach zu stapeln
Wenn Sie selbst kein Räucheraroma für ein bestimmtes Gericht wünschen, sind die Briketts zu empfehlen, da diese aromaneutral sind. Um ein Aroma mit diesen zu ermöglichen, benötigen Sie Räucherchips, Holz oder Kohle. Wenn Sie über einen langen Zeitraum grillen wollen, sollten Sie auf die Holzkohlebriketts setzen.
Holzarten
Holzkohlen kann man theoretisch aus allen Holzarten herstellen, die nicht zu viele Öle enthalten, wie es zum Beispiel bei Teak der Fall ist. Ebenso sollten sie aufgrund der Herstellungsweise nicht zu viel Harz enthalten, was nur noch Hartholz als Grundlage für Grillkohle übrig lässt. Das ist zu vergleichen mit den Holzarten, die man typischerweise zum Grillen verwendet:
- Buche
- Birke
- Esche
- Eiche
- Walnuss
- Hickory
Aufgrund der Eigenschaften wird vor allem Buche als Grundlage für Holzkohlen genutzt. Buchenholz bietet eine lange Brenndauer und ein angenehmes Aroma, das den Geschmack des Grillguts in den Vordergrund rückt. Walnussholz kommt hauptsächlich für Briketts zum Einsatz. Hickory ist ebenfalls als Kohle erhältlich und wird gerne aufgrund des rauchigen Aromas genutzt. Bei der Herstellung der Kohle werden diese Hölzer recht wenig genutzt, da Hersteller meist deutlich höhere Kosten für die Anschaffung des Materials aufwenden müssen. Aus diesem Grund werden viele Holzarten aus den Tropen angeliefert. Gerade Discounter- und häufig sogar Baumarkt-Holzkohlen werden aus Raubbauholz aus den Tropen hergestellt. Wenn Sie chemisch unbehandelte und nicht aus den Tropen stammende Holzkohle suchen, sollten auf folgende DIN-Normen und Siegel achten:
- DIN EN 1860-2: unbehandeltes Holz
- Forest Stewardship Council-Siegel (FSC): kein Tropen- oder Raubbau-Holz
- Programme for the Endorsement of Forest-Zertifikat (PEFC): Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung
- Naturland-Siegel: Holz aus ökologischem Anbau
Trotz dieser Siegel sollten Sie, falls möglich, immer nach einem Hinweis auf das verwendete Holz schauen. Aus diesem Grund bieten sich Internet-Shops hervorragend zum Erwerb von Kohle an, da hier meist in der Produktbeschreibung die verwendete Holzart notiert wird.
Welche Holzkohle brennt am besten?
Sie kennen nun die Unterschiede zwischen den einzelnen Grillkohletypen aus Holz. Wie Sie bereits erkannt haben, werden beide Typen für unterschiedliche Grillarten verwendet. Das müssen Sie vor der Anschaffung der Kohle bedenken, um den passenden Typen für Ihr Grillvorhaben zu wählen. Es kann nicht pauschal gesagt werden, ob Holzkohlestücke besser als ein Brikett sind. Es kommt immer auf den Einsatzzweck an. Setzen Sie bei der Auswahl einer Grillkohle vorzugsweise auf zertifiziertes Buchen- oder Quebrachoholz, da diese die besten Eigenschaften für eine gute Glut aufweisen. Zu guter Letzt sollten Sie einen großen Abstand von Discounter- und Günstigkohle machen. Diese ist meist so schlecht verarbeitet, dass Sie mit den folgenden Problemen zu kämpfen haben:
- äußerst kurze Brenndauer
- schwache Hitzeentwicklung
- unangenehme Geruchentwicklung
- hoher Verbrauch
Setzen Sie stattdessen auf die Produkte von einem der fünf folgenden Hersteller. Einige von diesen sind sogar im Supermarkt erhältlich und leiden nicht an den aufgeführten Problemen. Diese haben sich als besonders effektiv erwiesen und erhalten regelmäßig gute Bewertungen von Kunden und Grillmagazinen:
- Flammenco: Die Marke Flammenco hat sich innerhalb kurzer Zeit einen hervorragenden Namen machen können und die angebotene Kohle wird wärmstens zum Grillen empfohlen. Besonders die Buchen-Grillholzkohle aus deutscher Herstellung sticht heraus, deren Rohstoff aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt. Das verwendete Buchenholz zeigt sich in der Nutzung der Grillholzkohle der Marke, denn diese lässt sich ohne größere Probleme zum Brennen bringen. Sie erzeugt sofort intensive Hitze und glüht für einen langen Zeitraum.
- BlackSellig: BlackSkellig bietet eine qualitativ hochwertige Kohle aus Quebrachoholz an, die unter der Bezeichnung Steakhousekohle angeboten wird. Sie gehört zu den „Dauerbrennern“ in diesem Bereich und überzeugt in Restaurantqualität. Das heißt, sie spritzt nicht und glüht sehr lange, was sie ideal für das Grillen mit hohen Temperaturen macht. Die Temperaturschwankungen bei dieser Kohle sind sehr gering.
- Deuba: Deuba ist vor allem für seine Grillbriketts bekannt, die nach Aussagen von Kunden eine Glühdauer von 90 Minuten bis sechs Stunden haben sollen. Die Größe der Briketts erlaubt das einfache Platzieren und Stapeln im Grill, was das Grillen deutlich angenehmer macht. So verteilt sich die Hitze problemlos und gleichmäßig über die Glühdauer.
- Black Ranch: Eine weitere Marke, die zertifiziertes Quebrachobaumholz nutzt. Die Brenndauer von bis zu vier Stunden, die hohe Hitze- und geringe Rauchentwicklung machen die Steakhousekohle des Herstellers zu einer effektiven Alternative. Gerade der geringe Verbrauch der Kohle soll an langen Grilltagen überzeugen.
- LotusGrill: Die Grillholzkohle der Marke LotusGrill wird in besonders kleinen Stücken geliefert, damit diese selbst auf dem Tischgrill genutzt werden können. Das ermöglicht eine schnelle Nutzung der Kohle, da diese nicht so lange zum Anzünden benötigt. Es wird ausschließlich Buchenholz für diese verwendet, die sehr wenig Eigenaroma erzeugt.
Im Vergleich schneiden noch die Briketts von Heizfuxx und Nestro gut ab, da es sich bei diesen um Grillkohle aus europäischen Harthölzern mit langer Glühdauer handelt.