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10 große schwarze fliegende Käfer mit Bild

Schwarze große Käfer

Käfer gibt es eine Menge. Einige erscheinen in bunten Farben, andere wiederum sind einfach nur groß und schwarz und können sich durch Fliegen fortbewegen. Davon gibt es verschiedene Arten.

Große schwarze Käfer

Hierzulande gibt es eine Vielzahl schwarzer großer fliegender Käfer. Die meisten davon sind in der freien Natur, im Wald, in Parks oder Gärten anzutreffen. Wenige nur gelten als Kulturfolger des Menschen und erobern Haus und Wohnung. Für den Menschen sind sie nicht gefährlich, können aber in Massen auftretend lästig werden. Auch wenn die Käfer Flügel besitzen und fliegen können, tun sich manche dabei etwas schwer. Nachfolgend eine kleine Übersicht mehr oder weniger bekannter großer schwarzer fliegender Käfer.

Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus)

Diese Käferart ist tag- und auch nachtaktiv. Meist sieht man sie in den frühen Abendstunden herumfliegen. Bevorzugt halten sie sich in Obstgärten und Laubwäldern mit altem Baumbestand auf. Hier leben sie im morschen Holz und ernähren sich von Baumsäften.

Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus)
Quelle: Jacek Proszyk, Ciołek matowy, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
  • 16 bis 32 mm lang
  • breiter Kopf
  • punktierter Halsschild und Flügeldecken
  • kräftige scharfe Kiefer und Zangen

Gemeiner Mistkäfer (Geotrupes stercorarius)

Großer Rosskäfer

Sie leben bevorzugt auf lehmigen, steinigen Böden, auf Weiden, in Wäldern und an Wald- und Wegrändern, in den Monaten April bis Oktober. Die Käfer ernähren sich vom Dung größerer Säugetiere. Zur Paarungszeit graben sie darunter eine unterirdische Röhre mit Seitengängen und legen dort die Eier ab und einen Dungvorrat an.

Gemeiner Mistkäfer (Geotrupes stercorarius)
  • 16 bis 25 mm lang
  • blauschwarz metallisch glänzender Körper
  • kurze Fühler, endständig gefiedert
  • Deckflügel längs gefurcht
  • leicht behaart
  • glatter Halsschild
  • macht zirpende Geräusche

Großer Totenkäfer (Blaps mortisaga)

Totenansager

Er gehört zu den Kulturfolgern des Menschen und lebt hauptsächlich in menschlichen Siedlungen, an dunklen Stellen wie Kellern, Ställen und Scheunen. Der Totenkäfer ist nachtaktiv und geht dann auf Nahrungssuche. Er ist Allesfresser und lebt von organischen Abfällen, altem Holz, Exkrementen und Aas. Die Tiere können mehrere Jahre alt werden. Auch wenn sie Flügel haben, sind sie eher selten fliegend zu erleben.

Großer Totenkäfer (Blaps mortisaga)
Quelle: Trekato, Pokatnik zlowieszczek, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
  • 20 bis 31 mm lang
  • schwarz, stumpf glänzend
  • breiter Kopf
  • unregelmäßig gepunktete Flügeldecken
  • flacher, fein gerandeter Halsschild
  • lange schnurförmige Fühler
  • lange kräftige Beine
Hinweis: Bei drohender Gefahr verfällt der Totenkäfer in eine Starre mit ausgestreckten Beinen und sondert dabei aus Drüsen am Hinterteil ein stinkendes Wehrsekret ab.

Hausbock (Hylotrupes bajulus)

Balkenbock, Großer Holzwurm

Bevorzugt hält er sich in totem Nadelholz auf, auch in Gebäuden. Dort nistet sich der Hausbock im Dachstuhl ein. Ausgewachsene Tiere nehmen keine Nahrung auf, lediglich bei Trockenheit etwas Wasser. Sie sind tagaktiv in den Monaten Mai bis September. Die vollständige Entwicklung dauert fünf bis sechs Jahre. Adulte Tiere leben dann nur noch zwei bis drei Wochen.

Hausbock (Hylotrupes bajulus)
Quelle: Siga, Hylotrupes bajulus side, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • 7 bis 26 mm lang
  • schwarz, feine graue Behaarung
  • flacher Körper, schmaler Kopf
  • Halsschild seitlich abgerundet
  • weiße Flecken auf Flügeldecken
  • lange Fühler
  • reichen bis zur Flügeldeckenmitte

Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Er ist der größte Käfer Europas und ein fliegender dazu. Bevorzugt lebt er in Eichen- und Mischwäldern in den Monaten Juni bis Juli und ernährt sich dort von austretenden Baumsäften alter Eichenbäume. Die Entwicklung von der Larve zum Käfer dauert fünf Jahre. Er selbst lebt nur wenige Wochen.

Hirschkäfer (Lucanus cervus), Käferarten
Quelle: Orchi, Lucanus cervus male Orchi 010, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • 35 bis 80 mm lang
  • schwarzbraune Grundfärbung
  • braunrote Deckflügel
  • auf Vorderseite der Vorderschenkel gelbe Flecken
  • bestehen aus Härchen
  • Oberkiefer (Mandibeln) beim Männchen vergrößert
  • können ein Viertel der Körperlänge ausmachen
  • braun-rot gefärbt, auch als „Geweih“ bekannt
  • Weibchen schmale Köpfe und normale Oberkiefer
Hinweis: Der Hirschkäfer wird in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdet geführt.

Kleiner Eichenbockkäfer (Cerambyx scopolii)

Noch ein fliegender Käfer. Er ist von Juli bis Juli in Gärten und an sonnigen Waldrändern auf blühenden Sträuchern und Obstbäumen zu entdecken. Bevorzugt werden dabei Rosen, Weißdorn, Hartriegel oder Holunder. Imagines ernähren sich dabei von Pollen.

Kleiner Eichenbock (Cerambyx scopolii)
Quelle: Pipi69e, Cerambyx scopolii 2010, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
  • 17 bis 28 mm lang
  • einfarbig schwarzer Körper
  • feine graue Behaarung
  • gekörnte Flügeldecken und Halsschild
  • bei Männchen Fühler länger als der Körper

Mehlkäfer (Tenebrio molitor)

Ebenfalls ein fliegender Käfer ist der Mehlkäfer, macht aber selten davon Gebrauch. Er ist einer der häufigsten Kulturfolger des Menschen. Die Tiere leben in verrottetem Holz, in Vogelnestern und auch an dunklen warmen Stellen im Haus. Diese Käferart ist nachtaktiv. Zu ihrer Nahrung zählen neben Getreide auch Mehl und Backwaren.

Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
Quelle: Donald Hobern from Copenhagen, Denmark, Tenebrio molitor (42203443085), Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 2.0
  • 10 bis 18 mm lang
  • langegestreckter schwarzer Körper
  • flacher Kopf
  • längsgerillte und gewölbte Deckflügel
  • Beine und Fühler rotbraun
Hinweis: Die Larven sind als Mehlwürmer bekannt. Sie gelten als Vorratsschädlinge, genau wie die Imagines. Daneben werden die Larven auch an Terrarientiere verfüttert, aber finden auch als menschliche Speise Verwendung.

Sägebock (Prionus coriarius)

Gerberbock

Der Sägebock ist ein nachtaktiver Einzelgänger. Während der Dunkelheit fliegt er zum Licht. Erwachsene Tiere nehmen keine Nahrung mehr auf. Bevorzugt leben sie in alten Bäumen in Laubwäldern. Diese großen schwarzen Käfer sind in der Lage, beim Aneinanderreiben ihrer Hinterbeine und Flügeldecken zirpende Töne zu erzeugen.

Sägebock (Prionus coriarius), schwarze Käfer
Quelle: Pipi69e, Prionus coriarius 2008.07.05, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
  • 18 bis 45 mm lang
  • schwarzbraun glänzender Chitinpanzer
  • Flügeldecken mit je drei Längsrillen
  • lange kräftige und gesägte Fühler
  • Halsschild mit je drei seitlichen Zähnen

Schwarzer Totengräber (Nicrophorus humator)

Er ernährt sich von Aas, Kadavern und auch Pilzen. Der Totengräber wird von dem Aasgeruch kleiner Tiere wie Mäuse, Maulwürfe und Vögel angelockt. Sie unterhöhlen dann die Erde unter diesem und ziehen ihn bis 7 cm tief in den Boden hinein. Dort erfolgt auch die Eiablage. Der erwachsende schwarze Käfer überwintert und kommt im Mai wieder aus ihrem Winterquartier hervor.

Schwarzer Totengräber (Nicrophorus humator)
Quelle: gailhampshire from Cradley, Malvern, U.K, Black Sexton Beetle. Nicrophorus humator. – Flickr – gailhampshire, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY 2.0
  • 18 bis 25 mm lang
  • Deckflügel kürzer als Hinterleib
  • rot-orangefarbene Fühler

Waldbock (Spondylis buprestoides)

Rollenschröter

Der Waldbock ist in Kieferwäldern von Juni bis September anzutreffen. Er ist abends und während der Nacht fliegend unterwegs. Tagsüber verbirgt sich das Insekt unter Baumrinde oder auch unter umgestürzten Bäumen. Imagines nehmen keine Nahrung auf, sondern sie zehren von ihren Fettreserven.

Waldbock (Spondylis buprestoides), schwarze Käfer
Quelle: Francisco Welter-Schultes, Spondylis-buprestoides-05-fws, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0
  • 12 bis 24 mm lang
  • untersetzter, walzenförmiger Körper
  • breiter, langer Halsschild
  • gelbe Haarsaum vorn und hinten
  • grob gepunktete Flügeldecken mit je drei Längsrippen
  • kräftige Oberkiefer
  • kleine Fühler

Häufig gestellte Fragen

Wie sieht der Körperbau bei Käfern aus?

Sie haben einen dreigliedrigen Körper mit sechs Beinen, zwei Fühlern, zwei sklerotisierte (verhärtete) Vorderflügel. Unter diesen befinden sich dann flugtaugliche Flügelpaare.

Wie hoch ist die Lebenserwartung von Käfern?

Käfer machen eine vollständige Entwicklung durch. Diese kann von der Larve bis schließlich zum fertigen Käfer mitunter mehrere Jahre dauern. Die Lebenszeit der Imagines ist dann recht kurz, lediglich drei bis vier Monate, Ausnahme der Große Totengräber wird mehrere Jahre alt. Diese Zeit dient ausschließlich zur Fortpflanzung.