Ohne Zimmerpflanzen sehen die tollste Wohnung, das modernste Haus kühl und traurig aus. Nicht nur das Zimmerpflanzen unsere Räume optisch verschönern, sie sorgen auch für ein besseres Raumklima. Nicht jeder hat einen grünen Daumen, aber das ist auch gar nicht notwendig. Es gibt so pflegeleichte Pflanzen, mit denen kommt jeder zurecht. Außerdem sorgen Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem dafür, dass man nur noch alle paar Wochen gießen muss. Sie erleichtern die Arbeit zunehmend. Man kann nicht alle Zimmerpflanzen über einen Kamm scheren. Es gibt schon ein paar grundlegende Pflegetipps, die wir hier zusammengetragen haben!
Grundlagen der Zimmerpflanzenpflege
Pflanzen haben alle ähnliche Bedürfnisse. Sie brauchen einen guten Standort (Licht, Temperatur und Luft), ein passendes Pflanzsubstrat und dazu Wasser und Nährstoffe. Ab und zu müssen sie umgetopft werden und die eine oder andere Pflanze hat noch so ihre Extrawünsche. Auf alle Fälle muss die Pflege immr an die Bedürfnisse der jeweilige Pflanze angepasst werden.
- Große Unterschiede gibt es bei der Luftfeuchtigkeit. Man unterscheidet grob geringe, mittlere und hohe Luftfeuchte.
- Ein weiterere Faktor ist das Licht. Mag die Pflanze einen hellen oder lieber schattigen Platz? Verträgt sie auch direkte Sonneneinstrahlung? Auch über Mittag? Muss gegebenenfalls Kunstlicht dazugeschaltet werden?
- Wie sieht es mit den Temperaturen aus? Mag die Pflanze es warm, kalt oder eher mittendrinn?
- Auch die Bedürfnisse nach Nährstoffen sind verschieden. Die einen brauchen viel, andere wenig, die meisten liegen im Mittelbereich. Auch die Zeit der Düngung (einmalig, regelmäßig, wie lange, wie oft) ist unterschiedlich.
- Pflanzsubstrate sind auch nicht einheitlich. Das beginnt beim pH-Wert und geht bis zu der Zusammensetzung. Palmen, Kakteen, Zitruspflanzen usw. mögen spezielle Substrate.
Einteilung der Zimmerpflanzen in Gruppen
Man kann Zimmerpflanzen in die unterschiedlichste Gruppen einteilen. Dazu gehören pflegeleichte oder pflegeintensive Pflanzen, Anfängerpflanzen und solche für Fortgeschrittene. Zudem unterscheidet man in Warm- und Kalthauspflanzen, in tropische, subtropische, meditterane Pflanzen sowie in Grün- und Blühpflanzen.
Licht
Licht ist wichtig für Pflanzen, für die Photosynthese (Assimilation). So werden sie mit Energie versorgt, welche widerum für die Ernährung gbraucht wird. Die meisten Zimmerpflanzen mögen einen eher hellen Standort. Direkte Mittagssonne hinter dem Fenster ist aber für etliche zu viel des Guten.
- Meist ist viel Licht nötig, damit sich eine Pflanze wohl fühlt.
- Direkte Mittagssonne am Fenster ohne Gardine ist zu vermeiden!
- Ideal sind Ost- und Westfenter.
- Nordfenster für die Schattenliebhaber.
- Südfenster für ausgewählte Pflanzen, die die Sonne über den ganzen Tag vertragen.
- Einige Pflanzen benötigen im Winter mehr Licht, als zur Verfügung steht. Für sie lohnt die Anschaffung spezieller Pflanzenlampen.
Pflanzsubstrate
Passende Pflanzsubstrate sind wichtig für Zimmerpflanzen, sowol blühende als auch Grünpflanzen. Im Handel gibt es für viele Pflanzengruppen separate Erden, z.B. für Palmen, Sukkulenten, Kakteen, Zitrusgewächse, Orchideen, Bonsai und ganz allgemein die Zimmerpflanzenerde. Bei einigen Pflanzen macht es Sinn, die Erde noch mit einigen Zusatzmaterialien zu verbessern. Dazu gehören Blähton, Bimsstein, Sand, Lavastein, Torf o.ä..
Wichtig ist, hochwertige Erde zu kaufen. Zwar gibt es im Discounter billigere Erde, aber der Preis hat auch seinen Grund. Meist ist sie nicht ausreichend sterilisiert und dadurch bilden sich schnell Pilze (z.B. Schimmerlpilze) auf der Erde. Außerdem gibt es in der Regel jede Menge Insekteneier in diesem Substrat. So können sich in der Blumenerde in der Wohnung Insekten ungehindert ausbreiten. Was auch wichtig ist, ist die Zusammensetzug der Erden. In den billigen Säcken befindet sich zu großen Teilen unverrottetes Material, welches in der warmen Wohnung schnell zu faulen beginnt. Das widerum kann zu Geruchsbelästigung (muffig, faulig) führen und zur Schädigung der Pflanze.
- Spezialerden sind sinnvoll für viele Pflanzen
- Hochwertige Erden verwenden, auch wenn diese teurer sind, es lohnt sich.
Nährstoffversorgung
Viele Nährstoffe und notwendige Dinge wie Wasser, welche die Pflanzen benötigen, ziehen sie aus der Luft und dem Pflanzsubstrat. So nehmen Zimmerpflanzen Kohlendioxid mit den Blättern aus der Luft auf und Wasser mit ihren Wurzeln aus dem Boden. Mit entsprechendem Dünger können wir für weitere Nährstoffe sorgen, damit die Zimmerpflanze sich gut entwickeln kann. Fehlende Mineralien werden hauptsächlich mit dem Gießwasser zugegeben. Die Wurzeln nehmen diese Nährstoffe auf und transportieren sie üerhall in der Pflanze hin, wo sie benötigt werden.
Für gesundes Wachstum sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kali (K) erforderlich. Stickstoff ist wichtig für Grünpflanzen mit viel Blattmasse. Phosphor ist gut für die Blütenbildung und die Ausbildung von Früchten und Kali sorgt für Standfestigkeit. Außerdem enthalten sind Schwefel, Kalzium, Magnesium und mehr. Zu viel Dünger schadet Zimmerpflanzen mehr, als es ihnen nutzt. Man muss deshalb immer auf die Angaben der Packung achten, damit man die Pflanze nicht überdüngt. Im Zweifelfall gilt, weniger ist mehr.
Luftfeuchtigkeit und Temperaturen
Die Luftfeuchtigkeit ist wichtig, damit sich Grünpflanzen wohl fühlen. Gerade in den Wintermonaten, wenn geheizt wird, ist die Feuchte für viele der grünen Mitbewohner deutlich zu gering. Es ist wichtig, den Wert der Luftfeuchte zu kennen. Er lässt sich leicht messen. Man nutzt ein Hygrometer. Ein guter Wert sind 60 % Luftfeuchte. Bei zu geringen Werten, muss etwas getan werden. Am einfachsten ist es, die Pflanzen mit zimmerwarmen, kalkarmen Wasser einzusprühen. Ein Indikator für zu trockene Luft sind braune Blattspitzen.
Am besten mit trockener Luft zurecht kommen Kakteen und Sukkukenten. Dickfleischige Pflanzen mit ledrigen Blättern vertragen trockene Luft besser, als zartblättrige Pflanzen mit dünnen Blättern.
Die meisten Zimmerpflanzen mögen Temperaturen zwischen 18 und 24 °C und das rund ums Jahr. Allerdings kann man das nicht verallgemeinern. Außnahmen bestimmen immer die Regel. Nachts mögen viele Pflanzen etwas kühlere Temperaturen und auch im Winter stehen einige lieber kühler und nicht im warmen Wohnzimmer. Gerade Gewächse, die im Winter eine Ruheperiode einlegen, sollten dann auch kühl stehen!
Beim Kauf sollte man gleich danach fragen, welche Temperaturen von der Zimmerpflanze vertragen werden. Wenn man den genauen Namen der Pflanze weiß, kann man auch in Fachbüchern oder im Internet nachschlagen.
Was viele Zimmerpflanzen gar nicht mögen ist Zugluft am Fenster. Im Winter ist das besonders schlimm. Auch über einer Heizung stehen viele Pflanzen grundverkehrt. Der trockene und heiße Luftstrom wird oft nicht vertragen.
Schädlinge
Schädlinge treten immer mal wieder auf. Sie können eingeschleppt werden oder sie kommen auch durch geöffnete Fenster und Türen. Gesunde Pflanzen kommen deutlich besser mit Schädlingen zurecht als geschwächte. Besonders im Winter, bei trockener Heizungsluft und unzureichenden Lichtverhältnissen breiten sich die Plagegeister schnell und flächendeckend aus. Man erkennt meist die Schäden besser als die Schädlinge an sich. Sind aber schon Schäden zu erkennen, hausen die ungeliebten Gäste meist schon lange an dem Gewächs. Schnelle Hilfe ist gefragt.
- Spinnmilben – schlimmster Schädling der Zimmerpflanzen. Zu erkennen an kleinen Gespinsten, bevorzugt an den jüngsten Trieben und Blütenansätzen. Sichtbar werden sie, wenn man sie mit einem feinen Wassernebel besprüht. Der Schädling saugt den Pflanzensaft aus. Sie vermehren sich massenhaft und richten große Schäden an. Spinnmilben brauchen trockene Luft. Man bekämpft sie mit Luftfeuchte. Also Pflanze sehr wässern und eine Tüte darüberstülpen und verschließen. Einige Tage stehen lassen. Ansonsten muss man Chemie nutzen. Im Fachhandel gibt es viele verschiedene Produkte.
- Blattläuse – bekanntester Schädling an Blüh- und Grünpflanzen. Sie saugen den Pflanzensaft und geben dabei Speichelgifte ab. Die Pflanze wird doppelt geschädigt. Abduschen, meist mehrmals hintereinander, hilft bei wenig Befall. Schwache Seifenlösung bringt ebenfalls Erleichterung. Gut geeignet sind auch systemisch wirkende Mittel, welche von der Pflanze aufgenommen und dann mit gesaugt werden. Sie helfen zuverlässig. Kleine Pflanzen kann man auch komplett unter Wasser tauchen, einige Stunden stehen lassen, das tötet alles ab, außer die Eier. Deshalb den Vorgang nach ein paar Tagen wiederholen.
- Schmierläuse – werden auch Wollläuse genannt. Zu erkennen an kleinen weißen Wattebäuschen, die an den Blättern, Trieben und am Stamm kleben. Sie scheiden eine klebrige Substanz aus und umhüllen sich damit. Schmierläuse saugen den Pflanzensaft aus und scheiden mit ihrem Speichel ein Gift aus. Sie können Pflanzen sehr schaden. Pflanzen müssen isoliert werden. Bekämpfung mit Niem-Öl Produkten und systemisch wirkenden Präparaten. Sie dringen in die Pflanze ein und werden von den Läusen aufgenommen.
- Wurzelälchen – sind winzige Fadenwürmer, welche in der Erde an den Wurzeln saugen. Die Wurzel kann dadurch kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Sie beginnt zu faulen. Die Pflanzen sehen ungesund aus und entwickeln sich nicht weiter. Man muss die Pflanze austopfen und die Wurzel untersuchen, am besten mit einer großen Lupe. Besonders häufig werden Kakteen und Sukkukenten befallen. Hochwertige Blumenerde ist sterilisiert und enthält keine Schädlinge. Rettung bei Befall ist nicht möglich. Alles, auch Gefäße müssen entsorgt werden!
- Thripse – auch Blasenfüße genannt. 1 bis 2 mm lange, braunschwarz gefärbte nsekten. Schmale Flügel mit Fransen, meist schwarz weiß gestreift. Larven gelblichweiß. Sauginsekten, die viel Schaden anrichten können. Zu erkennen an den Saugstellen, erst gelblich, später silbrig. Typisch sind schwarze Kotflecken daneben. Hilfe bringen das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit, Abbrausen, Gelbtafeln oder Raubmilben.
- Schildläuse – zu erkennen an braunen Punkten, manchmal etwas oval auf den Blättern und Trieben und am klebrigen Honigtau, den sie ausscheiden. Saugen den Pflanzensaft und geben dabei Gifte ab. So viel Tiere wie möglich abstreifen, ansonsten handelsübliche Produkte verwenden. Behandlung nach zwei Wochen wiederholen, dann sind die gut geschützten Larven geschlüpft.
Fazit
Auch ohne grünen Daumen kann man wunderschöne Zimmerpflanzen halten. Wichtig ist die richtige Auswahl. Obwohl manche der Gewächse wunderschön aussehen, muss ich von Spontankäufen abraten. Immer erst einmal schauen, ob man für diese Pflanze auch einen geeigneten Platz hat, sommers wie winters. Auch wie intensiv die Pflege aussieht, ist entscheidend. Wer etwas pflegeleichtes sucht, muss genau auswählen. Hilfe bei der Pflanzenpflege bieten passende Töpfe, hauptsächlich durch das Bewässerugssystem. Damit spart man sich den Urlaubsgießer und viel Zeit. Wenn man weiß, was seine Zimmerpflanzen mögen, ist die Pflege meist ein Kinderspiel.