Die Anwendung von Guano-Dünger war aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe lange Zeit beliebt und weit verbreitet. Doch mittlerweile mehren sich die kritischen Stimmen. Hier zeigen wir, worauf dabei zu achten ist und wieso das Mittel gefährlich werden kann.
Was ist Guano?
Der Begriff wurde von den Inka begründet, die damit verrotteten Vogelkot bezeichneten. Es handelt sich dabei also um Dung. Dieser findet sich vor allem an häufig frequentierten Brut- und Nistplätzen. Die ursprüngliche Form besteht aus dem Kot von Seevögeln, wie Pelikanen und Kormoranen.
Mittlerweile werden aber auch die Stoffwechselendprodukte anderer Tierarten darunter gezählt. Robben und Fledermäuse fallen darunter.
Inhaltsstoffe und Vorteile
In dem Düngemittel sind für Pflanzen wichtige Nährstoffe enthalten. Dabei handelt es sich um:
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
- Phosphor
- Stickstoff
Das natürliche Mittel wird dadurch auch als Volldünger beziehungsweise NPK-Dünger gehandelt.
Wer Guano als Dünger anwendet, darf sich unter anderem über folgende positive Auswirkungen freuen:
- Bodenverbesserung
- langsame Freigabe von Nährstoffen
- natürliches Fungizid
- Korrektur des pH-Wertes
Guano richtig anwenden
Aufgrund der hohen Konzentration an Nährstoffen reichen bereits ausgesprochen geringe Mengen aus. Eine pauschale Antwort zu der Dosierung gibt es nicht, da sich alle Pflanzen in ihrem Nährstoffbedarf unterscheiden.
Daher sollten Sie in jedem Fall auf die Angaben des Herstellers achten. Das gilt für alle im Handel erhältlichen Formen. Denn das spezielle Düngemittel ist in mehreren Konsistenzen zu bekommen.
Trockene Form
In der trockenen Form ist Guanodünger ideal für das Umtopfen und die Langzeitdüngung. Erhältlich ist es als:
- Granulat
- Pellets
- Pulver
Wichtig bei der Anwendung sind die folgenden Punkte:
- beim Umsetzen unter den Wurzeln verteilen
- gründlich in die Erde einarbeiten, wenn es zur Düngung genutzt wird oder Auflösen im Wasser
- im Anschluss reichlich gießen, um chemische Verbrennungen an den Wurzeln zu vermeiden
- Mittel gut in das Substrat einarbeiten und gleichmäßig verteilen
Flüssige Form
Der Dünger als flüssige Form lässt sich sehr bequem dem Gießwasser beifügen. Dabei reichen fünf bis zehn Milliliter pro Liter Gießwasser in der Regel vollkommen aus. Wiederum ist den Angaben des Herstellers Folge zu leisten, um eine Überdosierung zu verhindern. Wie viel eingesetzt wird und wie häufig die Düngung erfolgt, ist zudem abhängig von der jeweiligen Pflanze.
Nachteile
Der hohe Gehalt an essenziellen Nährstoffen ist zwar ein entscheidender Vorteil und hat dafür gesorgt, dass Guanodünger sehr beliebt ist, frei von Nachteilen ist dieses Düngemittel jedoch nicht. Unter diesen finden sich beispielsweise:
- Abbau stellt eine Belastung für die Umwelt dar
- Dünger aus Fledermauskot ist häufig teuer
- für Vogel-Guano sind lange Transportwege erforderlich
- Tiere verlieren Brutstätten durch die Gewinnung des Düngers
Unterschiedliche Zusammensetzung beachten
Neben der Unterscheidung von trockenen und flüssigen Formen gibt es auch erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung von Guano und damit bei den Konzentrationen der Inhaltsstoffe. Dabei handelt es sich um die drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium.
Pflanzen haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Versorgung. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Düngemittel stets passend in der Konzentration zu wählen.
Vorsicht: giftig
Direkter Kontakt zu Düngemitteln kann in einigen Fällen schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Das gilt auch für Guano, war zu den Punkten der Kritik beiträgt. Sowohl auf Menschen als auch Tiere wirkt das Mittel potenziell giftig und ätzend. Bereits Hautkontakt kann daher zu Beschwerden führen.
Gelangt das Mittel auf Schleimhäute, in die Augen und Atemwege oder wird verschluckt, sind daher sofortige Maßnahmen erforderlich.
Sicherheitshinweise
Wenn Guanodünger eingesetzt wird, sollten Sie einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.
Dazu gehören:
- direkten Kontakt vermeiden
- Handschuhe verwenden
- Mittel gut in die Erde einarbeiten oder direkt mit Wasser verdünnen
- nur an windstillen Tagen trockenen Dünger einsetzen
- Schutzbrille tragen
Kommt es trotz dieser vorbeugenden Maßnahmen zu Kontakt oder sogar zur Aufnahme von Guano, sind die folgenden Punkte wichtig:
- gründliches Abspülen
- viel Wasser trinken
- bei Beschwerden sofort einen Arzt aufsuchen
Häufig gestellte Fragen
Ja, neben den oben genannten Vorzügen als Düngemittel soll es außerdem auch den Geschmack verbessern.
Ja, es gibt spezielle Flüssigdünger, die im Handel explizit dafür angeboten werden. Die Anwendungsempfehlung entnehmen Sie im Regelfall der Verpackung.
Nein, obwohl Sie hier Exkremente verwenden, wird der Geruch an frischer Luft normalerweise nicht als störend wahrgenommen.