Der Anbau von Gurken soll mit einer reichen Ernte gekrönt werden. Das zumindest ist das anvisierte Ziel. Im Beet haben einige Sorten schlechte Chancen, diese Erwartungen zu erfüllen. Im Gewächshaus dagegen finden sie bessere Lebensbedingungen. Doch damit nicht genug! Das Schneiden der Seitentriebe soll der Gurke weitere Vorteile bringen. Welche sind das, und wie genau wird geschnitten? Erfahren Sie es hier!
Verbesserung der Ernteausbeute
Je mehr seitliche Triebe eine Pflanze austreibt, umso größere Versorgungsarbeit haben ihre Wurzeln mit der Zeit zu leisten. Da aber nicht jeder bzw. nicht der komplette Trieb aus Erntegesichtspunkten nützlich ist, sollte keine Energie für deren Wachstum vergeudet werden. Bei Salat- und Schlangengurken, die ja in erster Linie in einem Gewächshaus angebaut werden, wird durch Schnittmaßnahmen verhindert, dass sie sich bei der Bildung von Seitentrieben verausgaben. Dadurch wird der Fruchtansatz optimiert, was gesunde, höhere und qualitätvolle Erträge einbringt.
Der richtige Zeitpunkt für das Schneiden
Der beste Zeitpunkt für das Schneiden der Seitentriebe an Gurken geht nicht nach dem Kalender, sondern richtet sich am Wachstum der Pflanze aus. Schon bei Jungpflanzen ist Ausgeizen und Einkürzen sinnvoll, um Wildwuchs und zu frühen Fruchtansatz zu verhindern. Bleiben Sie dran und handeln Sie während der Vegetationsperiode erneut, sobald sich neue unerwünschte Triebe zeigen.
Abknipsen statt schneiden
Seitliche Triebe wachsen aus den Blattachseln des Haupttriebes heraus. Wenn zum Schneiden eine Gartenschere oder ein scharfes Messer verwendet wird, kommen sie auch dem Haupttrieb nah. Da er aber weich ist, kann es zu Verletzungen kommen. Um das zu verhindern, werden die Triebe mit den Fingerspitzen abgeknipst. Nur wenn es nicht anders geht, kann Schneidewerkzeug achtsam zum Einsatz kommen. In beiden Fällen ist auf Sauberkeit zu achten, damit keine Krankheiten übertragen werden. Da ein Seitentrieb nicht nachwächst, muss er zum Glück nur einmal entfernt werden.
Anleitung für den unteren Bereich der Gurkenpflanze
Im Gewächshaus wachsen Gurkenpflanzen nach oben, angebunden an eine Rankhilfe. Sie können eine Höhe von bis zu 2 m und mehr erreichen. Dabei erblühen sie über die gesamte Länge. Da die Früchte einer Salatgurke länger als 30 cm werden, würden sie im unteren Bereich der Pflanze die nasse Erde berühren, was Pilzkrankheiten begünstigt. Deswegen dürfen sich die Früchte nicht zu tief bilden:
- alle Seitentriebe bis 60 cm Höhe ausgeizen
- einfach mit den Fingern abknipsen
- auch evtl. vorhandenen Blütenansatz entfernen
- dadurch wird die Knospenbildung oberhalb davon gefördert
Anleitung für den oberen Bereich der Gurkenpflanze
Gurkenpflanzen überragen schnell die Rankhilfe. Dann muss der Hauptrieb der Gurke eingekürzt werden, wobei zwei Seitentriebe belassen und seitlich an der Rankhilfe geleitet werden. Es ist auch möglich, den Haupttrieb am Gewächshausdach weiterzuleiten. Auch zu diesem Zeitpunkt sollte ein Teil der seitlichen Triebe entfernt werden, da sie ansonsten den Haupttrieb zu sehr beschweren würden.
Seitentriebe im mittleren Bereich
Triebe im mittleren Bereich sollen uns eine reiche Ernte bescheren. Sobald sich Fruchtansatz bildet, muss so viel Energie wie möglich dorthin gelenkt werden.
- seitlichen Trieb einkürzen
- so treibt er keine neuen Blätter mehr
- nach zwei kleinen Gürkchen und zwei Blättern abknipsen
- Verzweigungen an Seitentrieben ebenfalls abknipsen
- allerdings schon nach erstem Gürkchen und einem Blatt