Gurkenpflanzen gehören zu den am häufigsten angebauten Gemüsearten. Doch was tun, wenn die Gurken gelb werden und abfallen? Wir klären auf.
Ursachen und Gegenmaßnahmen
Werden Gurken gelb und fallen ab, sind die Fehler in der Regel in der Pflege zu suchen. Aber auch Krankheiten und Schädlinge kommen in Frage. Lesen Sie hier, was Sie dagegen tun können.
Pflege optimieren
Vermeiden Sie Pflegefehler, indem Sie den Gurkenpflanzen optimale Bedingungen in Bezug auf Standort, Wasser- und Nährstoffversorgung verschaffen.
Passenden Standort wählen
Sich gelb färbende Früchte können die Folge ungünstiger Bodenverhältnisse oder von Lichtmangel sein. Gurken (Cucumis sativus) sind Flachwurzler, deren Wurzeln auf eine gute Belüftung angewiesen sind. Bei entsprechenden Problemen sollte man den Boden durchlässiger und humoser machen, wodurch er sich im Frühjahr schneller erwärmt und nicht zum Vernässen neigt.
Gurken benötigen viel Wärme und mindestens sechs Stunden Sonne am Tag. Je weniger Licht, desto höher die Gefahr einer Gelbfärbung der Früchte. Kübelpflanzen kann man bei den ersten Anzeichen an einen sonnigeren Platz stellen. Um die Lichtausbeute ausgepflanzter Exemplare an etwas weniger hellen Standorten zu verbessern, ist es ratsam, einige Blätter zu entfernen.
Richtig wässern
Die häufigste Ursache dafür, dass Gurken gelb werden und absterben, ist eine falsche Bewässerung. Da ihre Wurzeln dicht unter der Oberfläche verlaufen, wo der Boden zuerst austrocknet, benötigen sie ausreichend Wasser. Stehen die Wurzeln jedoch dauerhaft zu nass, wird es problematisch für Pflanze und Früchte. Vor allem besonders schwere Böden neigen zum Vernässen.
- Gießen aussetzen
- erst gießen, wenn Erde gut angetrocknet ist
- Sand in Boden einarbeiten
- macht ihn lockerer und durchlässiger
- sorgt für gute Belüftung der Wurzeln
- auch andauernde Trockenheit problematisch
- Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt empfehlenswert
- schützt vor zu schneller Austrocknung, regt das Bodenleben an
Nährstoffversorgung sicherstellen
Gelb verfärbte Gurken können auch ein Hinweis auf Nährstoff- insbesondere Stickstoffmangel sein, wobei auch die Blätter vergilben. Betreffende Pflanzen zeigen einen kümmerlichen Wuchs, die Blätter sind wesentlich kleiner. Es werden weniger Blüten gebildet und nur kümmerliche Früchte.
- Mangel durch gezielte Nährstoffgabe ausgleichen
- Blattdüngung durch Besprühen mit Brennnesseljauche
- mit reifem Kompost, Hornspänen oder Pferdemist düngen
- oder mit Spezialdünger aus dem Gartenfachhandel
- pH-Wert in regelmäßigen Abständen kontrollieren
- Boden darf nicht zu nass sein
Erntezeitpunkt kennen
Ist der richtige Erntezeitpunkt überschritten, beginnen die Früchte sich gelb zu verfärben. Durch die endende Versorgung werden sie fester, trockener und mehr und mehr gelb. Auch die Kerne bzw. Samen im Innern werden fester, dunkler und erreichen die Keimfähigkeit. Sobald sich die ersten gelben Stellen zeigen, sollten die Früchte schnellstens geerntet werden.
Krankheiten
Bakterielle Weichfäule
Gut entwickelte Gurkenpflanzen bilden oft massenhaft Früchte aus, was durch Lichtmangel und Schlechtwetterperioden noch begünstigt wird. Die Pflanzen können jedoch diese nicht alle optimal versorgen.
- junge Früchte beginnen am Blütenansatz zu faulen
- werden weich, nehmen gelbliche Färbung an und sterben ab
- Pflanze stößt junge Gurken ab
- schützt sich so vor Überlastung
- ganze Pflanze könnte absterben
- befallene Früchte zeitnah entfernen
- im Hausmüll entsorgen
- Pflanze etwas trockener halten
- ausschließlich Wurzelbereich gießen
Schädlinge
Wanzen
Wanzen wie die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) oder die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) sind in Deutschland noch relativ neu. Sie befallen u. a. auch Gurken. An den Früchten kann es zu gelblichen Aufhellungen bzw. Flecken und Deformierungen kommen. Eine erfolgversprechende Bekämpfung im Sinne von Umwelt- und Naturschutz ist derzeit nicht möglich. Um den Befall zu dezimieren, kann man die Tiere aber ablesen.
Thripse
Sie können vor allem Gewächshausgurken gefährlich werden. Sowohl die Blätter als auch die Früchte vergilben durch die Saugtätigkeit der Schädlinge. Auch die Blüten werden befallen. Ein starker Befall führt zu einer Wuchshemmung und zum Abstoßen der Früchte. Zur Bekämpfung bieten sich Nützlinge wie die Raubwanze (Orius laevigatus) und die Raubmilbe (Amblyseius cucumeris) an. Mit Leimtafeln kann man Befallskontrollen durchführen, um einen Befall frühzeitig erkennen und bekämpfen zu können.
Vorbeugende Maßnahmen
Um Ernteeinbußen durch Gelbfärbung und Absterben der Früchte zu vermeiden, kann man in Bezug auf die gesamte Kulturdauer präventiv einiges tun.
- vor Anbaubeginn auf gute Bodenbeschaffenheit achten
- regelmäßige ausgewogene Nährstoffzufuhr gewährleisten
- ausreichend gießen, nasse Blätter vermeiden
- Fruchtwechsel und Fruchtfolge beachten
- nur alle vier Jahre am selben Platz anbauen
- nicht vor Mitte Mai im Freiland auspflanzen
- anfangs vor Kälteeinbruch schützen
- intensive Sonneneinstrahlung durch Schattierung abmildern
- auf konstant hohe Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation achten
- frühzeitig Zahl der Fruchtansätze reduzieren
- Pflanzen mit Pflanzenjauche stärken
Häufig gestellte Fragen
Komplett gelb verfärbte Gurken sind nicht giftig, aber aufgrund des veränderten Geschmacks für den Verzehr ungeeignet. Ausnahme bilden natürlich spezielle gelbe Gurkensorten.
Sobald die ersten Stellen gelb werden und die Enden weicher sind als der Mittelteil, sind sie überreif. Zu diesem Zeitpunkt sind sie in der Regel noch genießbar, haben aber an Qualität eingebüßt.