Wenn sich ein Käfer in die Wohnung verirrt, ist der erste Schreck oft groß. Handelt es sich um ein harmloses Insekt oder einen böswilligen Schädling? Wenn Sie die Art bestimmen, können Sie die passenden Maßnahmen ergreifen.
Häufige grüne und rote Käfer
Grüne und rote Käfer sind in der Wohnung eine Seltenheit. Dennoch kommen insbesondere die folgenden zwei Exemplare regelmäßig im Wohnbereich vor. Mit den folgenden Informationen können Sie diese bestimmen.
Rapskäfer (Brassicogethes aeneus)
- offizieller Name: Rapsglanzkäfer
- bis zu 2 mm groß
- metallisch glänzender Panzer
- verschiedene Farben: grün, blau oder violett
- ovale Körperform
- kleine Härchen auf den Flügeln
- Beine und Fühler mit brauner Färbung
- in ganz Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika verbreitet
- ernähren sich von Kreuzblütlern
- erhebliche Schäden in der Landwirtschaft der Fall
Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
- andere Namen Roter Halsbock oder Gemeiner Bockkäfer
- zwischen 10 und 20 mm lang
- starke Unterschiede zwischen den Geschlechtern
- leichte Verwechslung mit anderen Arten
- Weibchen sind rotbraun mit schwarzem Kopf, mittellange Fühler
- Männchen kleiner und schlanker, teilweise gelbe Färbung
- bevorzugte Ernährung von Pollen und Blütenteilen
- in weiten Teilen Europas verbreitet
- eingeschleppt in Nordamerika
Häufige braune Käfer
Weiter verbreitet sind die braunen Insekten. Wenn Sie in Wohnung oder Haus auf einen braunen Käfer stoßen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um einen der folgenden vier Exemplare handelt. Mit den beschriebenen Eigenschaften können Sie die Art präzise bestimmen.
Brauner Pelzkäfer (Attagenus smirnovi)
- stammt aus der Gattung der Pelzkäfer
- lebt bevorzugt in Häusern und Wohnungen
- häufig an Wohntextilien wie Teppichen
- bis zu 4 mm groß
- dunkelbrauner Kopf und Hals
- hellbraune Flügeldecken mit dichter Behaarung
- stammt natürlich aus Afrika
- mittlerweile auch in Deutschland etabliert
Brotkäfer (Stegobium paniceum)
- im Volksmund als Bücherwurm bekannt
- bis zu drei Millimeter lang
- rotbraune Färbung des gesamten Körpers
- haben einen Chitin-Panzer
- ovaler Körper
- dicht behaarte Flügel
- Längsreihen mit Punkten an den Flügeln
- in Europa sehr verbreitet
- kommt fast ausschließlich in Wohnsiedlungen vor
- kommen ganzjährig vor
- ernähren sich von Backwaren und Gewürzen
- tendenziell in der Küche lebhaft
Kornkäfer (Sitophilus granarius)
- stammt aus Vorderasien
- in Europa am weitesten verbreiteter Schädling für Getreide
- zwischen 2,5 und 5 mm lang
- langgestreckter Körper
- hellbraune Färbung zu Beginn
- wird im Laufe des Lebens immer dunkler
- Rüssel der Männchen dicker als bei Weibchen
- großes Halsschild mit Vertiefungen
- flugunfähige Käfer
- kommt weltweit vor
- befallen Roggen, Gerste, Weizen, Mais und viele weitere Getreidesorten
Parkettkäfer (Lyctus linearis)
- gehören zur Gattung der Lyctus
- schädigt Holzmöbel und Parkettböden
- in Mitteleuropa heimisch
- frisches Holz ist nicht betroffen
- Larven fressen sich durch Holz
- zwischen 2,5 und 5 mm lang
- langer Körper mit rotbrauner-dunkelbrauner Färbung
- kein Brustschild
- gepunktete Flügeldecken mit Behaarung
- kleiner Zahn am Kopf
- kommt auch in Nordamerika vor
- Entwicklung der Larven ab Holzfeuchte von 7-8 %
- erst bestimmen, dann mit Heißluft bekämpfen
Häufige schwarze und dunkle Käfer
Darüber hinaus sind schwarze und dunkle Exemplare weit verbreitet. Um diese zu bestimmen, finden Sie im Folgenden vier häufige Käfer, die immer wieder den Weg in die Wohnung finden.
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus)
- viele Arten landwirtschaftliche Schädlinge
- ernähren sich von Blättern, Knospen und Trieben
- dunkle schwarze Färbung, selten gelbe Farbe
- kräftig entwickelter Rüssel
- in der Dämmerung oder nachts aktiv
- über 1000 Arten der Gattung
- zwischen 3-14 mm lang
- unbehaarter und unebener Rücken
- verbreitet in Europa, Asien und Nordafrika
- Schäden treten von April bis Oktober auf
Gemeiner Pelzkäfer (Attagenus pellio)
- als gemeiner oder gefleckter Pelzkäfer bekannt
- zwischen 3,6 und 6 mm groß
- schwarz gefärbter Körper
- dichte Behaarung, die stellenweise hell ist
- großer Fleck in der Mitte der Flügel
- weltweite Verbreitung
- häufiges Vorkommen in der Nähe der Menschen
- häufig Schäden an Textil, Teppich oder Leder
Mehlkäfer
- wurmartiges Aussehen
- häufig als Mehlwürmer bezeichnet
- Larven und Käfer schädigen Vorräte
- Käfer zwischen 10 und 18 mm lang
- langgestrickter Körper und flacher Kopf
- im Laufe des Lebens immer dunkler, schwarze Färbung ist das Ziel
- weltweit verbreitet
- bevorzugen warme und dunkle Orte
- essen Getreideprodukte und Mehl
Teppichkäfer (Anthrenus scrophulariae)
- häufigste Schädling in menschlichen Wohnungen
- bis zu 4,5 Millimeter groß
- optische Ähnlichkeit mit Marienkäfern
- weltweites Vorkommen, Ausnahme kalte Regionen
- in Europa von Mai bis Juli in freier Natur, ganzjährig bei den Menschen
- schwarze Grundfarbe, andersfarbige Schuppen
- rote Schuppen an den Deckflügeln
- rotes Halsschild, selten gelbe Färbung
- die Larven der Käfer sind dicht behaart
Häufig gestellte Fragen
Normalerweise bevorzugen die Insekten den Sommer, da diese den Winter als Larve überdauern. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass einzelne Arten beheizte Räumlichkeiten als Winterquartier auswählen. Dies ist beispielsweise der Speckkäfer oder Teppichkäfer.
Je nach Ernährung und Lebensraum suchen sich die Käferarten unterschiedliche Räumlichkeiten. Parkettkäfer bevorzugen beispielsweise die Räume mit Holzböden oder -möbelstücken. Brotkäfer siedeln sich in der Küche an, da sich die Larven dort einwandfrei ernähren können.
Die passende Bekämpfungsmethode hängt von dem konkreten Befall ab. Bei Lebensmitteln hilft häufig nur die Entsorgung. Alternativ können Sie die Nahrungsmittel auch in den Backofen packen oder in die Tiefkühltruhe legen. Möbel sollten Sie absaugen und mit Essig reinigen, während Nischen am besten dicht verschlossen werden.
Um das zukünftige Eindringen der Insekten zu verhindern, sollten Sie offensichtliche Nischen verschließen. Zudem empfiehlt sich die Lebensmittelaufbewahrung in geschlossenen Behältern. Die regelmäßige Reinigung der Räumlichkeiten beugt einem Befall ebenfalls vor.
Bei Wanzen handelt es sich um Insekten der Ordnung der Schnabelkerfe. Diese gehören nicht zu den Käfern, sind jedoch eng verwandt mit der Gattung. Die Wanzen mit variabler Färbung suchen häufig ein Winterquartier in Wohnungen. Schäden richten diese nicht an. Es genügt, die Wanzen zu fangen und anschließend nach draußen zu verfrachten.