Hartriegel werden bis 10 Meter hoch, können aber gut eingedämmt werden. Es gibt laubabwerfende und immergrüne Arten. Die Blüten sind oft recht unscheinbar, in der Regel weiß, gelblich oder grünlich. Die Hochblätter darum sind dagegen aber sehr auffällig und dekorativ. Am bekanntesten sind wohl der Rote Hartriegel, der Blumenhartriegel, der Weiße Hartriegel und der Schwedische Hartriegel.
Unterschiede
Der Name Hartriegel kommt von dem besonders harten Holz der Gewächse. Aus diesem wurden häufig Spazierstöcke gefertigt. Man unterscheidet:
- Kornelkirschen – rote Früchte, gelbe Blütenblätter, Blütenstände ohne auffällige Hochblätter
- Amerikanische Blütenhartriegel – rote Früchte, Blütenköpfchen mit auffälligen Hochblättern
- Asiatische Blütenhartriegel – alle Früchte eines Blütenköpfchens siind verwachsen, auffällige Hochblätter
- Stauden-Hartriegel – rote Früchte, auffällige Hochblätter
- Hartriegel – offene Blütendolden, Früchte weiß oder dunkelblau
- Pagoden-Hartriegel – offene Blütendolden, dunkelblaue Früchte
Vorsicht!
Zwar sind Hartriegel für den Menschen nicht wirklich giftig, aber wenn Kinder Pflanzenteile in den Mund stecken, kann das zu Durchfällen führen. Für Meerschweinchen oder Hamster kann die Pflanze lebensgefährlich sein!
Für Vögel wie Drossel. Hausrotschwanz, Kernbeißer, Rotkehlchen, Star und einige mehr sind die Beeren allerdings eine Delikatesse und überhaupt nicht schädlich. Auch Wild und Schmetterlingsraupen mögen diese.
Pflege von Hartriegel
Der Hartriegel ist pflegeleicht. Hat er den richtigen Standort und ein passendes Substrat, macht er nicht viel Mühe. Wissen muss man, dass einige Arten recht groß werden können. Es ist also genügend Platz einzuplanen oder man schneidet regelmäßig zurück, damit der Hartriegel nicht zu üppig gedeiht. Ist Platz vorhanden und Wuchs gewollt, kann man das Gehölz einfach wachsen lassen. Dann hat man die wenigste Arbeit. Allerdings verlieren die Blätter oder auch die farbigen Äste und Zweige mit zunehmendem Alter an Farbintensität. Ein Schnitt schützt davor.
Standort
In Bezug auf den Standort ist der Hartriegel sehr genügsam. Er stellt keine großen Ansprüche.
- Bevorzugt wird ein sonniger bis halbschattiger Standort.
- Einige Sorten kommen auch gut mit recht schattigen Plätzen zurecht, z.B. der Rote Hartriegel.
Pflanzsubstrat
Auch an das Pflanzsubstrat werden nur wenige Anforderungen gestellt. Es darf nur nicht zu feucht oder gar nass sein!
- Ideal ist ein trockener und durchlässiger Boden.
- Bei feuchtem Substrat hilft der Einbau einer Drainage.
- Ständig feuchte Wurzeln faulen.
- Einige Sorten mögen allerdings so trockene Böden gar nicht. Sie mögen ton- oder lehmhaltige Böden, die etwas Wasser speichern können. Auch gedeihen einige Hartriegel sehr gut in der Nähe von Wasser, also am natürlichen Gartenteich.
- Die Sorten, die mehr Feuchtigkeit benötigen, lieben Kompostbeigaben und eine Mulchdecke.
- Für viele Arten ist ein etwas saurer Boden günstig. Am besten beim Kauf noch mal nachfragen oder sich im Internet schlau machen!
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Wissen sollte man, das Hartriegel meist einige Jahre benötigen, bis sie zum ersten Mal blühen. Wenn man also einen kleinen Strauch erwirbt, muss man mitunter recht lange warten. Einige blühen erst, wenn sie mindestens zwei Meter hoch sind. Es lohnt sich oft, etwas zu investieren und ein größeres, älteres Exemplar zu kaufen.
- Am besten im Frühjahr oder Herbst pflanzen.
- Pflanzballen in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen!
- Pflanzsabstände – die Hälfte der zu erwartenden Wuchshöhe.
- Bei Heckenpflanzung mindestens einen Meter Abstand lassen!
- Hartriegel treibt zahlreiche Wurzelausläufer und ist deshalb gut zur Bodenverdichtung und als Böschungsbepflanzung geeignet.
Gießen und Düngen
Die meisten Hartriegel benötigen nicht viel Wasser. Nur in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung sollte der Boden keinesfallss austrocknen. Ansonsten sind es genügsame Gewächse, die für sich selbst sorgen.
- Gießen ist nur nach dem Pflanzen erforderlich, bis der Hartriegel angewachsen ist.
- Düngen ist nicht erforderlich.
- Wer trotzdem düngen möchte, kann Langzeitdünger verabreichen. Eine Gabe zu Beginn der Wachstumsphase reicht aus.
- Einige Sorten mögen etwas feuchten Boden. Sie stehen lieber in lehmiger Erde, welche die Feuchtigkeit besser hält und freuen sich, wenn sie bei Trockenheit hin und wieder etwas Wasser erhalten.
- Nach Möglichkeit nicht auf die Blätter gießen, das fördert Pilzerkrankungen und deren Ausbreitung.
- Günstig ist, im Herbst etwas Kompost auszubringen. Damit sorgt man für ideale Wachstumsbedingungen und Dünger ist damit auch überflüssig.
Schneiden
In punkto Schnitt kann man nicht alle Hartriegel gleich behandeln. Es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Viele Hartriegel werden im März geschnitten, aber eben nicht alle. Den meisten Hartriegeln schadet ein kräftiger Schnitt nicht. Sie erholen sich schnell. Wichtig ist, über den ersten Verzweigungen zu schneiden. Je mehr Verzweigungen übrig bleiben, desto dichter und buschiger wird der Hartriegel.
Beim Verjüngen geht man langsam vor. Zuerst schneidet man etwa 1/3 der alten Zweige, die aus dem Boden wachsen, möglichst tief ab. Wichtig ist, nicht nur außenherum zu schneiden, sondern vor allem aus dem inneren Teil des Strauches heraus. Im kommenden Jahr wiederholt man den Schnitt. Jetzt muss man allerdings aufpassen, dass man keine jungenTriebe abschneidet. Immer nur alte Triebe entfernen. Nach dem Schnitt im 3. Jahr gibt es nur noch junge Triebe. Das Gehölz ist verjüngt.
Wichtig ist, nie bei Frost zu schneiden. Ansonsten können viele Hartriegel ganzjährlich geschnitten werden.
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) – kann außer bei Frost immer geschnitten werden. Beste Zeit ist allerdings im März. Strauch kann gut verjüngt werden.
- Weißer Hartriegel (Cornus alba) – auch hier am besten im März schneiden.
- Cornus controversa – sollte so wenig wie möglich geschnitten werden! Sollten Arten mit bunten Blättern plötzlich grüne Blätter ausbilden, alle gleich wegschneiden!
- Cornus florida – Formschnitt im Winter! Am besten nur auslichten und nur Zweige, die nach innen wachsen! Totes Holz wegschneiden, bis in das gesunde hinein!
- Gelber Hartriegel (Cornus mas) – verträgt Schnitt sehr gut, weshalb er auch als Heckenpflanze gut geeignet ist. Heckenschnitt im April/Mai! Formschnitt oder Verjüngen im Mai!
- Japanischer Hartriegel (Cornus kousa) – nach dem Winter totes Holz herausschneiden. Bis ins gesunde Holz schneiden! Formschnitt nach der Blüte, so Ende Juni! Vor allem auch nach innen wachsende Zweige herausschneiden! Bilden sich bei buntlaubigen Arten grüne Blätter, sofort abschneiden!
Überwintern
Die meisten Hartriegel sind ausreichend winterhart. Sie kommen problemlos mit Temperaturen bis – 20 °C zurecht. Viel kälter wird es ja bei uns nicht wirklich. Allerdings gibt es auch Sorten, die aus dem Rahmen fallen. Bevor man sich für den Kauf entscheidet, sollte man sich genau erkundigen.
Vermehren
Die meisten Hartriegel lassen sich recht einfach vermehren. Man sät Samen aus oder nutzt die Stecklingsvermehrung. Beides funktioniert recht gut. Allerdings muss man Geduld haben. In den ersten Jahren wächst der Hartriegel nur minimal und es bilden sich kaum neue Triebe. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel. Bis zur Blüte dauert es etwa 5 Jahre.
- Stecklinge – im Frühling 15 cm langen Trieb schneiden. Am unteren Ende die Blätter entfernen und den Trieb direkt in Anzuchterde stecken. Erde gleichmäßig feucht halten!
- Im Frühjahr kann man auch bereits bewurzelte Triebe um den Hartriegel abteilen und wieder einpflanzen, wo man möchte. Das funktioniert problemlos.
- Teilung des Trauches ist in den meisten Fällen auch möglich.
- Vögel verbreiten den Hartriegel oft im ganzen Garten und auch in der Nachbarschaft.
Krankheiten und Schädlinge
Due Blattbräune ist die am meisten gefürchtete Krankheit des Hartriegels. Ansonsten tritt noch Mehltau auf. An Schädlingen sind es vor allem Schmierläuse, die über den Hartriegel herfallen.
- Blattbräune – verursacht durch den Pilz Discula destructiva. Befall beginnt mit braunen Blattflecken. Die Nekrosen beginnen meist an den Blattspitzen und setzen sich entlang der Blattadern zur Basis hin fort. Der Erreger greift auch auf Zweige und Äste über. Die gesamte Pflanze stirbt ab. Besonders anfällig für diese Erkrankung sind die aus Nordamerika stammenden Sorten wie Cornus florida und Cornus nuttalli.
- Echter Mehltau – zeigt sich durch weiß-graue Flecken auf und unter den Blättern. Später bilden sich mehlige Beläge. Besonders häufig tritt der Pilz bei warm-trockenen Wetterphasen auf. Abhilfe schafft das Entfernen befallener Blätter und Triebe. Außerdem sollte unbedingt das Düngen eingestellt werden. Als hilfreich hat sich das Spritzen mit einem Lecithin-Mix herausgestellt. Das bekommt man im Gartenhandel.
- Schmierläuse – zu erkennen an Kolonien von wolligen Minitierchen und klebrigen Honigtau (Ausscheidungen dieser) auf den Blättern. Triebspitzen sterben ab und es zeigen sich Blattvergilbungen. Die Schilde kann man mit einer Zahnbürste wegschrubben, was natürlich bei einem großen Hartriegel nicht möglich ist. Man erwischt nie alle und sie breiten sich weiter aus. Besser ist, die Läusekolonien mit Rapsöl einzusprühen, die Tiere ersticken darunter. Als biologische Waffen haben sich Schlupfwespen und Ohrwürmer erwiesen. Gerade von Biogärtnern werden diese gern eingesetzt.
Besonders schöne Sorten
Unter den Hartriegeln gibt es einige Arten, die sich sehr gut für frei wachsende Hecken eignen. Am bekannteste ist der Amerikanische Hartriegel (Cornus florida). Im Herbst färben sich die Blätter prächtig scharlachrot bis violett und wirken wie ein üppiges Farbenmeer. Die Blüten, die im Mai erscheinen sind unscheinbar, grünlich weiß bis gelblich. Die Schmuckwirkung geht von vier weißen Hochblättern aus, welche die kleinen Blüten umgeben. Besonders schöne Sorten sind ’Cloud Nine’, welche besonders große Hochblätter besitzt oder die rote Form ’Rubra’, welche hell- bis dunkelrosafarbene Hochblätter hat. Die wohl beste rote Sorte ist ’Cherokee Chief’, die allerdings nur eine kurze Blütezeit hat (max. 2 Wochen)
- Japanischer Blumenhartriegel – kleine grünlich-gelbe Blütenköpfe, aber massenhaft und von vier weißen, länglich-elliptischen Hochblättern umgeben. Besonders schöne Sorte ’Satomi’, mit rosaroten großen Hochblättern.
- Chinesischer Blumenhartriegel – die Hochblätter verfärben sich im Verblühen rosa. Toll sind auch die himbeerartigen roten Früchte, die im Oktober in großer Zahl entlang der Zweige aufgereiht sind. Schöne Sorte ’Wieting Select’ mit weißen Blüten, die sich zum Ende der Blütezeit rötlich gestreift färben.
- Mein Favorit ist Cornus kousa ’Venus’ – Kreuzung aus dem Chinsesischen und dem Pazifischen Blumenhartriegel. Die Pflanze überzeugt durch besonderes gute Gesundheit, rießige Hochblätter, eine lange Blühdauer, eine tolle Herbstfärbung und besondere widerstandsfähig gegen die gefürchtete Blattbräune (Pilzerkrankung, gegen die es keine Mittel gibt).
Fazit
Hartriegel findet man in vielen Gärten. Dabei muss es jetzt nicht wirklich ein großer Baum sein. Kleine Büsche oder sogar Bodendecker sehen auch dekorativ aus. Selbst Äste fallen durch ihre besonderen Farben ins Auge. Jeder Hartriegel ist auf seine Art etwas besonderes. Bei der Auswahl muss man darauf achten, wieviel Platz man hat und wie viel Arbeit man sich machen möchte. Auch sind die Standortbedingungen der einzelnen Sorten zu beachten. In den letzten Jahren sind einige Fälle der Blattbräune aufgetreten, einer aus dem Heimatland (USA) eingeschleppten Pilzerkrankung. Es ist also wichtig, schon beim Kauf auf eine gesunde Pflanze zu achten. Die Krankheit ist natürlich am besten zu erkennen, wen Blätter daran sind. Ansonsten macht Hartriegel nur wenig Probleme. Sind sie einmal angewachsen, sorgen sie in der Regel allein für sich.