Hasenglöckchen gehören zum Frühling genauso dazu, wie Tulpen und Narzissen. Die zierlichen Glockenblüten sehen wie Miniatur-Hyazinthenblüten aus. Sie machen sich gut unter Gehölzen oder auch mitten im Rasen. Selbst für Pflanzgefäße sind sie gut geeignet. Ideal als Begleitung sind Rhododendren. Sie mögen ähnliche Bedingungen. Die Pflege der Hasenglöckchen ist einfach. Die Pflanzen sind recht anspruchslos und robust. Was es zu beachten gibt, haben wir für Sie zusammengetragen. Informieren Sie sich!
Steckbrief
- Familie der Spargelgewächse
- Werden häufig unter Gattung Scilla geführt.
- Hyacinthoides bedeutet soviel wie hyazinthenähnlich, die Ähnlichkeit sieht man deutlich
- Es gibt 11 Arten, hauptsächlich – Das italienische Hasenglöckchen, Das Spanische Hasenglöckchen, Das Atlantische Hasenglöckchen
- Dazu viele Hybriden
- Stammt aus dem westlichen Europa und dem nordwestlichen Afrika
- Ausdauernde, krautige Pflanze
- Zwiebelpflanze (Zwiebel als Überdauerungsorgan)
- Frühjahrsblüher
- 20 bis 40 cm hoch
- Traubige Blütenstände mit zahlreichen Blüten
- Blütenfarbe – weiß, rosa, blau
- Verströmen einen angenehmen Duft
- Kapselfrüchte
- Einige Arten und Hybriden neigen zum Verwildern
- Stehen in Deutschland unter Naturschutz
Sorten
Sortenbezeichnungen sind schwierig. Im Angebot sind Hyacinthoides non- scripta (nutans) die echten Hasenglöckchen aus England, mit dunkleren blauen Blüten. Die als Spanische Hasenglöckchen angebotenen Zwiebeln sind meist schlicht und ergreifend Hybriden aus beiden Sorten, die in der Natur nicht natürlich vorkommen und speziell für den Verkauf gezüchtet wurden. Der richtige Name dafür lautet Hyacinthoides x massartiana. Leider fehlen genaue Angaben häufig. Bekannte Sorten sind beispielsweise:
- ’White Queen’ – weiß
- ’Blue Queen’ – lavendelblau
- ’White Triumphator’ – weiß
- ’Excelsior’ – violettblau mit helleren Streifen
- ’Dainty Maid’ – sehr großblumige Sorte mit dunkelrosafarbenen Blüten
- ’La Grandesse’ – reinweiß blühend
Die Pflege der Hasenglöckchen
Die Pflege der Hasenglöckchen ist recht unkompliziert. Bei gutem Standort und passender Erde bilden sie große Bestände. Da muss manchmal sogar aufgepasst werden, dass sie sich nicht invasiv vermehren. Ansonsten muss für etwas feuchten Boden gesorgt werden, besonders in den Frühlingsmonaten, während der Blüte. Düngen kann gespart werden, wenn der Boden gemulcht wird. Alternativ kann Kompost genutzt werden. Die Überwinterung ist problemlos möglich. Die Zwiebeln sind ausreichend winterhart. Nur bei der Gefäßhaltung muss einiges beachtet werden. Schneiden kann man weitestgehend vermeiden, es sei denn, die Selbstaussaat soll verhindert werden. Dann müssen die verblühten Blütenstängel abgeschnitten werden. Das Laub muss unbedingt stehen bleiben, bis es von allein vergilbt. Dann wird es einfach aus dem Boden gezogen. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder Teilen der Zwiebeln. Krankheiten und Schädlinge sind ausgesprochen selten. Alles in allem ist das Hasenglöckchen eine dankbare und pflegeleichte Zwiebelpflanze.
Standort
Der Standort sollte hell, aber keinesfalls vollsonnig sein. Morgen- und Abendsonne sind prima. Halbschatten oder lichter Schatten sind ideal. In der Sonne verblühen die Pflanzen zu schnell. Auch trocknet der Boden zu schnell ab und aus und das können die Zwiebeln nicht ab. Eine gewisse Bodenfeuchte ist nötig.
- Kühle, frühjahrshelle Plätze
- Keine knallige Mittagssonne, besser sind Morgen- und Abendsonne
- Halbschatten ist deutlich besser, dann halten die Blüten auch länger
- Auch lichter Schatten eignet sich
- Gehölzrand
- Unter Sträuchern und Bäumen
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig das es durchlässig ist. Auch eine gewisse Feuchte ist günstig. Zu trockener Boden ist wenig hilfreich. Deshalb sollte er auch Wasser etwas halten können. Zu sandiger und zu lehmiger Boden sind schlecht.
- Durchlässigen, frischen Boden
- Mäßig nährstoffreich
- Humos und etwas feucht
- Schwach sauer oder leicht kalkhaltig wird toleriert
- Kein Lehmboden
Pflanzen
Gepflanzt wird das Hasenglöckchen im Herbst, wie andere Frühjahrsblüher mit Zwiebeln als Speicherorgan auch. Im Oktober ist die beste Zeit. Wichtig ist die richtige Tiefe und dass die Zwiebel richtig herum in die Erde kommt. Ansonsten ist nicht viel zu beachten.
- Im Herbst pflanzen, was typisch für Frühjahrsblüher ist
- Idealer Monat ist Oktober
- Die Zwiebeln schnell nach Erhalt einpflanzen, entweder direkt ins Beet oder auch erst einmal in ein Pflanzgefäß. Sie trocknen schnell aus.
- Pflanztiefe etwa 10 cm, zwei- bis dreimal so tief, wie die Zwiebel hoch ist.
- Pflanzabstand etwa 3 bis 5 cm
- Die Spitze der Zwiebel muss nach oben zeigen.
Gießen und Düngen
Hasenglöckchen lieben etwas feuchten Boden, also nicht zu trockenen. Dauernässe vertragen die Zwiebeln allerdings nicht. Mit dem Gießen sollte man immer so lange warten, bis die oberste Erdschicht abgetrocknet ist (Fingerprobe). Im Frühjahr ist Feuchtigkeit besonders wichtig. Auf Düngen kann weitestgehend verzichtet werden.
- Besonders im Frühjahr den Boden feucht halten
- Keine Staunässe
- Keine Trockenheit, jedenfalls nicht für längere Zeit.
- Mulchen statt Düngen
- Alternativ mit Kompost düngen.
Schneiden
Mit Schneiden hat man bei den Hasenglöckchen nicht viel Arbeit. Man kann die Blütenstiele nach der Blüte abschneiden. So wird das Aussamen verhindert. Wer nichts dagegen hat, dass sich die Pflanzen vermehren, lässt sie nach der Blüte stehen, bis sie vergilbt sind. Dann lassen sich die Blütenstängel und Blätter ganz einfach aus dem Boden ziehen, ähnlich wie bei Krokussen, Tulpen oder Narzissen.
Auf keinem Fall sollten die grünen Blätter abgeschnitten werden. Sie liefern wertvolle Nährstoffe für die Blüte im nächsten Jahr, die in der Zwiebel eingelagert werden.
Die Zwiebeln können, wenn alles Laub vergilbt ist, ganz normal im Boden belassen werden. Alternativ kann man sie aber auch aus dem Boden nehmen und bis zum Herbst trocken, dunkel und kühl aufbewahren. Sie kommen dann im Herbst erst wieder in den Boden.
Überwintern
Hasenglöckchen sind gut winterhart. Sie benötigen keinen speziellen Schutz. In Pflanzgefäßen sieht das etwas anders aus. Dort sind die Zwiebeln bei Frost stark gefährdet und häufig nicht beständig. Ausgepflanzt sind sie deutlich besser aufgehoben.
Vermehren
Die Vermehrung gelingt leicht. Häufig säen sich die Pflanzen selbst aus. Dementsprechend leicht ist die Nachzucht aus Samen. Die Pflanzen blühen allerdings erst ab dem dritten Jahr. Alternativ können die Tochterzwiebeln zur Vermehrung genutzt werden. Selbst – Aussaat im Herbst bzw. Spätsommer.
Aussaat
- Kaltkeimer. brauchen Kälteperiode
- Am besten direkt ins Freiland säe
- Die Vermehrung gelingt nur dort, wo sich die Pflanzen wirklich wohl fühlen
- Einfacher ist, die Teilung
Teilung
- Nach der Blüte
- Wenn das Laub vergilbt ist, Zwiebeln aus dem Boden nehmen
- Tochterzwiebeln abtrennen und beim Einpflanzen im Herbst wieder mit setzen
- Wichtig ist, dass sich die Zwiebeln ungestört vermehren können. Es ist also ungünstig, sie in ein Bett zu setzen, wo der Boden häufig bearbeitet wird. So bilden sich kaum Tochterzwiebeln
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind selten. Hasenglöckchen sind robuster, als ihr zartes Aussehen vermuten lässt. Bei schlechten Bedingungen können sich Pilze auf den Blättern ausbreiten, was aber selten vorkommt. Auch Schädlinge sind selten. Manchmal werden die Zwiebeln von Wühlmäuse angefressen, was ihnen natürlich nicht gut bekommt.
- Rostpilz auf den Blättern
- Nagerfraß
Häufige Fragen
Wo sollte man Hasenglöckchen pflanzen, wenn man möchte, dass sie verwildern und sich von allein ausbreiten?
Geeignet wären eine Wiese, etwas in einer geschützten Ecke, gern am Rand von Gehölzen, aber auch pflegeextensive Staudenpflanzungen mit spät austreibenden Stauden. Wichtig ist, dass sich die Zwiebeln über viele Jahre hinweg ungestört vermehren können. Bei den Rasenflächen ist immer zu bedenken, dass sie nicht gemäht werden dürfen, bevor das Laub der Hasenglöckchen vergilbt ist. Das dauert. Man kann also erst etwa 6 Wochen später mit der Rasenpflege beginnen.
Wichtig ist, dass eine größere Menge Zwiebeln gepflanzt wird. Mit 10 Stück braucht man gar nicht erst anzufangen. Sie dürfen natürlich auch nicht in Reih und Glied gesetzt werden, sondern wie zufällig angeordnet.
Worin unterscheiden sich das Atlantische und das Spanische Hasenglöckchen hauptsächlich? Gibt es gravierende Unterschiede?
Beim Spanischen Hasenglöckchen sind die Blätter etwas breiter. Die Blüten stehen eher aufrecht und sind rund um den Stängel angeordnet. Die Pflanze wirkt insgesamt etwas kräftiger und steifer und blüht etwas später als das Atlantische Hasenglöckchen. Dafür kommen die Pflanzen mit Trockenheit etwas besser zurecht. Das Blau der Blüten ist nicht ganz so kräftig. Dafür gibt es, wenn auch nur selten, Pflanzen mit weißen oder rosa Blüten.
Das Atlantische Hasenglöckchen hat kräftige blaue Blüten, allerdings gibt es keine anderen Farben. Die Pflanzen eignen sich hervorragend zum Verwildern, brauchen es aber unbedingt etwas feucht und eher halbschattig. Die Blütenglocken nicken alle zur Seite, sind nicht ringsum angeordnet. Die Pflanzen können recht hoch werden, bis etwa 50 cm.