Der Waschbär ist eine eingeschleppte Tierart, die bewusst die Nähe des Menschen sucht, weil sie dort einfacher an Nahrung kommt. Richtig angewendet, helfen einige einfache Hausmittel allerdings dabei, Waschbären zu vertreiben.
Ammoniak
Waschbären sind sehr saubere Tiere mit einer empfindlichen Nase. Sie können den Geruch von Ammoniak nicht leiden, weshalb sie Urinplätze stets abseits ihrer Ruhestätten anlegen. Mit Ammoniak im Bereich ihrer Ruheplätze können Sie Waschbären folglich gezielt vertreiben. Zudem ist es ein guter Dünger. Im Bereich der Gemüsebeete können Sie natürliches Ammoniak in Form von Tierurin verwenden. Den Urin mischen Sie dabei im Verhältnis 1:10 mit dem Gießwasser und verteilen dies anschließend auf den Beeten.
In Innenräumen ist die Anwendung von Urin unhygienisch und Sie sollten stattdessen Ammoniak verwenden, den Sie etwa in der Apotheke oder in Fachmärkten kaufen können.
Anwendung:
- Lappen mit Ammoniak tränken
- im Bereich von Schlafplätzen auslegen
- alle 2 bis 3 Tage erneuern
Chili
Chili gilt wohl als das wirksamste Hausmittel, wenn es um das Vertreiben von Waschbären geht. Durch ihre sensiblen Organe kann es bei ihnen zu Reizungen führen und sie so verschrecken. Sie können dafür Chilipulver oder Cayennepfeffer verwenden.
Vorteile von Chili:
- einfach in der Anwendung
- eignet sich für feuchte Außenbereiche
- kleine Mengen schon wirksam
In der Anwendung ist Chili einfach, es wird beispielsweise im Bereich des Schlafbereiches verstreut oder dort, wo der Waschbär nach Nahrung sucht.
Der Nachteil vom Chili ist, dass auch der Mensch aufpassen muss, was er berührt, da Chili auch hier bei Kontakt mit den Schleimhäuten zu Reizungen führen kann. Zudem kann das Pulver vom Wind verweht werden, wodurch laufend nachgestreut werden muss.
Lavendel
Auch den Duft von Lavendel kann der Waschbär nicht leiden. Sie können den selbst gesammelten Lavendel in kleine Säckchen füllen und diese beispielsweise in Schlafbereichen verteilen. Dadurch vertreiben Sie nicht nur den Waschbären mit dem Hausmittel, sondern Sie haben gleichzeitig einen angenehmen Geruch in dem Bereich.
Im Freiland ist eine Anwendung von Lavendel ebenfalls möglich, Sie benötigen allerdings sehr viel Lavendel. Sucht der Waschbär etwa bei Futterstätten für Vögel immer wieder nach Fressen können Sie den Bereich um die Aufsteller für die Futterhäuschen mit Lavendel mulchen. Sie müssen dafür nicht nur die Blüten verwenden, sondern können auch den Rückschnitt von Lavendelbüschen dafür verwenden.
Mottenkugeln
Durch den Umstand, dass Waschbären ein sehr feines Riechorgan haben, reagieren sie gut auf Stoffe, die auch bei anderen Schädlingen angewandt werden. Mottenkugeln sind oft eine Mischung aus verschiedenen Duftstoffen, die für den Waschbären unangenehm riechen.
Anwenden können Sie die Mottenkugeln in Innenräumen, in denen sich Waschbären aufhalten. Im Garten können Sie mit den Mottenkugeln die Waschbären gezielt beispielsweise von Beeten fernhalten. Mottenkugeln sind allerdings nicht immer wasserfest, deshalb sollten Sie sie im Freien in geschützte Behälter geben, aus deren Öffnungen der Geruch dann entweichen kann.
Toilettensteine
Waschbären reagieren nicht nur auf natürliche Düfte, sondern ebenfalls auf synthetische Gerüche. Ein besonders wirksames Mittel sind Toilettensteine. Die Steine werden beispielsweise für Urinale verwendet oder in speziellen Körbchen auch für WCs.
Nachteile der Toilettensteine:
- nur für trockene Innenräume geeignet
- können einen unangenehmen Geruch verbreiten
- synthetische Duftstoffe können Allergien begünstigen
Wasser
Wasser können Waschbären nicht leiden. Die Tiere werden schnell dreist und haben auch vor dem Menschen kaum noch eine Scheu. In diesem Fall sollten Sie den Waschbären mit einem Wasserstrahl besprühen, damit er sich gestört fühlt.
Waschbären vorbeugen
Damit Sie gar nicht erst zu einem Hausmittel greifen müssen, um Waschbären zu vertreiben, sollten Sie vorbeugende Maßnahmen treffen, um die Kleinbären von der Ansiedlung im Garten abzuhalten. Dazu gehört in erster Linie die Beseitigung von Futterquellen und Unterschlupfmöglichkeiten.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Deckel von Rest- und Biomülltonnen mit Gewichten sichern
- keine Essensreste auf den Komposthaufen werfen
- Gemüse- und Obstkulturen mit Netzen schützen
- Schnecken bekämpfen
- Zugänge zu Ruheplätzen versperren
Schnecken gehören im Garten zur wichtigsten Nahrungsquelle der Waschbären. Doch die Freude, dass sie diesen lästigen Schädling fressen, währt nur kurz. Gibt es nicht mehr ausreichend Schnecken, machen sich Waschbären auch über das Gemüse her. Wer bereits vorab Schnecken reduziert, entzieht den Waschbären eine essentielle Nahrungsgrundlage. Dadurch ist der eigene Garten automatisch weniger attraktiv für die Tiere.
Häufig gestellte Fragen
Der Waschbär steht nicht unter Artenschutz, er fällt jedoch unter das Jagdgesetz. Das bedeutet, dass lediglich ein Jäger die Tiere fangen oder erlegen darf. Gartenbesitzer mit einem Waschbären sollten sich daher an einen Jäger wenden, wenn der Waschbär gefangen werden soll.
Es kann zu Konflikten zwischen Katzen und Waschbären kommen. Nicht selten gehen die Katzen aus diesen Begegnungen mit Verletzungen heraus.