Mit herzförmigen Blättern und blauen Ährenblüten rundet Hechtkraut die Uferbepflanzung am Gartenteich und Bachlauf augenfällig ab. Dank ihrer vitalen Wuchskraft lässt die dekorative Wasserpflanze sandig-schlammige Flachzonen bis 30 cm Tiefe nicht lange unbegrünt. Eingewandert aus den gemäßigten Regionen Amerikas, ist das aparte Wasserhyazinthengewächs gut winterhart, sodass Sie sich jedes Jahr über die violettblaue Blütenpracht freuen können. Als emerse Staude wurzeln die Rhizome unter Wasser, während sich das formschöne Laub und die Blütenkerzen bis 60 cm über den Wasserspiegel erheben. Wie Sie Pontederia cordata seine schönsten Seiten entlocken, verraten die folgenden Pflege-Informationen.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Wasserhyazinthengewächse (Pontederiaceae)
- Gattung: Hechtkräuter (Pontederia)
- Bezeichnung der Art: Herzblättriges Hechtkraut (Pontederia cordata)
- Rhizombildende, ausdauernde Wasserpflanze
- Emerses Wachstum bis 60 cm Höhe
- Blaue oder violette Ährenblüten von Juli bis September
- Kleine Nuß-Früchte im Herbst mit essbaren Samen
- Lang gestielte, glänzend grüne Blätter in elliptischer Herzform
- Weitgehend winterhart und laubabwerfend
- Geeignet für Uferzonen bis 30 cm Wassertiefe
Jede Ährenblüte setzt sich zusammen aus zahlreichen einfachen Schalenblütchen mit 5-8 Millimetern Durchmesser. Folglich gilt das Hechtkraut als ideale Bienen- und Schmetterlingsweide für das Gewässer im naturnahen Garten.
Standort
Erstreckt sich das Ufer von Teich oder Bachlauf sowohl über sonnige als auch halbschattige Bereiche, ist eine durchgängige Bepflanzung mit Hechtkraut problemlos möglich. Die dekorative Wasserpflanze gedeiht unter nahezu allen Lichtverhältnissen, solange es sich nicht um tiefen Schatten handelt. Sein Optimum entfaltet Pontederia cordata am sonnendurchfluteten Standort, geschützt vor praller Mittagssonne.
Bodenbeschaffenheit und Wassertiefe
Das Herzblättrige Hechtkraut gedeiht bestens in der Flachwasserzone Ihres Teiches mit einer Tiefe von 10 bis 30 cm. Im einem lehmig-sandigen und nährstoffreichen Boden fassen die Rhizome ausgezeichnet Fuß, um sich im Laufe der Jahre zu dichten Horsten zu entwickeln. Möchten Sie den ausladenden Habitus sowie das Ausmaß der Ausbreitung unter Kontrolle behalten, setzen Sie Pontederia cordata mithilfe eines Pflanzkorbes in die schlammige Erde.
Tipp: Während eines trockenen Sommers sinkt mitunter der Wasserspiegel soweit ab, dass Hechtkraut nicht mehr tief genug im Wasser steht. Kann der Teich nicht zügig aufgefüllt werden, bedecken Sie während der Übergangszeit die Rhizome mit einer dicken Schicht aus Laub und Torf.
Düngen
Je näher der Bodengrund an die Idealbedingungen für das aparte Wasserhyazinthengewächs heranreicht, desto weniger Aufwand ist für die adäquate Nährstoffversorgung zu treiben. In Relation zum gesamten Pflanzen- und Fischbestand des Gewässers, kann es dennoch zu Mangelerscheinungen kommen. Düngen Sie Pontederia cordata erst dann, wenn sich Symptome zeigen für einen tatsächlichen Bedarf. Hierzu zählen eine kümmerliche oder ausbleibende Blüte sowie gelblich verfärbte Blätter. So düngen Sie die Wasserpflanze fachgerecht:
- Idealerweise den Wurzelzehrer düngen mit Stäbchen oder Kegeln, die ins Substrat gedrückt werden
- Alternativ einen Spezial-Flüssigdünger für Teichpflanzen applizieren in verdünnter Konzentration
Bitte bedenken Sie bei der Verabreichung von Dünger, dass eine Überdosierung sehr viel umständlicher rückgängig zu machen ist, als nach einem zu schwach bemessenen Quantum noch einmal nachzudüngen. Sobald sich das Hechtkraut in alter Schönheit präsentiert, kann die zusätzliche Nährstoffversorgung eingestellt werden.
Schneiden
Eine liebevolle Pflege entlockt der prachtvollen Süßwasserpflanze nicht nur eine lang andauernde, üppige Blüte, sondern forciert zugleich den Ausbreitungsdrang. Dank der genügsamen Schnittverträglichkeit, halten Sie das Wachstum von Pontederia cordata mithilfe der Schere ganz einfach unter Kontrolle. So gelingt es:
- Während des Sommers verwelkte Blütenstängel regelmäßig abschneiden
- Eingezogenes Laub erst im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr bodennah schneiden
- Zentralen Rückschnitt verbinden mit einem sorgfältigen Auslichten der gesamten Pflanze
Nehmen die fleischigen Rhizome eine unerwünschte Länge an, kürzen Sie diese mit einer Schere oder einem Messer ein. Es ist von Vorteil, wenn sich die Wasserpflanze zu dieser Zeit in der Wachstumsruhe befindet, um den damit verbundenen Stress auf möglichst niedrigem Niveau zu halten. Ein klug gewählter Termin für diesen Schnitt ist somit ein milder Tag im Frühjahr.
Überwintern
Das Herzblättrige Hechtkraut ist zwar von Mutter Natur ausgestattet mit einer weitgehenden Frostverträglichkeit, die hingegen in der Flachwasserzone nicht unbedingt gilt. Im Zweifel pflanzen Sie Pontederia cordata daher im Korb, um sie nach einer der folgenden Methoden zu überwintern:
- Vor dem ersten Frost Hechtkraut mit Korb in den Tiefwasserbereich umsetzen bei mindestens 50 cm
- Wahlweise die Pflanze umsiedeln ins Kaltwasser-Aquarium im frostfreien, hellen Winterquartier
- Auspflanzen in den Teich, sobald im Frühjahr keine intensiven Bodenfröste mehr drohen
Möglich ist überdies, im Herbst alle oberirdischen Pflanzenteile abzuschneiden und den Korb in einem Topf mit Moorbeeterde zu setzen. Am hellen, frostfreien Standort halten Sie während des Winters die Erde konstant feucht mit gesammeltem Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser. Steht keine Moorbeeterde zur Verfügung, wählen Sie ein alternatives Substrat, das locker, humos, nährstoffreich und frei von Kalk ist.
Tipp: Überwintert Herzblättriges Hechtkraut in der Tiefwasserzone, wird eine eventuelle Eisdecke möglichst schneefrei gehalten. Auf diese Weise fällt genug Licht auf die Wasserpflanzen, sodass diese weiterhin lebenswichtigen Sauerstoff produzieren.
Vermehren
In Anbetracht der zahlreichen Vorzüge, mit denen die farbenfrohe Süßwasserpflanze aufwartet, ist der Wunsch nach weiteren Exemplaren nicht verwunderlich. Wie gut, dass selbst dieser Aspekt der Kultivierung so unkompliziert zu handhaben ist. Es sind insbesondere die beiden folgenden Methoden, die ohne umfangreiche Vorkenntnisse gelingen:
Teilung der Rhizome
Gleich zwei Zeitfenster öffnen sich während des Jahres, um das Herzblättrige Hechtkraut mittels Teilung zu vermehren. Im nahrhaften und weichen Bodengrund des Uferbereichs verfügen die Rhizome über eine solch vitale Wuchskraft, dass sie Tochterpflanzen hervorbringen. Diesen natürlichen Mechanismus wissen kundige Hobbygärtner für die Vermehrung zu nutzen. Im Herbst während der Monate September und Oktober sowie im Frühjahr während der Monate März und April gehen Sie in diesen Schritten vor:
- Den gesamten Wurzelstock ausgraben und auf eine feste Unterlage legen
- Mit einem scharfen, desinfizierten Messer einen Wurzelstrang mit austreibender Tochterpflanze abschneiden
- Im Pflanzkorb am neuen Standort in die Erde setzen unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe
- Alternativ das Rhizom zunächst im Topf mit Torf-Sand bewurzeln lassen, um die Jungpflanze anschließend auszupflanzen
Wenngleich die Flachzonenpflanze in nährstoffreicher Erde bestens gedeiht, sollte für die Bewurzelung ein mageres, leicht saures Substrat verwendet werden. Auf diese Weise animieren Sie die kleine Tochterpflanze zu einer emsigen Wurzelbildung, um an die wenigen Nährstoffe zu gelangen. Erst die gut bewurzelte Wasserpflanze setzen Sie in die gewohnte Bodenqualität für adulte Exemplare.
Aussaat
Im Herbst gedeihen die kleinen Früchte, in denen sich jeweils ein Samen befindet. Da diese Samen keine sortenreine Vermehrung gewährleisten, empfehlen wir den Erwerb zertifizierten Saatguts aus dem Fachhandel. Die Aussaat ist ganzjährig möglich und verläuft in diesen Schritten:
- Einen tiefen Teller mit Zellstoff auslegen, die Samen ausstreuen und mit feiner Brause befeuchten
- Eine Plastikfolie überziehen und am halbschattigen Standort bei 22 bis 25 Grad Celsius aufstellen
- Die Keimlinge pikieren in eine mit Torf-Sand oder Pikiererde gefüllte Plastikschale
- Diese in einen größeren Behälter stellen, der mit Wasser soweit aufgefüllt wird, dass die Erde 1-2 cm unter Wasser steht
Wachsen die Pflänzchen aus dem Wasser heraus, setzen Sie diese um in Einzeltöpfe. In leicht saurer Moorbeeterde halten Sie die jungen Hechtkräuter konstant feucht, während sie ein kräftiges Wurzelsystem entwickeln. Ab April können die Jungpflanzen in einem Korb in die Flachwasserzone ausgepflanzt werden. Oberste Prämisse für eine erfolgreiche Aussaat von Pontederia cordata ist, dass die Erde zu keinem Zeitpunkt austrocknen darf.
Schädlinge
Ungeachtet ihres nassen Standortes in der Flachwasserzone von Teich und Bachlauf, sind Hechtkräuter nicht gefeit gegen einen Befall durch gefräßige Schädlinge. Hier sind es in erster Linie Blattläuse, die sich über die schönen Herzblätter, die saftigen Triebe und dekorativen Blütenähren hermachen. Behalten Sie insbesondere die Blattunterseiten im Auge, um die winzigen schwarzen oder grünen Läuse rechtzeitig auszumachen. Als typische Symptome für die schädliche Saugtätigkeit zeigen sich helle Flecken und gekräuselte Blattränder. Da im dicht besiedelten Teich die Verwendung von gifthaltigen Bekämpfungsmitteln tabu ist, gehen Sie so gegen die Plage vor:
- Die befallene Pflanze täglich mit einem möglichst harten Wasserstrahl abbrausen
- Diese Prozedur über mindestens eine Woche lückenlos durchführen, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen
- Alternativ Hechtkraut behandeln mit Schachtelhalm-Extrakt von Neudorff im Abstand von 5 Tagen
Da die Läuse als Abfallprodukt Honigtau ausscheiden, geht mit einem Befall häufig die Ausbreitung von Rußtaupilzen einher. Entwickeln sich auf den Blättern schwarze, klebrige Flecke, schneiden Sie diese umgehend ab und entsorgen sie im Hausmüll.
Krankheiten
Kommt es an Hechtkraut zu gesundheitlichen Störungen, zeichnen häufig zwei Pilzinfektionen dafür verantwortlich. Erkunden Sie im Folgenden die Symptome und mögliche Behandlungsmethoden im Kurzüberblick:
Blattfleckenkrankheit
Es sind Pilze der Arten Colletotrichum oder Phyllostica, die Pontederia cordata das Pflanzenleben schwer machen. Auf den zuvor noch sattgrünen Herzblättern zeigen sich punktartige Flecken, zunächst gelblich-braun und später schwarz. Im weiteren Verlauf breiten diese Punkte sich aus, fließen zusammen und das Blatt stirbt ab. Anfällig für die Blattfleckenkrankheit sind insbesondere geschwächte Wasserpflanzen, die unter Lichtmangel oder zu hartem Wasser leiden. Schneiden Sie alle erkrankten Blätter ab und entsorgen diese im Hausmüll. Daraufhin stellen Sie die Kulturbedingungen auf den Prüfstand, um eventuelle Mängel zu beseitigen.
Rhizomfäule
Die Pilzart Gloeosporium lauert ebenfalls auf gestresstes Hechtkraut und hat dabei die fleischigen Rhizome im Visier. Weichen die dicken Wurzelstränge auf, färben sich braun und geben einen unangenehmen Geruch ab, liegt der Verdacht auf Rhizomfäule nahe. Rollen sich die Blätter zugleich ein und nehmen eine gelbliche Farbe an, besteht höchster Handlungsbedarf. Schneiden Sie die fauligen Rhizome mit einem scharfen Messer ab und bestäuben die Schnittwunden mit Holzkohleasche. Überprüfen Sie bei dieser Gelegenheit die Lichtverhältnisse und die im Korb zur Verfügung stehende Platzkapazität. Stehen die Wurzeln eng gedrängt, sollte die Wasserpflanze unverzüglich umgesetzt werden in einen größeren Pflanzkorb an einen sonnendurchfluteten Standort.
Fazit
Erst die kreative Uferbepflanzung verwandelt den Teich in eine grüne Wohlfühl-Oase. Für die florale Üppigkeit sorgt das Herzblättrige Hechtkraut mit seinen blauen Blütenähren, die sich im Sommer über dem formschönen Laub erheben und das Auge des Betrachters verwöhnen. Gepflanzt im Korb, verbringt Hechtkraut den Winter in der Tiefwasserzone, dem Kaltwasser-Aquarium oder einem hellen, frostfreien Raum in einem Topf mit feuchtem, saurem Substrat. Wünschen Sie sich weitere blaublütige Exemplare, haben Sie für die Vermehrung die Wahl unter einer Teilung der Rhizome und einer Aussaat.