
Nicht nur die spezielle, äußere Form, sondern auch eine besonders üppige und lange Blüte zeichnet die meisten Züchtungen des Hibiscus syriacus als Hibiskus Hochstämmchen aus. Das Malvengewächs fasziniert durch seine exotische, außergewöhnliche Blütenform in vielen Farben. Trotz aller Exotik kann man ein Hibiskusbäumchen auch bei uns ins Freiland setzen, es gibt einige, recht winterharte Sorten.
Steckbrief
- Hybriden vom Straucheibisch (Hibiscus syriacus)
- weitere Namen: Scharonrose, Garteneibisch, syrischer Eibisch
- Gattung: Hibiscus
- Familie: Malvengewächse, Malvaceae
- Ursprungsland: China
- Blütezeit: Juli bis September
- winterhart
- Wuchshöhe: 1 – 2 Meter
- Laub: meist dunkelgrün glänzend, Laub abwerfend
- Blütenfarbe: weiß, rosa, orange, rot, violett, gelb und zweifarbig
- Vermehrung: Aussaat, Stecklinge
Standort
Boden
Kalkhaltige Lehmböden sind bestens geeignet für den Hibiscus syriacus Hybriden. Auch leichte und humose Böden werden toleriert. Auf keinen Fall aber sollte der Boden verdichtet und sauer sein. Bei dieser Bodenbeschaffenheit hilft es nur, den Boden tiefgründig aufzulockern und mit etwas Gartenkalk nachzuhelfen.
Gießen
Der Garteneibisch darf nie ganz austrocknen, das würde ihn besonders anfällig für Schädlinge machen. Am besten sorgt man bereits im zeitigen Frühjahr dafür, dass er in trockenen Perioden immer genügend Wasser bekommt. Regelmäßiges Geißen den ganzen Sommer hindurch, fördert seinen Wuchs und vor allem eine prachtvolle Blüte. Allerdings reagiert er auch auf Staunässe empfindlich. Es kommt also darauf an, mit der Zeit ein Gespür für die richtige Gießmenge zu entwickeln.
Düngen
Das Hibiskusbäumchen stellt keine besonders hohen Ansprüche an den Dünger. Ein handelsüblicher Dünger für Blühpflanzen reicht aus. Bei einer Kübelpflanzung beginnt man bereits im März mit der ersten Düngergabe. Die weiteren Gaben richten sich danach, ob man einen Langzeitdünger verwendet oder mit Kurzzeitdünger arbeitet. Die Kurzzeit-Flüssigdünger für blühende Pflanzen können ab dann alle zwei Wochen ins Gießwasser gemischt werden.
Im Freiland reicht es, im März zu Beginn der Saison, reifen Kompost aufzubringen. Wenn die Bodenverhältnisse stimmen, reicht das aus, um sich im Sommer an einer reichen Blüte zu erfreuen.
Schnitt
Grundsätzlich wird ein Schnitt immer früh im Frühjahr oder im Herbst, nach der Blüte durchgeführt. Wer es nicht so genau nehmen möchte mit dem Schnitt, sollte zumindest einmal im Jahr einen Rückschnitt durchführen. Nur so behält man Freude an der Form des Bäumchens und vor allem im Sommer eine reiche Blütenpracht. Der Roseneibisch bildet nur an seinen neuen Trieben Blüten.
Rückschnitt
- jedes Jahr
- am besten im Frühjahr
- alle Zweige auf wenige Augen einkürzen
- dabei die Kronenform berücksichtigen
Erziehungsschnitt
Junge Hibiskusbäumchen benötigen einen Erziehungsschnitt. Damit gibt man die Form durch die Unterstützung der gewünschten Verzweigungen vor.
- alle Zweige bis auf vier Augen zurückschneiden
- Seitentriebe bis auf ein Auge zurückschneiden
- wenn die Krone die gewünschte Höhe hat, dann
- weitere seitliche Triebe komplett entfernen
Ein Erziehungsschnitt ist nicht zu verwechseln mit einem Umerziehungsschnitt. Dieser ist fällig, wenn man aus einem Hibiscus syriacus Strauch ein Bäumchen heranziehen möchte.
Erhaltungsschnitt
- auf Form schneiden
- Krone auslichten
- Äste einkürzen für üppige Blüte
- schießende Triebe entfernen
Verjüngungsschnitt
- abgestorbene Äste entfernen
- auslichten
- Formschnitt
- im Kübel: ggf. in der Höhe kürzen, vor dem Überwintern
Überwintern
Jungpflanze im Freiland überwintern:
- den Stamm mit einem Fließ umwickeln
- Reisig, Mulch oder Laub um den Wurzelbereich geben
Kübelpflanze am besten wie folgt überwintern:
Im Winterquartier
- Temperatur um die 10 °C
- hell
Draußen
- Kübel mit Folie oder Säcken umwickeln
- Kübel auf eine Styroporplatte stellen
- Wetter geschützter Standort
Pflanzen
Am bestens setzt man sein neues Hibiskus Bäumchen im Frühjahr in die Erde. So hat es ausreichend Zeit, um bis zum Winter Kraft zu sammeln und einzuwurzeln. Nach dem Einsetzen und nach einer gründlichen Wässerung, gibt man etwas Mulch um den Wurzelbereich. Das verhindert gleich zu Beginn ein zu schnelles Austrocknen im Wurzelbereich.
In einen Kübel pflanzt man das Hibiskusbäumchen in gute Blumenerde. Ab Frühjahr sollte man den Kübel nach Möglichkeit nicht mehr umstellen oder drehen. Darauf reagiert der Hibiskus allgemein sehr empfindlich und wirft vorzeitig Blüten und Blätter ab.
Vermehren
Eine weitere, recht unkomplizierte, Möglichkeit der Vermehrung, ist das Setzen von Stecklingen. Die Zweige dafür werden im Sommer geschnitten und entlaubt. Dann steckt man sie einfach in die Erde und sorgt durchgehend für ausreichend Feuchtigkeit.
Sorten
Für einen Hibiskushochstamm werden in der Regel Hybriden aus dem Hibiscus syriacus, auch Strauch-Eibisch genannt, gezüchtet. Folgende, beliebte Hochstamm-Sorten sind im Handel erhältlich:
Hibiscus syriacus ‚Hamabo‘-Stamm
- winterhart, kräftiger Wuchs
- Blütezeit: Juli bis September
- Blüte: rosafarben mit dunkelrot auslaufender Mitte
- Laub: dunkelgrün, Herbstverfärbung, fällt im Winter ab
- Höhe: 1,40 bis 2 Meter
Hibiscus syriacus ‚Woodbridge‘ – Stamm
- winterhart, pflegeleicht
- Blüte: rosarot, dunkelrote Mitte
- Laub: grün, Laub abwerfend
- Höhe: bis 2 Meter
- drei Stämme, gewunden
- aus den drei Sorten Red Heart (weiß), Woodbridge (rosarot), Blue Bird (blau)
- winterhart
- Höhe: bis 2 Meter
Hibiscus syriacus ‚Red Heart‘ -Stamm
- Blüte: weiß, Mitte rot
- Spätblüher
- frosthart
- langsamer Wuchs
- pflegeleicht
Hibiscus syriacus ‚Blue Chiffon‘-Stamm
- Blüte: groß, blau-lila, gefüllt
- bedingt winterhart
- dicht wachsend
- fast sterile Blüten
Stämmchen selbst hochziehen
- junger Straucheibisch mit gut entwickeltem Hauptstamm
- im frühen Frühjahr alle Verzweigungen auf zwei Augen herunterschneiden
- gewünschten Stamm nicht beschneiden
- an der Spitze um die fünf Triebe mit je einem Auge belassen
- Seitentriebe am Stamm zwischendurch kappen
- ist die gewünschte Höhe erreicht, Stammverlängerung kürzen
- Krone formen, von den fünf Haupttrieben ausgehend
- dabei auf eine gleichmäßige Verzweigung achten
- danach regelmäßig Krone formen, alle Stammtriebe entfernen
Krankheiten & Schädlinge
Der Hochstamm-Hibiskus im Freiland ist sehr robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Im Grunde sind es ausschließlich Pflegefehler, durch die er seine Robustheit einbüßt. Allem voran ausgetrocknete Wurzeln, dicht gefolgt von Staunässe im Wurzelbereich. So geschwächt, wird er anfällig für Blattläuse, Spinnmilben, Blattfleckenkrankheiten und Chlorosen.
Blattläuse
Die schwarzen oder grünen Läuse sitzen dicht an dicht auf den jungen Knospen und Trieben. Hier hilft es nur, sie mit Wasser abzuspülen und danach regelmäßig mit einer Seifenlauge oder Brennnesselbrühe einzusprühen. Marienkäfer sind die natürlichen Feinde der Blattlaus.
Spinnmilben
Blattfleckenkrankheiten
In der Regel sind es Pilzkrankheiten oder Viren, wenn die Blätter des Hibiskusstämmchens gelbe oder braune Flecken bekommen. Hier hilft es nur, den Befall frühestmöglich zu bemerken und die befallenen Blätter zu vernichten. Bekommt der Straucheibisch dann eine gute Pflege und die richtige Wasserzufuhr, kann er sich wieder erholen.
Chlorosen
Bei einer Chlorose bekommt das Hibiskus-Bäumchen gelbe Blätter, während die Blattadern kräftig grün hervortreten. Das ist ein Zeichen von Eisenmangel. Doch Vorsicht, ein Spezialdünger allein muss keine Besserung bewirken. Es kann auch sein, das der Straucheibisch das vorhandene Eisen nicht aus der Erde herausziehen kann. Das liegt in den meisten Fällen entweder an einem verdichteten Boden, an Staunässe oder an einem zu trockenen Wurzelbereich.
Fazit
Auch wenn der Hibiscus syriacus aus den warmen Gefilden unserer Erde kommt und etwas Pflege braucht: Er belohnt mit einer langen und reichhaltigen großen Blüte, in klaren prachtvollen Farben. Ein weiterer großer Vorteil ist es, dass die Hochstamm-Hybriden aus dem Straucheibisch im Freiland fast alle mühelos über den deutschen Winter kommen.