Gartengestaltung Hochbeet

Hochbeet für Kräuter: Grundaufbau Kräuterhochbeet

Hochbeet für Kräuter - Aufbau

Kräuter sind ideale Pflanzen für ein Hochbeet. Der Grundaufbau bei einem Kräuterhochbeet ist gleich zu einem Hochbeet für Gemüse. Nur die letzte Schicht an Substrat wird an die Kräuter angepasst.

Schichtung eines Kräuterhochbeets

Hochbeete bestehen immer aus unterschiedlichen Schichten. Diese Schichtung ist aus unterschiedlichen Gründen entstanden. Dazu gehört beispielsweise das die Menge an benötigter Erde reduziert wird. Gleichzeitig ist aber auch jedes Hochbeet ein Komposthaufen, in dem über die Jahre das grobe organische Material verrottet und irgendwann die Erde auch entnommen werden könnte.

Durch die unterschiedlichen Schichten bleibt der Boden in den Hochbeeten locker und durchlässig. Genau diese Ansprüche haben auch die meisten Kräuter, denn sie mögen keine Staunässe und verdichtete Böden. Dies gilt auch für Küchenkräuter, die nur einjährig kultiviert werden.

Bei der Schichtung von Hochbeeten gibt es zwar keine strikten Richtlinien, die Materialien sollten aber von grob nach fein einsortiert werden. Das grobe Material wie grobe Äste oder Sträucher bilden die Grundlage und sie verrotten im Laufe der Jahre.

Schichten eines Kräuterhochbeets - Querschnitt
Beispielhafter Aufbau für Hochbeete
  • 1. Schicht: grober Baum-, Hecken- oder Strauchschnitt (bis zu einem Durchmesser von ca. 5 cm)
  • 2: Schicht: feiner Baum-, Hecken- oder Strauchschnitt
  • 3. Schicht: umgedrehte Rasensoden, grobes ausgejätetes Material
  • 4. Schicht: Rasenschnitt, Laub, grober Kompost

Die fünfte Schicht variiert später abhängig von den Kräutern, die Sie dort anpflanzen möchten. Es gibt Küchenkräuter, die durchaus nähstoffreiche Böden bevorzugen, während vor allem mediterrane Pflanzen eher sandige und magere Substrate benötigen.

Tipp: Bevor Sie mit dem Schichten beginnen, schützen Sie die Hochbeete noch mit einem Wühlmausgitter. Das Risiko ist zwar geringer, dass Sie Kräuter schädigen, dennoch kann nachträglich kein Gitter mehr eingebaut werden, ohne nicht die gesamten Schichten wieder abzutragen.

Standort

Welche Würzpflanzen Sie in Ihrem Beet anpflanzen können, ist abhängig vom Standort. Der Vorteil bei einem Kräuterhochbeet ist, dass es nicht unbedingt vollsonnig stehen muss. Es gibt einige Kräuter, die auch im Schatten oder Halbschatten wachsen. Dadurch können Sie auch Standorte für das Kräuterhochbeet nutzen, die sonst eher schwierig zu bepflanzen sind.

Schattenkräuter

Kräuter für schattige Standorte sind beispielsweise

  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Borretsch (Borago officinalis)
  • Gartenkresse (Lepidium sativum)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Winterportulak (Claytonia perfoliata)
Kräuter schattige Hochbeete - Borretsch und Waldmeister
Borretsch (Borago officinalis) und Waldmeister (Galium odoratum) gedeihen auch im Schatten.

Alle diese Kräuter können Sie auch in ein Hochbeet pflanzen und dadurch einen schattigen Standort optimal nutzen. Bis auf den Borretsch und die Gartenkresse sind alle Pflanzen mehrjährig und benötigen einen nähstoffreichen und konstant feuchten Boden, weshalb die abschließende Schicht nährstoffreicher Kompost, der mit etwas Laubkompost vermischt wurde, bilden sollte.

Hinweis: Borretsch und Gartenkresse säen sich in Hochbeeten selbst aus, wenn Sie immer einige Pflanzen blühen lassen und die Blütenstände bis zur Fruchtreife stehen lassen.

Nährstoffreich und halbschattig

Beabsichtigen Sie Küchenkräuter anzupflanzen, die einen nähstoffreichen Boden benötigen, dann bildet Ihre abschließende Schicht eine Mischung aus unterschiedlichen organischen Materialien.

Auswahl an organischen Materialien:

  • reifer Kompost
  • Gemüseerde
  • Gartenerde mit organischem Dünger (Mist, Hornspäne) aufgebessert
  • Hochbeeterde

Bei den Kräutern, die nährstoffreiche Böden bevorzugen, gibt es keine Unterschiede zum Grundaufbau zu normalen Hochbeeten für Gemüse.

Liebstöckel und Zitronenmelisse
Liebstöckel (Levisticum officinale) und Zitronenmelisse benötigen reichlich Nährstoffe.

Folgende Kräuter sind für nährstoffreiche Substrate an sonnigen bis halbschattigen Standorten geeignet:

  • Bohnenkraut (Satureja hortensis)
  • Estragon (Artemisia dracunculus)
  • Kerbel (Anthriscus cerefolium)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Rucola (Eruca sativa)
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Nährstoffreich und sonnig

Es gibt auch einige Küchenkräuter, die zwar nährstoffreiche Böden bevorzugen, jedoch auch einen vollsonnigen Platz benötigen. Zwar wachsen auch jene Pflanzen, die im Halbschatten stehen können, in der Sonne gut, umgekehrt funktioniert jedoch ein halbschattiger Platz bei Sonnenanbetern nicht sehr gut. Der falsche Standort des Hochbeetes würde bei diesen Pflanzen oft zu einem kümmerlichen Wuchs oder genau dem Gegenteil, einem Geilwuchs, bei dem sie sich Richtung Licht strecken, führen.

Basilikum und Majoran
Basilikum (Ocimum basilicum) und Majoran (Origanum majorana) mögen es sonnig.

Auswahl an Kräutern für sonnige Standorte und nährstoffreiche Böden:

  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Kümmel (Carum carvi)
  • Majoran (Origanum majorana)
  • Wermut (Artemisia absinthium)
  • Zitronenverbene (Aloysia citrodora)

Mager und sonnig

Die Kombination mageres Substrat und schattiger Standort kommt nicht vor. Der Grund dafür ist, dass an schattigen Standorten die Verrottung sehr gut funktioniert und dadurch auch entsprechend viele Nährstoffe zur Verfügung stehen. Kräuter, die eher magere Substrate bevorzugen, entwickeln sich in einer nährstoffreichen Erde, selbst an sonnigen Standorten, meist nicht sehr gut. Vor allem ihr Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen leidet meist an dem Überschuss an Nährstoffen. Dies äußert sich beispielsweise auch darin, dass die überdüngten Kräuter meist wesentlich ärmer im Geschmack oder Duft sind.

Hochbeet-Kräuter für die Sonne - Rosmarin und Thymian
Rosmarin (Salvia rosmarinus) und Thymian (Thymus vulgaris) stellen wenig Ansprüche an den Boden.

Auswahl an Würzkräutern für sonnige Standorte, die magere Erde bevorzugen:

  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Thymian (Thymus vulgaris)

Bei Pflanzen, die ein mageres Substrat benötigen, mischen Sie Gartenerde mit Sand. Die abschließende Schicht sollte mindestens 40 bis 50 cm ausmachen. Bei Pflanzen, die nährstoffreiche Böden bevorzugen, kann die Schicht maximal 30 cm dick sein. Bis die Pflanzen durchgewurzelt sind, stehen ihnen weitere Nährstoffe, die zwischenzeitlich verrottet sind, aus anderen Schichten zur Verfügung.

Gemüsehochbeet umwandeln

Beabsichtigen Sie ein Hochbeet für Gemüse in ein Kräuterhochbeet umzuwandeln, ist dies durch eine richtige Bepflanzung in den ersten Jahren, einfach umsetzbar. Wichtig ist, dass Sie in den ersten zwei bis drei Jahren auf Pflanzen verzichten, die ein mageres Substrat benötigen.

Kräuter-Hochbeet mit Basilikum und Petersilie
Basilikum (Ocimum basilicum) und Petersilie (Petroselinum crispum) entziehen dem Hochbeet viele Nährstoffe.

Pflanzen Sie vorwiegend Küchenkräuter, die einen hohen Nährstoffbedarf haben. Da das Hochbeet jedes Jahr etwas weiter absinkt, reduzieren Sie das nährstoffreiche organische Material, dass Sie einfüllen, und ersetzen es durch Sand. Nach rund zwei bis drei Jahren ist der Boden nicht nur locker und durchlässig, sondern auch soweit abgemagert, dass Sie problemlos Kräuter pflanzen können, die nährstoffarme Böden bevorzugen.

Tipp: Ist ein Hochbeet nach einem Jahr stark abgesunken und Sie müssen eine Schicht von 30 bis 50 cm nachfüllen, können Sie es sofort für Kräuter verwenden. Die letzte Schicht ist dann ausreichend dick, damit sie ausschließlich mit geeignetem Substrat für Küchenkräuter befüllt werden kann.

Zonen in Hochbeeten

Hochbeete haben oft eine Länge von mehreren Metern und werden meist mit unterschiedlichen Kräutern bepflanzt. Können Sie sich nicht auf ein nur mageres oder nur nährstoffreiches Kräuterhochbeet festlegen, dann teilen Sie Ihr Hochbeet in mehrere Zonen ein. Je nach Länge gehen sich zwischen zwei und drei Zonen aus, die Sie mit unterschiedlich nährstoffreichem Substrat befüllen.

Zonen in Kräuterhochbeet
Beispielhafte Zoneneinteilung eines Kräuterhochbeets

Bei der Bepflanzung orientieren Sie sich an einer Kräuterspirale, wo ebenfalls von nährstoffreich und feucht nach mager und trocken bepflanzt wird. Dadurch können Sie später auch beim Gießen Zeit sparen, denn Sie müssen nur vermehrt den Bereich mit den Kräutern im nährstoffreichen Bereich gießen. Pflanzen, die es mager und trocken mögen, kommen mit der indirekten Feuchtigkeit, die sich im Boden verteilt, aus.

Tipp: Würzkräuter in der nährstoffreichen Zone, die auch einen höheren Bedarf an Wasser haben, profitieren davon, regelmäßig gemulcht zu werden. Durch die Verrottung stehen neue Nährstoffe zur Verfügung und die Abdeckung verhindert, dass der Boden rasch austrocknet.

Häufig gestellte Fragen

Welcher Sand eignet sich für ein mageres Hochbeet?

Im Handel wird unterschiedlicher Sand angeboten, der teilweise einen hohen Kalkanteil hat. Mediterrane Pflanzen vertragen aber nicht viel Kalk. Wenn Sie ein nährstoffarmes Substrat mischen, verwenden Sie immer Quarzsand. Er verändert auch nicht den pH-Wert im Boden, wie es kalkhaltiger Sand tun würde.

Wie häufig muss ich im Hochbeet Erde für Küchenkräuter nachfüllen?

Ein Problem bei Hochbeeten mit Würzkräutern ist, dass es schwierig ist, es aufzufüllen, da oft mehrjährige Pflanzen darin stehen. Allerdings profitieren viele Pflanzen vom sogenannten Anhäufeln, wo Erde am Stamm aufgeschüttet wird. Dies können Sie bei mehrjährigen Würzkräutern ebenfalls machen. Dazu füllen Sie bereits im Herbst mit etwas Erde auf und geben im Frühjahr nach dem Austrieb noch einmal etwas Erde hinzu, um die notwendige Höhe zu erreichen.

Kann ich beim Grundaufbau Schichten auslassen?

Haben Sie beispielsweise kein grobes Material, können Sie auf diese Schicht verzichten. Gelegentlich werden Hochbeete auch nur mit Erde unterschiedlicher Qualität befüllt. Dafür wird jedoch eine große Menge an Substrat benötigt, weshalb diese Methode für ein Kräuterhochbeet nur zu empfehlen ist, wenn auch ausreichend Erde zur Verfügung steht.