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Kaktus Hoodia gordonii – Pflege-Anleitung

Blüte des Hoodia Kaktus

Der Hoodia gordonii wird zwar umgangssprachlich oft als Kaktus bezeichnet, tatsächlich handelt es sich bei der pflegeleichten Pflanze aber um einen Vertreter der Seidengewächse. Auch als Aasblume bekannt ist die Sukkulente ein robuster Zimmerschmuck, der nicht viel Aufwand erfordert. Aus kargen aber warmen Gefilden stammend benötigt er weder viele Nährstoffe noch Wasser. Damit eignet sich Hoodia gordonii bestens für alle, die das Gießen häufiger vergessen und in der Pflanzenpflege unerfahren sind – aber dennoch nicht auf einen grünen Blickfang verzichten möchten. Nur zur Blüte hält der Hoodia gordonii eine nicht ganz so angenehme Überraschung bereit.

Standort

Der Hoodia gordonii stammt aus sonnigen Gefilden und benötigt daher auch als Zimmerpflanze reichlich Licht. Optimal ist direkte Glasnähe an einem Südfenster, an dem es anderen Gewächsen zu hell oder warm ist.
Kann der Aasblume das nicht geboten werden, sollte es zumindest ein unbeschattetes Ost- oder Westfenster sein. Dazu benötigt Hoodia gordonii normale Zimmertemperaturen, am besten auch im Winter.

Substrat

Eine mineralische Erde mit sandigem Anteil bekommt dem Hoodia gordonii sehr gut. Substrate für Kakteen und Kombinationen mit Lava oder Bimskies sind empfehlenswert. Alternativ kann eine ausgewaschene, verwitterte Erde mit Quarzsand gemischt werden.  Auf jeden Fall muss der Boden trocken sein und darf Wasser nur in geringem Maße speichern.

Gießen und Düngen

Kaktus Beim Gießen zeigt sich Hoodia gordonii sehr pflegeleicht, das Wasser darf – auch wenn es hart und kalkreich ist – direkt aus der Leitung kommen. Dazu kann der Topf getaucht oder das Substrat geschwemmt werden, solange der schnelle und vollständige Abfluss des Wassers gesichert ist. Staunässe verträgt die Zimmerpflanze in Kaktus Optik nicht, Trockenheit hält sie hingegen sogar bis zu einem Jahr aus. Wer das Gießen häufiger vergisst, findet in diesem Gewächs also das passende Zimmergrün. Auch wenn Wassergaben lange fehlten, erholt sich die Aasblume in der Regel schnell wieder.

Gegossen wird im Sommer möglichst regelmäßig und zwar immer dann, wenn das Substrat zumindest oberflächlich trocken ist. Im Winter darf es sowohl in Menge als auch Häufigkeit weniger sein.

Tipp: Wer ein schnelles Wachstum beim Hoodia gordonii beobachten möchte, sollte häufig gießen. Fehlt die Feuchtigkeit, stellt die Aasblume das Wachstum ein.

Auch wenn der Hoodia gordonii eigentlich kein Kaktus ist, Kakteendünger bekommt ihm dennoch sehr gut. Dieser darf aber sehr sparsam eingesetzt werden. Ein bis zwei Mal jährlich reicht die zusätzliche Nährstoffgabe – am besten direkt im Gießwasser – aus.

Wie oft gedüngt werden sollte, richtet sich nach dem Gießverhalten und angestrebten Wachstum. Soll Hoodia gordonii schnell wachsen und wird entsprechend häufig gegossen, darf er ruhig auch drei oder gar vier Düngergaben im Jahr erhalten. Bei sparsamer Wässerung ist eine Nährstoffgabe im Frühjahr vollkommen ausreichend.

Verschneiden

Der Hoodia gordonii kann als solitärer Trieb oder verzweigt wachsen, ein Verschneiden ist in der Regel jedoch bei keiner der Formen notwendig. Lediglich zur Vermehrung und bei einem Befall mit Krankheiten empfiehlt sich ein korrigierender Eingriff.

Damit es nicht zu zusätzlichen Schäden kommt, sollten die Schnittstellen gut abtrocknen dürfen. Günstig ist es dazu, das Gewächs an einen trockenen warmen Ort zu stellen oder einen Haarfön auf niedriger Stufe einzusetzen.
Blüte

Hoodia gordonii Der Hoodia gordonii verdankt dem Duft, oder eher Geruch, seiner Blüten den wenig schmeichelhaften Namen Aasblume. Denn wenn das Seidengewächs blüht, verströmt es einen verwesungsartigen Geruch. Dieser soll in erster Fliegen aber auch andere Insekten anlocken. Anstelle von Bienen und Hummeln übernehmen bei dieser Sukkulente nämlich weniger farbenfrohe Insekten die Bestäubung.

Zeigen sich Blüten an dem Hoodia gordonii, sollte er also nicht gerade in schlecht gelüfteten Räumen stehen. Wer die Pflanze im Sommer ins Freie stellt, sollte zudem einen fensterfernen Platz wählen.
Auch wenn der Duft alles andere als berauschend ist, dekorativ sind die Blüten des Hoodia gordonii dennoch. Zudem folgt bei erfolgreicher Befruchtung die Bildung von beeindruckenden Fruchtkörpern, die eine Länge von 25 cm erreichen können.

Hinweis: Durch die angezogenen Fliegen können sich auch deren Eier und Maden in den Blüten finden, regelmäßige Kontrollen verhindern den unangenehmen Befall.

Umtopfen

Der Hoodia gordonii kann eine Höhe von bis zu 60 cm erreichen und ist aufgrund des gespeicherten Wassers entsprechend schwer. Ein Umtopfen in ausreichend große und stabile Gefäße ist daher – je nach Wachstum – zumindest anfangs häufiger von Nöten.
Bei dieser Maßnahme muss darauf geachtet werden, dass der Stamm nicht zu tief eingesetzt wird, ansonsten droht Fäulnis. Zudem sollte der oberirdische Teil der Sukkulente zum Schutz vor Verletzungen mit einer dicken Folie oder mehreren Lagen Aluminium-Folie umwickelt werden. Das erleichtert das Umsetzen und Händeln.
Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen des Hoodia gordonii ist das zeitige Frühjahr.

Tipp: Vorbeugend gegen Krankheiten und Schädlinge ist es ratsam, das gesamte alte Substrat gründlich von den Wurzeln zu entfernen.

Kultur im Freien

Im Sommer darf der Hoodia gordonii gern im Freien stehen. Hierzu sollten dann jedoch mindestens 15 °C herrschen, auch während der Nacht.
Ein sommerlicher Standort im Freien ist zum einen günstig, wenn die Sukkulente blüht. Zum anderen bekommt dem Gewächs die Fischluftkur samt Temperaturschwankungen in der Regel sehr gut, er wird widerstandsfähiger und gedeiht besser. Dafür ist es allerdings von Nöten, dass der Hoodia gordonii zunächst langsam an die direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt wird, selbst wenn er in der Wohnung sehr hell steht. Grund hierfür ist die Filterung durch das Fensterglas, die im Freien wegfällt. Ratsam ist es also, die Pflanze zunächst an einen Standort im lichten Schatten zu verbringen und dann mehr und mehr in die Sonne zu rücken.

Hoodia gordonii Zudem darf Hoodia gordonii nicht zu feucht stehen. Wird das Substrat ständigen Regenfällen ausgesetzt und kann das Wasser nicht ausreichend abfließen, kommt es schnell zur Fäulnis. Steht die Sukkulente unter freiem Himmel, sollte also weder ein Untersetzer noch Übertopf den Abfluss verhindern. Bei sehr nassem Wetter ist es insgesamt besser, den Topf unter ein Dach zu verbringen.
Sobald die Temperaturen unter 15 °C sinken, muss der Hoodia gordonii wieder ins Haus verbracht werden.

Überwintern

Während der kalten Jahreszeit darf der Hoodia gordonii zwar nicht im Freien stehen, dekorativ ist die Sukkulente dennoch. Und dazu noch pflegeleicht, denn die Überwinterung kann bei normalen Raumtemperaturen erfolgen. Den angestammten Standort in der guten Stube muss die Aasblume also nicht verlassen. Allerdings muss sie hier regelmäßig gegossen werden, die Erde darf nicht vollständig austrocknen. Durch den verringerten Lichteinfall reicht es in der Regel aus, kleine Mengen Wasser zu geben. Bei trockener Heizungsluft kann sich das natürlich ändern.
Kühlere Räume, in denen mindestens 15 °C herrschen, bekommen dem Gewächs ebenfalls. Zumindest, solange es hier ausreichend Licht erhält. Auch hier sollte das Substrat nicht vollständig durchtrocknen, jedoch keinesfalls schwemmend gegossen werden.
Die Düngung wird im Winter in jedem Fall eingestellt. Der ohnehin kleine Pflegeaufwand verringert sich also zusätzlich.

Vermehrung

Die Vermehrung des Hoodia gordonii ist recht einfach und sowohl durch Samen als auch durch Ableger möglich. Wer schnelle Erfolge verzeichnen möchte, sollte auf die Vermehrung über Samen setzen. Diese können sowohl selbst aus den Fruchtkörpern gewonnen als auch im Handel erworben werden.
Zur Keimung und Pflege der Jungpflanzen empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  1. Die Samen werden auf Sukkulentenerde oder ein Gemisch aus drei Teilen Anzuchterde und zwei Teilen Quarzsand aufgelegt und angedrückt – aber nicht mit Substrat bedeckt.
  2. Das Substrat wird leicht befeuchtet. Um die Samen nicht aufzuschwemmen ist es ratsam, hierzu eine Sprühflasche zu verwenden oder die Erde vor dem Aufbringen der Samen zu gießen.
  3. Das Gefäß wird an einen hellen Standort ohne direkte Sonne gestellt, an dem zwischen 20 °C und 25 °C herrschen.
  4. Das Substrat sollte durchgehend leicht feucht gehalten werden. Ist die Luft sehr trocken, empfiehlt sich eine transparente Abdeckung um den Gießaufwand zu reduzieren.

Sind die Samen frisch und der Standort optimal, zeigen sich bereits nach wenigen Tagen die ersten Keime. Haben die Jungpflanzen eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht, dürfen sie langsam an einen sonnigeren Standort wandern.

Für die Vermehrung über Ableger ist etwas mehr Geduld von Nöten, denn diese müssen sich erst einmal von selbst ausbilden. Haben sie eine Höhe von fünf bis zehn Zentimetern erreicht, dürfen sie im Wurzelbereich von der Mutterpflanze abgetrennt und separat eingetopft werden. Am einfachsten ist dies währen des Umtopfens im Frühjahr möglich. Obig dazu beschriebene Vorsichtsmaßnahmen sollten eingehalten werden, um Verletzungen zu verhindern.

Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge

Hoodia Kakteen Gegen Krankheiten und vor allem Schädlinge zeigt sich der Hoodia gordonii fern seiner Heimat sehr widerstandsfähig. Parasiten finden sich an ihm meist nur, wenn er im Freien zu nah an anderen Gewächsen steht. In der Regel ist hier kein Eingreifen notwendig, es kann allerdings empfehlenswert sein, die Schädlinge abzuspülen.

Aufseiten der Krankheiten neigt der Hoodia gordonii gelegentlich zu Pilzinfektionen, wie Fäulnis, Schimmel und pilzigen Belägen. Fehler in der Pflege erhöhen das Risiko für einen derartigen Befall enorm. Verantwortlich sind in erster Linie das falsche Substrat, zu häufiges Wässern oder ein fehlender Abfluss. Eine zu feuchte, organische und reichhaltige Erde macht der Sukkulente schnell zu schaffen. Aufgeweichte, schmierige Stellen und verfaulte Wurzeln sind die häufigsten Folgen. Seltener treten schwarze oder pilzige Beläge direkt auf dem oberirdischen Teil des Seidengewächses auf.

Gleiches gilt, wenn die Erde bereits mit Pilzsporen besetzt ist. Sinnvoll ist es daher, das Substrat und auch Sand oder Kies vor dem Umtopfen im Ofen auf mindestens 150 °C zu erhitzen. Auf diese Weise werden Keime abgetötet. Ebenfalls ratsam ist es, Vogelsand zu verwenden. Dieser hat sich bei der Vermeidung von Schimmel bewährt.

Darf das Substrat zwischen den Wassergaben nicht abtrocknen, steht der Topf im Wasser oder ist der Standort zu kühl, begünstigt dies ebenfalls Fäulnis. Gerade im Winter und nach dem Gießen sollte also vorsichtig gepflegt und die Temperatur kontrolliert werden.

Mit ausreichend Licht und sparsamer Wässerung zeigt sich der Hoodia gordonii jedoch sehr robust.

Giftigkeit

Hoodia gordonii sieht zwar weder lecker aus, noch riecht er während der Blüte so, er ist jedoch genießbar und hat sich als Appetitzügler bewährt. Dennoch ist er nicht ganz ungefährlich, denn der oderirdische Teil ist mit Stacheln besetzt und kann daher zu Verletzungen führen. In Haushalten mit kleinen Kindern oder neugierigen Haustieren sollte er also standsicher und außerhalb der Reichweite von Tieren und Kindern stehen. Bei Katzen und Hunden ist vor allem während der Blüte darauf zu achten, dass diese das Gewächs nicht erreichen. Der Geruch könnte dann nämlich besonders verlockend auf die Vierbeiner wirken.