Sind Hornveilchen essbar oder giftig? Die in der Fachsprache als Viola cornuta bekannten Gewächse sind dekorativ und nicht zuletzt aus diesem Grund beliebt. Aber sind sie auch sicher für Menschen und Tiere? Vor allem bei neugierigen Haustieren oder wenn Kleinkinder im Haushalt leben, sollte Sicherheit vorgehen. So kommt es auch, dass viele Menschen auf Hornveilchen verzichten. Doch ist das notwendig?
Giftig oder essbar?
Hornveilchen oder Viola cornuta sind mit den Stiefmütterchen verwandt und zeigen das bereits durch ihr ähnliches Aussehen. Anders als diese wirken sie hingegen weder abführend noch Übelkeits-auslösend. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch, dass beide Pflanzen nicht giftig sind.
Im Falle der Hornveilchen sind sowohl Blüte als auch Blätter essbar und lassen sich vielseitig verwenden. Ob kandiert oder als schmackhafte Deko auf dem Salat – die farbigen und saftig grünen Pflanzenteile sind bereits ein Augenschmaus aber auch geschmacklich ein florales Highlight.
Das gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere. Wenn Katze oder Hund an den Hornveilchen zupfen, rupfen oder kauen ist das also ebenfalls kein Grund zur Sorge. Dennoch sollte in gewissen Fällen Vorsicht walten. Denn auch wenn die Pflanze an sich nicht giftig oder bedenklich ist, kann die Behandlung vor dem Verkauf gefährlich für die Gesundheit sein.
Vorgezogene Hornveilchen
Wer die Hornveilchen vorgezogen im Handel erwirbt, sollte vom Verzehr zunächst absehen. Denn die Pflanzen werden häufig mit Pestiziden und anderen chemischen Mitteln behandelt, um Krankheiten und einem Parasitenbefall vorzubeugen. Die eingesetzten Mittel können bei Menschen und Tieren gesundheitliche Beschwerden erzeugen.
Da ein einfaches Abspülen nicht ausreicht, um die Substanzen sicher zu entfernen, sollte die Pflanze nicht zum Verzehr verwendet werden. Erst circa ein Jahr nach dem Kauf kann davon ausgegangen werden, dass die potenziell gefährlichen Stoffe abgebaut wurden.
Die Pflanzen sollten Sie daher entweder aus verlässlicher Quelle kaufen, bei der sicher ist, dass keine gesundheitsgefährdenden Stoffe zum Einsatz kommen. Oder sie müssen Sie selbst ziehen, um eine Belastung durch Pflanzenschutzmittel vollkommen ausschließen zu können.
Hornveilchen-Sorten: Unterschiede
Hornveilchen werden in zahlreichen verschiedenen Sorten angeboten, die sich durch die Farbe oder auch Farben unterscheiden. Von Weiß bis Tiefviolett, einfarbig und mehrfarbig findet sich für jeden Geschmack das Passende. An dem Geschmack der Blätter und Blüte ändert das jedoch ebenso wenig wie an der Essbarkeit.
Daher dürfen auch gerne verschiedene Sorten der Hornveilchen zur farbigen Abwechslung im Garten und zum Verzehr gezogen werden.
Hornveilchen in der Küche verwenden
Hornveilchen sind nicht giftig, sondern essbar – so viel ist klar. Doch wie genau lassen sie sich in der Küche verwenden? Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die folgenden Ideen können jedoch als Inspiration dienen:
- die Blüte ist dekorativ und essbar und kann daher als Schmuck auf dem Teller oder kalten Platten, auf Torten und Nachspeisen verwendet werden
- der milde, aber aromatische Geschmack ist die ideale Ergänzung für Obst-, Blatt- und Gemüsesalat
- kandierte Blüten stellen ein Highlight unter den Süßigkeiten dar
- in Gelee oder Marmelade eingelassene Blüten tragen zu Geschmack und Optik bei
- die Blüten können auf und in selbstgemachten Pralinen zum Blickfang werden
- die Blätter eignen sich für Salate mit Blattsalat, Gemüse und Kräutern
Hornveilchen selbst ziehen
Wer ganz sicher gehen möchte, dass die Hornveilchen von Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln sind, sollte sie selbst kultivieren. Das hat zudem den Vorteil, dass jederzeit Blätter und Blüten zum Verzehr zur Verfügung stehen. Die Gewächse selbst zu ziehen ist auch ohne grünen Daumen sehr einfach und bringt zudem noch Farbe in den Garten, auf den Balkon oder die Fensterbank. Da Hornveilchen Lichtkeimer sind, sollten Sie die Samen nicht mit Erde bedecken.
Haben die Jungpflanzen nach wenigen Wochen eine Höhe von circa fünf Zentimetern erreicht, werden sie zunächst pikiert. Nur kräftige, gesunde Pflanzen werden einzeln in Töpfe oder Kästen gesetzt. Zudem wird das Substrat von Anzuchterde auf eine normale, durchlässige und nährstoffreichere Blumenerde geändert. Ein leichtes Feuchthalten des Substrats ist durchgängig sinnvoll. Zur Düngung sollten nur für den Verzehr unbedenkliche, natürliche Mittel eingesetzt werden.
Werden die Gewächse frostfrei und hell gehalten sowie regelmäßig gegossen und gedüngt, halten sie sich über mehrere Jahre und können immer wieder abgeerntet werden, um die Küche mit Blüten und Blättern zu bereichern.
Quellen:
https://www.gartenjournal.net/hornveilchen-giftig
https://calpoison.org/topics/plant
https://practicalplants.org/wiki/Viola_cornuta
https://www.chefkoch.de/rezepte/1397261244637110/Minz-Kuchen.html