Wenn Ihre Hortensie Blätter und Blüten hängen lässt, ist die Panik groß. Die beliebten Zierpflanzen sind äußerst robust und können durch die entsprechenden Maßnahmen wieder schnell von Ihnen aufgepäppelt werden.
Wassermangel
Die häufigste Ursache für hängende Blätter und Blüten an Hortensien ist ein Wassermangel. Die Hydrangea-Arten gehören zu den durstigsten Sträuchern im Garten und sind auf ausreichende Mengen Wasser angewiesen, damit sie nicht austrocknen. Zu Beginn wirkt sich fehlende Feuchtigkeit nicht auf die Vitalität der Pflanzen aus und mit einer entsprechenden Wasserzugabe kann der Zustand wieder behoben werden. Zu erkennen ist ein Wassermangel an den folgenden Anzeichen neben dem hängendem Laub, Blüten oder Knospen:
- Pflanzenteile welken plötzlich
- Farbe verändert sich nicht
- ausgetrocknetes Substrat
Vor allem der Zeitpunkt ist hier entscheidend. Wenn der Zustand nicht erst über einen längeren Zeitraum eintritt, sondern sprichwörtlich von heute auf morgen, ist die Pflanze zu durstig. Bei ausgepflanzten Exemplaren reicht es aus, wenn Sie den Standort mit dem Gartenschlauch gut durchschwämmen. Wenn Sie Topfpflanzen haben, gehen Sie wie folgt vor:
- Eimer mit kalkarmem Wasser füllen
- Pflanze vorsichtig aus Kübel lösen
- Wurzelballen nicht von Erde trennen
- Wurzeln überprüfen
- vertrocknete Wurzeln entfernen
- Wurzelballen in Wasser eintauchen
Lassen Sie die Pflanze solange im Wasser stehen, bis keine Luftblasen mehr aus dem Wurzelballen aufsteigen. Sie hat sich nun komplett mit Wasser vollgesaugt und kann wieder eingetopft werden. In den folgenden Wochen sollten Sie das Substrat oder den Standort im Freien auf Trockenheit überprüfen. Dafür bietet sich am besten die Daumenprobe an. Wundern Sie sich nicht, dass Ihre Hortensie schon wenige Tage nach der Versorgung mit Wasser erneut austrocknen kann. Die Hortensiengewächse (Hydrangeaceae) sind sehr durstig und müssen daher regelmäßig nach Bedarf gegossen werden.
Staunässe
Wenn die Blüten oder Blätter an der Hortensie hängen, muss das nicht immer mit Trockenheit zusammenhängen. Eine weitere Möglichkeit, die deutlich gefährlicher für die Pflanze ist, stellt die Wurzelfäule dar. Ausgelöst wird sie durch Staunässe, die den sonst so durstigen Gewächsen überhaupt nicht gut bekommt. Ob Sie zu viel gegossen haben, erkennen Sie an den folgenden Anzeichen:
- nasses Substrat
- Blätter hängen
- gelbliche Verfärbungen möglich
- Ausbildung von Blütenknospen wird verringert
- Blüten hängen
- Kümmerwuchs
Wenn sich der Kümmerwuchs eingestellt hat, ist die Hortensie nur noch schwer zu retten, da ein Großteil der Wurzeln durch die Fäule abgestorben ist. Sobald Sie welke Blätter erkennen und es nicht zu heiß ist, sollten Sie demnach den Standort auf zu viel Feuchtigkeit überprüfen. Häufiger kommt es zu Staunässe bei Kübelpflanzen als bei ausgepflanzten Hortensien. Ist Staunässe wirklich die Ursache, müssen Sie schnell zur Tat schreiten, um Ihre Exemplare zu retten. Dafür müssen Sie den Wurzelballen freilegen oder Kübelhortensien aus dem Topf nehmen. Sobald Sie Zugang zu den Wurzeln haben, gehen Sie wie folgt vor:
- Wurzeln überprüfen
- vertrocknete, verfaulte und abgestorbene Wurzeln entfernen
- verfaultes Substrat entfernen
- Drainage anlegen
- Drainagematerial: Kies oder Sand
- mit geeignetem Substrat auffüllen
- Substrat sollte locker und gut durchlässig sein
Wenn Sie eine Kübelpflanze haben, muss das Pflanzgefäß unbedingt über Abzugslöcher verfügen. Nur so wird garantiert, dass es nicht noch einmal zur Staunässe kommt. Je nach verwendetem Substrat kann es helfen, wenn Sie ein wenig Dünger verabreichen und die Pflanze erst einmal nur vorsichtig angießen.
Falscher Standort
Neben den Wasserproblemen hängen Blätter und Blüten häufig aufgrund eines falschen Standorts. Besonders betrifft das Hortensien im Kübel. Das größte Problem ist dabei ein zu sonniger Platz. Die Blätter verdunsten deutlich mehr Feuchtigkeit, was wiederum zu Trockenstress und Sonnenbrand führen kann. Wenn es der Hortensie aufgrund des Standorts zu viel wird, lässt sie zuerst die Blüten und danach das Laub hängen. Er sollte wie folgt beschaffen sein:
- Lichtbedarf: halbschattig, absonnig wird toleriert
- keine direkte Mittagssonne
- bevorzugte Ausrichtung: Nord, West
- vor Zugluft schützen
- bei Topfpflanzen erhitzende Boden- oder Wandmaterialien meiden (z.B. Fließen)
Während Topfpflanzen problemlos umgestellt werden können, ist das bei ausgepflanzten Exemplaren nicht der Fall. Hortensien sind sehr treu an ihren Standort und etablieren sich an diesem schon nach kurzer Zeit. Eine Umpflanzung ist nicht mehr möglich, ohne das Gewächs zu beschädigen. In diesem Fall müssen einen Schutz vor der Mittagssonne oder Zugluft einrichten. Geeignet sind:
- Sonnenschirme
- Markise installieren
- Pergola errichten
- Sonnensegel
Ebenso können Sie die Hortensien mit einem größeren Baum vor der Sonne schützen. Dieser wird in die Nähe gepflanzt und sollte die Mittagssonne gut genug abblocken, wenn er die nötige Größe erreicht hat. Optional bieten sich Kletter- oder Heckenpflanzen an, die man über einen Bogen oder ein Spalier in die Nähe pflanzt.
Spätfrostschäden
Seltener kann es durch Spätfröste zum Welken des Laubs kommen. Vor allem im April oder Mai, spätestens bis zu den Eisheiligen, stellen zufällige Fröste ein Problem dar. Wenn die Jungblätter plötzlich im Frühling nach einer kalten Nacht welken, müssen Sie sich aber keine Sorgen um die Pflanze machen, denn sie müsste sich problemlos wieder erholen. Wichtig ist es hier, regelmäßig die Triebspitzen auf Frostschäden zu überprüfen, da diese im Vergleich zu den Blättern nicht einfach so durch neues Laub ersetzt werden. Beschädigte Triebe müssen Sie bis auf das nächste Paar Knospen abschneiden, damit diese neu austreiben können. Erfrorenes und dadurch hängendes Laub spielt dagegen keine Rolle für die Gesundheit der Hortensie.